Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1264367 mal)

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Offline Das Chaos

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1710 am: 13. April 2017, 00:27:51 »
... und trotzdem wurde noch kein Verfahren wegen Diebstahls gegen mich eingeleitet. Dieses Verfahren wäre nämlich die logische Konsequenz einer rcehtswidrigen Sicherstellung.

Nein, denn eine Sicherstellung durch einen Ordnungs- oder Sicherheitsbeamten ist niemals Diebstahl, selbst wenn sie rechtswidrig war, denn eine Sicherstellung wird niemals mit dem Vorsatz vorgenommen, das durch den Gewahrsamsbruch erlangte Gut für sich zu behalten. Das ist aber Tatbestandsmerkmal des Diebstahls.
In orientalischen und westlichen Schöpfungsmythen ist der Drache ein Sinnbild des Chaos, ein gott- und menschenfeindliches Ungeheuer

Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner Offenb. 12,3
 

Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1711 am: 13. April 2017, 07:24:33 »
Hat jemand die Rhein-Zeitung abonniert? Der Teaser klingt sehr interessant:

http://www.rhein-zeitung.de/bilder/bilder-regional_galerie,-so-kaempft-das-handwerk-gegen-reichsbuerger-_mediagalid,44732.html
Zitat
So kämpft das Handwerk gegen "Reichsbürger"

Fünf Verbandschefs rufen zum Boykott eines Koblenzer „Reichsbürger“-Aktivisten und mutmaßlichen Hochstaplers auf: Kurt Krautscheid (Präsident der Handwerkskammer Koblenz), ...
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Offline DesasterMaster

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1712 am: 13. April 2017, 07:55:10 »
Würde mich als Koblenzer Auch interessieren. Leider ist die RZ nicht so wirklich geil, daher kein Abo......

Nachtrag: hätte die 49 cent gerne Investiert aber bekomme ne Fehlermeldung :scratch:
« Letzte Änderung: 13. April 2017, 07:58:25 von DesasterMaster »
 

Offline Samuel Mumm

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1713 am: 13. April 2017, 07:59:18 »
... und trotzdem wurde noch kein Verfahren wegen Diebstahls gegen mich eingeleitet. Dieses Verfahren wäre nämlich die logische Konsequenz einer rcehtswidrigen Sicherstellung.

Nein, denn eine Sicherstellung durch einen Ordnungs- oder Sicherheitsbeamten ist niemals Diebstahl, selbst wenn sie rechtswidrig war, denn eine Sicherstellung wird niemals mit dem Vorsatz vorgenommen, das durch den Gewahrsamsbruch erlangte Gut für sich zu behalten. Das ist aber Tatbestandsmerkmal des Diebstahls.

Doch, denn der Anfangsverdacht ist da und man müsste das Verfahren einleiten. Außerdem reicht es für den Diebstahl, dass die Sache an einen dritten geht.
Ich habe nicht im Kopf, wo das entsprechende Verfahren geführt wurde, aber zwei Kollegen müssen sich wegen Diebstahls verantworten, da sie ein Kennzeichen mit überklebtem Eurozeichen sichergestellt haben. Wie es ausgeht ist noch unklar, aber: Anfangsverdacht -> Strafverfahren.
 

Offline DesasterMaster

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1714 am: 13. April 2017, 08:04:26 »
So, hier der Artikel der RZ. Weiss jemand von wem die Rede ist?
Spoiler
Aufruf zum Boykott: So kämpft das Handwerk gegen „Reichsbürger“
Koblenz. Als er beruflich scheiterte, heuerte er bei den „Reichsbürgern“ an: Ein Koblenzer Elektriker (50) fälschte mutmaßlich all seine Zeugnisse und baute sich eine illegale Existenz auf. Dann, als der jahrelange Schwindel aufflog, avancierte er zu einem führenden Aktivisten des „Freistaats Preußen“ – einem Fantasiestaat mit Sitz in Königsfeld (Kreis Ahrweiler).

Jetzt rufen fünf Chefs regionaler Handwerksverbände zum Boykott des „Reichsbürgers“ auf: „Wir richten einen deutlichen Appell an die Öffentlichkeit, solchen schwarzen Schafen keine Aufträge zu erteilen.“ Ihr Standpunkt: Der „selbst ernannte Elektriker“ fälschte seinen Gesellen- und seinen Meisterbrief. Er nimmt mit seiner Arbeit „unmittelbar Einfluss auf Gesundheit und Leben der Kunden“. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den mutmaßlichen Hochstapler wegen Urkundenfälschung.

Die fünf Verbandschefs schrieben einen Leserbrief an unsere Zeitung. Sie wollten den Namen des „Reichsbürgers“ öffentlich machen, aber dies ist aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Die Unterzeichner des Briefs sind: Alexander Baden (Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Koblenz), Kurt Krautscheid (Präsident der Handwerkskammer Koblenz), Karlheinz Gaschler (Hauptgeschäftsführer Kreishandwerkerschaft Mittelrhein), Marco Kraus (Obermeister der Innung für Elektro-, Gebäude- und Informationstechnik Rhein-Mosel) und Christoph Hansen (Präsident des Fachverbandes Elektro- und Informationstechnik Hessen/Rheinland-Pfalz).
Der mutmaßliche Hochstapler arbeitet bis heute als Elektriker – obwohl die Handwerkskammer Koblenz seit fünf Jahren juristisch gegen ihn vorgeht. Sie zeigte ihn 2012 an, als sie erfuhr, dass er einem Stromnetzbetreiber einen gefälschten Meisterbrief vorgelegt haben soll. 2013 erhob die Staatsanwaltschaft Trier Anklage wegen Urkundenfälschung, aber das Amtsgericht Trier stellte das Verfahren 2014 ein. Im Herbst 2016 zeigte die Handwerkskammer den Mann erneut wegen Urkundenfälschung an, diesmal bei der Staatsanwaltschaft Koblenz. Das Verfahren läuft noch, es werden Zeugen vernommen.

Der mutmaßliche Hochstapler hält sich für einen Revolutionär mit historischer Mission. Als ihm die Stadt Koblenz sein Gewerbe als Elektriker verbot, wurde er zum „Reichsbürger“. Er legte seine deutsche Staatsangehörigkeit angeblich ab, nahm diejenige des „Freistaats Preußen“ an und meldete dort erneut sein Gewerbe an.

Der „Freistaat“ reklamiert für sich ein imaginäres Staatsgebiet, das von Koblenz bis nach Königsberg reicht, dem heute russischen Kaliningrad. „Reichsbürger“ wollen die Bundesrepublik abschaffen und ein neues Reich gründen. Bundesweit hat die Bewegung etwa 10.000 Anhänger, in Rheinland-Pfalz gibt es 300. Sie sind eine winzige Minderheit, tyrannisieren aber Behörden und verüben teils schwerste Straftaten. 2016 schossen zwei „Reichsbürger“ in Elsteraue (Sachsen-Anhalt) und Georgensgmünd (Bayern) um sich: Adrian Ursache (42) verletzte am 25. August mehrere Polizisten. Wolfgang P. (49) am 19. Oktober ebenso, einer von ihnen starb. Seither gab es bundesweit mehrere Razzien gegen die Szene.

Unsere Zeitung wollte mit dem mutmaßlichen Hochstapler sprechen, rief ihn an, schickte ihm ein Fax, einen Brief, mehrere E-Mails und SMS. Doch er war zu keinem Gespräch bereit. Wahrscheinlich hat er viel zu tun: Denn der „Freistaat“ schrieb gerade an US-Präsident Donald Trump und den russischen Staatschef Wladimir Putin einen Brief und teilte mit, dass der Koblenzer in der Regierung des „Freistaats“ und des „Deutschen Reichs“ agiert. Er ist zuständig für „besondere Angelegenheiten“.

Die preußische Gewerbeanmeldung des mutmaßlichen Hochstaplers liegt unserer Zeitung vor. Ein Dokument in Frakturschrift, mit preußischem Adlersiegel, erfundener Steuernummer und der Unterschrift von Beate Rude. Der Frau (56), die sich „Ministerpräsidentin“ des „Freistaats“ nennt und ihre Wohnung in Königsfeld zum Zentrum des Fantasiestaates machte. Unsere Zeitung berichtete über sie im Februar auf einer Doppelseite.

Die fünf Chefs regionaler Handwerksverbände sind empört. Weil der mutmaßliche Koblenzer Hochstapler seit Jahren als selbstständiger Elektriker arbeitet, obwohl er dies nicht darf. Weil er sich als Meister ausgibt, aber die mindestens 5000 Euro teure Meisterprüfung nie erfolgreich absolviert hat. Und weil er auf Rechnungen eine frei erfundene Steuernummer des „Freistaats“ angibt und somit mutmaßlich Steuern hinterzieht.

Die fünf Verbandschefs kritisieren nicht nur den „Reichsbürger“, sondern auch die Justiz, weil sie bisher nichts gegen ihn unternahm: „Für uns ist es nicht tragbar, solche Gruppierungen – ob sie sich nun ,Reichsbürger' nennen oder ein anderes Etikett vor sich hertragen – frei gewähren zu lassen.“
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« Letzte Änderung: 13. April 2017, 08:09:41 von DesasterMaster »
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1715 am: 13. April 2017, 08:24:41 »
Das ist Klaus-Jörg aus der Familie Wilms mit seiner Firma "Elotec"
Zitat
elotec elektrotechnik Klaus-Jörg Wilms - Koblenz am Rhein

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1716 am: 13. April 2017, 08:52:16 »
https://www.facebook.com/Polizei.Thueringen/?fref=nf

Die Polizei Thüringen auf FB zu einem Vorfall vorgestern in Lobenstein:

Zitat
+++ Diebstahl, Widerstand und Verleumdung durch Reichsbürger +++

Ein Problem mit einer Ordnungsamtsmitarbeiterin hatte am Dienstag ein 49- jähriger in Bad Lobenstein. Der Adressat der Maßnahme entriss der Bediensteten bei einer Vollstreckungshandlung ihren Dienstausweis, als sie sich ordnungsgemäß mit diesem legitimierte. Auch auf Aufforderung rückte der Mann den Dienstausweis nicht wieder heraus. Zu seiner Verteidigung gab er an, dass es sich ohnehin nicht um ein gültiges Dokument handele, da die Bundesrepublik Deutschland nicht existiere.

Das rief unsere Kollegen auf den Plan, die nach Aufnahme einer Anzeige die Wohnung des Beschuldigen mit richterlicher Anordnung betraten. Der Mann gab den Dienstausweis schließlich wieder heraus.

Ein mit dem Mann sympathisierender 59- jähriger Nachbar beobachtete die Situation und filmte die Kollegen schließlich mit seinem Smartphone. Als die Personalien des Nachbarn festgestellt werden sollten, leistete er vehement körperlichen Widerstand, sodass unmittelbarer Zwang angewendet werden musste. Bei der Sichtung des Videomaterials stellten die Kollegen fest, dass der Nachbar sie ganz gezielt aufgezeichnet hat. Das Smartphone wurde daher sichergestellt.

Um dem Verhalten gegenüber den Amtsträgern die Krone aufzusetzen, behauptete der Nachbar noch fälschlicherweise, dass er von unseren Kollegen geschlagen und getreten worden sei, sodass neben der Anzeige wegen Widerstands nun auch noch wegen Verleumdung gegen ihn ermittelt wird.

👉🏼 Bei Reichsbürgern handelt es sich um Personen und Gruppierungen, welche die Existenz der Bundesrepublik leugnen und sich stattdessen auf die Fortexistenz des Deutschen Reichs berufen, häufig in den Grenzen von 1937, mitunter auch jenen von 1914 oder 1871. Zu diesem Thema hat der Thüringer Verfassungsschutz eine interessante Broschüre im Angebot, die sie hier online lesen können: http://tinyurl.com/kgfb2xf
 

Müll Mann

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1717 am: 13. April 2017, 18:58:56 »
Den Neu-Ulmer mit Waffenarsenal kennen wir sicherlich auch.

Noch was zu dem, es handelt sich um einen Kunden vom Migrantenschreck Mario Rönsch

http://www.schwaebische.de/region_artikel,-%E2%80%9EReichsbuerger%E2%80%9C-hortet-Waffenarsenal-_arid,10649769_toid,351.html
Spoiler
13.04.2017
Katharina Dodel

„Reichsbürger“ hortet Waffenarsenal
Junger Familienvater bestellt Gewehr im Internet – Polizei findet Nazi-Devotionalien

Landkreis Neu-Ulm sz Eigentlich führte der 33-jährige Mann ein geordnetes Leben: Mit Frau und Kleinkind lebt er in einer Gemeinde im nördlichen Landkreis Neu-Ulm, in der er einer geregelten Arbeit nachgeht. Doch das, was er im Keller hortete, hätte niemand erwartet: Dort lagerten Dutzende Säbel, Äxte, Schwerter und viele andere Waffen. Auf dieses gefährliche Arsenal stieß die Polizei Anfang April bei einer Hausdurchsuchung – und noch auf einiges mehr.

Wie Ulrich Polzmacher, Sprecher der Neu-Ulmer Kriminalpolizei mitteilt, ist der Mann bis dato nicht durch Straftaten aufgefallen. Erst ein illegaler Waffenkauf im Internet entlarvte das dunkle Geheimnis des 33-Jährigen, der offenbar den sogenannten Reichsbürgern zuzuordnen ist. Nach Angaben der Polizei orderte er ein in Ungarn produziertes Gewehr für etwa 380 Euro. Als „Migrantenschreck“ werde dieses in manchen Foren im Internet gehandelt“, sagt Polzmacher. Mit dieser Waffe lassen sich Kunststoffkugeln verschießen. Diese seien durchaus geeignet, schwere Verletzungen zu verursachen. Für den Besitz und zum Führen sind waffenrechtliche Erlaubnisse erforderlich, die der Mann nicht hatte, so der Kripo-Sprecher.

Bei der Durchsuchung wurde nicht nur der gesuchte Revolver sichergestellt – die Polizisten stießen auf ein ganzes Waffenarsenal. Die Wohnung war voll mit Messern, Dolchen, Schwertern und Macheten – bis hin zum Sportbogen, außerdem Armbrüste, ein Luftgewehr und große Mengen Pfeile und Munition, teilen die Ermittler mit.

Auch Nazi-Symbole wie eine Reichskriegsflagge, Wehrmachtsutensilien und eine Bierflasche mit Hitlers Konterfei waren dort gehortet. Doch nicht nur Waffen sammelte der 33-jährige Familienvater: auch jede Menge illegaler Drogen. Denn im Keller des Hauses fanden die Fahnder zwei Aufzuchtanlagen für Marihuanapflanzen. Diese seien bereits abgeerntet gewesen. Stattliche 220 Gramm brachte der Beutel mit Restmaterial, wie welke Blätter und Stängel, noch auf die Waage.

Die Polizei geht davon aus, dass der 33-Jährige der Gruppe der „Reichsbürger“ zuzuordnen ist, die die Existenz des Staates verneint, sondern Deutschland für eine Firma hält und sich daher auch Polizisten oder Richtern widersetzt. Der Waffensammler hatte nicht nur Nazi-Symbole gesammelt, sondern in seiner Geldbörse einen auf seinen Namen ausgestellten „Personenausweis Deutsches Reich“. So ein falsches Dokument wird regelmäßig von Menschen verwendet, die sich Reichsdeutsche nennen.

Nach Polzmachers Angaben sei bei dem 33-Jährige eine „gewisse Staatsverdrossenheit vorhanden“. Eine, wie sie oft bei „Reichsbürgern“ vorkomme. „Davon gibt es im Landkreis unglaubliche viele“, sagt der Kripo-Sprecher. Jedoch sei nicht sofort davon auszugehen, dass alle gewalttätig sind. Auch in dem aktuellen Fall des 33-Jährigen geht die Polizei nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht davon aus, dass der Mann eine Straftat plante. „Er hatte eine gewisse Waffenaffinität, er sammelte die Sachen“, sagt Polzmacher. Das Kommissariat Staatsschutz hat die „Reichsbürger“ im Visier. Sobald dort ein Bürger auffällt, der Waffen bestellt, oder sich eine Erlaubnis beantragt, bekomme er Besuch von der Polizei.

Den wird auch der 33-Jährige die nächsten Tage noch erhalten. Denn die Staatsanwaltschaft Memmingen und die Neu-Ulmer Kriminalpolizei ermitteln in dieser Sache.
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Offline hair mess

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1718 am: 13. April 2017, 19:16:25 »
Hierzu noch ein wenig Aufklärung.
http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Reichsbuerger-Lange-unterschaetzt-und-brandgefaehrlich-_arid,10649772_toid,351.html
Finde den Versuch der Aufklärung gut. Es fehlt allerdings der Hinweis, dass das Schicksal der Gläubigen den Indoktrinierern am Allerwertesten vorbei geht.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 

Offline Reichskasper Adulf Titler

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1719 am: 15. April 2017, 08:24:52 »
Hier ein interessanter Beitrag von Ariane Tanner über Wissenschaftsbashing.
Die Historikerin Ariane Tanner erklärt, mit welchen Techniken gearbeitet wird, um wissenschaftliche Tatsachen oder längst Erwiesenes in Zweifel zu ziehen.
Eine Taktik, die auch gerne von Schämmdrailse-Ideologen, Mondlandungsleugnern und ähnlichem Gesindel angewendet wird.

http://www.infosperber.ch/Artikel/Medien/False-balance-in-den-Medien---am-Beispiel-des-Klimawandels
«Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen»
 
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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1720 am: 15. April 2017, 10:42:15 »
Wenn "Filmen" teuer wird:


Spoiler
Polizeikontrolle illegal gefilmt
15. April 2017 / 02:01 Uhr

Mühlhausen. Ein beklebtes Autokennzeichen war im April Anlass für Verkehrskontrolle in Mühlhausen. Diese wurde gefilmt, und der Film mit einer Länge von 14 Minuten landete bei Facebook. Drei Wochen lang war er auf der Seite des späteren Angeklagten zu sehen. Noch während der Kontrolle hatte einer der Polizisten verboten, weiter zu filmen und irgendwo zu veröffentlichen.

Der Beitrag wurde gelöscht, nachdem es sich zur Polizei herumgesprochen hatte. Dem Beklagten und seiner Frau wurden Verstöße gegen das Kunsturheberrecht vorgeworfen. Warum er gefilmt habe, konnte er nicht sagen. Das sei "zur Sicherheit und zur Aufklärung" gewesen. Heutzutage wisse man doch nie.

Seine Frau habe nur das Handy gehalten und nichts weiter gemacht. Der Mann hatte sich geweigert, seine Papiere herauszurücken. "Ich hatte das Gefühl, sie wollten uns bloßstellen", gab ein junger Polizist im Prozess zu Protokoll. Seinem Kollege war gesagt worden, dass er sich ausweisen solle. Schließlich könne man sich leicht eine Uniform und ein Auto im Internet besorgen. Der Prozess stand unter besonderen Vorzeichen. "Bestimmten Schreiben in der Akte kann man entnehmen, dass er Angeklagte ein so genannter Reichsbürger ist", sagte Strafrichter Thomas Linß. Im Prozess ließ er das nur ansatzweise durchblicken. Er hatte sich gut auf den Prozess vorbereitet, holte sogar ein juristisches Wörterbuch aus der Tasche.

Das mit dem Reichsbürger werde ihm immer angedichtet, entgegnete er und beteuerte, dass er null Chancen habe. "Andere Leute begehen Verbrechen und bekommen eine Bewährungsstrafe", fügte er hinzu. Verurteilt wurde er, wie von der Staatsanwaltschaft beantragt, zu 2000 Euro Geldstrafe, seine Frau muss 260 Euro zahlen.
Claudia Götze / 15.04.17
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http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/suche/detail/-/specific/Polizeikontrolle-illegal-gefilmt-2064364833
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Offline Resting Bench

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1721 am: 15. April 2017, 12:35:01 »
http://www.wittenbergersonntag.de/artikel/8115/Lesen%20gef%C3%A4hrdet%20die%20Dummheit
Zitat
Lesen gefährdet die Dummheit

Stimmt das? „Lesen gefährdet die Dummheit“, hat einmal ein kluger Mensch gesagt. Ist diese Behauptung korrekt? Kommt drauf an, was man liest, denn leider gibt es viel zu viel Lesestoff, der die Dummheit nicht gefährdet, sondern sie sogar intensiv fördert, was sowohl für gedruckte Erzeugnisse als auch für einschlägig bekannte Portale im Internet gilt.


Als einige Beispiele für die internationale Riege der Dummheitsförderer seien genannt: die Wochenzeitung „Junge Freiheit“, das Magazin „Compact“, die russische Propaganda-Plattform im Internet, „RT Deutsch“, das Magazin „Sezession“, das Portal KenFM, der anonyme Blog „Politically Incorrect“ und der Kopp-Verlag mit seinen diversen dubiosen Erzeugnissen. Allen diesen Erzeugnissen ist eines gemein: Sie dienen oftmals als einzige „Informationsquelle“ für offizielle oder heimliche Anhänger rechter Gruppierungen, angefangen von Leuten, die sich „Reichsbürger“ nennen über „Pegida“-Mitmarschierern und die „Identitären“ bis hin zu AfD-Mitgliedern und deren Wählerinnen und Wähler. Und so nimmt denn die durch Lesen geförderte Dummheit ihren Lauf, zumal zahlreiche Angehörige der genannten Gruppen auch noch zusätzlich mit dem Problem behaftet sind, dass sie glauben, die klassischen Medien als „Lügenpresse“ ablehnen zu müssen. Das alles kann zu einer bedenklichen Entwicklung führen, wenn die durch „Fake-News“ und Verschwörungstheorien irregeleiteten Menschen den Propagandakünstlern so weit Glauben schenken, dass sie am Wahltag in großer Zahl ihr Kreuz an der falschen Stelle machen, nämlich bei solchen Parteien, deren Mitglieder nicht viel von unserer demokratischen, freiheitlichen und sozialen Gesellschaftsordnung halten und statt dessen den rechtsgebürsteten Populismus als sogenannte „Alternative“ anbieten.
 Womit wir bei der AfD wären, jener Partei, die sich seit ihrer Gründung in erschreckender Geschwindigkeit nach Rechtsaußen entwickelt hat. Doch zurück zum Merksatz „Lesen gefährdet die Dummheit.“ Auch dafür gibt es ein treffendes und sehr empfehlenswertes Beispiel namens „Correctiv“: das unabhängige journalistische Portal, das als gemeinnützige GmbH bemerkenswert gute Recherche-Arbeit leistet und dafür auch mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden ist.

Als Non-Profit-Organisation wird „Correctiv“ finanziell getragen von Mitgliedsbeiträgen, privaten Spenden und Zuwendungen von Stiftungen und ist damit unabhängig von Verkaufserlösen. Finanzielle Förderer sind zum Beispiel die Brost-Stiftung, die Rudolf Augstein Stiftung, die Bundeszentrale für politische Bildung, die Schöpflin-Stiftung und sogar Google. Als Ergänzung zu den Gepflogenheiten, die Ergebnisse ihrer journalistischen Arbeit sowohl im Internet zu veröffentlichen als auch den klassischen Medien zur Verfügung zu stellen, geben die Correctiv–Macher auch Bücher heraus, die bestens geeignet sind, den Satz „Lesen gefährdet die Dummheit“ als richtig zu unterstreichen.

Beispiel: „Schwarzbuch AfD“ heißt ein neues Werk. Dazu schreiben die Herausgeber, wir zitieren: „Das „Schwarzbuch AfD“ soll Lesern die Augen öffnen, die hinter die biedere Fassade dieser Partei blicken wollen. Es soll gerade in diesem Wahljahr 2017 auch jedem klar machen, wie gefährlich die „Alternative für Deutschland“ tatsächlich ist, gerade auch für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Ihre rückwärtsgewandte Politik und die Verklärung früherer Zeiten bedrohen nicht nur unseren Wohlstand, sondern markieren auch eine Abkehr von der liberalen Demokratie und den Werten des Westens, mit denen Deutschland seit 1945 so erstaunlich gut gefahren ist. Leserinnen und Lesern dieses „Schwarzbuchs“ wird klar, in welche Richtung sich unser Land verändern wird, sollten Vertreter dieser Partei tatsächlich einmal an die Regierung kommen und ihre kaum verhüllten rassistischen, antisemitischen und rechtsradikalen Vorstellungen in die Tat umsetzen.“ Ende des Zitats.

 

Offline dieda

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1722 am: 19. April 2017, 01:45:45 »
Geldsorgen beim Kopp- Verlag       Online- News- Dienst eingestellt


http://www.nordbayern.de/panorama/kein-geld-mehr-kopp-verlag-stellt-news-portal-ein-1.6017883

Spoiler

Kein Geld mehr: Kopp-Verlag stellt News-Portal ein

Betrieb zu teuer - Beliebte Informationsquelle für Verschwörungstheoretiker -
vor 6 Stunden

NÜRNBERG - Bei Verschwörungstheoretikern und Menschen, die das russische Staatsfernsehen jederzeit den "Mainstream-Medien" vorziehen, ist der Kopp-Verlag eine feste Größe. Auch ein eigenes Nachrichtenportal gab es - bis vor etwas mehr als einem Monat. Hat die geheime Weltregierung es also endlich geschafft, den Verlag mundtot zu machen?
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Wer wissen möchte, wie der aktuelle Stand der Medizin in Sachen Kopftransplantationen ist, wie gefährlich Chemtrails sind, wie man sich gegen Entführungen durch Außerirdische wehrt, was Wladimir Putin wirklich will (Spoiler: Er will sich nur gegen die Osterweiterung der Nato wehren) und warum Impfstoffe Massenvernichtungswaffen sind, der kommt am Kopp-Verlag nicht vorbei.Der vom ehemaligen Stuttgarter Polizisten Jochen Kopp gegründete Verlag vertreibt quasi das komplette Rundum-sorglos-Paket für den ambitionierten Verschwörungstheoretiker von Welt (Slogan: "Bücher, die Ihnen die Augen öffnen") und macht dabei auch vor rechten Verschwörungstheorien nicht Halt.

Auch online lieferte der Verlag seit einiger Zeit auf seinem eigenen Nachrichtenportal alternative Fakten aus jedem Lebensbereich und erreichte dabei in Spitzenzeiten bis zu 600.000 Seitenbesuche täglich - zumindest bis zum 10. März. Seit einem Artikel, der sich gegen den "Rufmord" durch einen Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit dem Titel "Auf dem Heimatplaneten für rechtsextreme Ufologen" wehrt, ist weder auf dem Portal, noch auf der zugehörigen Facebook-Seite etwas passiert.

Auch wenn bereits nach kurzer Zeit zahlreiche Verschwörungstheorien das unangekündigte Ausbleiben der Nachrichten zu erklären versuchten, war der eigentliche Grund für Kopp-Verhältnisse erstaunlich profan: Es geht ums Geld, wie der Verlag in einer im Netz kursierenden Stellungnahme schreibt:

"Obwohl das Interesse an Kopp Online überwältigend groß war (...) hat uns leider die Unterstützung unserer Leser gefehlt. Trotz zahlreicher Aufrufe haben wir in den vergangenen 12 Monaten nur 6.000 EUR an Spenden erhalten. Das reicht nicht einmal um die Seite eine Woche lang in der gewohnten Qualität zu betreiben.

Auch die Unterstützung durch Buchkäufe ging, trotz zunehmender Leserzahl, immer weiter zurück. Ganz offensichtlich hat der weitaus größte Teil unserer Leser lieber einem amerikanischen Großkonzern seine Unterstützung durch Buchkäufe zukommen lassen.

Da auch der Kopp Verlag, seine Mitarbeiter und Autoren ihre Arbeit auf Dauer nicht verschenken können, wurde dieser Schritt leider unausweichlich."
[close]
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 

Offline Evil Dude

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1723 am: 19. April 2017, 13:04:12 »
Zitat:
"Obwohl das Interesse an Kopp Online überwältigend groß war (...) hat uns leider die Unterstützung unserer Leser gefehlt. Trotz zahlreicher Aufrufe haben wir in den vergangenen 12 Monaten nur 6.000 EUR an Spenden erhalten. Das reicht nicht einmal um die Seite eine Woche lang in der gewohnten Qualität zu betreiben.
 :rofl:

Also ich würde sie auch für die Hälfte mit komplettem Schwachsinn aus den Untiefen des "Weltnetzes" versorgen. Und es würde auch noch Spass machen, den ganzen Spinnern irgendeinen Unsinn einzureden. Nur bei der "weltanschaulichen Ausrichtung" müssten sich die Anhänger etwas umgewöhnen. Aber bei dem Ausmaß des Wahns, das herrschen muss damit man etwas vom KnallKOPP-Verlag ernst nimmt, würde das den meisten vermutlich nie auffallen!
« Letzte Änderung: 19. April 2017, 13:11:11 von Evil Dude »
Zyniker, der - Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung Dinge sieht, wie sie sind, statt wie sie sein sollten.
Wörterbuch des Teufels - Ambrose Bierce
 

Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #1724 am: 19. April 2017, 16:47:33 »
Kokain, Waffen und Reichsbürgerwahn...


Spoiler
Klever Reichsbürger vor Gericht
rd | 19. April 2017, 12:56 | keine Kommentare

An seinem schwarzen Mercedes hatte der 45 Jahre alte Klever deutlich sichtbar den Hinweis angebracht, dass er sich den so genannten „Reichsbürgern“ zugehörig fühlt, einer obskuren Gruppe von Menschen, die allesamt der Ansicht sind, dass die Bundesrepublik Deutschland eine illegale Rechtskonstruktion ist und in Wahrheit das Deutsche Reich fortbesteht.

In der kruden Logik dieser Menschen haben die Institutionen unseres Staates keine Autorität. Für den Klever, der ein Tätowierstudio betrieb, dürfte deshalb der Termin am 5. Mai um 9:00 Uhr die größtmögliche Herausforderung seines Weltbildes darstellen: Um diese Uhrzeit beginnt vor der 2. großen Strafkammer des Landgerichts Kleve im Saal A 103 in der Schwanenburg der Prozess gegen ihn – allerdings nicht wegen seines aus dem Lot geratenen Weltbildes, sondern wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Zudem soll der Angeklagte das Waffengesetz missachtet haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, in nicht geringer Menge mit Betäubungsmitteln gehandelt zu haben. Hinzu kommt der erschwerende Umstand, dass der 45-Jährige bei seiner Festnahme nicht nur fünfzig Gramm hochkonzentriertes Kokain mit sich führte, sondern auch eine im Hosenbund versteckte Schusswaffe der Marke Heckler & Koch sowie ein Spring- und Butterflymesser.

Diese Kombination wird im Betäubungsmittelgesetz ausdrücklich erwähnt: Demnach ist mit Haft nicht unter fünf Jahren zu bestrafen, wer „mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge unerlaubt Handel treibt oder sie, ohne Handel zu treiben, einführt, ausführt oder sich verschafft und dabei eine Schusswaffe oder sonstige Gegenstände mit sich führt, die ihrer Art nach zur Verletzung von Personen geeignet und bestimmt sind“. Wenn sich die 2. große Strafkammer der Auffassung der Ankläger anschließt, droht dem Reichsbürger also eine langjährige Freiheitsstrafe.

Der 45 Jahre alte Klever war Anfang Februar verhaftet worden. Eigentlich sollte er nur ergänzende Informationen zur „Vermögensauskunft“ geben (früher Offenbarungseid genannt), doch die zuständige Gerichtsvollzieherin befürchtete bei diesem Verwaltungsakt Komplikationen und beantragte deshalb einen Haftbefehl, den das Amtsgericht auch beschloss. Da der Tätowierer polizeibekannt war und in Polizeikreisen als „sehr gefährlich“ eingestuft wurde, fällte die Polizei die Entscheidung, bei der Verhaftung ein Sondereinsatzkommando einzusetzen.

Als die Elitepolizisten die Wohnung des Mannes in Materborn stürmten und ihn überwältigten, fanden sie in seiner Weste das Rauschgift. In ersten Presseberichten hieß es, es seien Amphetamine (Aufputschmittel) gefunden worden; offenbar ergab die spätere Analyse der Substanzen, dass es sich um Kokain handelte. Bei der anschließenden Durchsuchung der Geschäftsräume entdecken die Fahnder im Tresor eine Feinwaage sowie 20 Druckverschlussbeutel, die in entsprechenden Kreisen in der Regel dazu benutzt werden, Drogen zu portionieren.

Ein Sprecher des Landgerichts teilte mit, dass der Angeklagte im Ermittlungsverfahren den Tatvorwurf teilweise einräumte. Zur Hauptverhandlung sind vier Zeugen geladen.
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http://www.kleveblog.de/klever-reichsbuerger-vor-gericht/
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