Oder möchte man dort nur einfach definieren können, was Vielfalt ist?
Das Problem liegt meiner Meinung nach in einer Definition. Für eine Definition muss man Abgrenzungskriterien schaffen, man muss eine Diskriminierung im Sinne einer Unterscheidung vornehmen. Die Abgrenzungskriterien sind letztendlich willkürlich, so könnte man auch Menschen anhand ihrer Augenfarbe oder Körpergröße gruppieren.
Im nächsten Schritt wird der Gruppe eine Menge von Eigenschaften zugeordnet, unabhängig davon ob jedes einzelne Individuum trotz der Abgrenzungskriterien diese Eigenschaften auch besitzt.
Dann setzt man sich gegen eine soziale Diskriminierung ein, hier z. B. mehr Frauen in der Politik. Auf der einen Seite möchte man eine Gleichberechtigung (von Männer und Frauen, ich bleibe mal beim binären Geschlechtsmodell) und benutzt dafür die eingangs willkürlich gewählten Kriterien und muss daher zwangsläufig den Fokus auf das legen, was ich eigentlich vermeiden möchte, nämlich z. B. anhand des Geschlechts (anhand der Abgrenzungskriterien) Dinge zuzulassen bzw. zu verwehren (ist das dann Diskriminierung, so wie im geschilderten Fall?).
Ich halte das für ein prinzipiell nicht lösbares Problem, denn um "gerecht" zu sein, müssten (im Extremfall) alle Fälle bedacht werden, d. h. die Abgrenzungskriterien immer weiter aufgeweicht werden, bis sie niemanden ausschließen (und man keine Abgrenzungskriterien mehr bräuchte). Bleibt man vor dem Extremfall aus praktischen Gründen stehen, dann wird es immer noch eine Diskussion geben, ob man das nicht verbessern kann.
Ich habe auch keine Lösung dafür, daher schaue ich nur auf die Menschen und versuche Herkunft, Alter, mögliches Geschlecht etc. nicht einzuziehen und "messe sie an ihren Taten".
Weber hingegen spreche ich bei seinen Handlungen tiefergehende Gedankengänge ab (Beobachtung) und bei einer Alice Schwarzer meine ich dogmatische Züge erkennen zu können, die sie von einer Überprüfung ihrer Gedankengänge abhält. Vgl. auch Wagenknecht.