Der Volksleerer - Nikolai Nerling

[DC71]

Schlecht recherchiert, die Damen und Herren vom Tagesspiegel.

Passiert beim Tagesspiegel irgendwie öfters in letzter Zeit.

In dem bereits verlinkten Artikel heißt es, dass die Senatsverwaltung - falls sie der seitens des Gerichts angeregten Umdeutung der außerordentlichen Kündigung in eine ordentliche Kündigun folgt - einen adäquaten Grund finden und auch die Sozialauswahl berücksichtigen müsse. Eine Sozialauswahl bei einer verhaltensbedingten Kündigung? Oha, ein wirklich interessanter Gedanke. Oder die Autorin denkt, die Kündigung solle in eine betriebsbedingte Kündigung umgedeutet werden, ein Gedankengang, der wirklich eine Menge juristischer Kreativität erfordert. Dabei stammt der Artikel sogar von einer Volljuristin. ^^

[BlueOcean]

So unrealistisch ist das leider nicht. Wenn das Gericht die außerordentliche Kündigung nicht anerkennt ist der Mann in allen Ehren wieder im Amt. Es ist daher leidiger Usus eine außerordentliche Kündigung mit einer ordentlichen Kündigung zu verbinden, damit man die Person wenigstens irgendwann irgendwie los wird. Und dann kommt natürlich die Sozialauswahl und und und...

[Stief]

Eine Sozialauswahl gibt es nur bei der betriebsbedingten Kündigung. Das ist der Fall, dass ein Unternehmen in Schwierigkeiten gerät und z.B. 100 Stellen abbauen muss. Dann geht man anhand von vier Kriterien vor (Dauer der Betriebszugehörigkeit, Lebensalter, Unterhaltspflichten, Schwerbehinderung) und kündigt denjenigen 100, die die Kündigung vermutlich am wenigsten beeinträchtigt. (Es gibt noch ein paar mehr Faktoren, aber das ist das grundsätzliche Prinzip.)

Hier geht es aber in die Richtung einer verhaltensbedingten Kündigung. Berlin will eher Lehrerstellen auf- als abbauen und es sollen nicht irgendwelche Mitarbeiter gekündigt werden, sondern ganz konkret Nerling. Dann gibt es keine Sozialauswahl, sondern es wird geprüft, ob eine Vertragsverletzung vorlag, ob eine Abmahnung ausgesprochen wurde oder sie entbehrlich war und ob es keine milderen Mittel gibt, um das fragliche Verhalten in Zukunft zu unterbinden.

Bei einer außerordentlichen (= fristlosen) Kündigung kommt noch dazu, dass die Kündigung innerhalb von zwei Wochen nach dem Zeitpunkt, als der Arbeitgeber Kenntnis von dem fraglichen Verhalten hatte, erfolgen muss. Ansonsten gelten auch dort die vorher erwähnten Kriterien.

[Neubuerger]

Mittlerweile hat auch unser Volxleerer auf die Verhandlung reagiert und ein Video dazu online gestellt.
Ich schaue jetzt nur mal kurz rein, er fängt vorher an und fährt mit dem Taxi vor, da kann man im Hintergrund schon das Polizeiaufgebot ein wenig sehen, auch das "Schauspiel" vor der Verhandlung mit Interview und Unterstützern
kann man gut sehen. Neben RT hat ihn auch der RBB interviewt, danach kommen Selfies oder Schnappschüsse mit Unterstützern.
Danach trinkt er mit Unterstützern im Park ein Bier und hält dazu eine kurze Rede.

[Gast aus dem Off]

Adi und Konsorten habens wenigstens noch in den Bierkeller geschafft. Nikki und Deppenschaft saufen in der Öffentlichkeit. Vorbildliche Lehrkraft, muss man ihm lassen.

[theodoravontane]

[...] und fährt mit dem Taxi vor [...]

Wenn er vierzehn Euro inklusive Trinkgeld hinlegt, dann hätte der Spochtleerer die Strecke wohl auch laufen können ...

WEICHEI! Damals, da hätte man Dich ... aber die Zeiten kennste ja von Naziursel, das weißt Du selbst, oder?

Daß er die deportierten jüdischen Richter erwähnt und sich in einem ebensolchen Unrechtsregime wähnt, da möchte ich kotzen. Dumme Nazisau.
Zumal er nicht in der Lage ist, zu lesen. Er sagt "... die alle deportiert wurden" während hinter dem ersten Namen, den die Kamera dabei streift "geflüchtet" steht. Aber das nur am Rande - auch wenn es gut zeigt, wie er sich die Dinge hinbiegt, wie er es für sinnvoll hält. Sagte ich es schon? Dumme, braune, faschistische NAZISAU!

Wer die Wahrheit sagt ist ein Star mittlerweile

2:48
Leider hat er wohl recht: Wenn man sich die Groupies anschaut, ist er ein Star (im weitesten Sinne und bei einer "speziellen" Zielgruppe).
Nur mit der Wahrheit irrt er.

Die Trulla mit dem Kirschkleid und dem rosa Hütchen kommt mir bekannt vor (2:55). Woher könnte ich die kennen?

Ansonsten bleibt er beliebig. Bei seiner Ansprache dankt er den Anwesenden für ihre Anwesenheit und hofft "diese elendige Situation, in der wir uns befinden, zum Guten zu ändern".
"Ob es ohne Konflikt gehen wird, wissen wir nicht", also er, wer "wir" ist, bleibt unklar, aber "wir hoffen's natürlich".

Wobei ich natürlich weiß, wer "wir" ist, und auch, für welches tatsächliche (und nicht nur aus der sozialen Hängematte heraus gefühlte) Elend dieses "wir" früher verantwortlich war. Ob er das auch weiß? Sicher, er ist ja Leerer!

[Wildente]

Ich bin bei Betrachtung des Videos einfach nur heilfroh, keinen meiner Freunde im Gefolge des Widerlings entdeckt zu haben.

[theodoravontane]

Ich bin bei Betrachtung des Videos einfach nur heilfroh, keinen meiner Freunde im Gefolge des Widerlings entdeckt zu haben.

Meine Freunde sind zum Glück weit genug weg. Sowohl von diesem Gedankengutschlecht als auch vom Exlehrer.

[DC71]

So unrealistisch ist das leider nicht. Wenn das Gericht die außerordentliche Kündigung nicht anerkennt ist der Mann in allen Ehren wieder im Amt. Es ist daher leidiger Usus eine außerordentliche Kündigung mit einer ordentlichen Kündigung zu verbinden, damit man die Person wenigstens irgendwann irgendwie los wird. Und dann kommt natürlich die Sozialauswahl und und und...

Die Umdeutung einer außerordentlichen Kündigung in eine ordentliche ist im Arbeitsrecht nicht selten, wenn die Voraussetzungen einer außerordentlichen Kündigung nicht vorliegen. Das ändert aber nichts am Kündigungsgrund, aus der verhaltensbedingten fristlosen Kündigung wird schlicht eine verhaltensbedingte ordentliche Kündigung.

Und hier kommt ja auch nur eine verhaltensbedingte Kündigung in Betracht (wobei ich eine personenbezogene Kündigung auch für denkbar halte,  Rechtsradikalismus kann man ja durchaus als psychische Erkrankung verstehen ^^) ...  und da findet im Gegensatz zur betriebsbedingten Kündigung - wie Stief schon schrieb - eben keine Sozialauswahl statt. Wie sollte die auch aussehen? Herr Müller hat ein zur Kündigung berechtigendes Fehlverhalten an den Tag gelegt, aber leider hat er drei Kinder, weshalb im Rahmen der Sozialauswahl dann leider der kinderlose Herr Meier gekündigt werden muss? ;-) Nee, da hat die Autorin vom Tagesspiegel einfach gepennt oder mit Arbeitsrecht so gar nichts am Hut.

Adi und Konsorten habens wenigstens noch in den Bierkeller geschafft. Nikki und Deppenschaft saufen in der Öffentlichkeit. Vorbildliche Lehrkraft, muss man ihm lassen.

Ich halte den Park als Treffpunkt für mit Hintergedanken gewählt, das Video mit seinen Unterstützern wirkt doch viel freundlicher und offener in einem sonnigen Park, als wenn die in einem düsteren, gar verrauchten Bierkeller sitzen würden. Mit einer solchen altbackenen Deutschtümelei will er vermutlich gar nicht in Verbindung gesetzt werden... dass in dem Park überall gebrauchte Kondome vom Straßenstrich liegen, sieht man ja im Video leider nicht.

Beim Ansehen des Videos bin ich allerdings auch froh, keine mir auch nur entfernt persönlich bekannten Personen gesehen zu haben. Aber Selfies mit dem Volxleerer? Das macht einem schon Angst und bange, wie der bei gewissen Personenkreisen ankommt...

[Stief]

Die Umdeutung einer außerordentlichen Kündigung in eine ordentliche ist im Arbeitsrecht nicht selten, wenn die Voraussetzungen einer außerordentlichen Kündigung nicht vorliegen. Das ändert aber nichts am Kündigungsgrund, aus der verhaltensbedingten fristlosen Kündigung wird schlicht eine verhaltensbedingte ordentliche Kündigung.

Allerdings muss dazu der Personalrat, der, wie mir eine kurze Internetrecherche verrät, im Berliner ÖD bei jeder Kündigung ein Mitbestimmungsrecht hat, bereits bei der außerordentlichen Kündigung nicht nur dieser, sondern auch hilfsweise einer ordentlichen Kündigung zugestimmt haben. Ansonsten gibt es keine Umdeutung und Nerling wäre wieder im Dienst, wenn die außerordentliche Kündigung nicht hält.

Rechtsradikalismus kann man ja durchaus als psychische Erkrankung verstehen ^^

Nö. Für eine psychische Erkrankung kann man nichts und man wird dadurch auch nicht zu einem schlechten Menschen.

[Neubuerger]

Ich bin bei Betrachtung des Videos einfach nur heilfroh, keinen meiner Freunde im Gefolge des Widerlings entdeckt zu haben.

*Das* geht mir bei solchen Videos auch immer so. Und ich befürchte, das ich irgendwann jemanden wiederfinde, den ich kenne.

[Rolly]

Da blättere ich ganz unschuldig durch die Kommentare, eigentlich diesmal ohne Absicht hier was zu schreiben. Und dann stolpere ich da drüber:

NeroBurningRom [BAF]
vor 8 Stunden
huiii, 14 Richter wurden deportiert. Siehe "Haavara-abkommen"
1
G B
G B
vor 17 Minuten
wieviele aus politischen Gründen inhaftierte haben wir im BRD-Konstrukt?

[theodoravontane]

Da blättere ich ganz unschuldig durch die Kommentare, eigentlich diesmal ohne Absicht hier was zu schreiben. Und dann stolpere ich da drüber:

wieviele aus politischen Gründen inhaftierte haben wir im BRD-Konstrukt?

Was diese Gestalten nicht verstehen: Wer aus Menschen- genauer Ausländerhass einen Menschen ermordet, ist ein Mörder. Wer aus diesem Grund ein Haus anzündet, ist ein Brandstifter. Aber keiner dieser Verbrecher ist ein "politischer" Gefangener.

[Rolly]

Was diese Gestalten nicht verstehen: Wer aus Menschen- genauer Ausländerhass einen Menschen ermordet, ist ein Mörder. Wer aus diesem Grund ein Haus anzündet, ist ein Brandstifter. Aber keiner dieser Verbrecher ist ein "politischer" Gefangener.

Das ist das eine. Das andere ist aber alleine die IDEE, die paar Handvoll in der ganzen BRD wegen §130 berechtigt Einsitzender (auch das sind KEINE politischen Gefangenen!) mit den 14 Richtern allein an EINEM Berliner Gericht und damit unterschwellig auch mit den über 6 Mio. Opfern der Schoa vergleichen zu wollen. 

[mork77]

Nehring hat zuletzt meines Wissens Sport und Musik unterrichtet. Das sind beides Fächer, in denen seine geschichtsrevisionistischen Thesen definitiv nichts zu suchen haben. Er hat allerdings nachweislich den Unterricht benutzt, um eben diese Themen anzusprechen. Noch dazu bei Grundschulkindern.

Allein damit hat er sich als Lehrer disqualifiziert.

Wäre er Geschichtslehrer gewesen, wäre der Inhalt seiner Thesen zwar weiterhin falsch, aber das Thema an sich nicht fachfremder Stoff gewesen.

So war das vollkommen daneben.

Ich sehe daher gute Chancen, dass Berlin den Prozess gewinnt. Die Kündigung kommt, so oder so.

Somit wird diese Einnahmequelle von Leererlein am Schluss versiegen.

Ansonsten bleibt zu hoffen, dass irgendwann eine Anzeige greift und der Troll  Leererlein Ittner und Haverbeck nachfolgt.