Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264510 mal)

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dtx

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3870 am: 30. August 2018, 22:22:59 »
@Gutemine

"Die AfD" würde ich bei dem zerstrittenen Haufen eher nicht schreiben. Gezeigt wird eine Mitteilung des Kreisverbandes Dithmarschen (Kreisstadt ist Heide), also die nordwestlichen Nachbarn vom Schröpfer-Refugium. Ganz klar, daß sich jetzt auch diese Hühner in die Geschichte reinhängen müssen.

Wenn der Empfängerkreis aber wirklich so weit begrenzt war, wie in der B*** geschrieben, dann spielt Kohlmanns Truppe wohl doch eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung im Internet.

http://www.lvz.de/Region/Mitteldeutschland/Justizbeamter-soll-Chemnitzer-Haftbefehl-verbreitet-haben
Mit Bericht über den Bremer Abgeordneten
« Letzte Änderung: 30. August 2018, 22:56:31 von dtx »
 

Offline Noldor

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3871 am: 30. August 2018, 22:26:21 »
Ich gehe mal kurz :puke:

Ich :puke: mal kurz mit.

Da gehörte doch mal wirklich durch unabhängige Behörden in Sachsen bei der sächsischen Justiz aufgeräumt.
 
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dtx

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3872 am: 30. August 2018, 22:32:53 »
Da gehörte doch mal wirklich durch unabhängige Behörden in Sachsen bei der sächsischen Justiz aufgeräumt.

Wird schwierig:

http://www.lvz.de/Nachrichten/Politik/Der-Hutbuerger-Staatsdiener-auf-Abwegen
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3874 am: 30. August 2018, 22:44:41 »
Da gehörte doch mal wirklich durch unabhängige Behörden in Sachsen bei der sächsischen Justiz aufgeräumt.

Wird schwierig:

http://www.lvz.de/Nachrichten/Politik/Der-Hutbuerger-Staatsdiener-auf-Abwegen

Wenn ich sehe wie der sächsische Landtag parteipolitisch verteilt ist sollte da doch etwas zu machen sein...wenn man denn nur wollte. Aber da wäre ja die CDU gefordert.

https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4chsischer_Landtag
 

dtx

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3875 am: 30. August 2018, 22:59:25 »
Die sächsische CDU übersieht in ihrem Wahn genauso wie die CSU, daß sich niemand mit einer Raubkopie zufrieden gibt, wenn man zum gleichen Preis das Original haben kann.
 

Offline Reichskasper Adulf Titler

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3876 am: 30. August 2018, 23:00:32 »
was für ein schäbiges Pack! Da zeigt sich ein ums andere Mal das wahre Gesicht dieser rechten Halunken. Aber ich bin ganz sicher, auch das wird der AfD wieder nicht schaden sondern der Zuspruch weiter wachsen.

Und warum hat man das so lange unterm Deckel gehalten und keine Anzeige gegen diese Typen erstattet?
« Letzte Änderung: 30. August 2018, 23:03:47 von Reichskasper Adulf Titler »
«Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen»
 
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Offline SchlafSchaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3877 am: 30. August 2018, 23:34:25 »
Für extra 3 ist das ganze natürlich ein willkommener Anlass

Zitat
...ist das nun ein brauner Mob oder der Betriebsausflug des LKA...

[facebook]https://www.facebook.com/37621248917/posts/10156053827308918/[/facebook]

https://daserste.ndr.de/extra3/Extra-3-vom-30082018,extra14988.html
« Letzte Änderung: 30. August 2018, 23:36:48 von SchlafSchaf »
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3878 am: 31. August 2018, 01:05:18 »
Die AfD verbreitet jetzt eine Stellungnahme des "Justizvollzugsbeamten Zabel".

Siehe Beitrag
https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=27.msg187178#msg187178

@Gutemine Du weißt aber hoffentlich auch, wer hinter Erstposter "Radio KSA" steht:
D I R K   J Ä H L I N G

Zitat
Mehr von Dirk Jährling Die Republikaner/Wahlalternative 2019 auf Facebook anzeigen
(...)
Dirk Jährling Die Republikaner/Wahlalternative 2019
25. April ·
Gerade auf meinem Radiosender Radio KSA gemeldet.
(...)

https://www.facebook.com/DirkJaehrling/posts/2050792521826923

https://de-de.facebook.com/OnlineradioKSA/




http://www.spiegel.de/video/hetze-auf-facebook-hass-gegen-fluechtlinge-in-freital-video-1602171.html
« Letzte Änderung: 31. August 2018, 01:08:00 von dieda »
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Offline TatjanaIrminkova

Re: Presseschnipsel
« Antwort #3879 am: 31. August 2018, 10:04:30 »
Die rechte Szene jagt in Dresden Menschen die an Gegendemos teilnahmen mit Hilfe von Personalien aus Ermittlungsakten

http://www.taz.de/!5193652/
 
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Offline SchlafSchaf

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« Letzte Änderung: 31. August 2018, 12:57:26 von SchlafSchaf »
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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3881 am: 31. August 2018, 13:25:52 »
Eine erfolgreiche Räumung, diesmal ohne Schußwechsel in Niedereschach (wo auch immer das sein mag  :D )
   
Spoiler
Niedereschach   Sogenannte Reichsbürger sorgen für Eskalation bei Zwangsräumung   
Von Marc Eich   31.08.2018 - 12:51 Uhr

Niedereschach - Zu Auseinandersetzungen zwischen sogenannten Reichsbürgern und Polizeibeamten ist es am Freitagmorgen im Rahmen einer Zwangsräumung in Niedereschach gekommen. Mehrere Personen wurden in Gewahrsam genommen.

Sie bestreiten die Existenz der Bundesrepublik Deutschland, weigern sich, Steuern zu zahlen oder Gerichtsbeschlüsse zu befolgen und scheuen sich auch nicht vor Auseinandersetzungen mit der Polizei: "Reichsbürger" haben in Niedereschach einen großen Polizeieinsatz ausgelöst.

Wie die Polizei auf Anfrage des Schwarzwälder Boten bestätigt, stand in einem Neubaugebiet der Gemeinde eine Zwangsräumung an, die gegen 8 Uhr gemeinsam mit der Polizei und einem Gerichtsvollzieher durchgeführt werden sollte. "Beim Eintreffen an der betroffenen Adresse hatten sich mehr als zehn weitere gleichgesinnte Personen im und rund um das Haus positioniert", berichtet Polizeisprecher Dieter Popp.

Die Polizei habe daraufhin weitere Kräfte hinzugezogen, um bei einer möglichen Eskalation gewappnet zu sein. "Im Vordergrund stand für uns aber natürlich, die Situation deeskalierend zu klären", betont der Sprecher. Auch der Villinger Revierführer Thomas Barth wurde an die Einsatzstelle beordert – der erfahrene Beamte wurde bei der Verhandlung mit den Betroffenen als Gesprächsführer eingesetzt. Popp: "Es gab endlose Diskussionen mit dem betroffenen Bewohner, der einen Räumungsbescheid erhalten hatte."

Trotz der deeskalierenden Vorgehensweise, kam es im Zuge der Räumung schließlich zu einer Auseinandersetzung – denn von den Personen mussten, weil sie die Räumung verhindern wollten, die Personalien aufgenommen werden. "Es ging hierbei darum, dass wir aufgrund des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte strafrechtlich gegen die Personen vorgehen müssen", erklärt der Sprecher.

Doch, wie Popp erklärt, wollten  mehrere "Gesinnungsgenossen" durch die Hintertüre des Hauses fliehen. Dabei kam es zu einer Auseinandersetzung und Handgreiflichkeiten zwischen der Polizei und den Reichsbürgern. Popp: "Die Polizei musste zum Teil Pfefferspray einsetzen."

In Folge wurden mehrere Personen vorläufig in Gewahrsam genommen, die Personen sind mittlerweile aber wieder auf freiem Fuß. Die Ermittlungen der Polizei zu der Auseinandersetzung und dem Widerstand dauern an. Die Zwangsräumung konnte letztendlich – trotz der Eskalation seitens der Reichsbürger – durchgesetzt werden.
[close]
https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.niedereschach-sogenannte-reichsbuerger-sorgen-fuer-eskalation-bei-zwangsraeumung.a9f33fa1-c76d-414a-b8dd-b23d920f696d.html

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« Letzte Änderung: 31. August 2018, 13:28:06 von Gutemine »
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 

Offline dieda

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3882 am: 31. August 2018, 14:11:20 »
Mal ein Statement zu Chemnitz, das vielen Sachsen hier aus der Seele spricht:

https://m.sz-online.de/nachrichten/leben-in-der-karikatur-4004631.html

Spoiler
Freitag, 31.08.2018

Perspektiven
Leben in der Karikatur

Aus der Ferne lässt es sich gut und vor allem ohne Risiko über Chemnitz und seine Bewohner urteilen. Diese Herablassung ist einfach unerträglich.

von Hanka Kliese
© privat

Nachdem alle reichlich über den Hutbürger lachen durften, kommt nun der nächste Knaller aus dem satireträchtigsten aller Bundesländer: Straßenschlachten in Chemnitz. Na klar, wo sonst? Hier, wo die Menschen einen wenig vornehmen Dialekt sprechen, seit der Wende arbeitslos oder undankbar sind. Unsere Stadt ist nun der Kulminationspunkt gewalttätiger Auseinandersetzungen, die es so nur in Sachsen geben kann, oder? Seit Jahren ist unser Bundesland in der öffentlichen Wahrnehmung eine einzige Karikatur.

Es gibt Menschen, die leben in dieser Karikatur. Das sind solche wie meine Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunde und ich. Menschen, die sich seit den 1990er-Jahren hier gegen Ausländerfeindlichkeit engagieren; Demonstrationen organisieren, Ausstellungen, Konzerte, Diskussionsabende durchführen. Wir sind keine Exoten und wir sind auch nicht das, was andere gern „mutig“ nennen.

Wir tun das, was uns in unserem Heranwachsen als die einzige Möglichkeit erschien. Wir sind nicht aufgewachsen in einem behaglichen Klima mit freundlichen türkischen und kroatischen Mitschülern, die das Thema Ausländerfeindlichkeit absurd erscheinen lassen. In unserer Klasse gab es keine netten Migranten (es gab nämlich gar keine), dafür mindestens einen Jungen mit Bomberjacke, der gerne Prügel anbot und am Wochenende „Zecken klatschen“ ging. „Zecken“ waren übrigens nicht nur Punks, sondern grundsätzlich alle, die nicht so gerne Bomberjacken trugen. Die Leute, die nun in sozialen Netzwerken über eine Abspaltung Sachsens zu scherzen pflegen, kennen Neonazis eher aus dem Dossier des Wochenblatts Zeit. Wir kennen sie aus dem Jugendklub. Aus dem Sportverein, vom Rummelplatz, aus der Schule. Was gerade in Chemnitz passiert, ist verstörend und beängstigend. Doch es ist keine Überraschung.

Die gewaltbereite Neonazi-Szene existiert hier, zumal im Umfeld der Fußballvereine, schon lange. Anfang der 1990er-Jahren gründeten sich in Chemnitz die „HooNaRa“ – das steht für Hooligans, Nazis, Rassisten. Aus ihr ging ein Security-Service hervor, der jahrelang beim Pressefest der Stadt Chemnitz durch die Freie Presse eingesetzt wurde, lange Zeit beschützten sie vertraglich abgesichert den Chemnitzer FC (heute nur noch als „Auffüller“).

Wer wissen möchte, wie sich am Sonntag spontan 1 000 Demonstranten und unter ihnen eben reichlich gewaltbereite Hooligans binnen kurzer Zeit zusammenrotten konnten, der sei an ein Zitat des „HooNaRa“-Gründers Thomas Haller erinnert: „,HooNaRa‘ gibt es nicht mehr, aber in einer halben Stunde sind wir da.“ Es brauchte viel Ausdauer, einer solchen Szenedynamik die Stirn zu bieten, doch es gab auch genügend Menschen, die sich von offizieller Seite gegen solche Verstrickungen einsetzten. Politikerinnen und Politiker, die nicht müde wurden, auf die Gefahren durch Rechtsextremismus zu verweisen, kassierten Morddrohungen und Anschläge auf ihre Büros. Wie mögen sie sich fühlen, wenn Sachsen ständig als das Land, in dem „die Politik“ nichts tut, dargestellt wird? Da sitzen Leute im Westen in ihren warmen Büros und maßen sich an, über die hiesige Zivilgesellschaft und deren Nichtexistenz zu salbadern, während hier die Engagierten seit Jahren mit Drohbriefen leben und trotzdem gegen Nazis auf die Straße gehen. Ihr müsst uns nicht helfen, aber erspart uns Eure Herablassung!

Für mein Bundesland gibt es nichts schönzureden. Denn das alles gibt es hier wirklich; Polizisten, die Pegida nahestehen. Einen Ministerpräsidenten, der viel sagt, aber an der entscheidenden Stelle schweigt. Einen CDU-Fraktionschef, der die öffentlich-rechtlichen Medien in primitivster Manier angreift. Journalisten, die auf Demonstrationen nicht ausreichend geschützt werden.

Und, was gibt es hier eigentlich noch? Polizisten, die zuletzt als private Teilnehmer auf der Demonstration von „Chemnitz nazifrei“ waren (ich kenne zumindest einen), Pfarrerinnen, die ihr Haus für Flüchtlinge öffnen und mit ihnen Deutschunterricht gestalten, Studierende, die Patenschaften für geflüchtete Familien übernehmen, Rentner, die in Begegnungsstätten mit syrischen Kindern spielen, als seien sie ihre Großeltern. Mein Montagabend endete mit dem Geräusch von Sirenen und Hubschraubern, das ins Kinderzimmer drang und bis 23 Uhr nicht endete. Mein Dienstag beginnt mit Chemnitz in allen Schlagzeilen des Landes.

Ich liebe meine Stadt. Ich kenne ihre Abgründe besser als viele, die gerade darüber richten wollen. Und ich kenne die vielen anständigen Leute hier, die jetzt Kraft und Zuversicht brauchen.

Es hat in den letzten 15 Jahren in Chemnitz so viele Demonstrationen gegen Rechtsextreme gegeben, bei denen wir eine gute Präsenz hatten und stolz darauf waren. Zuletzt am 1. Mai. Nun ist der Besuch einer Demonstration mit deutlich mehr Gefahren verbunden, das suggerieren nicht nur die Bilder im Fernsehen. Wer einmal diesen rohen, schrankartigen Gestalten gegenüberstand, in ihre stumpfen Gesichter blickte, kennt den Ernst der Lage.

Eine explosive Mischung aus klammheimlich Erfreuten (AfD, Pro Chemnitz), die einfach Lunte legen und abwarten, und jenen, die schon immer eine Lizenz zum Hinlangen haben wollten, wird in den nächsten Tagen über unsere Stadt bestimmen, sofern die Polizei die Lage nicht besser in den Griff bekommt. Was wir jetzt hier brauchen, ist Solidarität und keine Klug♥♥♥r. Also bleibt in Eurer Behaglichkeit oder nehmt endlich wahr, dass es auch noch andere Menschen in Sachsen gibt. An alle, die das bereits getan haben – danke für Euer ehrliches Interesse, das tut gut.

Ich möchte nicht zu dem Vorfall schweigen, der das alles ausgelöst hat. Es ist bislang noch sehr wenig darüber bekannt. Was wir wissen, ist, dass die Tatverdächtigen aus Syrien und dem Irak stammen und das Opfer in Chemnitz aufgewachsen ist. Während ich das schreibe, bedauere ich, dass die Nationalitäten relevant sind. Es sind doch alles Menschen. Was soll man mit diesen Informationen anfangen? Zunächst um einen jungen Menschen trauern, der aus dem Leben gerissen wurde. Auch dafür sollte in diesen unruhigen Zeiten Platz sein.

Unsere Autorin: Hanka Kliese, 1980 in Pasewalk geboren, hat in Chemnitz Politikwissenschaften studiert, ist seit 2000 Mitglied der SPD und sitzt seit 2009 für ihre Partei im sächsischen Landtag.

Unter dem Titel Perspektiven veröffentlicht die SZ kontroverse Texte, die zur Diskussion anregen sollen.

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Offline TatjanaIrminkova

Re: Presseschnipsel
« Antwort #3883 am: 31. August 2018, 14:38:45 »
Danke Dieda
Der Artikel ist sehr gut
sagt die Bayrin, die seit 10 Jahren in der anderen Karikatur (MV) lebt.

Er trifft viele der Geschichten die ich hier gehört habe sehr genau.
Ich selbst natürlich kaum nachvollziehen, wie es prägt dort aufzuwachsen (dafür wuchsen Bayern mit anderen Triggern auf).

Aber ich versuche es immer zu verstehen
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #3884 am: 31. August 2018, 15:29:15 »
Das Narrativ von der angeblichen "Grenzöffnung" 2015, das wichtigste Lebenselexir der Zündler am öffentlichen Frieden ist nur eine frei erfundene Erzählung von Strategen aus der AfD und JA.
Die Aussteigerin erzählt.

Teilen und Verbreiten!
 
https://m.huffingtonpost.de/amp/entry/afd-aussteigerin-erzahlung-von-merkel-grenzoffnung-haben-wir-uns-ausgedacht_de_5b87e22ae4b0511db3d53d15/

Spoiler

POLITIK

AfD-Aussteigerin: Den größten Vorwurf an Merkel haben wir uns nur ausgedacht
"Wir haben ganz bewusst das Narrativ gesetzt, dass Merkel die Grenzen geöffnet hätte. Das ist ja nie passiert."

 30/08/2018 14:50 CEST
HuffPost / ll
 
AfD-Aussteigerin Franziska Schreiber wirft ihrer Partei im Fall von Chemnitz Heuchelei vor.
Sie räumt auch mit dem Mythos der angeblichen Grenzöffnung von Angela Merkel im Herbst 2015 auf, wie ihr im Video oben seht.
Die AfD will am Samstag wieder durch Chemnitz marschieren, um an den gewaltsamen Tod eines 35-Jährigen zu erinnern, plant die Partei eine Demonstration in der sächsischen Stadt. Tatverdächtig sind ein Syrer und ein Iraker.

Die AfD-Aussteigerin Franziska Schreiber wirft ihren ehemaligen Parteikollegen für deren Trauerbekundungen im Gespräch mit “Stern TV” allerdings Heuchelei vor:

“Für die AfD ist das ein unheimlicher Glücksfall. Man darf sich da nicht von den Trauerbekundungen täuschen lassen, und auch nicht von Vorwürfen an andere Politiker.”

Der Mythos von Merkels Grenzöffnung
Schreiber, ehemalige Vorsitzende der sächsischen AfD-Jugendorganisation, war 2013 in die AfD eingetreten, kurz vor der Bundestagswahl trat sie wieder aus – und kritisiert die Parteiführung seitdem scharf. Innerhalb der Partei erlebe sie inzwischen “gelebte Fremdenfeindlichkeit”, sagt Schreiber zu “Stern TV”.

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Und sie räumt auch mit einem Mythos auf, der von den AfD-Funktionären noch immer verbreitet wird: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe im September 2015 die deutschen Grenzen geöffnet.

Sie sagt:

“Wir haben ganz bewusst das Narrativ gesetzt, dass Merkel die Grenzen geöffnet hätte. Das ist ja nie passiert. Das haben wir uns als Funktionäre in der AfD-Jugendorganisation ausgedacht. So hat die AfD einen Sündenbock und sie kann jedes Thema auf die Flüchtlingskrise beziehen.”

Es ist ein Narrativ, das seither zu den wichtigsten Argumenten der Rechten gegen die Kanzlerin gehört. Und Schreiber sagt: Es ist eine mit Kalkül erarbeitete Fiktion der Parteistrategen. 

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Mehr zum Thema: Gewalt in Chemnitz – sächsischer AfD-Vize verbreitet wilde Verschwörungstheorie

Was Angela Merkel im September 2015 getan hat
Es war der Abend des 4. September 2015, der mit zu der Verschwörungstheorie von der Grenzöffnung führte: Der damalige österreichische Kanzler Werner Faymann berichtete Merkel damals, dass sich tausende Flüchtlinge aus Ungarn nach Deutschland aufmachen.

Beide beschlossen damals: Die Grenzen bleiben offen – wie sie es seit dem Schengen-Abkommen der Europäischen Union ohnehin sind. Die Rede von der Grenzöffnung ist daher faktisch falsch.

Doch die AfD hat diesen Mythos immer wieder beheizt. Zum Zweck dahinter sagt Aussteigerin Schreiber: “So hat die AfD einen Sündenbock und sie kann jedes Thema auf die Flüchtlingskrise beziehen.”

Wie eben jetzt auch in Chemnitz, wo die AfD immer wieder von “Merkels Toten” spricht.

(lp)

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