Autor Thema: Demos in Österreich  (Gelesen 22049 mal)

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Offline Helvetia

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Jesses, was sind das denn für zwei Vögel...
« Antwort #75 am: 27. Mai 2021, 15:43:11 »
... dachte ich nicht nur, als ich feststellen musste, dass Tauben auf meiner Fensterbank nisten, sondern auch, als ich über dieses Video stolperte:



Der Vogel auf der linken Seite heisst Konstantin Haslauer und ist Interviewgast beim anderen Vogel. Haslauer hat anscheinend den Papierterrorismus für sich entdeckt und eine 330-seitige Strafanzeige gegen Politiker, Behörden und Schulen verfasst.
Über die Hintergründe dieser Aktion hat er jetzt auch ein Buch geschrieben, das am 31. Mai erscheinen soll, Titel: "Kurz vor dem Sturz".

Als erstes geht es aber in dem Interview gar nicht um dieses Buch, sondern vielmehr darum, dass Haslauer völlig unschuldig an allem ist, was seinem Unternehmen widerfahren ist. Da gibt es offenbar den Vorwurf des Anlagebetrugs, der auch auf dem Blog einer Anwaltskanzlei ausführlich dargestellt wird. Haslauers Unternehmen hat dann anscheinend die Banklizenz verloren (oder auch nie eine richtige gehabt, so genau habe ich das nicht verstanden). Die Regierung und der Deep State haben das Unternehmen kaputt gemacht und die Corona-Massnahmen sind noch zusätzlich darauf rumgetrampelt, als es quasi schon am Boden lag.
Der Staatsanwalt ermittelt immer noch und will gar nichts mehr von Haslauer hören, obwohl der sich doch freiwillig bei der Staatsanwaltschaft gemeldet hat, um die Wahrheit zu sagen, und sogar noch restliches Eigenkapital seines Unternehmens für die Aufklärung geopfert hat.
Der Fall wird wahrscheinlich "noch drei bis fünf Jahre laufen".

Wirkt doch schon mal topseriös.

Es dauert über eine Viertelstunde, bis die beiden endlich auf die von Haslauer losgetretene Anzeigenflut zu sprechen kommen und irgendwie auch auf das Buch. Oder fast. Hauptsächlich geht es um Haslauers Ansichten über das Coronavirus und um seine heldenhaften Bemühungen, die für den Lockdown Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, und es wird ausgebreitet, wie sehr Anwälte und die Justiz dieses Vorhaben sabotiert haben. Der Anwalt hat dann dreisterweise auch noch 360 Euro Honorar pro Stunde verlangt.

Nebenbei erfahren wir, dass Haslauer nicht immer Anlageberater war, sondern früher einmal eine "Fitness-Akademie" hatte.

In seinem Buch wird man nachlesen können, woher das WEF und der Herr Schwab kommen, was die EU ist und vieles mehr. Das Buch ist auch ein "Geschichtsbuch" :facepalm: und da sind dann auch QR-Codes drin, über die man "auf die Rohdaten" kommt, damit niemand sagen kann, Haslauer sei ein Verschwörungstheoretiker.

Und so kam Haslauer natürlich auch auf den Schirm der Behörden. Eines Tages fand er einen unverschlossenen Umschlag in seinem "Postkasten", in dem sich eine Vorladung vom Landesverfassungsschutz befand; der Termin war allerdings am selben Tag und war bereits verstrichen. Der Verfassungsschutzmitarbeiter war dann der Meinung, Haslauer habe den Termin versäumt und drohte damit, er werde von der Wega vorgeführt werden, wenn er zum nächsten Termin nicht freiwillig erscheine. Für diese Drohung hat Haslauer den Mann natürlich angezeigt, ist ja klar.

Haslauer meint dazu, es sei ja klar, dass man ein Terrorist ist, wenn man sich für die "Wahrheit" einsetzt.

Irgendwie schwant mir, dass wir von diesem Typen noch hören werden...
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Offline theodoravontane

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Re: Jesses, was sind das denn für zwei Vögel...
« Antwort #76 am: 29. Mai 2021, 06:03:10 »
Als erstes geht es aber in dem Interview gar nicht um dieses Buch, sondern vielmehr darum, dass Haslauer völlig unschuldig an allem ist, was seinem Unternehmen widerfahren ist.
Völlig unschuldig, ist klar. Deswegen gibt er auch unumwunden zu, daß 80 Prozent gelogen sind; das heißt aber, mindestens 20 Prozent der Vorwürfe treffen zu.
Als Chef musste er natürlich erst mal verdeckt mit seiner Sekretärin ermitteln, was Lüge und was Wahrheit ist. Weil, als Chef hat man einfach keine Ahnung, was im eigenen Unternehmen läuft. Geht ja gar nicht anders, weil man ja immer nur verdeckt mit der Sekretärin, damit die Frau nix … also, ähm, kann man eben einfach nicht wissen!
Daß er dann auch noch mit dem Wissen, daß er in China verhaftet werden kann, wenn er krumme Dinger dreht, nach China fliegt und sich wundert, daß die "Banken" ihn dort raus werfen; hach, ich weiß nicht, ist das frech oder dumm?

Aber er hat da schon was gespürt … vielleicht, daß er auf der Welle des Wirecard-Skandals die gleiche Ausrede nutzen kann: Hab nix gewusst, hab' ja nur kassiert, die Verbrecher sind die anderen und ich hätte ja schon wollen, wenn ich wollen hätte können, aber Ihr seid ja selbst schuld, daß Ihr mich erst jetzt erwischt habt. Sonst hätte ich schon viel früher nix gewusst und Euch das gesagt!
« Letzte Änderung: 29. Mai 2021, 06:06:18 von theodoravontane »
"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler wieder machen, aber ein bißchen früher anfangen, damit ich mehr davon habe."

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Offline Peta1

Re: Demos in Österreich
« Antwort #77 am: 9. Juli 2022, 09:20:17 »
Ergänzung:
Konstantin kandidiert allen Ernstes für die Wahl zum Bundespräsidenten! ::) ::)
http://www.bundespraesidentschaftswahl.at/konstantin-haslauer.html
Und noch was: Heute wieder MEGA-Demo in Wien!
https://www.demo-info.at/events/wien-megademo-fairdenken/
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Offline Peta1

Re: Demos in Österreich
« Antwort #78 am: 9. Juli 2022, 19:13:04 »
Kurz zur heutigen Mega-Demo in Wien:
Einige hundert verwirrte Seelen hören sich verzückt das Geschwafel div. Verschwöris. Eine "Q" Flagge war zu sehen, natürlich einige Putin-Fans mit der Russland-Fahne, "Abtreibung ist Mord" Pappschilder, die MFG war mit 2 Fahrzeugen vor Ort, plärrende Techno-Musik, ich beginne mich zu langweilen, bis ein Christian Stoiber das Mikro ergreift. Er gründet eine Initiative: "Ungeimpftes Blut für ungeimpfte Menschen". Hier der link:
https://ungeimpft-blutspenden-oesterreich-at.webnode.page/
Somit auch dieses Jahr wieder eine Steigerung der Verblödung möglich! Besagte Figur Stoiber war mal bei der FPÖ (wo auch sonst), die dürften ihm zu wenig dämlich gewesen sein. Wie gesagt, er möchte, das eben nur Ungeimpfte Blut von Ungeimpften erhalten. Dazu wird es nötig sein, auf Spitäler und das Rote Kreuz Druck auszuüben, um die von ihm gewünschten Bedingungen zu erfüllen. Seine HP wird z.Z. noch "abgededed", da die laufende Anmeldung von mehreren hunderten Menschen diese überforderte.
Bleibt spannend!
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Offline Feiertag

Re: Demos in Österreich
« Antwort #79 am: 18. August 2022, 02:27:49 »
Eigentlich ein Presseschnipsel, ich pack´s trotzdem hier rein.

Zitat
Liebäugeln mit der Querfront

Warum es bei Corona-Demos auch eine hohe Zustimmung aus dem feministischen Spektrum gibt

https://www.derstandard.at/story/2000137956817/liebaeugeln-mit-der-querfront

Spoiler
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Liebäugeln mit der Querfront

Warum es bei Corona-Demos auch eine hohe Zustimmung aus dem feministischen Spektrum gibt
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FIPU

11. August 2022, 08:00

,

Die Wissenschafterin Meret Siemen zeigt im Gastblog, wie feministische Inhalte im Zuge der Coronapandemie mit Verschwörungstheorien verbunden werden.

Die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie haben politisch polarisiert. Während die Coronademos in Wien mit rechtsoffenen bis rechtsextremen Inhalten auffielen, formiert sich eine linke Querfront, die überraschend viel Zuspruch aus dem feministischen Spektrum erhält.

Autonome Feministinnen rufen im Dezember 2021 zur Teilnahme an Corona-Kundgebungen der Plattform Demokratie & Grundrechte auf. Die beworbene Kundgebung "Gegen den Impfzwang und digitale Überwachung – Selbstbestimmung statt Elitenherrschaft" wird zum wüsten Sammelbecken eines Milieus, dessen Minimalkonsens die Berufung auf die Generalbegriffe "Freiheit, Grundrechte, Demokratie" ist, unter denen sich alle vorstellen können, was ihnen eben passt.

Besucht werden die Wiener Kundgebungen von einem politischen Blumenstrauß: Zu dem Zusammenschluss des Bündnisses "Anti-Imperialistischen Koordination" mit der Partei MFG, deren Kürzel für "Menschen, Freiheit, Grundrechte" stehen, gesellen sich Maskenverweigerer und Aufruf-Unterzeichnerinnen, die die "Impfung als Verletzung des Nürnberger Kodex" verstehen. Auf Schildern ist zu lesen: "Impfzwang-Diktatur" und "Willkommen im faschistoid-hysterischen Hygienestaat". Bejubelt und beklatscht werden neben Roland Düringer und Andreas Sönnichsen, der an der Seite Kickls FPÖ-Pressekonferenzen abhält, auch die ehemalige Bundessprecherin der Grünen, Madeleine Petrovic, die sich unter Gleichgesinnten wähnt, wo niemand von "Pfizer oder der Bill & Melinda Gates Stiftung bezahlt" werde.

Beim Blick auf die Website der Kundgebung wird klar, dass sie zu einem obskuren Bündnis einlädt, das Verschwörungstheorien und esoterischen Strömungen anhängt. Mitveranstalter sind der Blog keinzustand.at sowie Hannes Hofbauer und Stefan Kraft, ihres Zeichens Verleger des Wiener Promedia Verlags.
Besucht werden die Wiener Kundgebungen von einem politischen Blumenstrauß.
Foto: imago images/SKATA
Sinnstiftende Verschwörung

Neu ist hingegen die hohe Zustimmung aus dem feministischen Spektrum. Mitautorin des im Jahre 2021 im Promedia Verlag erschienenen Sammelbands "Herrschaft der Angst. Von der Bedrohung zum Ausnahmezustand" ist die Schriftstellerin Marlene Streeruwitz. Die mit dem Wiener Frauenpreis Ausgezeichnete zog im STANDARD eine Parallele zwischen den Corona-Maßnahmen des "Hygienestaats" Österreich und den sogenannten Nürnberger Rassegesetzen.

Maria Wölflingseder, Redakteurin der kapitalismuskritischen Zeitschrift "Streifzüge" und ebenfalls Autorin von keinzustand.at, schreibt im genannten Band von einer "kollektiven Amnesie" der Linken, der angesichts der Gefahren einer sogenannten Pharmaindustrialisierung "jegliches Verständnis für historische Kontinuität" fehle. Sie selbst hatte Ende der 1990er in einem Band zur "Kritik der Esoterik-Bewegung" noch davor gewarnt, dass Alternativerzählungen wie Spiritualität, Ganzheitlichkeit und Naturnähe zu sinnstiftenden Phänomenen für Linke würden. Wölflingseder ist sich nicht zu schade, von der "Verfolgung" Ungeimpfter zu sprechen und damit das Motiv zuzuspitzen, das impfkritische Feministinnen, Querfront und Coronaleugnerinnen teilen: Die Berufung auf die vermeintliche Betroffenheit von Ausgrenzung und Stigmatisierung.

Stigmatisiert und diffamiert fühlt sich auch die Soziologin Claudia von Werlhof. Die 2011 emeritierte Vertreterin des differenzfeministischen Bielefelder Ansatzes hatte ab 1988 in Innsbruck den ersten Frauenforschungslehrstuhl Österreichs inne. Im einem Interview mit dem STANDARD brachte sie die HAARP-Verschwörungstheorie ins Spiel, nach der die USA mittels elektromagnetischer Strahlen ein schweres Erdbeben in Haiti verursacht hätten. Auch von Werlhof ist als Autorin auf keinzustand.at gelistet. Dort beschwört sie die Apokalypse: Einem "von 'Oben' durchgesetzten Kollaps der Moderne" folge die "totalitäre Neuordnung der Welt" – das Szenario enthält vom rechten Verschwörungsmythos des "Great Reset", bis zum "patriarchal-alchemistischen Traum" von "Maschinenmenschen" allerlei technikfeindliches und völkisches Gedankengut.
Verschwörungsideologien spalten. Nicht Viren

Die Slogans der selbsternannten feministischen Impfkritikerinnen decken sich teils wörtlich mit den endlosen Artikelserien der einschlägigen Verschwörungsmedien von KenFM über Rubikon bis Compact. Ebenjene intransparenten und "alternativen Medien" sind in der Szene beliebt, um sich eine "eigene Meinung zu bilden" – in anderen Worten: antisemitische und antifeministische Narrative nachzuplappern. Die Top Drei Verschwörungsmythen "Corona-Diktatur", "Bill-Gates-Komplott" und "Pharmalobby" bescheren den rechtsnationalen Infokanälen seit 2020 viele Klicks, Reichweite und Einnahmen. Angeklagt werden "diktatorische“ Regierungen und herrschende Eliten.

Eine beliebte Erzählung, die sich auch auf keinzustand.at findet, erklärt WHO und Bill Gates zu gleichzeitig Profiteuren und Verursachern der Coronapandemie. Größen der Verschwörungsszene wie Ken Jebsen oder Daniele Ganser verdienen ihr Brot damit, vorhandenes Unbehagen zu anhaltenden Bauchschmerzen zu machen, indem sie in Krisenzeiten ein Identifikationsangebot liefern. Über konkurrierende ideologische Grenzen und den Verlust jedes staatskritischen Vernunftvermögens hinweg lässt sich so vermeintlicher Widerstand leisten gegen wirkliche oder imaginäre Bedrohungen.
Selbstbestimmung als Ablenkungsmanöver

Es ist die Ahnung der Vergangenheit, die die aufgezählten Feministinnen von Coronaleugnerinnen trennt: Die Verweise auf vergangene Kämpfe der Frauenbewegung gegen Gentechnik oder die Identifikation mit dem "Natürlichen" und das Unbehagen gegenüber allem "Künstlichen", das gerne essentialistisch und binär zugespitzt wird. Auf Biegen und Brechen will der Kampf gegen patriarchale Gewalt durch angeeignete Slogans wie "my body, my choice" mit dem Kampf gegen die vermeintliche Diskriminierung Ungeimpfter verbunden werden.

Progressive Forderungen nach reproduktiven Rechten oder die Kritik patriarchaler Backlashs während der Pandemie, werden so im Sinne der Querfronttaktik verkürzt, aufgeweicht und Rechten nutzbar. In den Worten des italienischen Wu Ming Kollektivs: "Energien, die in reale Kämpfe für soziale Veränderungen investiert werden könnten, [werden] an Orte gelenkt, an denen diese Energien zur Förderung reaktionärer Projekte verwendet werden. Deshalb verteidigen Verschwörungsphantasien das System […]. Sie sind 'Ablenkungsmanöver'."
Friede, Freiheit, Volksgesundheit

Es herrscht feministischer Konsens darüber, dass Misstrauen gegenüber dem Gesundheitssystem grundsätzlich angebracht ist. Dieses Misstrauen ist der strukturellen Missachtung der Verfassung sowie Versehrbarkeit nicht cis-männlicher Körper geschuldet.¹ Die strukturelle Benachteiligung durch vergeschlechtlichte medizinische Praxis und Wissenschaft ist Ursache vielen konkreten Leidens. Im Schatten dieser Kritik fallen jedoch bis heute Spiritualität, Naturnähe und Esoterik auf fruchtbaren Boden. Als Welterklärungsmodelle bieten sie ihren Anhängerinnen einen Zufluchtsort vor der "rational-männlich und künstlichen Medizintechnik", in dem sie das Gefühl vermitteln, als Frau wahrgenommen und anerkannt zu werden.

Jenseits patriarchaler Sphären und ihrer menschenfeindlichen Konsequenzen – darunter Atomkraft, Kriege, Imperialismus und Gentechnologien – räumten die frühen Frauenbewegungen der Selbstfindung und Suche nach einer unbeschädigten "weiblichen Identität" viel Platz ein. Frieden, Fürsorge und Naturbewahrung hießen verbreitete Grundsätze, die ökofeministische, aber auch esoterische Kämpfe verbanden. Die Vorstellung einer Gemeinschaft von "natürlich immunen" und "gesunden" Gleichgesinnten, gerät dabei ins Fahrwasser der Vorstellung einer "reinen" sowie "wehrhaften" Volksgemeinschaft.
Zurück zur gesunden Normalität?

Dieser verschwörungstheoretische Sumpf hat feministische Positionen in der Geschichte nie trockengelassen. Auch lässt er sich mit keinem einfachen Rechts-Links Schema auflösen. Dem vereinfachten Feindbild "die da oben" steht die imaginierte Gemeinschaft eines "wir hier unten" einend entgegen. Die feministische Autorin Sibylle Klefinghaus beschrieb in den 1980ern, wohin der Abwehrreflex führt, den Feministinnen der frühen Frauen- und Ökologiebewegung empfunden haben: "Die Revitalisierung von Mythologie und Magie […] ist auch eine Reaktion auf männliche Rationalität und Technokratie, auf deren lebensbedrohliche Folgen. Das scheinbar Nicht-Rationale, Nicht-Systematisierte ist offensichtlich das Gute Andere, das dem Bösen Einen entgegengehalten werden muß."

Zwischen 1976 und 1987 wetterte die Schwarze Botin gegen die latenten völkischen Weiblichkeitsfantasien der Friedens- sowie Anti-AKW-Bewegung, Grünen und Ökofeministinnen. Schon damals formulierte die Zeitschrift, dass der emanzipatorische Feminismus für den Sturz der phallozentrischen Ordnung auf den Kern gesellschaftlicher Unterdrückung zielen müsse. Dabei wird es nie harmonisch zugehen, sondern konfliktreich und divers. Der Individualismus der Impfkritikerinnen hingegen weiß einer neoliberalen Gesellschaft, die auf ihm beruht, wenig Neues entgegenzusetzen. Und beim genaueren Hinsehen beschränken sich die konkreten Antworten auf die Covid-Pandemie aus diesem Spektrum auf die Rücknahme der Maßnahmen und die Rückkehr zur Normalität. Progressiv wäre es dahingegen, einer Pandemie im globalen Ausmaß und den folgenden Krisen kollektive feministische Antworten entgegenzusetzen, die Verletzbarkeit in den Vordergrund rücken und aushandeln. Von einer "Rückkehr zum gesunden Normalzustand", wie Madeleine Petrovic ihn auf der Kundgebung fordert, kann keine Rede sein. (Meret Siemen, 11.8.2022)

Meret Siemen studierte Philosophie und Kunstgeschichte in München und Wien. Sie forscht zu materialistischer Kritik, Emotionalität von Protest und linker, feministischer Bewegungsgeschichte im deutschsprachigen Raum.
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Offline Peta1

Re: Demos in Österreich
« Antwort #80 am: 8. Oktober 2022, 18:12:51 »
Heute rein zufällig an der " Legendären Fairdenken Demo" am Heldenplatz vorbeigekommen. Der Sellner Bub war da und einige hundert Verwirrte. Irgendwer plappert irgendwas von einer Bühne, es kommen viele "Äh" im Text vor. Mir wird wieder einmal schnell fad. :doh:
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Re: Demos in Österreich
« Antwort #81 am: 8. Oktober 2022, 20:05:18 »
Was ist eigentlich aus dem Ortner geworden? War der nicht untergetaucht?
«Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen»
 
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Re: Demos in Österreich
« Antwort #82 am: 10. Oktober 2022, 12:36:17 »
Heute rein zufällig an der " Legendären Fairdenken Demo" am Heldenplatz vorbeigekommen. Der Sellner Bub war da und einige hundert Verwirrte. Irgendwer plappert irgendwas von einer Bühne, es kommen viele "Äh" im Text vor. Mir wird wieder einmal schnell fad. :doh:
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Ja genau diese Demo sorgte für Verspätung einiger Gaste der Galapremiere von DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME ich war pünktlich weil mit meinem Cabrio war ich unabhängig Unterwegs und konnte mir das nicht existierende Virus holen. Aber viele VIPs kamen zu spät!

Daher sollte man statt QUASIMODO den Sellner Bub Auspeitschen.  ;D ;D ;D ;D
« Letzte Änderung: 10. Oktober 2022, 12:39:13 von Fleckis Hauspersonal »
Namensänderung wurde vom Personalamt gemäß § 34 Abs. 2 BVerfGG abgelehnt, daher muss ich auf meine hart erarbeiteten Auszeichnungen verzichten und bei null neu beginnen. Dass bin ich meiner Majestät schuldig.

Flecki und Harley sagen: NICHT VEGAN SEIN IST VOLL OK
 
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Re: Demos in Österreich
« Antwort #83 am: 14. Oktober 2022, 12:13:24 »
Das fand meine Frau heute am Auto in Osttirol. 
Namensänderung wurde vom Personalamt gemäß § 34 Abs. 2 BVerfGG abgelehnt, daher muss ich auf meine hart erarbeiteten Auszeichnungen verzichten und bei null neu beginnen. Dass bin ich meiner Majestät schuldig.

Flecki und Harley sagen: NICHT VEGAN SEIN IST VOLL OK
 
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Offline Sandmännchen

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Re: Demos in Österreich
« Antwort #84 am: 14. Oktober 2022, 13:14:38 »
Wie kreativ, übersetzt in Kindersprache heißt das: "Wir wollen endlich ein Pony!!!!!!"
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
˙uǝllǝʇsɹoʌ uǝɥɔsuǝɯ uǝɥɔılʞɔülƃ uǝuıǝ slɐ soɥdʎsıs sun uǝssüɯ ɹıʍ ˙uǝllüɟnzsnɐ zɹǝɥuǝɥɔsuǝɯ uıǝ ƃɐɯɹǝʌ lǝɟdıƃ uǝƃǝƃ ɟdɯɐʞ ɹǝp

P.S.: Cantor became famous by proving it can't be done.
 
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Offline Froschkönig

Re: Demos in Österreich
« Antwort #85 am: 14. Oktober 2022, 14:17:35 »
Nehmen wir an, die Demonstranten hätten in Österreich tatsächlich Erfolg. Wie sollte dann Österreich eine Pipeline zwischen Russland und Deutschland aktivieren? Oder gehört zu den Forderungen auch die Eingliederung Lubmins nach Österreich?
 
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Offline Rabenaas

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Re: Demos in Österreich
« Antwort #86 am: 14. Oktober 2022, 14:27:30 »
Sie würden uns einen neuen Führer schicken, der die Pipeline aufdrehte.
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Offline Reichskasper Adulf Titler

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Re: Demos in Österreich
« Antwort #87 am: 14. Oktober 2022, 15:21:36 »
Sie schicken einen neuen Föhrrrerr, der Österrrreich wieder heim ins Reich holt.
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Offline Chipmunk

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Re: Demos in Österreich
« Antwort #88 am: 14. Oktober 2022, 20:22:35 »
Das geht auch ohne Fööhrer, einfach wieder das Königreich Österreich-Ungarn ausrufen. Großfürst Orban regelt das dann schon.  :king:
 
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Offline Peta1

Re: Demos in Österreich
« Antwort #89 am: 21. Oktober 2022, 12:48:58 »
Für morgen sind wieder einige Demo´s in Wien am Heldenplatz geplant. Natürlich die üblichen Verdächtigen. Was die allerdings komplett negieren, ist die Tatsache, dass am Heldenplatz seit gestern die Aufbauarbeiten für den Nationalfeiertag am 26.10 begonnen haben. Soll heißen, Heldenplatz ist mit Festzelten, Tribünen usw. verstellt. Bin schon gespannt, was die dann vorhaben. Ich werde vorbeischauen, die blöden Gesichter möchte ich mir nicht entgehen lassen.
Quelle: https://www.demo-info.at/home/demokalender/
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