Ich muss befürchten, dass es einer nicht nur einstelligen Zahl von Säuglingen in Deutschland ähnlich ergeht. Wie auch sonst ist die fortdauernde Existenz einschlägiger Webshops (wie auch von Herrn Roh) zu erklären?
Die Frage ist, wie die Behörden jenseits von (internet-)öffentlichen Auftritten Kenntnis über diese Form der Kindesmisshandlung erlangen sollen, zumal die Grenzen zwischen wirklich gesunder Ernährung und einseitiger Fehlernährung fließend sind. Ich sehe hier vorrangig Kinderärzte in der Pflicht, aber die entsprechende Kundschaft hat hier eben auch konformale Kontakte (wenn überhaupt). In der Grundschule dürfte es schon zu spät sein.
Ein Verkaufsverbot für die typischen Produkte wäre nur bedingt wirksam, denn wer will den Verkauf von Kaffee verbieten, nur weil ein paar Deppen hiermit Einläufe bei Säuglingen vornehmen? Die Diskussion führt an dieser Stelle nicht weiter, weil wir dann unweigerlich bei mehr oder minder sinnlosen bzw. mehr oder minder gefährlichen Nahrungsergänzungsmitteln ankommen.
Abgesehen davon würde ein örtliches Verkaufsverbot nur zu einer Umlenkung der Verkaufsströme über internationale Kanäle führen. Jeder, der schon einmal etwas Internationales bestellt hat, weiß, wie wenig effektiv die Zollkontrollen hier sind (von Ausnahmen abgesehen).