Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264613 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline Grashalm

  • Personalausweisler
  • ***
  • Beiträge: 2226
  • Dankeschön: 6409 mal
  • Karma: 52
  • Auszeichnungen Beliebt! 50 positives Karma erhalten Auszeichnung für 1500 Beiträge Auszeichnung für 1000 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Auszeichnung für 750 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #5415 am: 3. Mai 2019, 20:43:07 »
Interessantes langes Interview mit Christian Weißgerber, einem Aussteiger aus der Neonazi/Identitären-Szene, der ein Buch über seine Erfahrungen geschrieben hat: https://kurier.at/chronik/oesterreich/ex-neonazi-ueber-holocaust-leugner-und-warum-hass-so-viel-spass-macht/400473916?utm_source=pocket-newtab

Sehr gutes Interview insbesondere weil er einige Dinge anspricht, die in der Disskusion über Nazis viel zu kurz kommen. Das Buch hohle ich mir wahrscheinlich auch sobald ich mit den restlichen fertig bin.
 

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 17413
  • Dankeschön: 56796 mal
  • Karma: 585
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 750 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #5416 am: 3. Mai 2019, 21:04:50 »
Bin mal gespannt, wann unsere Kundschaft auf den Zug aufspringt.
Wenn ich meinen 249-€-Schein wiederfinde, mache ich mit!
Versprochen!


Zitat
START-UPS
Gehypter "Tricorder": Nutzer investierten 100.000 Euro in Esoterik

Dubioses Projekt "Radotech" hatte bereits über 100.000 Dollar für ein Gerät gesammelt, das auf wissenschaftlich angezweifelte Annahmen setzt

3. Mai 2019, 12:13   30 Postings
Es ist eines der Geräte aus der Sci-Fi-Kultserie Star Trek, das immer wieder als Vision und Vorbild für reale Erfindungen dient. Der "Tricorder" ist ein handliches Gerät, das einfach an schmerzhafte oder auffällige Körperstellen gehalten wird und automatisch diagnostiziert, wo das Problem liegt.

Spoiler
Ähnliches verspricht nun auch ein Projekt, das auf der Crowdfundingplattform Indiegogo zum Renner geworden ist. Radotech (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen deutschen Molkereitechnikhersteller) soll nach Scans verschiedener Körperpunkte binnen drei Minuten umfassende Informationen zur eigenen Gesundheit liefern. Rund 112.000 Dollar (etwa 100.000) Euro hat man in nur einer Woche gesammelt, tausende Nutzer wollen also den Scanner, den es ab einer Unterstützungssumme von 249 Euro gibt, haben. Das Trackingtool Backertracker schätzte das Finanzierungspotenzial auf bis zu 280.000 Dollar (Stand: 24.4.). Doch das Grundkonzept von Radotech hat ein gravierendes Problem.

Zweifelhafte Annahmen
Das Unternehmen beruft sich im Kampagnentext auf Erfahrungen der Forschung in den letzten 60 Jahren. Das wirkt natürlich auf den ersten Blick seriös. Dann allerdings erläutert man die Methodik genauer. Konkret soll Radotech den elektrischen Hautwiderstand an 24 Akupunkturpunkten messen. In der Lehre der Akupunktur sind zahlreiche Punkte in unserem Körper an sogenannten Meridianen gelegen, die sie als "Bahnen" mit bestimmten Organen verbinden, was Behandlungsoptionen per Nadel, Druck oder elektrische Stimulation eröffnen soll. Auf Letzteres spezialisiert ist das aus Japan stammende, esoterische Konzept "Ryodoraku", welches der Radotech-Gründer propagiert.

Wissenschaftlich werden die Annahmen der Akupunktur allerdings stark in Zweifel gezogen. Zwar gibt es unter den, je nach Praxis, tausenden beschriebenen Punkten auch welche, an denen es eine höhere Dichte an freien Nervenenden gibt, deren Stimulation etwa die Freisetzung von Endorphinen anregen kann, die schmerzstillend und entspannend wirken können. In klinischen Tests linderte dies etwa Rückenschmerzen, erwies sich aber nicht als signifikant effektiver als Scheinbehandlungen, fasst etwa "Profil" zusammen. Für die Existenz der Meridiane oder der Lebensergie "Qi" fehlt der Nachweis.

Fragwürdige Versprechen
Ebenfalls in Zweifel zu ziehen ist die Aussagekraft des an diesen Punkten gemessenen Hautwiderstands. Die Methode kommt etwa bei Körperfettwaagen zum Einsatz, gilt dort aber – weil in der Regel nur zwei Messpunkte an den Fußsohlen genutzt werden – als eher ungenau. Zum Einsatz kommt sie zudem für die Messung psychischer Anspannung, erklärt die Website der Universität Graz.

Oft ist sie dabei Teil einer umfassender Untersuchungen für sogenanntes "Biofeedback", bei dem psychophysiologische Zusammenhänge erkundet werden. Hierbei messen aber noch zahlreiche andere Sensoren aber noch andere Werte abseits des Hautwiderstands. Eingesetzt wird Biofeedback auch in der Marktforschung, um etwa die Reaktion beim Betrachten von Werbesujets zu analysieren. Die Radotech-Entwickler geben allerdings an, nur über den Hautwiderstand beispielsweise Störungen der Nierenfunktion ablesen und per App anzeigen zu können, wie unsere "Organe und Systeme auf funktionaler Ebene miteinander interagieren".

Soll auch an Ärzte vermarktet werden
In diesem Lichte erweckt auch der weitere Kampagnentext einen problematischen Eindruck. Denn dank Radotech könne man künftig auf zahlreiche Arztbesuche, Bluttests oder gar Computertomographie verzichten. Die Übermittlung eines zuhause angefertigten Scans sei ausreichend, um Ergebnisse zu bekommen und den eigenen Lebensstil basierend darauf zu ändern.

Das Gerät soll zumindest darauf hinweisen, einen Arzt aufzusuchen, wenn es problematische Werte misst. Zudem will man den Scanner auch an Privatärzte, Fitnesstrainer, Ernährungsberater und andere Berufsgruppen vermarkten, die diese an ihre Patienten ausgeben und anschließend ihr Messdaten erhalten können.

Kein Beleg für angebliche Studie
Weiters gibt man an, Radotech sei erfolgreich klinischen Tests unterzogen worden. Jedoch bleibt man die Angaben schuldig, an welchen Institutionen diese Tests durchgeführt worden sind. Erst in den "weiterführenden Fragen" stellt man klar, dass Radotech ein "Gadget" und kein "medizinisches Gerät" sei und man dementsprechend auch keine Freigabe der Gesundheitsbehörden (FDA) benötige.

Radotech erinnert in seiner Konzeption an ein frühes Gerät namens Ryodoku, das auf dem Ryodoraku-Konzept basiert und ebenfalls als Esoterik einzustufen ist. Ein in den USA entwickelter Nachfolger wurde von der FDAaufgrund seiner Versprechen mangels Zulassung aus dem Verkehr bezogen, klärt das Esoterik-Watchblog Psiram auf.

Kampagne nun "unter Begutachtung"
Die Finanzierungskampagne für den "Tricorder" sollte noch bis Ende Mai laufen. Mit dem bereits erzielten Betrag wurde das Ursprungsziel um ein Mehrfaches überschritten. Kürzlich ist allerdings auch Indiegogo offenbar darauf aufmerksam geworden, dass der "Tricorder" wohl kein seriöses Produkt ist.

Das Projekt befindet sich nun "in Begutachtung", bis die Finanzierungsplattform über das weitere Vorgehen entscheidet. Dementsprechend können die Radotech-Betreiber derzeit kein weiteres Geld einsammeln. Sollte Indiegogo die Kampagne abdrehen, wird auch kein Geld an sie fließen. (gpi, 03.05.2019)
[close]
https://www.derstandard.de/story/2000101972969/gehypter-tricorder-nutzer-investierten-100-000-euro-in-esoterik
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: echt?, Goliath

Offline hair mess

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 8125
  • Dankeschön: 18581 mal
  • Karma: 695
  • Ein kerniger kluger Ur-Bayer mit breitem Dialekt
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 2250 Beiträge Geheimnisträger, Sir! Auszeichnung für 7500 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten!
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #5417 am: 3. Mai 2019, 21:24:25 »
Lass Hirn regnen.
Flächendeckend.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Syssi

  • Gast
Re: Presseschnipsel
« Antwort #5418 am: 4. Mai 2019, 03:03:34 »
Lass Hirn regnen.
Flächendeckend.

Wenn das Hirn regnet, steh´ ich da mit ´ner Flak - soll mir ja nicht den Spaß verderben!
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: dieda, Goliath

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 17413
  • Dankeschön: 56796 mal
  • Karma: 585
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 750 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #5419 am: 4. Mai 2019, 17:15:28 »
Die Begründung ist etwas kurios, finde ich, weil ja niemand verpflichtet ist, den Ausweis mit sich zu führen und selbstverständlich auch in Verwahrung  geben kann:


Zitat
Mit einem ganzen Paket an Beschlüssen will die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus in die zweite Hälfte der Legislaturperiode gehen. Die Abgeordneten haben sich eigens dazu zu einer Wochenendklausur nach Blankenhain in Thüringen begeben...

Reichsbürger sollen zur Kasse gebeten werden
Mit einem Griff in den Geldbeutel will die CDU künftig Verfassungsfeinde abschrecken. So fordert die Partei eine neue Tarifstelle für die Gebührenordnung. Diese soll künftig für die Verwahrung eines Passes oder Personalausweises fünf Euro pro Tag fällig werden. Damit, so der Antrag wolle man die sogenannten Reichsbürger zur Kasse bitten, die den Staat ablehnen und dies damit dokumentieren, dass sie ihre Personaldokumente zurückgeben. Dies ist bekanntlich nicht erlaubt, erinnert die CDU, jeder ist nach dem Gesetz verpflichtet, einen gültigen Ausweis zu besitzen.
https://www.berliner-kurier.de/berlin/kiez---stadt/schulschwaenzer--geldwaesche--reichsbuerger-berliner-cdu-will-jetzt-haerter-durchgreifen-32470024
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline hair mess

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 8125
  • Dankeschön: 18581 mal
  • Karma: 695
  • Ein kerniger kluger Ur-Bayer mit breitem Dialekt
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 2250 Beiträge Geheimnisträger, Sir! Auszeichnung für 7500 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten!
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #5420 am: 4. Mai 2019, 22:06:13 »
Lass Hirn regnen.
Flächendeckend.

Wenn das Hirn regnet, steh´ ich da mit ´ner Flak - soll mir ja nicht den Spaß verderben!
Ich hatte das bei Politikern ja schon lange so vermutet,
dass sie die um sich greifende Volksverdummung mögen müssen.
Sonst würden sie ja was dagegen tun.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: dieda, Goliath

Offline Schnabelgroß

  • Prinz von Sonnenstaatland
  • *****
  • Beiträge: 5450
  • Dankeschön: 26074 mal
  • Karma: 808
  • Referat Informationswiederbeschaffung
  • Auszeichnungen Ein einzigartiger Award der nur für beteiligte der Plakataktion verfügbar ist. Auszeichnung für 1000 Beiträge Liefert Berichte von Reichsdeppenverfahren für das SonnenstaatlandSSL Autor im Sonnenstaatland-Wiki Der Träger dieses Abzeichens war im Außendienst!
    • Auszeichnungen
« Letzte Änderung: 5. Mai 2019, 08:47:21 von Schnabelgroß »
"Der Kaufhausdieb ruft immer: Haltet den Kaufhausdieb!" Kaufhausdieb Rüdiger
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline SchlafSchaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 14642
  • Dankeschön: 61698 mal
  • Karma: 864
  • Nemo me impune lacessit
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 7500 Beiträge Ein einzigartiger Award der nur für beteiligte der Plakataktion verfügbar ist. Für unerschütterlichen Kampf an forderster(!)  Front Liefert Berichte von Reichsdeppenverfahren für das SonnenstaatlandSSL Der Träger dieses Abzeichens war im Außendienst!
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #5422 am: 5. Mai 2019, 16:25:31 »
Twitter legt seine Bestimmungen gerade etwas „merkwürdig“ aus.
„Gegen die Alternative für Deutschland“ hat es auch erwischt auf Twitter

https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/sawsan-chebli-twitter-account-nach-mohammed-tweet-zwischenzeitlich-gesperrt-a-1265837.html
« Letzte Änderung: 5. Mai 2019, 17:18:26 von SchlafSchaf »
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
Wir sahen
Wir traten ihm in den Arsch
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 17413
  • Dankeschön: 56796 mal
  • Karma: 585
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 750 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #5423 am: 5. Mai 2019, 18:56:44 »
Zitat
Die Pforzheimer Kirchen-Dekane halten es für einen Skandal, dass die Schloßkirche wegen „dieser menschenverachtenden Partei“ am 11. Mai für Gottesdienst und Gebet nicht zur Verfügung stehe, weil das Gebiet um die Schloßkirche wegen einer Demo von "Die Rechte" gesperrt werde.

05.05.2019
Kirchen-Dekane empört: Schloßkirche gesperrt wegen Rechtsextremisten-Demo
Spoiler
Pforzheim. Entschieden wehren sich die christlichen Kirchen – namentlich die evangelische Dekanin Christiane Quincke und der stellvertretende katholische Dekan Georg Lichtenberger in einer Pressemitteilung – im Vorfeld der Demonstration der Kleinstpartei „Die Rechte“ am Samstag, 11. Mai, „gegen die Parolen von Hass und Gewalt“ der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuften Partei. Außerdem halte man es für einen Skandal, dass die Schloßkirche wegen „dieser menschenverachtenden Partei“ am Samstag für Gottesdienst und Gebet nicht zur Verfügung stehe, weil das Gebiet um die Schloßkirche gesperrt sei.

Im „Rat der Religionen“ setze man sich für ein verständnisvolles und friedliches Miteinander der Angehörigen aller Religionen in Pforzheim ein. Die beiden großen christlichen Kirchen rufen die Mitglieder ihrer Gemeinden auf, am Samstag „eindeutig Position zu beziehen“ – bei der Demonstration für ein friedliches und demokratisches Pforzheim (ab 13 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz) sowie Friedensgebeten in der Innenstadt.

Nicht abfinden will sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Ralf Fuhrmann mit der Linie der Stadt, keine einstweilige Verfügung gegen die „Rechte“-Veranstaltung anzustrengen. In einem Brief an OB Boch schreibt Fuhrmann, die ablehnende Haltung der Verwaltung beleuchte allein den Sicherheitsaspekt, blende aber das notwendige politische Handeln aus. Sicher werde man versuchen, die Demonstration zu begleiten und abzutrennen, aber mit den Menschenströmen davor und danach werde dies nicht gelingen. Demo und Kinderfest könnten nicht zeitgleich stattfinden.

Auch gehe es um die eindeutige politische Positionierung. Der „rechtsextremen Gesinnung und den menschenverachtenden Parolen“ wolle man sich entgegenstellen. Die SPD fordere von Boch „ein klares, deutliches, lautes politisches Statement“. Dazu gehöre auch ein Antrag auf Verbot der „Rechte“-Demonstration beim Verwaltungsgericht – auch wenn die Erfolgsaussichten schlecht seien. Es könne nicht sein, dass sich nur die Zivilgesellschaft mit einem breiten Bündnis „Pforzheim nazifrei“ der „Rechten“ entgegenstelle. Man erwarte auch von Boch klare Worte und Taten – „jetzt“.

Auch der Einzelhandel sieht sich am Tag der Demo größeren Problemen ausgesetzt. Am 11. Mai werden in der Pforzheimer Innenstadt zwischen 6 Uhr und voraussichtlich 18 Uhr umfangreiche Straßensperrungen eingerichtet. Bahnreisende werden nicht über den Bahnhofsvorplatz die Bahnsteige erreichen können, sondern müssen den Zugang von der Güterstraße oder der Bahnunterführung West aus nehmen. Über Busausfälle, Umleitungen oder Ersatzhaltestellen im Busverkehr sind Informationen zu gegebener Zeit unter www.vpe.de oder www.pforzheimfaehrtbus.de verfügbar. Telefonisch ist das Kundencenter unter (07231) 3970299 erreichbar.
[close]
https://www.pz-news.de/pforzheim_artikel,-Kirchen-Dekane-empoert-Schlosskirche-gesperrt-wegen-Rechtsextremisten-Demo-_arid,1293171.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline SchlafSchaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 14642
  • Dankeschön: 61698 mal
  • Karma: 864
  • Nemo me impune lacessit
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 7500 Beiträge Ein einzigartiger Award der nur für beteiligte der Plakataktion verfügbar ist. Für unerschütterlichen Kampf an forderster(!)  Front Liefert Berichte von Reichsdeppenverfahren für das SonnenstaatlandSSL Der Träger dieses Abzeichens war im Außendienst!
    • Auszeichnungen
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
Wir sahen
Wir traten ihm in den Arsch
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline Gutemine

  • Ehren-Souverän
  • Souverän
  • *******
  • Beiträge: 13744
  • Dankeschön: 36807 mal
  • Karma: 658
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 10000 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #5425 am: 6. Mai 2019, 16:29:23 »
Wenn ich mich richtig erinnere, dann handelt es sich da um einen von Lorenz Jüngern, der wohl auch in die "DeBeKA"-Sache involviert war.

Spoiler
Prozess in Bonn: Nebenbuhler mit Brieföffner attackiert

Von Christoph Hensgen

    Bei Facebook teilen
    Bei Twitter teilen

    Anklage wegen versuchten Totschlags
    Freund der Ex-Frau schwer verletzt
    Vorstrafen wegen Beleidigung und Bedrohung

Vor dem Landgericht muss sich seit Montag (06.05.2019) ein 45-Jähriger Mann wegen versuchten Totschlags verantworten. Er soll den neuen Freund seiner Ex-Frau mit einem Brieföffner angegriffen und schwer verletzt haben. Die Tat ereignete sich im Dezember 2018 in Bonn-Poppelsdorf. Auf offener Straße, vor dem Haus seiner Ex-Frau, soll der Angeklagte versucht haben, seinen Kontrahenten zu töten. Die Waffe: Ein Brieföffner.

Die Bonner Staatsanwaltschaft schildert die Tat vor Gericht so: Noch während der neue Lebensgefährte seiner ehemaligen Frau sein Auto parkte, soll der Beschuldigte die Fahrertür des Wagens aufgerissen und zehn Mal auf den Nebenbuhler eingestochen haben. Dieser wurde unter anderem schwer am Kopf verletzt. Erst zwei Polizisten konnten den Angreifer überwältige.
Staatsanwaltschaft: Angeklagter wollte Nebenbuhler töten

Die Anklage wertet den Angriff als Tötungs-Versuch. Der Beschuldigte hingegen bestreitet die Tat vehement. Er sei in dieser Auseinandersetzung nicht Täter, sondern Opfer.

Den Prozess-Beteiligten fällt schwer das zu glauben, denn schon mehrfach wurde der Angeklagte von Gerichten wegen Beleidigung und Bedrohung zu Geldstrafen verurteilt, weil er offenbar sehr leicht aus der Haut fährt, ganz gleich ob gegenüber seiner Familie, Mitarbeitern städtischer Ämter, Nachbarn oder ihm unbekannten Passanten.
Richter wollen noch diesen Monat ein Urteil sprechen

2016 wurde seine Ehe geschieden – seitdem ist es zwischen dem Angeklagten, seiner Ex-Frau und den drei gemeinsamen Kindern immer wieder zu heftigen Streitigkeiten gekommen. So auch am Abend der Tat. Seit dem Angriff und seiner Festnahme sitzt der 45-Jährige in Untersuchungshaft. Ein Urteil wird noch diesen Monat erwartet.

Stand: 06.05.2019, 15:04
[close]
https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/familienvater-attackiert-nebenbuhler-100.html
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 17413
  • Dankeschön: 56796 mal
  • Karma: 585
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 750 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #5426 am: 6. Mai 2019, 17:28:30 »
Von Österreich, resp. der FPÖ könnte die afd direkt noch was lernen ...


Zitat
"Wo wurden Juden vergast?":

FPÖ-Politikerin mit Skandalposting
6. Mai 2019, 14:27 341 POSTINGS

Posting von Holocaustleugnerin auf "russischem Facebook" Vkontakte geteilt – Partei reagiert mit Rauswurf

Nach dem "Stadtratten"-Gedicht in Braunau und einem von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache weiterverbreiteten Artikel einer rechtsextremen Website gibt es nun erneut Aufregung in der FPÖ. Eine Gemeindepolitikerin, ihres Zeichens Stellvertreterin des Obmanns in St. Martin im Innkreis (Oberösterreich), teilte das Posting einer Holocaustleugnerin im Netz. Auf Vkontakte (VK), quasi dem russischen Gegenstück zu Facebook, verbreitete sie einen Text weiter, der den systematischen Massenmord an Juden infrage stellte. "Ich verlange eine Antwort, wo wurden die sechs Millionen Juden vergast?", zitieren die "Oberösterreichischen Nachrichten" aus dem Posting. Zudem habe sie weitere "Verschwörungstheorien rund um die NS-Zeit" weiterverbreitet und auch auf anderen Netzwerken problematische Inhalte gepostet.
Spoiler
Anzeige droht Nachdem der FPÖ-Ortsgruppe in St. Martin mehrere Postings vorgelegt wurden, zog man dort die Konsequenzen. Die Frau habe am 6. Mai alle Ämter zurückgelegt und sei zudem aus der Partei ausgetreten. Ihr Facebook-Konto sei stillgelegt worden, auf VK dürfte sie aber weiterhin aktiv sein. Ihr droht aufgrund ihrer Aktivitäten nun eine Anzeige durch den ehemaligen grünen Abgeordneten und Betreiber von "Stoppt die Rechten", Karl Öllinger. -

VK als Zufluchtsort für Rechtsextreme Vkontakte wurde 2006 von Nikolaj und Pawel Durow gegründet, das Projekt avancierte schnell zu einer der beliebtesten Webseiten in Russland. Laut Angaben von 2016 hat die in über 80 Sprachen verfügbare Plattform etwa 90 Millionen User. 2014 verließ Pawel Durow unter politischem Druck das Unternehmen und floh aus Russland. Im Jahr zuvor hatte er mit seinem Bruder den verschlüsselten Messenger Telegram aus der Taufe gehoben, der den russischen Behörden bis heute ein Dorn im Auge ist. -

Das "russische Facebook" gilt in den letzten Jahren als Zufluchtsort für Rechtsextreme, da Facebook und andere Plattformen ihr Vorgehen gegen radikale Inhalte verschärft haben. Daneben haben sich auch andere Seiten wie "Gab" etabliert, die sich speziell als Ausweichort für dort gesperrte User vermarkten. (red, 6.5.2019) Links OÖN Stoppt die Rechten Nachlese Nur Einzelfälle? Die lange Liste rechter Ausrutscher Strache teilte Seite, die Holocaust leugnet -
[close]
https://derstandard.at/2000102598376/Wo-wurden-Juden-vergast-FPOe-Politikerin-mit-Skandalposting?ti=a2Q6uYFbGlMRRroeWB0YN8X60dRA5Evg68RkESgLGu3QMbj4Vio6b3stxzJEVkxg8UEwIOqth9Jk2OJCTw3skH-EX86UeC46yYwLBsSnhM_wWUE8VbYXOz-tJdSPjAghfczhlZzpcwVTEFhXh1Fa1dPs5Pc.&at=139ce523-092f-4ab9-8349-38cf91a7f5d0
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline Gutemine

  • Ehren-Souverän
  • Souverän
  • *******
  • Beiträge: 13744
  • Dankeschön: 36807 mal
  • Karma: 658
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 10000 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Auszeichnung für 7500 Beiträge Auszeichnung für 5000 Beiträge
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #5427 am: 7. Mai 2019, 19:08:58 »
Ich weiß im Moment nicht, zu welcher "Regierung" der gehört, ich glaube aber zum Freistaat Preussen.

Es gab 10 Monate Haft auf Bewährung für seine Waffen.


Spoiler
Vor dem Amtsgericht
Entwaffnet

Ein Sportschütze wird verurteilt, weil er trotz Aufforderung Pistolen, Büchsen und Munition nicht abgegeben hat. Der 61 Jahre alte Fürstenfeldbrucker steht im Verdacht, ein Reichsbürger zu sein
Von Ariane Lindenbach, Fürstenfeldbruck

Der Zugang zu Sitzungssaal 120 im Amtsgericht Fürstenfeldbruck ist am Montagvormittag mehrfach gesichert. Neben der seit ein paar Jahren üblichen Kontrolle am Eingang prüft ein Extrawachmann vor der Tür zum Verhandlungsraum die Personalien. Darüber hinaus sitzen innen zwei seiner Kollegen, um Ruhe und Ordnung herzustellen. Diese Sicherheitsvorkehrungen sind freilich nicht gängiger Standard bei jeder Verhandlung. Sie wurden eigens für den Prozess gegen einen 61 Jahre alten Fürstenfeldbrucker hochgefahren. Denn der Mann steht im Verdacht, ein Reichsbürger zu sein. Er muss sich wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten und wird am Ende zu einer Haftstrafe von zehn Monaten verurteilt, die für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wird.

Der Angeklagte ist Sportschütze. 2003 und 2005 stellte ihm das Amt für Öffentliche Sicherheit und Ordnung im Landratsamt eine Waffenbesitzkarte und einen Kleinen Waffenschein aus. Diese legitimieren ihn als Waffenbesitzer. Allerdings hat das Landratsamt dem Mann mit Bescheid vom Juli vorigen Jahres beide Scheine entzogen und ihn aufgefordert, seine Waffen innerhalb von vier Wochen abzugeben. Da der Fürstenfeldbrucker darauf nicht reagierte, kam es im Oktober zu einer Wohnungsdurchsuchung. Bei dieser stellte die Kriminalpolizei zwei halbautomatische Pistolen, zwei Repetierbüchsen, zwei Einzelladerbüchsen sowie einen üppigen Vorrat an Munition beim Angeklagten sicher. Deshalb legt ihm die Staatsanwältin jetzt einen Verstoß gegen das Waffenrecht zur Last.

Der Angeklagte, kurze graue Haare und graue Bartstoppel, wird zum Prozess von der Polizei vorgeführt. Denn zum ersten Verhandlungstermin im März ist der 61-Jährige nicht erschienen. In solchen Fällen ist es üblich, dass der Vorsitzende Richter Polizeibeamte beauftragt, damit sie den Angeklagten zu Hause abholen und dieser garantiert rechtzeitig zum Termin erscheint. Zu den Vorwürfen gegen ihn will er sich nicht äußern.

"Die Ausgangslage war ein Durchsuchungsbeschluss", erinnert sich ein Kriminalbeamter. Er sei mit Kollegen zur Arbeitsstelle des Angeklagten im Münchner Osten gefahren und habe diesen dort abgeholt. "Er war sehr kooperativ", unterstreicht er, obwohl der Verdacht "möglicher Reichsbürgerhintergrund" im Raum gestanden habe. Auch im Polizeibericht findet der Vorsitzende Richter Martin Ramsauer einen Vermerk, dass der Fürstenfeldbrucker sich "umgänglich und kooperativ" verhalten hat.

"Ich weiß nicht, was ein Reichsbürger ist und deswegen bin ich auch keiner", unterstreicht plötzlich der Angeklagte. Zu dieser Frage weiß ein Sachbearbeiter aus dem Landratsamt jedoch Näheres zu berichten. "In solchen Fällen bekommt man Mitteilung", berichtet er, in der Regel teile die Kripo Oberbayern dem Amt für Öffentliche Sicherheit und Ordnung mit, wenn ihnen Personen auffallen, die im Verdacht stehen, Reichsbürger zu sein. Diesem Personenkreis entziehen die Behörden automatisch alle Legitimationen zum Waffenbesitz, da es in der Vergangenheit mit ihnen schon öfter sehr gefährliche, teilweise tödlich endende Polizeieinsätze gegeben hat.

Im Fall des Angeklagten aus Fürstenfeldbruck, der übrigens seit Oktober vergangenen Jahres - dem Datum der Wohnungsdurchsuchung - ohne Arbeit ist und auch bei den Behörden keine Unterstützung beantragt hat, stand offenbar am Anfang ein Vorfall mit einem Gerichtsvollzieher, bei dem es auch Schriftverkehr gab. Wie der Vorsitzende aus den Akten verliest, hatte der 61-Jährige damals geschrieben: "Die BRD ist kein Staat", vielmehr sei sie eine von den alliierten Mächten betriebene Firma, weshalb er auch nicht mit ihren Behörden kooperiere. Auch dazu sagt der Angeklagte nichts. Er ist jedoch nicht einverstanden mit der Einziehung der sichergestellten Gegenstände.

Für die Staatsanwältin ist das Gesamtverhalten Beweis genug. "Die Art und Weise, in der der Angeklagte gegen den Gerichtsvollzieher vorgehen wollte, ist typisch für einen Reichsbürger", erklärt sie und beantragt eine Freiheitsstrafe von einem Jahr - ohne Bewährung.

Der Vorsitzende allerdings hält die zehn Monate auf Bewährung für einen bis dato nicht vorbestraften Mann "für tat- und schuldangemessen". Zur Begründung sagt er: "Nachdem er bisher strafrechtlich nicht in Erscheinung getreten ist, hat er nun Gelegenheit, sich zu bewähren."
[close]
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/fuerstenfeldbruck/vor-dem-amtsgericht-entwaffnet-1.4436267
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline Reichsschlafschaf

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 17413
  • Dankeschön: 56796 mal
  • Karma: 585
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 15000 Beiträge Auszeichnung für 10000 Beiträge Auszeichnung für 750 Beiträge Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten! Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #5428 am: 8. Mai 2019, 16:47:52 »
Der engagierte Tagesspiegel schreibt Unsinn ("Lügenpresse").
Wenn einer ein RD ist, dann kann er keine Waffen haben.
Schon von daher ist die Headline Unsinn.
Es kann höchstens sein, daß die Untere Waffenbehörde nicht so genau hinsieht, aber das müßte in jedem einzelnen Fall individuell geprüft werden.
Dafür bringt der TS aber keinen Beleg.
Der Bericht der SZ, auf den der TS sich bezieht, steht hinter einer Bezahlschranke, daher kann ich derzeit die Behauptung nicht nachvollziehen.
In der Tat ist es so, daß sich RD selbst zu erkennen geben und schlecht als RD denunziert werden können.
Und solange die Behörde kein Indiz oder Beweis liefert, dürfen die Betreffenden ihre Waffen behalten. Für die Behörden gibt es die Gleichsetzung von afd und RD nicht.
So wünschenswert die Entwaffnung der RD ist, so muß sich die Behörde dennoch ans Recht halten. Nennt sich Rechtsstaatlichkeit.


Zitat
"Nicht als rechtsextrem zu erkennen gegeben" In Görlitz dürfen Reichsbürger ihre Waffen behalten

Sachsen beteuert, die Reichsbürger-Gefahr erkannt zu haben. Doch im Landkreis Görlitz gibt es eine krude Behördenpraxis im Umgang mit ihnen.
Matthias Meisner

Die Analyse des sächsischen Verfassungsschutzes ist eindeutig: "Im Falle eines persönlichen Kontakts mit Behördenmitarbeitern schrecken Reichsbürger und "Selbstverwalter" häufig nicht vor Beleidigungen, Bedrohungen und körperlichen Übergriffen zurück", heißt es im aktuellen Lagebild des Geheimdienstes zum Thema. Und: "Insbesondere Waffenbesitzer können in diesem Zusammenhang eine besondere Gefahr darstellen."


Doch ausgerechnet im sächsischen Landkreis Görlitz, einer Hochburg der AfD, ist bisher noch keinem einzigen Reichsbürger oder Rechtsextremen die Waffenerlaubnis entzogen worden, wie die "Sächsische Zeitung" recherchierte - obwohl es nach Darstellung des Landratsamtes jeweils vier davon gibt. "Diese acht Bürger haben den kleinen Waffenschein beziehungsweise Waffenbesitzkarten", teilte das Landratsamt der Zeitung mit. Zur Begründung, warum kein Waffenschein entzogen worden ist, erklärte die Behörde: "Gegenüber der Waffenbehörde des Landkreises Görlitz hat sich bisher keine Person als sogenannter Reichsbürger oder Rechtsextremer zu erkennen gegeben."
Spoiler
Der Verfassungsschutz in Sachsen beschäftigt sich - so wie in anderen Bundesländern auch - seit einigen Jahren ausführlich mit dem Reichsbürger-Phänomen. Der typische Reichsbürger ist demnach männlich und etwa 50 Jahre alt. Seit Dezember 2016 sind die Reichsbürger ein Beobachtungsobjekt des Verfassungsschutzes in Sachsen. Die Zahl der registrierten Reichsbürger und "Selbstverwalter" beläuft sich im Freistaat auf rund 1.600 Personen, darunter 114 Rechtsextremisten, Stand September 2018.

In Bautzen reagierten die Behörden entschiedener

Der Verfassungsschutz informiert die Waffenerlaubnisbehörden fortlaufend über Extremisten, die mutmaßlich oder erwiesenermaßen legal Waffen tragen. Und anders als in Görlitz reagieren die auch, beispielsweise im Nachbar-Landkreis Bautzen. Dort habe man '"das Thema schon lange auf dem Schirm", wird der Leiter des Ordnungsamtes des Kreises Bautzen, René Burk, von der "Sächsischen Zeitung" zitiert. 2017 besaßen demnach im Landkreis Bautzen elf Rechtsextreme Waffenerlaubnisse. Zehn davon habe das Landratsamt inzwischen einkassiert.

Die sächsische Linken-Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz reagierte auf den Bericht über die Behördenpraxis in Görlitz mit bitterer Ironie: "Ja, glaubt der Landkreis denn allen Ernstes, dass Reichbürger, die diesen Staat nicht anerkennen, zu genau diesem Staat rennen und darum bitten, ihre Waffen abgeben zu können, die sie besitzen, um sich gegen unliebsame Vertreter dieses Staates zu wehren?", fragt sie. Und fügt im Gespräch mit dem Tagesspiegel hinzu: "Ja, glaubt denn der Landkreis wirklich, dass in Zeiten wachsender Terrorgefahr durch Neonazis diese Neonazis die für den Terror benötigten Waffen freiwillig abgeben?"
Bundesweit 19.500 Reichsbürger und "Selbstverwalter"

Die Bundesregierung rechnet dem bizarren Spektrum der Reichsbürger und "Selbstverwalter" inzwischen 19.500 Personen zu. Die Szene wächst laufend, wie aus einer im Februar veröffentlichten Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Irene Mihalic hervorgeht. 950 von ihnen gelten als rechtsextrem.

Anfang 2018 hatte der damalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), Hans-Georg Maaßen, von 16.500 Reichsbürgern und "Selbstverwaltern" gesprochen. Selbstverwalter sind Leute, die ihre Immobilie als eigenen Staat ausgeben, oft aufgrund von Streitereien mit Behörden um Bußgelder oder Steuerschulden. Reichsbürger und Selbstverwalter gehören in der Regel zur selben Szene. Dass es noch so viele Reichsbürger mit Waffenerlaubnis gibt - bundesweit waren im Herbst vergangenen Jahres nach Recherchen der "Süddeutschen Zeitung" und des NDR mehr als 600 im Besitz von Waffen -, liegt auch daran, dass der juristische Umgang mit dieser Szene oft schwierig ist.

In Sachsen wird seit Jahren über Entwaffnung diskutiert

2017 hatte Sachsens damaliger Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) zugegeben, in seinem Bundesland sei lange "viel zu lasch" mit Reichsbürgern umgegangen worden. Er machte eine "zum Teil unheimliche Melange aus Wutbürgern, Rechtsextremen, Reichsbürgern und der AfD" für die Angriffe auf Bundeskanzlerin Angela Merkel bei den CDU-Kundgebungen im Bundestagswahlkampf verantwortlich - und forderte ein entschiedeneres Vorgehen. Sachsens damaliger Innenminister Markus Ulbig (CDU) sagte 2017: "Wir müssen dafür sorgen, dass solche Typen nicht in den Besitz von Waffen kommen oder bleiben."

Der sächsische Grünen-Innenpolitiker Valentin Lippmann sagt dem Tagesspiegel: "Der nächste Beweis, dass die Ankündigung entschieden gegen Nazis vorzugehen, in der Praxis scheitert. Rechtsextremisten und Reichsbürgern gehören die Waffen entzogen, da darf es keine halben Sachen geben." Innenminister Roland Wöller (CDU) müsse dafür sorgen, dass die Waffenbehörden ihren Aufgaben nachkommen.

Die Linken-Politikerin Köditz sagt: "Wir als Linke fordern seit Jahren immer wieder die Entwaffnung der extremen Rechten. Alle sächsischen Innenminister erklären seit Jahren, dass sie das Problem jetzt entschlossen anpacken werden. Und dann haben sie doch nur wieder die Lippen gespitzt und nicht gepfiffen. Eine einheitliche Regelung durch die Staatsregierung ist überfällig, damit solch ein haarsträubender Unsinn wie in Görlitz künftig vermieden wird."
[close]
https://www.tagesspiegel.de/politik/nicht-als-rechtsextrem-zu-erkennen-gegeben-in-goerlitz-duerfen-reichsbuerger-ihre-waffen-behalten/24316820.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath

Offline hair mess

  • Souverän
  • *
  • Beiträge: 8125
  • Dankeschön: 18581 mal
  • Karma: 695
  • Ein kerniger kluger Ur-Bayer mit breitem Dialekt
  • Auszeichnungen Auszeichnung für 2250 Beiträge Geheimnisträger, Sir! Auszeichnung für 7500 Beiträge Wertvolle Beiträge! Schon 100 "Danke" erhalten Sehr Wertvolle Beiträge! Bereits 1000 "Danke" erhalten!
    • Auszeichnungen
Re: Presseschnipsel
« Antwort #5429 am: 8. Mai 2019, 19:30:43 »
Sie bereiten sich auf den Endkampf vor.
Und da braucht man jeden Mann.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath