Autor Thema: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle  (Gelesen 171831 mal)

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Offline Das Chaos

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #480 am: 16. Dezember 2016, 16:50:59 »
....
Und eben dieser Punkt lässt sich nicht damit vergleichen, das da mal ein Osmane vor Wien stand. Sicher war das ein Rückschlag gegen das christliche Verständnis eigener Überlegenheit. Aber kein Widerspruch zur Existenz Gottes oder meinetwegen der Jungfrauengeburt.
Der passende Vergleich ist die Negierung einer der Kernthesen des Christentums, in meinem Beispiel dargestellt die Widerlegung des ersten Gebotes. Dafür braucht es schon einen Zeus.
....

Deshalb ist es ja die falsche Analogie, weil auf der einen Seite staatliche Ausgestaltungen, auf der anderen Seite unüberprüfbare Dogmen verglichen werden.
Fitzes Ideen sind aber  keine Dogmen, die nur von einer übernatürlichen Macht (Zeus) bestätigt sondern verglichen und verworfen werden können.

Zitat
Fitzek hat gesagt, das Königreich sei ein Staat. Er als der oberste Souverän unterstehe nur seiner eigenen Gerichtsbarkeit. Die BRD könne ihm gar nichts (wörtlich!).
Er warb und seine Pudel werben immer noch dafür, dem System KRD beizutreten und so der bundesdeutschen Rechtsordnung zu entgehen. Steuerfreiheit sei mal als Schlagwort in den Raum geworfen. Befreiung von der Zinsknechtschaft das zweite Beispiel.

Das macht es aber nicht zum Dogma

- einen eigenen Staat gründen? Warum nicht? Aber heutzutage nicht auf dem Gebiet eines Territorialstaates.
- zinslose Bankgeschäfte führen? Warum nicht? Aber nicht mit Hilfe eines Schneeballsystems ohne Anlegersschutz und tatsächlich zu Lasten der Anleger
- Steuerfreier Staat? Da wird's zwar schwierig, aber es soll Staaten im Nahen Osten geben, da gibt's sowas.

In einer anderen Zeit an einem anderen Ort hätte Fitze vielleicht Erfolg gehabt. Im Italien des 15. Jahrhunderts hat es Girolamo Savonarola (bei dem wir den Namen des SonnenstaatlandesSSL geklaut haben) mal knapp 4 Jahre geschafft, mit mutatis mutandis den gleichen Ideen wie Fitze den Stadtstaat Florenz zu kapern.
In orientalischen und westlichen Schöpfungsmythen ist der Drache ein Sinnbild des Chaos, ein gott- und menschenfeindliches Ungeheuer

Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner Offenb. 12,3
 
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Aldebaraner

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #481 am: 16. Dezember 2016, 16:59:18 »
Ne Bank ohne Buchführung, nur mit Kladde   ;D ;D ;D ;D ;D

Finanzbeamter, das ist der Traum für eine BP, oder? Direkt wieder gehen und einen Schätzungsbescheid erlassen   ;D ;D ;D ;D

Ich hab schon eine deutsche Konzernholding ohne Steuerabteilung erlebt aber noch keine Bank ohne Buchführung .

Fitzelchen, Du bist der Beste ...  selten so gelacht. Wobei das Lustigste die "Buchungslücke" ist ... bei nicht existenter Buchführung würdeich nicht von Lücke reden, da müßte ja links und rechts was sein ...

 ;D ;D ;D ;D
 
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Offline Maklas

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #482 am: 16. Dezember 2016, 17:06:16 »
@Das Chaos : Ich muss dir leider nochmals widersprechen, so ungern ich dies tue.

Schau dir die Pudel oder das Geschwurbel Peters doch nochmal an.
Bei selbstgefälligem Grinsen sind die nicht nur von erfolgter Staatsgründung sondern auch von der Wirksamkeit und Überlegenheit all ihrer proklamierten Ideen fest überzeugt. 
Das hat doch nichts mehr mit einem etwas überzogenen Selbstbewusstsein zu tun. Es ist eine moderne Ersatzreligion, die man als Lösung für weltliche Probleme gegen Euros verkauft.

Peters Überlegenheit in politischen, völkerrechtlichen, moralischen oder betriebs- und volkswirtschaftlichen Fragen wird von seinen Jüngern trotz Mangel an Erfolgen auf jedwedem Gebiet und trotz andauernder Widerlegung durch die Realität mit Eifer angenommen und immer weiter neu beworben.
Wenn das nicht dogmatisch ist, muss ich mein Lexikon wegwerfen.
Tägliche Erinnerung: Gemäß Verfassung des Königreichs Deutschland führt die Internierung Peters zur unheilbaren Handlungsunfähigkeit der Regierung, der Justiz und aller Staatsbetriebe bis hin zum Melderegister!
 
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Offline aitmatow

Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #483 am: 16. Dezember 2016, 17:13:26 »
@Das Chaos : Zu a) in Kürze, weil imo OT: Berechtigte Kritik. Sicher haben die Märtyrer eine große Rolle in der Verbreitung des Christentums gespielt. Meiner Interpretation nach war es aber die Lehre, die den Vortrieb geleistet hat und das Märtyrertum, welches das Interesse der Allgemeinheit für die Sache weckte.

Zu b) ausführlicher: Nein, ich denke nicht, dass die Analogie fehl greift. Im Gegenteil denke ich, sie passt genau und dass es wohl noch weiteren Ausholens bedarf.
Die Osmanen, Hunnen und wie sie alle heißen stehen nicht in Widerspruch zum Konzept des Glaubens an den christlichen Gott. Sie sind einfach die Anders- oder Ungläubigen. Die Existenz dieser Gruppen spielt in jeder Religion eine Rolle. Je nach Ausprägung bleibt dem Ungläubigen halt einfach das letzte Quäntchen Belohnung im Paradies versagt oder aber er fährt direkt in die Hölle. Der Ungläubige darf aber auf Erden sein ohne dass die Existenz Gottes als solche dadurch widerlegt wird. In irdischen Konflikten sind ihm sogar Erfolge vergönnt, welche die "richtige" Seite immer wieder daran erinnert hat, sich selbst ihres weltlichen Sieges nicht zu sicher zu sein.

Der Vergleich mit dem Christentum ist aus mehreren Gründen wenig überzeugend. Da ist zunächst die Frage der Terminologie: Fitzelchen und seine Anhänger sehen ihn als Märtyrer und bezeichnen ihn auch so. Allerdings sind Märtyrer nach dem griechischen Grundbegriff nicht anderes als "Zeugen", also im christlichen Sinne Zeugen ihres Glaubens. Im Unterschied zum in den Quellen gleichfalls gebräuchlichen Begriff des "Bekenners" überleben sie freilich ihr Glaubenszeugnis nicht - sie sind "Blutzeugen". Der Zopf hatte einmal eine dicke Backe, und da mag auch (selbstverschuldet, wie er einräumte) Blut geflossen sein. Das macht ihn im Analogieschluss zur christlichen Lehre aber nicht zum Märtyrer, und sein Rumgeeiere vor Gericht hinsichtlich der eigenen "Lehre" lässt ihn selbst bei wohlwollendem Hinsehen noch nicht einmal wie einen Bekenner erscheinen (geweint hat da zudem keiner). Dass ihn seine Anhänger zum Märtyrer stilisieren, ist einer eher verallgemeinernden, die ursprüngliche Wurzel des Begriffs verkennenden Perspektive geschuldet. Mit der christlichen Tradition (im Sinne der Botschaften in den überlieferten, die frühen Gemeinden tatsächlich prägenden Märtyrerakten) hat das Ganze nichts zu tun.
Zudem sollte man bedenken, dass die in der Diskussion genannten Völker wie die Hunnen oder eine politische Macht wie das Osmanische Reich auch dazu genutzt wurden, um über das Fremde, das Ungläubige, das Eigene, Christliche zu konstruieren und zu festigen. Es ging dabei nicht nur um einen klaren Antagonismus: wir gegen die. Vielmehr wurden diese Gegner
aktiv in die Heilslehre integriert, ähnlich wie dies schon die Juden taten: die Begegnung mit dem Feind wurde zur Strafe Gottes, verhängt wegen der eigenen Sünden. So wurde aus Attila, dem Hunnenkönig, in der mittelalterlichen Überlieferung die Geißel Gottes (flagellum Dei), dazu bestimmt, die Menschen nach dem Willen Gottes für ihre Vergehen büßen zu lasen und sie zur Umkehr zu bewegen. Und dieses Denken zeigte durchaus Wirkung. Wo findet sich das bei Fitzelchen? Da gibt es nur den Antagonismus: wir gegen den Rest der Welt, wir sind die Alternative gegen das bestehende System etc. In seiner Sicht gibt es nur Gegner - das System lässt die Menschen leiden, und erst der erhöhte Leidensdruck wird sie dazu bringen, sich ihm anzuschließen. Aber keiner seiner Gegner im System dient in seinen Augen als Stimulus, um die eigene Handlungspraxis, den Lebensentwurf, den er seiner Gemeinschaft auferlegt hat, zu hinterfragen. Er hat zwar nach dem Aufstand gegen ihn Ende 2012 davon gesprochen, dass sich nun die Spreu vom Weizen getrennt hat, aber das war für ihn nur ein "Spiel", in dem die Anderen die "Ratten" waren. Eine Anpassung des eigenen Vorgehens an ein abstraktes Konzept, das die Gruppe einen könnte, war damals und ist heute im fiduziarischen Weltbild nicht vorgesehen. Die Erklärung ist einfach: eigentlich gibt es keines, keine "Lehre" - Fitzek ist das Gravitationszentrum der "Alternative". Und die lange Entstehungsgeschichte des Christentums lief sehr viel komplexer ab, als die des KRD. Der Zopf schrieb seine Verfassung schließlich über Nacht - und so sieht das "Konzept" auch aus.
 
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Offline Maklas

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #484 am: 16. Dezember 2016, 18:06:11 »
@aitmatow : Vielen Dank für deinen Beitrag. Du hast Recht, ein direkter Vergleich Christentum zu Fitzek ist in der Form natürlich nicht möglich. Zumal die christliche Lehre qualitativ und Geschichte die des KRD quantitativ um mehrere Potenzen überbietet.
So recht wollte ich darauf aber nicht hinaus.

Meiner Wahrnehmung des Königreichs und der Pudel nach ist die Richtigkeit von Peters Thesen im Innenverhältnis als unumstößlich Gegeben angesehen. Womit wir bei Dogmen wären. Nicht im streng religiösen Sinne natürlich, umgangssprachlich fällt mir aber kein Synonym ein, dass passt und allgemein verstanden wird. Man belehre mich gern eines Besseren, wer kann aus dem Stand mit dem Begriff Axiom was anfangen?
Wenn wir schon den Pudeln zuliebe annehmen wollen, dass sie dem Rattenfänger wenigstens nicht von Anfang an vollkommen blind ins Netz gegangen sind, so muss doch spätestens mit dem unkommentierten Verkünden Peters, er sei von Gott gesandt ein religiöser Bezug hergestellt werden. Eigentlich hätte an der Stelle von der Ersatzbank ein "Peter, bei allem Respekt, gehst Du da jetzt nicht ein bisschen zu weit?" kommen müssen. Ist es nicht. Die Pudel saugen weiterhin brav jedes Wort Peters auf und verbreiten es auch weiter. Die Abtrünnigen waren zu der Zeit ja bereits über alle Berge. 
Vergleiche mit sektenartigen Strukturen hatten wir hier und in der Lügenpresse schon diverse male.

Natürlich ist keine 1:1-Korrelation zu einer gewachsenen Weltreligion gegeben. Man sehe es mir aber nach, dass ich es in Form einer Analogie dennoch versucht habe.
Und natürlich ist die Widerlegung des Christentums sehr viel schwieriger als die Widerlegung Peters. Das liegt an der Überprüfbarkeit der Versprechen.
Jesus sprach vereinfacht "Folge mir und du wirst in den Himmel kommen. Der Himmel ist super. " Beispielhafte hypothetische Wiederlegung durch Zeus. Alternativ könnte man auch das Bild malen, wie der arme Maklas nach seinem Ableben nicht in das freundliche Gesicht des Petrus schaut, sondern ihn der Fährmann am Stax angrinst. Den ich dann übrigens nicht bezahlen kann, weil ihr zu geizig wart, mir zwei Münzen mit auf den Weg zu geben..
Peter sprach vereinfacht "Folge mir und du wirst der BRD entkommen. Das KRD ist super." Faktische Widerlegung durch Peters physikalische Präsens auf der Anklagebank der BRD in Hand- und Fußfesseln unter Tränen und dem ansonsten genanntem.

Unterschiedlich zwischen den beiden zitierten Grundsätzen ist, dass Peter durch normale weltliche Vorgänge falsifizierbar ist, Jesus nicht. Gemein ist, dass die Aussagen als solche von den Gläubigen als religiöse Offenbarung verstanden und von den beiden auch als göttliche Botschaft gesendet wurden. Natürlich will ich damit auch nicht Fitzek und Jesus einander gleichsetzen. Im Gegenteil wollte ich durch diesen grotesken Vergleich nochmals darstellen, wie verrückt die Botschaft Fitzeks und sein Geschwurbel in der Gesamtheit doch ist. 
Aber wie oft hab ich schon einen Vergleich Realität vs. Geschwurbel/Selbstdarstellung umrissen?
Die Überlegenheit der Verfassung des Königreichs gegenüber dem Grundgesetz ist nicht durch die Wirklichkeit begründbar, sie ist eine Glaubensfrage. Ebenso ist der Glauben daran, dass es einem in den zu Bestzeiten unbeheizten und unbestromten Gemäuern mit des KRDs bei leerem Magen und Portemonnaie bei gleichzeitig vor Behördenschreiben berstendem Briefkasten besser ergeht als auf der bundesdeutschen Schafsweide einzig durch den festen Glauben vermittelbar.
Wie die Welt durch Regenrinnenreinigen an einem kalten Wintertag ohne Absturzsicherung verbessert werden soll ist physikalisch noch schwerer vermittelbar als warum diese Oblate auf einmal der Leib Christi sein soll. Da braucht es blinden Glauben.

Ich denke, das ist alles relevant. Auch um die aktuellen Vorgänge zu deuten. Für die Pudel uneingeschränkt und die Damen im Zeugenstand teilweise steht da kein weltlicher Hasardeur und Beutelschneider vor Gericht, sondern ein missverstandener Heiliger.

Oppermanns Aussage, dass zum Zeitpunkt seiner Pfändung kaum verwertbare Werte angetroffen wurde wird von diesen Leuten nicht geglaubt. Dass er dagegen Schuld für den Zahlungsausfall ist, glauben sie ungeprüft vom Fleck weg. Versteht ihr, was ich meine?   
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Offline aitmatow

Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #485 am: 16. Dezember 2016, 18:14:06 »
Ricos Aussage vor Gericht, die in der MZ zitiert wird:

Zitat
Dabei hat sich Rico Sch. redlich bemüht. Der 43-jährige Mann im rosa Hemd ist von Beruf Anwalt und war vor vier Jahren noch ein treuer Anhänger von König Peter. Sch. wurde Mitglied in Fitzeks Verein „Neudeutschland“, er vertrat ihn gegen eine „mildtätige Gabe“ von 1.700 Euro in juristischen Dingen und ja, sagt er, „es war schon so, dass man die Sache irgendwo gut fand“.

Das rief eine Erinnerung an den berühmt-berüchtigten Stuhlkreis 2012 und den daraus hervorgegangenen "Lehrfilm zum Aufbau stabiler Gemeinschaften" wach. Auf dem Höhepunkt des Dramas, Fitzek hatte seine Anhänger gerade einsperren lassen, taucht auch sein Staranwalt vor der verschlossenen Tür auf. Hier ab 11:03 hat er  (von rechts kommend) seinen großen Auftritt:

https://www.youtube.com/watch?v=R4YJQMGuq7c

Total souverän. Weltklasse. "Es war schon so, dass man die Sache irgendwo gut fand“. Stimmt. Sieht man ihm an.

Edit: Seine im Folgenden getätigte Aussage, er sei daran gescheitert, eine Steuererklärung für das komplexe Geflecht von Fitzelchens Firmen-Wirrwarr zu erstellen, ist doch mehr als fragwürdig. Schließlich hat man im KRD schon 2013 damit geworben, dort steuerfrei produzieren zu können. Welche Rolle hat denn der Anwalt bei der juristischen Expertise für dieses "Angebot" gespielt, das in so offenkundigem Kontrast zu seiner angeblichen Aufgabe im KRD steht? Schade, dass man Rico Sch. bei seiner Einlassung offenbar damit nicht konfrontiert hat.
« Letzte Änderung: 16. Dezember 2016, 18:23:43 von aitmatow »
 
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dtx

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #486 am: 16. Dezember 2016, 18:38:16 »
Finanzbeamter, das ist der Traum für eine BP, oder? Direkt wieder gehen und einen Schätzungsbescheid erlassen   ;D ;D ;D ;D

Ganz so einfach ist es nun auch wieder nicht. Dort, wo des Finanzbeamten Kollegen aufschlagen, sind meistens irgendwelche Aufzeichnungen vorhanden. Und da muß die Prüfung gut genug dokumentiert werden, daß man damit seinem Chef unter die Augen treten kann, der damit im Rechtsbehelfsverfahren befaßt wird. Und Cheffe muß damit dann auch beim Finanzgericht den Richter überzeugen können.

Fitzelchen, Du bist der Beste ...  selten so gelacht. Wobei das Lustigste die "Buchungslücke" ist ... bei nicht existenter Buchführung würdeich nicht von Lücke reden, da müßte ja links und rechts was sein ...

Zitat
Richterin Ursula Mertens aber verweist ihn auf das klaffende Buchungsloch zwischen Eingang und Ausgang, das auch der neue Zeuge nicht füllen kann. – Quelle: http://www.mz-web.de/25302782 ©2016

Mit "Buchungsloch" hat die Richterin mit Sicherheit die betragsmäßige Diskrepanz zwischen Einnahmen und nachgewiesenen, zweckentsprechenden Ausgaben gemeint, die, da die Geldbestände am Ende nahezu Null waren, eigentlich ebenso gering sein müßte. In Wirklichkeit sind wohl die nachgewiesenen, zweckentsprechenden Ausgaben nahezu Null gewesen und nicht die Höhe der ungeklärten Posten.

Zitat
Mertens schüttelt den Kopf: „Mit diesem Kladdenbuch hier haben Sie eine Bank geführt.“ – Quelle: http://www.mz-web.de/25302782 ©2016

Wobei es da nicht um das Äußere der Kladde, sondern um die Aussagekraft der Eintragungen geht.

@aitmatow
Solche Aussagen belegen doch nur, daß das Zutrauen der Pudel in die staatliche Souveränität des KRD nicht mal unter einen abgekauten Fingernagel paßte. Ansonsten würde sich vielmehr die Frage stellen, warum dessen Staatsorgane denen der Bundesrepublik hätten rechenschafts- und steuerpflichtig sein sollen. Oder reicht der Bundestag seine Aufzeichnungen beim Government Accountability Office ein?
« Letzte Änderung: 16. Dezember 2016, 18:49:51 von dtx »
 

Offline Wittenberger

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #487 am: 16. Dezember 2016, 19:16:06 »
Es ist eine moderne Ersatzreligion, die man als Lösung für weltliche Probleme gegen Euros verkauft.

Wir hatten das schon vor Jahren, damals ging es noch um die Frage, ob Fitzek besonders gerissen ist oder selbst an den Staatsschwachsinn glaubt. Mit dem Schwinden der christlichen Religiösität verschwindet aber das menschliche Bedürfnis nach Spiritualität nicht. Und das wird auch ausgelebt: Manche glauben an Chemtrails, andere an Hohlerden, wieder andere bauen Veganismus zu einer Religion um. Und wenn ich mir so manchen Buchladen ansehe, frage ich mich, ob man die nicht auch in Esotherik-Läden umbenennen sollte.

Und das ist auch alles nicht schlimm. Man darf mit so etwas auch Geld verdienen. Allerdings mit Gewerbeschein, Buchhaltung und Steuererklärung. Man darf auch Landkommunen gründen, ökologische Landwirtschaft betreiben und Socken mit Heilkraft stricken - wenn es denn glücklich macht. Ich will nicht sagen, dass es so etwas wie Sand am Meer gibt - aber selten ist es auch nicht.

Fitzek ist aber ein ganz anderes Kaliber: Er hält sich nicht an die Gesetze, die ihm nicht passen. Er zahlt keine Steuern, keine Abgaben. Er fährt ohne Führerschein, hält sich nicht an die StVO. Und die fehlende Buchhaltung ist aus meiner Sicht kein Versehen - das war Absicht: Wozu Buchhaltung nach deutschen Vorschriften, wenn man einen eigenen "Staat" hat? Genau das hat er immer erklärt. Das nennt sich wohl Vorsatz.

Leider dauerte es Jahre: Ich finde es ziemlich prima, dass der Herr in Untersuchungshaft sitzt. Ich finde es auch prima, wie schön er sich um Kopf und Kragen redet. Und ich finde es auch sehr schön, dass es jetzt überörtliche Berichterstattung gibt. Dann wissen Staatsanwälte für die nächsten Verfahren schon mal, wen sie da anklagen. Denn es kommen ja noch so einige Verfahren.

Und weil die Welt so schön ist, gönne ich mir jetzt ein Gläschen Rotwein. Weihnachtliche Grüße aus der schönsten Kleinst... auch, ihr wisst schon.

Offline Pantotheus

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #488 am: 16. Dezember 2016, 19:53:05 »
Man kann sich natürlich darüber aufregen, dass andere Leute ihr sauer erworbenes Geld "sinnlos" verbraten, z. B. durch Erwerb von Esoterika, Bezahlung für esoterische/spirituelle/spiritistische/okkultistische/... Seminare, Workshops u. dgl. Nun gut, je nach Perspektive sind viele andere Angebote ebenso sinnlos. Es gab z. B. eine Zeit, in der Lichtspielhäuser und Film als "Unsitte" und grundsätzlich der "Unzucht" bzw. des "Schundes" verdächtig waren, ebenso etwa Tanzveranstaltungen oder der Verkauf von Alkohol. Dazu musste man auch kein fanatischer Puritaner (von purus=rein) sein, der in jeglicher "weltlichen" Vergnügung oder Zerstreuung nur unnütz vertane Zeit stets an der Grenze zur Sünde erblicken konnte. Nein, noch in neuerer Zeit haben immer wieder demokratische, säkulare Staaten im Namen des Gemeinwohls oder der Fürsorge mit Prohibition ganzer Bereiche agiert. Die Alkohol-Prohibition in den USA und anderen Staaten sind davon nur die Spitze des Eisbergs. Ich bin zwar selbst kein Konsument von Alkohol, Drogen oder Tabak-Produkten, sehe aber die Versuche von Totalverboten mit dem Ziel, völlige Abstinenz zu erzwingen, als problematisch an, vor allem als nicht erfolgreich. Nun gut, darüber kann man geteilter Meinung sein.

Was den "Verkauf" wirrer Ideen, von "Devotionalien" seiner "Esoterik" und die Gründung einer "Kommune" angeht, reiht sich Fatzke so betrachtet nur in das breite Heer derer ein, die willigen Kunden das anbieten, was diese haben möchten oder nach gutem Zureden haben zu mögen glauben.
Aber Fatzke war das nie genug: Er musste immer mehr und besser sein. Statt einer Kommune musste es gleich ein "Königreich" sein. Statt eines Sparvereins o. dgl. musste es eine "Reichsbank" sein und gleich auch noch ein "zinsfreies Geldwesen" und "eine Alternative zum bestehenden System". Dieser Megalomanie stehen seine tatsächlichen Fähigkeiten diametral entgegen. Daran ist er teilweise gescheitert, denn andere Geschäftemacher sind dank einer gewissen Bescheidenheit "unter dem Radar" geflogen, wohingegen Fatzke die Öffentlichkeit und den pompösen Auftritt suchte.
Im Übrigen liegt es eben daran, dass er das Ganze bitte schön ungehindert von gesetzlichen Vorgaben, behördlichen Bewilligungen und vor allem von jeglichen Steuern, Gebühren usw. haben wollte.

Im Grunde hat Fatzke wohl so eine Art "Dotter-im-Ei"-Mentalität: Er möchte stets bewundert und bejubelt werden, im Mittelpunkt stehen und materiell (bzw. finanziell) ausgehalten werden, ohne dafür etwas tun zu müssen. Gewiss war es einst schön im Mutterleib, als man wohlbehütet war und über die Nabelschnur stets versorgt. (Ich kann mich dieses Zustands leider nicht erinnern.) Doch mit der Geburt endet dieser eben. Das gilt auch für einen Fatzke.
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Offline Anti Reisdepp

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #489 am: 16. Dezember 2016, 20:04:09 »
Die Zeugenaussagen sind nun auch beim tollen Nachrichtenportal "Extreme News" gelandet.
Das Bild zeigt nicht wie der Untertitel suggeriert die Gerichtsverhandlung in Halle, sondern eine frühere in Dessau. Außerdem ist es kein "eigenes Werk" von Andre Ott wie es dort steht, sondern von der Mitteldeutschen Zeitung geklaut. Allerdings einmal gespiegelt. Oder ist das das eigene Werk?
http://www.extremnews.com/berichte/vermischtes/a7ac16141f8a59e

Bildquelle: http://www.mz-web.de/wittenberg/amtsgericht-dessau-trumpfkarte-sticht-nicht-23620434

Geklaute Bilder als eigene Bilder ausgeben ist schon ein bisschen dreist.
In einem sozialen Umfeld in dem der Wahnsinn regiert, ist der Irrsinn Norm.
 
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dtx

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #490 am: 17. Dezember 2016, 00:14:50 »
Ein kleiner Exkurs ins RVG: Die Anwaltsgebühren im Strafverfahren
https://www.rvg-news.de/rvg-reform-2013/rechtsanwaltsverguetung-strafsachen-rvg-reform-2013/
 

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #491 am: 17. Dezember 2016, 06:07:42 »
Die BLÖD-Zeitung über die beiden Knastkönige Fitzek und Ursache:

Spoiler
Selbst ernannter Monarch und Ex-Mister-GermanyZwei Könige residieren in einem Knast

    Von: THILO SCHOLTYSECK
    17.12.2016 - 00:03 Uhr

Halle – Fürs weihnachtliche Krippenspiel kann die JVA Halle (genannt: Roter Ochse) ab sofort mit zwei Majestäten aufwarten. Denn neben König Peter Fitzek (51) sitzt ein weiterer Monarch in U-Haft: Adrian Ursache (41) – selbst ernannter Herrscher über das Reich „UR“ und Schönheitskönig.

ALARMSTUFE ROT IM ROTEN OCHSEN!

Denn bei den zwei gekrönten Häuptern gilt für das Sicherheitspersonal erhöhte Aufmerksamkeit. „Diese beiden Insassen sind schon sehr speziell. Deshalb wird darauf hingewirkt, dass es möglichst keine Berührungspunkte gibt“, bestätigte ein JVA-Mitarbeiter die verschärften Sicherheitsvorschriften.

Adrian Ursache wurde gerade aus dem Leipziger Haftkrankenhaus nach Halle verlegt. In Sachsen hatte er seine Schussverletzungen auskuriert. Ex-Mister-Germany erwartet ein Anklage wegen versuchten Totschlags, weil er während einer Zwangsräumung auf SEK-Beamte gefeuert haben soll.

Fitzek sitzt seit Juni im Ochsen. Ihm wird Veruntreuung von 1,3 Mio. Euro vorgeworfen. Beide Untersuchungshäftlinge werden vom Verfassungsschutz den Reichsbürgern zugeordnet. Deshalb soll vermieden werden, dass die Männer Kontakt beim täglichen Hofgang oder beim monatlichen Einkauf haben.

Allerdings: Die Untertanen von König Peter sind überzeugt, dass ihr Herrscher keine Sympathien für Ursache hegt. Ein Vertrauter des Wittenbergers: „Peter hat dargelegt, dass er nichts mit den Reichsbürgern zu tun hat. Die Szene ist nur rückwärtsgewandt, bietet keine Alternativen an. Gewalt lehnt Peter ohnehin gänzlich ab.“
[close]

http://www.bild.de/regional/leipzig/untersuchungshaft/zwei-koenige-residieren-in-einem-knast-49357610.bild.html
Ich weiß nicht immer, was ich will, aber ich weiß immer, was ich nicht will.
 
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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #492 am: 17. Dezember 2016, 08:39:41 »
Zwei Ochsen residieren.....
 

Offline aitmatow

Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #493 am: 17. Dezember 2016, 10:22:09 »
Ein Kommentar aus dem Blog:

http://krd-blog.de/prozessbericht-vom-8-verhandlungstag-2-teil-nachbetrachtung/#comment-6005

Zitat
Christian
16. Dezember 2016 at 17:26

Wenn ich richtig gezählt habe, sind noch 5 Gerichtstage offen. Es wird Zeit, daß Peter zum Kern der Sache vorstößt. Er ist König des Königreichs Deutschland und steht damit außerhalb der BRD-Gerichtsbarkeit.

Ich verstehe nicht, warum das bisher nicht zur Sprache kam.

Genau: Peter hat sich lange genug zurückgehalten. Schluss mit lustig. Kein strategisches Geplänkel mehr. Es ist Zeit, die Samthandschuhe auszuziehen und mit der BRiD hart ins Gericht zu gehen. Schließlich ist bald Weihnachten.
 
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Offline Pantotheus

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Re: Fitzeks Prozess vor dem Landgericht Halle
« Antwort #494 am: 17. Dezember 2016, 10:47:28 »
Zitat
Allerdings: Die Untertanen von König Peter sind überzeugt, dass ihr Herrscher keine Sympathien für Ursache hegt. Ein Vertrauter des Wittenbergers: „Peter hat dargelegt, dass er nichts mit den Reichsbürgern zu tun hat. Die Szene ist nur rückwärtsgewandt, bietet keine Alternativen an. Gewalt lehnt Peter ohnehin gänzlich ab.“
Ah ja, Peterleang lehnt also Gewalt ab. Wie kamen denn dann seine beiden Verurteilungen wegen Körperverletzung (ein Mal gefährliche, einmal schwere) zustande? Warum hat er einen Strafbefehl wegen Besitzes einer verbotenen Waffe erhalten? Warum Hausverbote, nachdem er handgreiflich wurde? Wie stand es mit dem "Stuhlkreis" und der "Neuen Garde"?
Peterleang hat ja immer sehr damit angegeben, was für ein harter Kämpe er sei, welche Kampfsportarten er beherrsche und dass "das System" schon sehen werde, wenn er erst einmal richtig loslege. Weiter entsinnt man sich der Dehnübungen.
Gut, ich muss zugestehen, dass Peterleang bisher immer nur gegenüber Leuten handgreiflich wurde, die eindeutig schwächer waren als er selbst - was es in meinen Augen nicht besser macht, sondern eher schlimmer. Aber Peterleang lehnt Gewalt ab? Dass ich nicht lache!
"Vom Meister lernen heißt verlieren lernen." (hair mess über Peter F., auf Bewährung entlassenen Strafgefangenen )
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Happy Hater