Ich halte das gar nicht für unklar oder besonders schwierig. Ich bin nur gerade Anfänger in Strafrecht und hätte das gerne in so einem echten Fall ordentlich runtergeschrieben gesehen. Ich bin auch gespannt, welche Mordmerkmale hier alle vorliegen, insbesondere der Aspekt der Heimtücke. Liegt eine Verdeckungstat vor? Schließlich käme ja sonst heraus, dass der Arzttitel nur geflunkert ist. Kann die Fake-Ärztin nicht vielleicht auch fest damit gerechnet haben, dass der Rest des Ärzteteams im Notfall rechtzeitig eingreifen kann? In den USA stehen normalerweise immer erfahrene Kollegen für Notfälle bereit.
Wie ist da das Konkurrenzverhältnis zu den Körperverletzungsdelikten? Narkosemittel dürfte als Gift qualifiziert sein, aber ist die Nadel für sich auch bereits eine Waffe oder ein anderes gefährliches Werkzeug?
Taucht das alles im Urteil überhaupt auf, oder schlägt sich das eh nur im Gutachtenstil nieder? Schon wegen der Möglichkeit, dass die Revision da ein paar Dinge anders sieht, müssten das Gericht ja schon zumindest alle vorliegenden Mordmerkmale untersuchen.
P.S.: Jeder Anästhesist nimmt bei seiner Arbeit den Tod von Menschen in Kauf. Er weiß darum, dass es statistisch unvermeidbar ist, und er nimmt das auch in Kauf, allerdings eben mit wirksamem Einverständnis des Patienten. Ist eine interessante Abgrenzung ...