Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264469 mal)

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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3255 am: 10. Mai 2018, 10:05:51 »
Noch ein ausführlicherer Bericht zum Urteil nach der Amokdrohung in Kempten.

https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=27.msg167264#msg167264

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Aktuell
Reichsbürger für Drohung mit Amoklauf verurteilt
10. Mai 2018 Sebastian Lipp   Schreibe einen Kommentar

Ein Reichsbürger muss sich auf mehr als ein Jahr Gefängnis einstellen, nachdem er einen mit Sturmgewehr bewaffneten Amoklauf in Kempten androhte und sich seiner Verhaftung widersetzte. Er hält das Gericht, das ihn jetzt verurteilte, für eine »Firma«.

»Im Fernsehen finden täglich Amokläufe statt und ich komme dann mit einer Kalaschnikow vorbei.« So soll ein 47-jähriger Mann laut Allgäuer Zeitung (Mittwochsausgabe) im November 2017 einem Mitarbeiter der Bau- und Siedlungsgenossenschaft (BSG) Allgäu in Kempten am Telefon gedroht haben, mit einem Sturmgewehr in das Unternehmen zu kommen.

Zu einem Jahr und drei Monaten Haft verurteilte ihn das Amtsgericht Kempten jetzt wegen dieser Bedrohung sowie wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte in zwei Fällen, weil er sich damals seiner Festnahme widersetzt hatte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der Reichsbürgerszene zuzuordnen

Zu seinem Gerichtstermin am Montag ist der Kemptener zunächst nicht erschienen. Nachdem er von der Polizei vorgeführt wurde, erklärte er, dass er Post »der Firma« Amtsgericht Kempten nicht öffne und deswegen keine Kenntnis vom Termin gehabt habe. Das teilte Richter Peter Koch auf Anfrage am Mittwoch Abend mit. Es sei daher möglich, so der Medienbeauftragte am Amtsgericht Kempten weiter, dass der Angeklagte der Reichsbürgerszene zuzuordnen sei.

Schon die Polizei ordnete den Mann nach der Festnahme entsprechend ein. Der polizeibekannte Mann sei bereits zuvor bei polizeilichen Maßnahmen aufgefallen, die Sympathien zur Reichsbürgerbewegung erkennen lassen, hieß es damals.
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Die übliche Taktik, er wurde aber wohl direkt abgeholt.

Zitat
Zu seinem Gerichtstermin am Montag ist der Kemptener zunächst nicht erschienen. Nachdem er von der Polizei vorgeführt wurde, erklärte er, dass er Post »der Firma« Amtsgericht Kempten nicht öffne und deswegen keine Kenntnis vom Termin gehabt habe. Das teilte Richter Peter Koch auf Anfrage am Mittwoch Abend mit.
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3256 am: 10. Mai 2018, 10:08:30 »
er wurde aber wohl direkt abgeholt.

Sehr gut!

Das scheint sich in letzter Zeit immer öfter durchzusetzen?
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3257 am: 10. Mai 2018, 12:11:27 »
"Reichsbürger" im Bundesverkehrsministerium...

Ob der wohl einigen seiner Mitstreiter zu Renten verholfen hat?  :scratch: :scratch:

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Deutschland/Welt Exklusiv Verkehrsministerium suspendiert „Reichsbürger“

Das Bundesverkehrsministerium hat einen mutmaßlichen „Reichsbürger“ vom Dienst suspendiert. Wie viele weitere mutmaßliche „Reichsbürger“ in Bundesministerien arbeiten? Diese Antwort bleibt der Bund schuldig. Eine Statistik werde nicht geführt, heißt es. Die FDP fordert schnelle Aufklärung.

 Das Bundesverkehrsministerium hat einen mutmaßlichen „Reichsbürger“ vom Dienst suspendiert und gegen den Beamten eine Disziplinarklage „mit dem Ziel der Entfernung aus dem Beamtenverhältnis“ eingereicht. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Konstantin Kuhle hervor, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.

Laut Ministerium arbeitete der Beamte vor seiner Entfernung aus dem Dienst für das Bundeseisenbahnvermögen (BEV). Die dem Bundesverkehrsministerium unterstellte Bundesbehörde fungiert als Dienstherr für die Deutsche Bahn und ist für die Betreuung von 173.000 Versorgungsempfängern zuständig. Sie ist unter anderem verantwortlich für die Verwaltung von Versicherungs- und Rentenansprüchen.

„Reichsbürger und Selbstverwalter“ leugnen die Existenz der Bundesrepublik Deutschland als legitimen und souveränen Staat und sind davon überzeugt, dass Deutschland noch immer in den Grenzen des Deutschen Kaiserreiches oder in denen von 1937 fortbesteht. Sie weigern sich mit dieser Begründung unter anderem, Steuern und Bußgelder zu zahlen sowie Gerichtsbeschlüsse anzuerkennen.
900 Reichsbürger gelten als Rechtsextremisten

Der Bundesverfassungsschutz rechnet der Szene inzwischen mehr als 15.000 Anhänger zu, von denen 900 als Rechtsextremisten eingestuft werden. Zwischen 2015 und 2017 sollen von „Reichsbürgern“ nach Angaben von Verfassungsschutzbehörden und Bundeskriminalamt rund 10.500 Straftaten begangen worden sein.

Wie viele „Reichsbürger“ zurzeit in Deutschland insgesamt im Staatsdienst beschäftigt sind, weiß das Bundesinnenministerium nicht. „Angaben zu (...) Verdachtsfällen aus den Ländern werden durch den Bund nicht erhoben und sind daher nicht bekannt“, heißt es in der Antwort an die FDP.

FDP-Innenexperte Kuhle forderte die Bundesregierung auf, Klarheit über die genaue Zahl von „Reichsbürgern“ in der öffentlichen Verwaltung zu liefern. Er warf der Bundesregierung vor, keinen Überblick zu haben. „Im Januar hatte der Bundesinnenminister angekündigt, Reichsbürger aus dem Staatsdienst entfernen zu wollen. Es handelt sich offenbar um eine Szene mit hohem kriminellen Potenzial. Dass in dieser Gruppe Beschäftigte aus dem Öffentlichen Dienst beschäftigt sind, darf der Staat nicht hinnehmen“, erklärte der FDP-Innenexperte. „Die Innenbehörden des Bundes und der Länder müssen klarstellen, wie diese Szene wirksam bekämpft werden soll“, sagte Kuhle.

Erst vor wenigen Tagen hatte der Bund 800 Bundespolizisten zur Aufdeckung eines Menschenhändlerrings aus der „Reichsbürger“-Szene eingesetzt.

Von Jörg Köpke/RND
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http://www.neuepresse.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/Reichsbuerger-aus-Verkehrsministerium-suspendiert
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Offline Reichsschlafschaf

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« Letzte Änderung: 10. Mai 2018, 12:32:18 von Reichsschlafschaf »
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Offline Gelehrsamer

Re: Presseschnipsel
« Antwort #3259 am: 10. Mai 2018, 13:12:20 »
Der Bundesverfassungsschutz rechnet der Szene inzwischen mehr als 15.000 Anhänger zu, von denen 900 als Rechtsextremisten eingestuft werden.

Ähem: Wenn der "Szene" 15.000 Personen zuzuordnen sind, dann handelt es sich doch wohl auch um 15.000 Rechtsextremisten?
 

Offline Schnabelgroß

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3260 am: 10. Mai 2018, 13:56:27 »
Der Bundesverfassungsschutz rechnet der Szene inzwischen mehr als 15.000 Anhänger zu, von denen 900 als Rechtsextremisten eingestuft werden.

Ähem: Wenn der "Szene" 15.000 Personen zuzuordnen sind, dann handelt es sich doch wohl auch um 15.000 Rechtsextremisten?

Ne, das ist nicht 1:1 das selbe. Die Definiton vom BfV:

Spoiler
Zitat
„Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ sind Gruppierungen und Einzelpersonen, die aus unterschiedlichen Motiven und mit unterschiedlichen Begründungen – unter anderem unter Berufung auf das historische Deutsche Reich, verschwörungstheoretische Argumentationsmuster oder ein selbst definiertes Naturrecht – die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und deren Rechtssystem ablehnen, den demokratisch gewählten Repräsentanten die Legitimation absprechen oder sich gar in Gänze als außerhalb der Rechtsordnung stehend definieren und deshalb die Besorgnis besteht, dass sie Verstöße gegen die Rechtsordnung begehen.
https://www.verfassungsschutz.de/de/arbeitsfelder/af-reichsbuerger-und-selbstverwalter/was-sind-reichsbuerger-und-selbstverwalter

Unter Rechtsextremismus werden Bestrebungen verstanden, die sich gegen die im Grundgesetz konkretisierte fundamentale Gleichheit der Menschen richten und die universelle Geltung der Menschenrechte ablehnen. Rechtsextremisten sind Feinde des demokratischen Verfassungsstaates, sie haben ein autoritäres Staatsverständnis, das bis hin zur Forderung nach einem nach dem Führerprinzip aufgebauten Staatswesen ausgeprägt ist. Das rechtsextremistische Weltbild ist geprägt von einer Überbewertung ethnischer Zugehörigkeit, aus der u.a. Fremdenfeindlichkeit resultiert. Dabei herrscht die Auffassung vor, die Zugehörigkeit zu einer Ethnie, Nation oder „Rasse“ bestimme den Wert eines Menschen. Offener oder immanenter Bestandteil aller rechtsextremistischen Bestrebungen ist zudem der Antisemitismus. Individuelle Rechte und gesellschaftliche Interessenvertretungen treten zugunsten kollektivistischer „volksgemeinschaftlicher“ Konstrukte zurück (Antipluralismus).
https://www.verfassungsschutz.de/de/service/glossar/_lR#rechtsextremismus
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3261 am: 10. Mai 2018, 16:25:53 »
Sollte man öfter machen:    ;)


Zitat
Nach Hitlergruß in die Psychatrie

http://www.pnn.de/potsdam/1283005/
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Offline kairo

Re: Presseschnipsel
« Antwort #3262 am: 10. Mai 2018, 22:13:27 »
Wieder einer:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/reichsbuerger-im-bundesverkehrsministerium-suspendiert-a-1207177.html

Spoiler
Das Bundesverkehrsministerium hat einen mutmaßlichen "Reichsbürger" vom Dienst suspendiert. Gegen den Beamten sei eine Disziplinarklage "mit dem Ziel der Entfernung aus dem Beamtenverhältnis" eingereicht worden, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland am Donnerstag unter Berufung auf eine Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Konstantin Kuhle an das Bundesinnenministerium.

Demnach arbeitete der Beamte bislang für das Bundeseisenbahnvermögen. Die dem Verkehrsministerium unterstellte Bundesbehörde ist Dienstherr der Deutschen Bahn und betreut etwa 173.000 Versorgungsempfänger. Sie ist unter anderem verantwortlich für die Verwaltung von Versicherungs- und Rentenansprüchen.

Wie viele "Reichsbürger" derzeit in Deutschland insgesamt im Staatsdienst beschäftigt sind, weiß das Bundesinnenministerium dem Bericht zufolge nicht. "Angaben zu Verdachtsfällen aus den Ländern werden durch den Bund nicht erhoben und sind daher nicht bekannt", wurde aus der Antwort an die FDP zitiert.

Der FDP-Innenexperte Kuhle forderte die Bundesregierung auf, Klarheit über die genaue Zahl von "Reichsbürgern" in der öffentlichen Verwaltung zu schaffen. Er warf der Regierung vor, keinen Überblick zu haben. Dass "Reichsbürger" im öffentlichen Dienst beschäftigt seien, dürfe "der Staat nicht hinnehmen".

"Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik nicht an und gehen davon aus, dass das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 noch existiert. Einige Anhänger vertreten rechtsextreme Positionen. Die wachsende heterogene Szene wird vom Verfassungsschutz beobachtet.

Nach SPIEGEL-Informationen stehen Dutzende Beamte der "Reichsbürger"-Bewegung nahe. Erst in der vergangenen Woche hatte die Berliner Senatschulverwaltung dem Grundschullehrer Nikolai N. gekündigt, bei dem es sich ebenfalls um einen Reichbürger handeln soll.
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Zitat
Nach SPIEGEL-Informationen stehen Dutzende Beamte der "Reichsbürger"-Bewegung nahe.

Dutzende ??
 

Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3263 am: 11. Mai 2018, 07:56:41 »
RTL und VS entdecken die Reichis in RLP:

Zitat

Mehr "Reichsbürger" in Rheinland-Pfalz

11.05.2018 | 07:02


Die Zahl der "Reichsbürger" in Rheinland-Pfalz ist weiter gestiegen. Der Verfassungsschutz sei zuletzt von rund 500 ausgegangen, teilte das Innenministerium der Deutschen Presse-Agentur in Mainz mit. Die Tendenz ist steigend: Im Juni vergangenen Jahres meldete der Verfassungsschutz in Rheinland-Pfalz rund 400 sogenannte Reichsbürger, im November waren es rund 460. Am 4. Juni wird der neue Verfassungsschutzbericht vorgestellt. Dann soll auch ein neuer Stand zu den "Reichsbürgern" veröffentlicht werden. Die Zahl wird aller Voraussicht nach weiter zugenommen haben.

Die sogenannten Reichsbürger erkennen Deutschland und seine Behörden nicht an und weigern sich häufig, Steuern oder Abgaben zu zahlen. Sie behaupten, das Deutsche Reich existiere noch. Einige sind mit erfundenen Ausweispapieren oder Autokennzeichen unterwegs. Die Szene gilt als sicherheitsgefährdend und wird seit Herbst 2016 vom Verfassungsschutz beobachtet. Eine einheitliche Bewegung gibt es nicht.

Auch deutschlandweit verzeichnen die "Reichsbürger" Zulauf. Im Januar 2018 bezifferte Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen die Zahl mit 16.500, darunter galten etwa 900 als Rechtsextremisten. Der Berliner "Tagesspiegel" berichtete Ende April unter Berufung auf das Bundesamt für Verfassungsschutz, die Behörden von Bund und Ländern kämen auf 18.000 Personen, die der Szene zugerechnet würden.

Der Anteil an Rechtsextremisten ist in Rheinland-Pfalz geringer als bundesweit: Die Sicherheitsbehörden gehen von unter zehn sogenannten Reichsbürgern aus, die als rechtsextrem gelten.


https://www.rtl.de/cms/mehr-reichsbuerger-in-rheinland-pfalz-4160863.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3264 am: 11. Mai 2018, 10:01:51 »
Und schon wieder ein RD als Polizist.
Wie man sieht, dauert es bei einem Beamten erheblich länger als bei einem Angestellten bis man ihn tatsächlich aus dem Dienst entfernen kann. 2 Jahre lang ist er jetzt schon suspendiert.

Zitat
TrierReichsbürger-Verdacht: Rheinland-Pfalz verklagt eigenen Polizisten

Freitag, 11.05.2018, 08:56
Der Staat wehrt sich: Einem Beamten droht die Entlassung aus dem Dienst, weil er offenbar den Staat, den er schützen soll, nicht anerkennt. Und Rheinland-Pfalz entzieht der Szene rigoros die Waffen.
Spoiler
Einem Polizisten aus der Region droht die Entlassung, weil er der Reichsbürger-Szene angehören soll. Das Polizeipräsidium Trier bestätigt, dass eine Disziplinarklage beim Verwaltungsgericht Trier eingereicht worden ist, will sich mit Verweis auf das laufende Verfahren inhaltlich aber nicht äußern. Gerichtssprecherin Heidi Heinen bestätigt auf TV-Anfrage, dass es eine Klage des Landes wegen Pflichtverletzung der Verfassungstreue gibt. Bis eine öffentliche Verhandlung terminiert ist, könnten aber noch Monate vergehen, sagt sie.

Mit dem Gang vor Gericht zielt das Land darauf ab, den Polizisten dauerhaft aus dem Dienst zu entfernen. Der Beamte, der innerhalb des Polizeipräsidiums Trier gearbeitet hat, ist bereits seit Ende 2016 suspendiert. Auf erste Reichsbürger-Vorwürfe folgten interne Ermittlungen, die den Vorwurf offenkundig erhärteten (der TV berichtete mehrfach).

Reichsbürger lehnen Grundgesetz, Behörden und Gerichte ab

Für den rheinland-pfälzischen Verfassungsschutzchef Elmar May ist klar, dass ein Polizist nicht zugleich Reichsbürger sein darf. „Es ist obskur und schizophren, wenn jemand den Staat ablehnt, der ihn eigentlich verkörpern soll“, sagt May. Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik

Deutschland nicht als Staat an. Oft gelten für sie noch die Grenzen des Deutschen Reiches von 1937, sie lehnen Grundgesetz, Behörden und Gerichte ab. Zudem verweigern sie häufig Steuerabgaben oder die Zahlung von Bußgeld.

495 Reichsbürger zählt Rheinland-Pfalz insgesamt, etwa 50 davon leben in der Region Trier. May spricht von einer „heterogenen Szene, die von Verschwörungstheoretikern bis hin zu Staatsfeinden reicht“. Was auffällt: Bundesweit steigt deren Zahl rapide an. 18 000 Reichsbürger hat der Verfassungsschutz inzwischen registriert, vor etwas mehr als einem Jahr waren es noch 10 000 gewesen. May führt den Anstieg der Zahl darauf zurück, dass die Behörden „ein lange nicht ernst genommenes Dunkelfeld immer stärker aufhellen“. Die Kehrtwende beim staatlichen Vorgehen wurde durch Schüsse eines Reichsbürgers auf ein Spezialeinsatzkommando in Mittelfranken im Oktober 2016 ausgelöst. Dabei tötete der Schütze einen Polizisten.

Rheinland-Pfalz greift jetzt durch

Um ähnliche Fälle zu verhindern, greift Rheinland-Pfalz seit einem guten Jahr durch und will Reichsbürger entwaffnen. Mit ersten Erfolgen: 44 Reichsbürger mit waffenrechtlichen Erlaubnissen hat das Land momentan erfasst, in allen Fällen seien Widerrufsverfahren eingeleitet worden, teilt ein Sprecher des Innenministeriums mit. Etwa jeder dritte Fall sei bereits abgeschlossen, was für Reichsbürger auch den Entzug von Waffen zur Folge hatte.

Einen rechtsextremen Hintergrund weisen laut May in Rheinland-Pfalz bis zu drei Prozent der Reichsbürger auf. Deutschlandweit gilt das insgesamt für 950 Mitglieder der Szene, von der im Land nur etwas mehr als jeder Zehnte (zwölf Prozent) organisiert ist.

*Der Beitrag "Reichsbürger-Verdacht: Rheinland-Pfalz verklagt eigenen Polizisten" stammt von Volksfreund. Es gibt keine redaktionelle Prüfung durch FOCUS Online. Kontakt zum Verantwortlichen hier.
Volksfreund
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https://www.focus.de/regional/trier/trier-reichsbuerger-verdacht-rheinland-pfalz-verklagt-eigenen-polizisten_id_8911286.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3265 am: 11. Mai 2018, 12:31:16 »
"In der Region" um Meppen hat man 25% mehr RD ausgemacht (war nicht auch Köwing da irgendwo?):


Zitat
Stand: 11.05.2018 12:16 Uhr - Lesezeit: ca.1 Min.
Mehr Reichsbürger in der Region

Meppen. In der Region gibt es inzwischen rund 150 sogenannte Reichsbürger. Vor einem Jahr waren es etwa 120. Das teilt die Polizei mit. Die Reichsbürger ignorieren das Grundgesetz und berufen sich statt dessen auf das Deutsche Reich von 1937. Sie geraten deshalb immer wieder in Konflikt mit den Behörden. Laut einer Sprecherin der Polizei Osnabrück sind die Bevölkerung und Behörden inzwischen sensibler geworden, wenn es darum geht mögliche Reichsbürger als solche auszumachen. Deshalb steige ihre Zahl nun auch kontinuierlich weiter an. | 11.05.2018 12:16

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Mehr-Reichsbuerger-in-der-Region,emslandkurzmeldung1756.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3266 am: 11. Mai 2018, 18:37:05 »
So eine richtige Besprechung ist es nicht geworden, aber immerhin ein Hinweis zu dem Buch

Liane Bednarz: Die Angstprediger. Wie rechte Christen Gesellschaft und Kirchen unterwandern. Droemer, 256 S.,...

An Ginsburg hat man sich quasi "angehängt".


Zitat
SACHBUCH
Autoren blicken auf Reichsbürger und konservative Christen

Jens Dirksen
11.05.2018 - 17:53 Uhr

Essen.   Tobias Ginsburg („Die Reise ins Reich“) und Liane Bednarz („Die Angstprediger“) betrachten in ihren Büchern die Auswüsche der Neuen Rechten.
Spoiler
Früher hieß er mal Uwe, dann wurde er Bhagwan-Jünger und jetzt lebt Arjun seine esoterischen Bedürfnisse bei den Reichsbürgern aus. Aber nicht im Winter, „die heizen hier so wenig“, sagt Arjun, und er hat Rücken, was mit 70 häufiger mal vorkommt. Und Wolfgang weiß, warum der Personalausweis so heißt, wie er heißt: Die Bundesrepublik ist in Wahrheit eine GmbH und wir sind nur ihr Personal. Wolfgang hat seinen Ausweis vernichtet und seinen Namen markenrechtlich schützen lassen – jetzt schickt er dem Staat jedesmal eine Rechnung, wenn der Wolfgangs Namen verwendet, um ihn anzuschreiben.

Wir wüssten nichts von diesen und vielen anderen verräterischen Details, wenn nicht der Theater-Regisseur und Autor Tobias Ginsburg so getan hätte, als wäre er auch ein Reichsbürger und sich für sein Reportagebuch „Die Reise ins Reich“ unter sie gemischt hätte. Rund 16.500 von diesen Menschen, die glauben, das Deutsche Reich mit der Verfassung von 1919 bestehe weiter, gibt es hierzulande (die meisten leben in Bayern). Seit allerdings im Oktober 2016 ein Reichsbürger im fränkischen Georgensmünd einen Polizisten erschoss, weil der die 30 Waffen des Reichsbürgers beschlagnahmen sollte, gelten sie nicht mehr nur als Spinner, sondern auch als gefährlich. Tobias Ginsburgs Erfahrungen „Unter Reichsbürgern“ legen jedoch nahe, dass für diese Menschen, die untereinander jede noch so absurde Verschwörungstheorie gelten lassen, eher Psychiater und Therapeuten als der Staatsschutz zuständig wären.

Ideologie-Berührungen mit der AfD

Wichtiger aber sind die ideologischen Berührungsflächen mit der AfD, die Ginsburg ebenso aufzeigt wie die Publizistin Liane Bednarz, die in dem Band „Die Angstprediger“ untersucht, wie Vordenker a la Karlheinz Weißmann, Götz Kubitschek („Institut für Staatspolitik“, „Antaios Verlag“) und Dieter Stein („Junge Freiheit“, deren Auflage sich in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt hat auf 30.000) die rechte Szene vor sich her treiben.

Bednarz zeigt an Denkmustern, Feindbildern und Lieblingsthemen der Neuen Rechten, wie sie versuchen, die konservativen Christen in Deutschland zu radikalisieren. Es geht um rechte Kritik an der „Frühsexualisierung“ von Kindern, um die Ablehnung von Euro und Abtreibung, Islam und angeblicher Islamisierung, um Kunstfreiheit und Medienschelte. Liane Bednarz zitiert und referiert ein Spektrum von rechten Meinungen, die in der Tat das zunehmende Einsickern von extremistisch fundierten Gedanken in konservativ-christliche Kreise befürchten lassen – trotz eklatanter Widersprüche zu christlicher Moral und Dogmatik.
[close]

https://www.nrz.de/kultur/autoren-blicken-auf-reichsbuerger-und-konservative-christen-id214262791.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3267 am: 12. Mai 2018, 11:43:08 »
Im Forum Beiträge ab hier:
https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=27.msg167086#msg167086

Die TAZ versucht sich an einer Recherche zu den Verbindungen "Reichsbürger"-Schleuserbande.

Man hat sich wohl die Mühe gemacht, die Seite anzusehen und wollte auch telefonieren, allerdings ohne wirklichen Erfolg.
Dass Ellen Marktl als "Zeugin" geführt wird und der Bürgermeister -der sich schon vorher unrühmlich geäußert hat- seit Jahren so gar nichts unternimmt (inklusive der Tatsache, dass er Gewerbeabmeldungen bzw. Ummeldungen auf die "Samtgemeinde" einfach hinnimmt) könnte man durchaus als skandalös bezeichnen.

Spoiler
Razzia gegen Schleusernetzwerk
Erfahrene Fälscher

Eine Sicherheitsfirma soll Moldawier mit falschen Pässen versorgt und illegal beschäftigt haben. Gibt es Verbindungen zur Reichsbürgerszene?

Montags und donnerstags hat das Bürgerbüro der Samtgemeinde Alte Marck geöffnet, jeweils von 16 bis 19 Uhr. Ein Termin mit der vermeintlichen Gemeindeverwaltung um die angebliche Bürgermeisterin Ellen M. kann auch telefonisch vereinbart werden. Bürgernah und niedrigschwellig gibt sich die selbsternannte Gemeinde in Arendsee in Sachsen-Anhalt.

Auf der Webseite der „Gebietskörperschaft und Weltanschauungsgemeinschaft“ prangt rechts oben ein Bekenntnis: „Wir sind im Netzwerk gegen Nazis! Reichsbürger“. An anderer Stelle steht: Die Menschen der Samtgemeinde hätten zu keiner Zeit gegen die Verfassung des Landes Sachsen-Anhalt oder gegen das Grundgesetz verstoßen. „Wir fordern die Einhalt des Grundgesetzes … und nicht [die] kreative Auslegung!“

Am Montagabend stürmen allerdings Polizisten das Büro in Arendsee. Es geht um Ellen M. Der Vorwurf: Sie soll die Buchhaltung für eine Sicherheitsfirma gemacht haben, in der mit falschen Pässen eingeschleuste Moldawier illegal beschäftigt wurden. Parallel wurden die Räume der Zweigstelle in Hamburg durchsucht, am nächsten Morgen gibt es Razzien in den Unterkünften der mutmaßlich eingeschleusten Personen. 800 Polizisten sind an der Aktion beteiligt.

In Hamburg werden drei hauptverdächtige Männer vorläufig festgenommen. Nach taz-Informationen befindet sich einer von ihnen mittlerweile wieder auf freiem Fuß, die anderen beiden wurden in Untersuchungshaft genommen. Ermittelt wird wegen des Verdachts auf gewerbs- und bandenmäßiges Einschleusen von Ausländern. Die moldawischen Staatsangehörigen sollen mit gefälschten rumänischen Personalausweisen ins Land gebracht und dann illegal im Sicherheitsgewerbe beschäftigt worden sein. Einem Polizeisprecher zufolge wurden sie „mit Niedriglöhnen und hohen Mieten“ ausgebeutet. Bei den Durchsuchungen seien nicht nur Bargeld, Unterlagen und Datenträger beschlagnahmt worden, sondern auch Gold sowie scharfe Munition.

Ellen M. ist in dem Verfahren Zeugin, nicht Beschuldigte. Die von der Staatsanwaltschaft Lüneburg geführten Ermittlungen sollen zeigen, wie eng die Verbindungen zwischen dem mutmaßlichen Schleusernetzwerk und der Reichsbürgerszene sind – und klären, ob etwa auch Geld in die Bewegung geflossen ist.
Vermeintliche Abgrenzung

Auf der Homepage der Samtgemeinde steht in holpernden Sätzen, dass man sich von der Reichsbürgerszene abgrenze: „Die Samtgemeinde Alte Marck die hiermit öffentlich bekannt gibt: Das sich die Samtgemeinde Alte Marck … von der sogenannten ,REICHSBÜRGER' Bewegung distanziert.“

Dieser Darstellung widerspricht jedoch die Selbstbezeichnung, die man ebenfalls online findet: „Samtgemeinde Alte Marck in der Preußischen Provinz Sachsen Staatliche Gebietskörperschaft und Weltanschauungsgemeinschaft in den Gemarktungen der Alten Marck nach Deutschem Recht in Deutschland als Ganzes. Gebietsstand 31. 7. 1914“. Ganz offensichtlich besteht aus Sicht der Samtgemeinde ein Reich als rechtliche Form weiterhin. Das ist seit Jahrzehnten eine Position der sehr heterogenen Reichsbürgerbewegung.

Versucht man die Gemeinde anzurufen, sagt eine freundliche Computerstimme: „Der von Ihnen gewünschte Teilnehmer ist zurzeit nicht erreichbar.“ Kontaktiert man die beschuldigte Sicherheitsfirma, die die gleiche Anschrift führt wie das Bürgerbüro der Samtgemeinde Alte Marck, nimmt ein Mann ab und sagt, man wolle sich nicht äußern, da es sich um ein laufendes Verfahren handle. Dann legt er auf.

Mehr als 18.000 Personen rechnet das Bundesamt für Verfassungsschutz mittlerweile dem Milieu der Reichsbürger zu. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl jener enorm an, die an das Fortbestehen eines Deutschen Reichs in den unterschiedlichsten Grenzen glauben oder die Bundesrepublik als eine Firma – „BRD GmbH“ – wahrnehmen. Diese Ideen, mit denen auch begründet wird, keine Steuern, Bußgelder oder Gebühren zahlen zu wollen, haben sich aber nicht verstärkt verbreitet. Die Sicherheitsbehörden schauen nur genauer hin.
Polizisten erschossen

Der Anlass des Umdenkens war der Tod eines Polizisten im fränkischen Georgensgmünd. Der selbsternannte Reichsbürger Wolfgang P. erschoss ihn im Oktober 2016 während einer Razzia. Seit jenem Tag bewerten die Sicherheitsorgane die Anhänger dieser Bewegung nicht mehr nur als „Spinner“, „Irre“ oder „Papierterroristen“, die Verwaltungen, Behörden und Gerichte mit seitenlangen Schrei­ben oder Anträgen herausfordern. Seit dem Schuss gehen bundesweit die Sicherheitsorgane energisch gegen die Bewegung vor – und auch die Medien berichten nun anders.

Einem vertraulichen Lagebericht des Bundeskriminalamts zufolge haben Reichsbürger von 2015 bis Mitte 2017 mehr als 10.500 Straftaten verübt. Nach einen Bericht aus dem Jahr 2017 kam es damals zu 750 Gewalt­delikten. Mehr als 700 Taten richteten sich gegen Mitarbeiter von Behörden.

Die Bewegung, so schlagen Experten vor, solle wegen ihrer Heterogenität in vier Milieus unterteilt werden: 1. Rechtsextreme, die eine Reichsidee verfolgen, 2. Reichsbürger, die kommissarische Reichsregierungen gründen, 3. Selbstverwalter, die eigene Staaten, Königreiche oder Gemeinden ausrufen, sowie 4. Souveränisten, die die Bundesrepublik nicht als souveränen Staat anerkennen und sich für ein anderes, souveränes Deutschland einsetzen.
Urkunden gegen Gebühren

Die „Samtgemeinde Alte Marck“ ordnet Martin Burgdorf den Selbstverwaltern zu. Der Experte vom Verein „Miteinander – Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit“ aus Magdeburg sagt, die selbsternannte Gemeinde, deren harter Kern etwa dreißig Personen umfassen soll, habe seit ihrer Gründung 2015 an lokalem Zuspruch gewonnen. Die „Gemeindevorsteherin“ Ellen M. stellt gegen Gebühr Gewerbescheine, Trauungsbescheide und Geburtsurkunden aus. Mehrere Gewerbetreibende aus Arendsee hätten mittlerweile ihr Gewerbe abgemeldet und zahlten keine Gewerbesteuern mehr, sagte ein Sprecher des Landesverfassungsschutzes jüngst auf einem Fachtag zum Thema Reichs­bürger.

Die Samtgemeinde ist eine der wenigen Strukturen der Reichsbürgerbewegung, denen eine Frau vorsteht. Rund 80 Prozent der Bewegung sind Männer, das Durchschnittsalter liegt bei 50 Jahren. So intensiv wie die Gruppe in Arendsee betreiben nur wenige Organisationen der Reichsbürgerszene den Ausbau einer parallelen kommunalen Verwaltungs- und Wirtschaftsstruktur – das macht sie zu einer besonderen Erscheinung in der Bewegung.

Aber auch in Arendsee kam es zum Streit: 2016 legten Mitglieder ihre Ämter nieder, einzelne „Gemeinden“ verließen die Samtgemeinde. Ein Vorwurf: Der harte Kern um M. bemühe sich vor allem um die eigenen Gewinne. Sollte sich der Verdacht von Polizei und Staatsanwaltschaft bestätigen, könnten die Gelder auch noch aus ganz anderen Quellen geflossen sein. Erfahrung im Fälschen von Papieren dürfte zumindest vorhanden sein.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3268 am: 12. Mai 2018, 16:53:57 »
Was für ein erfolgreicher Vatertag!

Zitat
Polizeibilanz zum Männertag Hitlergruß gezeigt, Boot gekentert

    11.05.18, 17:12 Uhr



Laucha/Leißling -

Nach dem Männertag hat die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd Bilanz gezogen: Insgesamt gab es 286 Einsätze, davon 49 strafrechtliche. Darunter waren 30 Körperverletzungen mit 27 Leicht- und drei Schwerverletzten. Mehrere Widerstandshandlungen gegen Polizeibeamte, aber auch das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen kamen zur Anzeige.

Auf der Unstrut nahe Laucha kenterte ein Boot. Alle drei Passagiere, die betrunken waren, gingen über Bord. Sie blieben unverletzt.

In Leißling feierte eine Gruppe Männer in einer Gaststätte. Sie zeigten laut Polizei den Hitlergruß und riefen „Sieg Heil“. Einige Gäste fühlten sich gestört und verließen die Lokalität. Die Männer folgten ihnen und schlugen die Personen, einer wurde verletzt.

Auch im Naumburger Blütengrund kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Personen. (ag)

https://www.naumburger-tageblatt.de/lokales/polizeibilanz-zum-maennertag-hitlergruss-gezeigt--boot-gekentert-30166486
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3269 am: 12. Mai 2018, 19:55:51 »
Weinmann behauptet, Ittner sei verhaftet worden.
Sonst kann ich aber keine Bestätigung dessen finden.


Zitat
Samstag, 12. Mai 2018
komme aus Bretzenheim.... / Gerhard Ittner wurde verhaftet
   ich komme aus Bretzenheim, insgesamt waren ca. 70 Teilnehmer bei der Gedenkveranstaltung. Auf dem Weg zur Gedenkveranstaltung wurde Gerhard Ittner verhaftet...

https://templerhofiben.blogspot.de/2018/05/komme-aus-bretzenheim-gerd-ittner-wurde.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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