Es gibt einige Organisationen im Ahrtal, die sehr schnell und pragmatisch geholfen haben. Dazu gehören nicht unsere Medien, die eine gewaltige Menge Geld gesammelt haben und nicht so genau wissen, wo hin damit. „Deutschland hilft“ hat über 270 Mio. € gesammelt und noch immer vergammeln mehr als 100 Mio. € auf deren Konto. Jetzt möchte man mit Tiny houses den Menschen helfen. Klingt prima, aber nicht alle Betroffene sind glücklich mit dieser Lösung. Für eine 5- köpfige Familie sind 35 m²….
Insider behaupten, dass 1/3 der direkt Betroffenen das Ahrtal dauerhaft verlassen werden.
Es gibt skurrile Szenen. Während eine Familie in den Trümmer ihres ehemaligen Haus nach Erinnerungsstücken sucht, mäht der Nachbar seinen akkurat gestutzten englischen Rasen vor seiner Terrasse. Er hatte einfach das Glück, dass sein Grundstück 2 m höher am Hang liegt.
Es ist nicht einfach, die wirklich Bedürftigen zu finden. Die Versicherungen und staatlichen Stellen sind angehalten die Verwendung der Gelder zu prüfen. Dies braucht seine Zeit.
Eine Gruppe von Anwohner des Ahrtals hat am ersten Tag nach der Katastrophe mehrere Dörfer mit Frischwasser versorgt und die Kosten von mehr als 100.000 € aus eigener Tasche bezahlt. Nach Monaten haben die Kommunen die Kosten erstattet. Darauf hat die Gruppe einen Verein (
www.spenden-shuttle.de) gegründet und gleich das Geld für weitere Hilfsleistungen verwendet. Eine Mitglieder hatte gesehen, dass in den Tagen nach der Flut die Zufahrtswege völlig überlastet waren und Busse für Helfer in ganz Deutschland organisiert. Mehr als 170.000 Shuttletransporte wurden so möglich.
Dieser Verein möchte Menschen, Vereinen und Organisationen helfen, die durch die üblichen Raster fallen. Nur ein Beispiel: Eine alte Frau hat durch das Hochwasser ihre (3.) Zähne verloren. Sie war auch nach Monaten nicht in der Lage einen Antrag zu stellen und sich um den notwendigen Papierkram zu kümmern. Mitglieder des Vereins haben kurz mit dem Zahnarzt gesprochen und der Frau die notwendige Summe bar in die Hand gedrückt.
Die Organisatoren sehen das Risiko, dass 3-5 % der Gelder in „falsche Hände“ kommen, also bei Menschen landen, die dies Geld nicht brauchen. Sie sind aber der Meinung, dass es die restlichen 95 % wert sind, es trotzdem zu machen.