Nicht nur für Verschwörungsideologen Attila Hildmann stehen die Zeiten schlecht. Für seine Zusammenarbeit mit Hildmann hat der niedersächsische Safthersteller Voelkel erhebliche Verluste hinnehmen müssen. Seit 2017 wurde die Marke „Daisho“ produziert und vertrieben. Hildmann habe sich aber verkalkuliert sich aber und Voelkel gewährt ihm nach Angaben des „Spiegel“ einen Kredit über 210.000 Euro. Als Hildmann immer öfter durch antisemitische Parolen öffentlich auffiel, stellte der Hersteller die Abfüllung des Energiedrinks ein. Damit nicht genug, hat Hildmann offenbar das Darlehen nicht zurückgezahlt und Voelkel musste rund zwei Millionen unverkaufte Dosen von „Daisho“ einstampfen.
Quelle: ntv
Oha, Hilde erzählt auf seinem (neuen) Kanal eine andere Geschichte. Demnach hat er die Dosen zurückgekauft und selbst unter die Leute gebracht. Und das Darlehen wäre auch zurückgezahlt bzw. existierte nicht.
Auf der anderen Seite finde ich die Gewährung eines Darlehens zwischen Geschäftspartnern eher ungewöhnlich. Normalerweise geht man eher in Vorleistung und wartet darauf, dass der Geschäftspartner die georderten Mengen abruft. Die zwei Millionen Dosen könnten dem Herstellungs- oder Verkaufswert von den 210.000EUR entsprechen, vom Preis käme das hin (mit 0,10EUR/Dose dürfte man richtig liegen).
Zur Einordnung: Herstellungspreis des Gesöffs dürfte pro Dose (inkl. Dose) bei ca. 30-40 Cent liegen, vermutlich eher mehr zur 30. Dann noch ein wenig Transport und Lagerhalle, schon kann man das Zeug über Direktvertrieb verticken.
Was mich an der ganzen Sache (nur ein wenig) irritiert: Diese Drinks, jedenfalls in der angeblich gehobenen Qualitätsklasse eines Hildmanns, haben eine recht hohe Gewinnspanne. Ich kenne den VK-Preis nicht, bei einem angenommenen VK-Preis von EUR1,50, würde ich rund einen Euro als Gewinnspanne ansetzen.
Weil das eigentlich eine Gelddruckmaschine ist, ist Voelkl in Vorleistung gegangen (wenig Risiko), jedoch hat Hildmann die Verkaufszahlen ein wenig optimistisch dargestellt. Meine Meinung: Das Zeug dürfte sich schon vor seinem Erwachen eher schleppend verkauft haben.
Edit:
@ArV war vor mir dran. Der Schaden von 700.000EUR würde auf einen Herstellungspreis von EUR0,35 pro Dose oder pro Füllung hindeuten. Voelkel hätte die Dosen wenigstens noch an Hildmann liefern können, haben es aber nicht gemacht. Vermutlich war Hildmann nicht mehr in der Lage den Krams zu verkaufen, selbst nicht mehr über seinen Direktvertrieb.