Ich glaube nicht, dass er diese Seiten übersieht. Rüdi sehnt sich nach einem Führerstaat, rechtsradikal, in welchem nur das gilt, was er für richtig hält. Natürlich ist Rüdi nach wie vor ein Nazi ( der Stahlhelm in seinem Garten kommt nicht von ungefähr) und Antisemit, allerdings ist er halt damals von der NPD (seiner eigentlichen politischen Heimat) wohl verraten worden und ins Gefängnis gegangen. Irgendwas ist damals "kaputt gegangen" in ihm.
(...)
Rüdis Idealstaat ist das dritte Reich, und ganz sicher nicht Weimar, wie er immer vorgibt.
Die meisten von uns - dies behaupte ich jetzt einfach mal -, haben in ihrem Leben traumatisierende Ereignisse verkraften müssen; Sei es nun eine Scheidung, den Tod naher Angehöriger oder was auch immer. Die meisten kommen damit irgendwie klar und manche eben nicht. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie US- Soldaten nach ihren Einsätzen und hier insbesondere in Vietnam in Deutschland aufschlugen und der ein oder andere Terror in der Umgebung ihrer Standorte verbreiteten. Die MP hatte hierfür besonders geschultes Personal, welche die Jungs dann wieder - meist mit dem Schlagstock - zur Besinnung brachten. Im Volksmund nannte man dieses Phänomen des Ausrastens von US- Soldaten "Vietnam- Koller".
Lange Rede, kurzer Sinn die meisten dieser US- Soldaten rasteten eben nicht aus.
Ich persönlich glaube eher nicht, dass Hoffmann/Klasen das dritte Reich respektive den Nationalsozialismus als Alternative zum bestehenden System präferiert, denn dafür ist er - noch nicht - irre genug.
Danke für die Antwort. Durchaus richtig. Er will auf alle Fälle in ein autoritäres Regime zurück. Das Interview, in dem er von dem dialektischen Denken in der DDR erzählt, ist da ganz wegweisend. Die DDR, die glückliche Zeit. Jeder hatte seinen Platz, jeder hatte Arbeit, und wenn man die Schnauze hielt, hatte man keine Probleme. Alle waren solidarisch miteinander (Was ist Sozialismus? Wenn jeder von allem genug hat!) und überhaupt war alles sicherer. Man musste Auch nicht denken, wenn man nicht wollte, und Ausländer gingen nach ein paar Jahren wieder zurück. Und Russland, ja. das war was damals. Das amerikanische AIDS-Virus war unheilbar, aber das Sowjetische, das war unbesiegbar!!
Kurz, früher war alles besser!! ( Wortwörtliches Zitat meiner Schwiegermutter, die auch in Meck Pom lebt und auch zurück will in die gute alte DDR).
Das die DDR spätestens seit Anfang der 70er von der Substanz lebte, Anfang der 80er vor der Pleite nur durch einen Milliardenkredit von Strauss gerettet wurde und 1989 endgültig pleite war, das sah man nicht.
Es gibt da einen schönen Witz, der die DDR-Planwirtschaft erklärt
Der Brigadier der LPG "Rote Rübe" in Heilenroda stellt fest, daß die volkseigenen Säue in seinem Stall durchschnittlich sechs Ferkel werfen.
"Das klingt nicht gerade viel", meinte er zu sich, "... so was kann ich doch der SED-Kreisleitung nicht weiter melden!" Und so entschied er sich zu einer kleinen Übertreibung und schreibt in seinen Bericht: "Die gesunde Sau in Heilenroda wirft sieben Ferkel."
Der Kreisparteileiter liest den Bericht und denkt bei sich: "Sieben Ferkel, nun ja, so komme ich ja nie auf meine Kennziffern. Für die Bezirksleitung schreibe ich da mal besser acht."
Der Bezirksparteileiter fragt sich: "Acht Ferkel? Ist das viel? Keine Ahnung, aber Papier ist schließlich geduldig." Sein Bericht an die Staatliche Plankommission spricht daher von neun Ferkeln.
Nach dem Lesen dieses Berichtes meint der zuständige Genosse in der staatlichen Plankommission: "Neun Ferkel? Die Genossen in Heilenroda sind gar nicht schlecht! Aber schließlich haben wir in der Schweinefleischbilanzkennzahl noch eine kleine Lücke." Und deshalb liest der Bereichsleiter für landwirtschaftliche Produktion im ZK der SED von zehn Jungvieheinheiten.
"Zehn Ferkel ist ja nun wohl ziemlich mies!" spricht das Zentralkomitee, "So können wir dem Politbüro nicht kommen!" Und so meldet schließlich das Politbüro, daß von elf Ferkeln wußte, stolz: "Genosse Honecker, die gesunde Sau in der LPG Rote Rübe in Heilenroda wirft zwölf Ferkel!"
"Das ist ja wunderbar!" ruft Honecker, "Dann können wir ja sechs in den Export geben!"
oder bezogen auf die Wirtschaft des RGW-Gebietes
Welches sind die 4 Säulen der sozialistischen Weltwirtschaft ?
- die m o n g o l i s c h e Mikroelektronik
- die Errungenschaften der sowjetischen Landwirtschaft
- der Bienenfleiß der Polnischen Arbeiter
- das statistische Jahrbuch der DDR
Thema: Rüdiger Hoffmann, Staatenlos.info im Jahr 2016 (Gelesen 42577 mal)
