Autor Thema: 4. Prozesstag AG Dessau 18.12.2014  (Gelesen 36646 mal)

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Offline Ferkel

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Re: 4. Prozesstag AG Dessau 18.12.2014
« Antwort #120 am: 21. Dezember 2014, 23:29:08 »
Oh man, wie manche hier phantasieren is wirklich krass und langsam versteh ich DRX' Gejammere.

Weil Barbapapa sagt, er würde Fitzek nicht die Hand schütteln, sagt ein anderer, die Alternative wäre sich mit dem zu fetzen.

Ein schlauer Mann sagte einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis einen schlauen Satz, den ihr euch mal verinnerlichen solltet:

"Nur ein Sith kennt nichts als Extreme."

Genauso wie dieser Mist, dass Kieselnator ein Nazi ist, weil sie mit Mario redet und ihm was schenkt. Müllmann redet auch mit Fitzek und lässt ihnen nun sogar den Prozessbericht zukommen. Dann fangt mal an, Müllmann als KRD Mitglied zu bezeichnen...
Und ich mache NEUE EIGENE Regeln. Und da ist mir alles alte ♥♥♥GAL, denn es gilt für mich nicht. ICH bin ein göttliches Wesen, handle NUR im Naturrecht und ich passe MIR die WELT an so wie es mir gefällt und es mein göttlicher Auftrag ist. - Peter Fitzek, König von Deutschland, geistig gesund?
 

Offline Salvatore Dalli

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Re: 4. Prozesstag AG Dessau 18.12.2014
« Antwort #121 am: 21. Dezember 2014, 23:58:36 »
Oh man, wie manche hier phantasieren is wirklich krass und langsam versteh ich DRX' Gejammere.

Weil Barbapapa sagt, er würde Fitzek nicht die Hand schütteln, sagt ein anderer, die Alternative wäre sich mit dem zu fetzen.

Ich habe nicht gesagt, dass es dann sofort ein "Fetzen" wäre. Wenn aber Barbapapa sagt: "Ich würde dem niemals die Hand geben. Ich würde ihm sagen, dass wir uns das Theaterspielen nicht geben müssen, denn wir wissen beide genau woran wir sind ", dann kann so etwas auch zum Fetzen führen. Das kommt aber darauf an, wie Fitzek darauf reagiert. Zum Tango gehören immer zwei.
 

Offline Königlicher Hofnarr

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Re: 4. Prozesstag AG Dessau 18.12.2014
« Antwort #122 am: 22. Dezember 2014, 01:14:15 »
Ähh, nein, sooo ein Kleinkind ist Fitzek auch wieder nicht.
Peter Fitzek: „... dann kommen Dinge aus mir raus, die ich vorher gar nicht wusste!"
 

Offline A.R.Schkrampe

Re: 4. Prozesstag AG Dessau 18.12.2014
« Antwort #123 am: 22. Dezember 2014, 01:38:55 »
Oh man, wie manche hier phantasieren is wirklich krass und langsam versteh ich DRX' Gejammere.

Weil Barbapapa sagt, er würde Fitzek nicht die Hand schütteln, sagt ein anderer, die Alternative wäre sich mit dem zu fetzen.

Ich habe nicht gesagt, dass es dann sofort ein "Fetzen" wäre. Wenn aber Barbapapa sagt: "Ich würde dem niemals die Hand geben. Ich würde ihm sagen, dass wir uns das Theaterspielen nicht geben müssen, denn wir wissen beide genau woran wir sind ", dann kann so etwas auch zum Fetzen führen. Das kommt aber darauf an, wie Fitzek darauf reagiert. Zum Tango gehören immer zwei.

Die Entscheidung, wie zu reagieren ist, geht vom Bereich der Kommunikation schon in Richtung Politik. Barbapapas Haltung ist ehrbar und aufrecht, würde bei Müllmanns Intentionen -als Chronist zu agieren und um das zu gewährleisten, eben nicht zu agitieren- aber schwere kontraproduktive Auswirkungen haben. Der Grat zwischen ehrbar und ehrpusselig kann sehr schmal sein. Hätte Müllmann à la Barbapapa reagiert, hätte er gleich mehrere Türen zugeschlagen, allen voran die der halbwegs neutralen Informationsbeschaffung. Womit er sein ganzes, nicht hoch genug zu bewertendes Schaffen im sonnenstaatländischen und unserer aller Sinne ohne Not kaputtmachen, bzw. für die Zukunft unbrauchbar bis unmöglich machen würde. Alles kaputtmachen, nur um seine persönliche Haltung -die den Reichis sowieso schon bekannt ist- mit der groben Keule deutlich gemacht zu haben? Eine unklugere Verhaltsweise ist nicht denkbar.

@Barbapapa: es ist nicht notwendig, weder bei den KRD-Prozessen, noch irgendwo anders, herumzuschleimen und zu -katzbuckeln, auch keine macchiavellistischen Winkelzüge, sondern nur um korrekte, höfliche Umgangsformen, höher gehängt, bzw. ausgedrückt um Diplomatie.

Ich weiß nicht, was Dein Tagewerk ist, aber fandest Du es nie angebracht, selber so zu agieren? Nicht nur im Beruf, sondern auch privat? Bei familären Veranstaltungen ist bei mir dieses Verhalten schon Standard. Des lieben Friedens willen, aber auch aufgrund der eigenen Interessenlage, äußere ich dort so gut wie nie meine tatsächliche persönliche Meinung, sondern beschränke mich auf ausweichendes Gelaber oder unartikulierte Nuschel- oder Grunzlaute. Für das allgemeine Wohlbefinden ist das einfach besser. Fürs eigene manchmal nicht, aber es lassen sich Ventile finden, sei es das Abreagieren beim Sport oder das lautstarke Dampfablassen nach  besagten Veranstaltungen gegenüber der Ehefrau (die die tatsächliche persönliche Meinung kennt).
Hätte ich in Deiner Art auf meiner Nordkorea-Reise agiert und reagiert, wäre diese voll für den Arsch gewesen. So wäre es nie zu tiefergehenden Gesprächen mit den Reiseleitern gekommen. Die Stimmung wäre mies gewesen und wir hätten weniger gesehen. Ja, es sind Geheimdienstler. Na und? Die kennen sich wenigstens aus und können aufgrund ihrer Beziehungen kleine Extra-Bonbons möglich machen. Nein, es ist nicht erforderlich, seine eigene Meinung bei der Einreise abzugeben. Man muß sie nur manchmal für sich behalten.

Wobei Letzteres bei familiären Zusammenkünften ungleich anstrengender ist als bei einer Nordkorea-Reise.

 
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Re: 4. Prozesstag AG Dessau 18.12.2014
« Antwort #124 am: 22. Dezember 2014, 01:49:52 »
Man kann beide Ansichten vertreten, oder aber - der Plöngler traut es dem Sonnenstaatland zu - kombinieren:
http://de.wikipedia.org/wiki/Guter_Bulle,_b%C3%B6ser_Bulle

Es scheint zu funktionieren.
"To clean Shilo, place in boiling water or on the top shelf of the dishwasher."
 
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Re: 4. Prozesstag AG Dessau 18.12.2014
« Antwort #125 am: 22. Dezember 2014, 01:57:08 »
Ich wollte dir, lieber Müllmann, auch noch sagen, dass ich deine Berichte und deine Arbeit für das Forum sehr schätze.

Es ist immer super, deine interessanten Prozessberichte zu lesen. Ich stehe hinter dir, muss aber ehrlich sagen, dass ich nicht wirklich sehe, dass du "angegriffen" wurdest. Ok, jemand hat sich mit Aspekten deiner Prozessberichterstattung kritisch auseinandergesetzt, aber einen großen Angriff kann ich darin nicht erkennen. Ich denke, man sollte alles gesittet ausdiskutieren können.

Naja, ich hoffe, dass du weiterhin dir die Mühe machst und ab und zu Berichte von Ereignissen lieferst, ich persönlich bin ja zu weit ab vom Schuss um an so etwas auch nur zu denken.
 
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Re: 4. Prozesstag AG Dessau 18.12.2014
« Antwort #126 am: 22. Dezember 2014, 03:24:19 »
Zu Stilfragen im Umgang mit problematischen Zeitgenossen zitiere ich einen respektablen Literaturnobelpreisträger dessen auch politischen und militärischen Erfolge unserer üblichen Kundschaft noch heute gern Brechreiz verursachen:

Zitat von: WSC
»Herr Botschafter!
Foreign Office, 8. Dezember
[ ... ]
Angesichts dieser mutwilligen, unprovozierten Angriffshandlung ... ist der Botschafter Seiner Majestät in Tokio instruiert worden, der Königlich-Japanischen Regierung mitzuteilen, dass sich die beiden Länder im Kriegszustand befinden.
Ich verbleibe, Herr Botschafter, mit dem Ausdruck meiner Hochachtung,
Ihr ergebener Diener
Winston S. Churchill«

Manchem sagte diese zeremonielle Wahrung der Form nicht zu. Wenn man aber schon jemanden umbringen muss, kostet es nichts, höflich zu bleiben.
"Teurer als die bittere Wahrheit ist uns der erhabene Wahn." (Alexander Puschkin)
 
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Re: 4. Prozesstag AG Dessau 18.12.2014
« Antwort #127 am: 22. Dezember 2014, 03:41:39 »
Eure Einwände unterschreibe ich sofort.

Ich nicht, jedenfalls nicht vollständig. Im Grunde bin ich auch etwas erschreckt.

Zunächst einmal spricht der Richter Recht, niemand anders. Das ist auch gut so. Und dann darf ich daran erinnern, dass die Unschuldsvermutung gilt: Herr Fitzek ist nicht verurteilt.

Bei einigen Beiträgen kann ich mich nur wundern: Da gibt es den Vorwurf, dass man sich auf die gleiche Stufe wie Herr Fitzek stelle - ich darf darauf hinweisen, dass wohl unbeabsichtigt einige Kritiker sich auf die gleiche Stufe stellen. Wir sind zivilisierte Menschen, wohl auch Demokraten. Alle Regeln der Demokratie und des Rechtsstaats gelten auch für Herrn Fitzek. Im Schlechten wie im Guten.

Und zur guten Kinderstube: Jeder mag das ja halten wie er will. Ich selbst denke, dass man jedem Menschen ein grundsätzliches Maß an Respekt entgegenbringen sollte. Ich kann mit "dem gebe ich nicht die Hand" wenig anfangen, für mich wirkt das wie Kinder im Sandkasten, mit Verlaub.

Meinen Beitrag kann man als zu unkritisch bezeichnen.

Nein. Ein Bericht sollte subjektive Momente weitestmöglich ausschließen. Alles andere wäre eine Verfälschung der Tatsachen - und damit wären wir (bzgw Du) gefährlich nahe an den Methoden des Herrn Fitzek.
 
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Re: 4. Prozesstag AG Dessau 18.12.2014
« Antwort #128 am: 22. Dezember 2014, 03:48:56 »
Also hier meine versprochenen Eindrücke. Alles ein Produkt subjektiver Wahrnehmung  :D
...
Was mich positiv überrascht hat war der Umgang aller Beteiligten miteinander (abgesehen von Sürmeli, der Überraschungsgast). Herrn Müllmann, der ja nun ein bekanntes Gesicht bei den Verhandlungen ist, schlug keine Ablehnung entgegen. Gleiches galt für mich, obwohl Herr Müllmann mich zu Beginn als Unterstützer aus diesem Forum vorstellte und eine kritische Einstellung meinerseits Fitzek gegenüber durchaus anzunehmen war. Aber das alles passte dann doch irgendwie in diese skurrile Show. Herr Fitzek gab mir vor dem Amtsgericht die Hand und fragte ob ich den Prozess interessant fand. Ich bejahte dies - es war sehr interessant. Aber noch mehr war es einfach nur skurril.

Beste Grüße, p.panik


Ich denke, die schwerste Straftat wegen der unsere Verstrahltheit möglicherweise irgendwann für uns bereits bekanntes Handeln verurteilt werden könnte, wäre Betrug in besonders schwerem Fall:

§ 263 StGB (Betrug) Abs. 3
In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter
1. gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung von Urkundenfälschung oder Betrug verbunden hat,
2. einen Vermögensverlust großen Ausmaßes herbeiführt oder in der Absicht handelt, durch die fortgesetzte Begehung von Betrug eine große Zahl von Menschen in die Gefahr des Verlustes von Vermögenswerten zu bringen,
3. eine andere Person in wirtschaftliche Not bringt,

4. seine Befugnisse oder seine Stellung als Amtsträger mißbraucht oder
5. einen Versicherungsfall vortäuscht, nachdem er oder ein anderer zu diesem Zweck eine Sache von bedeutendem Wert in Brand gesetzt oder durch eine Brandlegung ganz oder teilweise zerstört oder ein Schiff zum Sinken oder Stranden gebracht hat.



Das wäre ein weiter Weg. Falls er überhaupt beschritten wird und ihm die Erfüllung aller Tatbestandsvoraussetzungen hinreichend nachgewiesen werden kann.
Dann hätten wir es sogar mit einem zwar miesen, aber zumeinst höflichen "schweren" Betrüger zu tun.
Ohne sein Handeln rechtfertigen zu wollen oder seine Schuld kleinzureden, aber er ist kein Monster, da gab es schon ganz andere Kaliber.

In Bezug auf den Unterhaltungsfaktor allerdings eines unserer besten Pferde im Stall...mhm, also sinnbildlich.

Es ist kein Kompliment, soll nicht Ritterlichkeit bedeuten oder Respekt bezeugen, sondern es ist imho einfach ein Gebot der Höflichkeit, der guten Sitten, eine ausgestreckte Hand nicht auszuschlagen; in diesem Fall dabei neutral zu bleiben.

Herrn Hoeneß und Herrn Middelhoff würde ich auch die Hand geben. Ohne mich mit ihnen gemein zu machen.

Ich finde peter.paniks positive Überraschung darüber, dass unseren mutigen und altruistischen Berichterstatter- bzw. Botschafterhelden keine Ablehnung entgegenschlug nicht abwegig, weiß doch Peter vermutlich, dass sie zur anderen (für ihn dunklen) Seite gehören. Extra anreisen. Ihn beobachten. Mitschreiben. Veröffentlichen. Hier (zu Recht) öffentlich sein Handeln kritisiert wird.
Er könnte sie auch ignorieren. Gründe dafür hätte er. Vielleicht würde er dafür sogar mehr Beifall von seinen Jüngern erhalten.

Barbapapa hat sachlich seine Meinung vorgebracht, seine Argumente überzeugen mich jedoch nicht.

Müllmann und peter.panik gebührt unser Dank!
Gespannt freue ich mich auf Müllmanns Bericht, bedauere seine Entscheidung und die verdammten Betriebsferien.
Es ist unter Unserer Würde, daß sich eine Organisation wie die BaFin in Unsere eigenen Angelegenheiten einmischt, sind Wir doch in der Lage, alle Unsere Angelegenheiten vollumfassend selbst erledigen zu können...
 
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Re: 4. Prozesstag AG Dessau 18.12.2014
« Antwort #129 am: 22. Dezember 2014, 04:33:45 »
§ 263 StGB (Betrug) Abs. 3
...
Das wäre ein weiter Weg. Falls er überhaupt beschritten wird und ihm die Erfüllung aller Tatbestandsvoraussetzungen hinreichend nachgewiesen werden kann.

Möglicherweise fehlen die Betrogenen, einer reicht nicht für "gewerbsmäßig": Die Masse der Mitläufer wollten sehr wohl in eine "bessere Gesellschaft" investieren und fühlen sich vermutlich eher vom Staat Deutschland als von Herrn Fitzek betrogen. Zudem macht es Herr Fitzek dem Rechtsstaat nicht sonderlich leicht: Es ist auch in diesem Prozess alles andere als ausgemacht, dass es zu einer Verurteilung kommt.

Und ins Stammbuch so einiger hier: Falls Herr Fitzek freigesprochen werden sollte, ist er in der Sache unschuldig. Wenn jemand das nicht akzeptieren kann, stellt sich sofort die Frage, wie ernst ihm die Sache mit Demokratie und Rechtsstaat wirklich ist.

Dann hätten wir es sogar mit einem zwar miesen, aber zumeinst höflichen "schweren" Betrüger zu tun.
Ohne sein Handeln rechtfertigen zu wollen oder seine Schuld kleinzureden, aber er ist kein Monster, da gab es schon ganz andere Kaliber.
In Bezug auf den Unterhaltungsfaktor allerdings eines unserer besten Pferde im Stall...mhm, also sinnbildlich.

Höflich ist nur teilweise richtig. Herr Fitzek kann höflich sein, meist ist er es. Er ist es selbst in Situationen (unvermutete Durchsuchung) in der wohl recht viele aus dem Anzug springen würden. Er kann aber auch allein durch Körpersprache und Mimik psychischen Druck aufbauen, Herr Müllmann hat das in einem Prozessbericht gut beschrieben. Zudem wurde Herr Fitzek in Einzelfällen durchaus gewalttätig - auch das muss erwähnt werden.

Ich finde peter.paniks positive Überraschung darüber, dass unseren mutigen und altruistischen Berichterstatter- bzw. Botschafterhelden keine Ablehnung entgegenschlug nicht abwegig, weiß doch Peter vermutlich, dass sie zur anderen (für ihn dunklen) Seite gehören. Extra anreisen. Ihn beobachten. Mitschreiben. Veröffentlichen. Hier (zu Recht) öffentlich sein Handeln kritisiert wird.
Er könnte sie auch ignorieren. Gründe dafür hätte er. Vielleicht würde er dafür sogar mehr Beifall von seinen Jüngern erhalten.

Es war (hier vor Ort) lange die Frage, ob Herr Fitzek selbst daran glaubt oder ausschließlich ein mieser Abzocker ist. Es sieht durchaus so aus, dass er selbst an seine Visionen glaubt. Daher sind alle ihn ablehnenden Personen irregeleitete Menschen, die ihn noch "erkennen" können. Das erklärt sein Auftreten gegenüber anderen Personen. Übrigens auch gegen den Richter. Es scheint ja nach Bericht durchaus so als ob der Richter inzwischen einen Sympathiepunkt für "er wollte doch nur Gutes" vergeben hat.

In Bezug auf den Unterhaltungsfaktor allerdings eines unserer besten Pferde im Stall...mhm, also sinnbildlich.

Wir würden ihn hier gern loswerden: Könntest Du ihn aufnehmen?  :P
 
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Re: 4. Prozesstag AG Dessau 18.12.2014
« Antwort #130 am: 22. Dezember 2014, 05:54:10 »
§ 263 StGB (Betrug) Abs. 3
...
Das wäre ein weiter Weg. Falls er überhaupt beschritten wird und ihm die Erfüllung aller Tatbestandsvoraussetzungen hinreichend nachgewiesen werden kann.

Möglicherweise fehlen die Betrogenen, einer reicht nicht für "gewerbsmäßig": Die Masse der Mitläufer wollten sehr wohl in eine "bessere Gesellschaft" investieren und fühlen sich vermutlich eher vom Staat Deutschland als von Herrn Fitzek betrogen.

Es gibt mehrere Hundert Anleger/Versicherte, potentielle Geschädigte die sich betrogen fühlen könnten. Ich will nicht glauben dass das nur einer ist.


Dann hätten wir es sogar mit einem zwar miesen, aber zumeinst höflichen "schweren" Betrüger zu tun.

Höflich ist nur teilweise richtig. Herr Fitzek kann höflich sein, meist ist er es. Er ist es selbst in Situationen (unvermutete Durchsuchung) in der wohl recht viele aus dem Anzug springen würden. Er kann aber auch allein durch Körpersprache und Mimik psychischen Druck aufbauen, Herr Müllmann hat das in einem Prozessbericht gut beschrieben. Zudem wurde Herr Fitzek in Einzelfällen durchaus gewalttätig - auch das muss erwähnt werden.

Ganz Deiner Meinung, schrieb ich ja: "zumeist Höflich", nicht immer. Nur teilweise richtig?  :think:


Ich finde peter.paniks positive Überraschung darüber, dass unseren mutigen und altruistischen Berichterstatter- bzw. Botschafterhelden keine Ablehnung entgegenschlug nicht abwegig, weiß doch Peter vermutlich, dass sie zur anderen (für ihn dunklen) Seite gehören. Extra anreisen. Ihn beobachten. Mitschreiben. Veröffentlichen. Hier (zu Recht) öffentlich sein Handeln kritisiert wird.
Er könnte sie auch ignorieren. Gründe dafür hätte er. Vielleicht würde er dafür sogar mehr Beifall von seinen Jüngern erhalten.

Es war (hier vor Ort) lange die Frage, ob Herr Fitzek selbst daran glaubt oder ausschließlich ein mieser Abzocker ist. Es sieht durchaus so aus, dass er selbst an seine Visionen glaubt. Daher sind alle ihn ablehnenden Personen irregeleitete Menschen, die ihn noch "erkennen" können. Das erklärt sein Auftreten gegenüber anderen Personen. Übrigens auch gegen den Richter. Es scheint ja nach Bericht durchaus so als ob der Richter inzwischen einen Sympathiepunkt für "er wollte doch nur Gutes" vergeben hat.

Das ist eine denkbare Erklärung für sein tatsächliches Verhalten.


In Bezug auf den Unterhaltungsfaktor allerdings eines unserer besten Pferde im Stall...mhm, also sinnbildlich.

Wir würden ihn hier gern loswerden: Könntest Du ihn aufnehmen?  :P

Bei mir oder in Berlin?  :snooty:  :)
Haart er?


Um dem Appell Müllmans im anderen Fred nachzukommen:
Ich glaube, dass Fuselhaar seine Jünger geschickt durch die Staatsan- und zugehörigkeit, "legale" Dokumente, Nahrung, Obdach, Bezahlung, Arbeitgeberfunktion, esoterisches Geschwafel, Charisma, Zukunftsplänen, Vortäuschung herer Ziele,  Gruppendruck, Geborgenheitsgefühl in einer Gruppe gleichgesinnter, Drohungen, vllt. Zuwendung, vllt. ab und an Bestätigung/Anerkennung in eine Art Abhängigkeit gebracht hat.
Sie waren zur falschen Zeit, vermutlich planlos auf der Suche, am falschen Ort und empfänglich. Soziale Prägung durch das Umfeld?
Es sind sicher viele Gründe. Und bei jedem Jünger andere.
Einen kleinen Einblick bekommt man durch die Videos mit dem Stuhlkreis während der kleinen "Revolution". War es "Macht der Gedanken"?

Mit der Einstellung, etwas Besonderes zu sein, nicht zur Gruppe der Schlafschafe und Systemknechte zu gehören, wechselt man schwer die Seiten.
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Re: 4. Prozesstag AG Dessau 18.12.2014
« Antwort #131 am: 22. Dezember 2014, 06:21:15 »
Zum Thema "Betrogene" sollte man vielleicht die seinerzeit "eingesperrten Staatsstreichler" oder die Staatsbankerin befragen. Näher dran war wohl niemand.
Wenn ich einen Altstoffhandel eröffne, betreibe ich dann automatisch eine Engel-Akzeptanzstelle?
 

Offline Wittenberger

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Re: 4. Prozesstag AG Dessau 18.12.2014
« Antwort #132 am: 22. Dezember 2014, 06:41:19 »
Möglicherweise fehlen die Betrogenen, einer reicht nicht für "gewerbsmäßig": Die Masse der Mitläufer wollten sehr wohl in eine "bessere Gesellschaft" investieren und fühlen sich vermutlich eher vom Staat Deutschland als von Herrn Fitzek betrogen.

Es gibt mehrere Hundert Anleger/Versicherte, potentielle Geschädigte die sich betrogen fühlen könnten. Ich will nicht glauben dass das nur einer ist.

Wenn wir glauben wollen, sollten wir direkt in den Verein des Herrn Fitzek eintreten.
Nenne mir zwei, die wirklich Strafanzeige stellten!

Wir reden über 600 bis 1.000 Anhänger. Du postulierst, dass sich da mehrere oder gar viele betrogen fühlten und Strafanzeige stellten: Ohne die gibt es ja keine Verurteilung wegen gewerbsmäßigen Betrugs. Nun müsste man annehmen, dass diese Wutbürger auf ihren Facebookseiten ganz laut sagen, wen sie da so angezeigt haben. Eine Opferplattform gründet sich, ein Forum der Betrogenen auch - wo ist das bitte alles?

Das gibt es alles nicht. Und wir dürfen auch nicht Pegida spielen und uns was ausdenken: Das gibt es bis zum Beweis des Gegenteils nicht. Wir müssen annehmen, dass niemand sich geschädigt fühlt. Das ist der ganz simple Fakt.

Um dem Appell Müllmans im anderen Fred nachzukommen:

Ich bitte darum.

Ich glaube, dass Fuselhaar seine Jünger geschickt durch die Staatsan- und zugehörigkeit, "legale" Dokumente, Nahrung, Obdach, Bezahlung, Arbeitgeberfunktion, esoterisches Geschwafel, Charisma, Zukunftsplänen, Vortäuschung herer Ziele,  Gruppendruck, Geborgenheitsgefühl in einer Gruppe gleichgesinnter, Drohungen, vllt. Zuwendung, vllt. ab und an Bestätigung/Anerkennung in eine Art Abhängigkeit gebracht hat.
Sie waren zur falschen Zeit, vermutlich planlos auf der Suche, am falschen Ort und empfänglich. Soziale Prägung durch das Umfeld?
Es sind sicher viele Gründe. Und bei jedem Jünger andere.

Du warst auch mal jung?

Einen kleinen Einblick bekommt man durch die Videos mit dem Stuhlkreis während der kleinen "Revolution". War es "Macht der Gedanken"?

Da schauen alle die falschen Stellen. Jeder will ja nur das sehen, was ihn in seiner Auffassung bestärkt. Viel spannender ist es, das Video dahingehend anzusehen, was Dich als den Betrachter Dich nicht bestärkt, was Dich verunsichert, was Du Dir nicht erklären kannst.

Nur so kommt man näher an das Phänomen.

Mit der Einstellung, etwas Besonderes zu sein, nicht zur Gruppe der Schlafschafe und Systemknechte zu gehören, wechselt man schwer die Seiten.

Das trifft es sicher: Es ist im Grunde der Elite-Gedanke. Aber das ist nur ein Teil des Ganzen. Etwas besser zu machen, etwas neues zu schaffen - das ist schon die Motivation eines jeden Menschen. Also soweit er noch Motivationen hat. Hier wird sie missbraucht.

Die Frage ist schon, wo Missbrauch anfängt, ich sagte es schon einmal:
Hätte Herr Fitzek artig Steuern bezahlt und sich auch sonst an die Gesetze gehalten, könnte er auch heute mit vielen Leuten tolle Sachen machen.

Und das wäre auch gar nicht schlimm: Die Sache mit dem persönlichen Glück ist eine sehr eigenartige. Der alte Fritz hatte dazu schon einen sehr bedenkenswerten Satz.
 
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Re: 4. Prozesstag AG Dessau 18.12.2014
« Antwort #133 am: 22. Dezember 2014, 08:57:45 »
Und ins Stammbuch so einiger hier: Falls Herr Fitzek freigesprochen werden sollte, ist er in der Sache unschuldig.
Es soll auch Freisprüche geben, weil das Gericht nicht von der Schuld des Angeklagten überzeugt ist - aber auch nicht von seiner Unschuld; in dubio pro reo.

Für Fitzek und seine Lakaien wäre es in diesem Falle aber genau das, wie du schreibst.
Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind.
 
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Offline A.R.Schkrampe

Re: 4. Prozesstag AG Dessau 18.12.2014
« Antwort #134 am: 22. Dezember 2014, 09:30:18 »
Und ins Stammbuch so einiger hier: Falls Herr Fitzek freigesprochen werden sollte, ist er in der Sache unschuldig.
Es soll auch Freisprüche geben, weil das Gericht nicht von der Schuld des Angeklagten überzeugt ist - aber auch nicht von seiner Unschuld; in dubio pro reo.

Für Fitzek und seine Lakaien wäre es in diesem Falle aber genau das, wie du schreibst.

Alle anderen Entscheidungen aber auch. Weil es Definitionssache ist. Selbst bei einer fetten Haftstrafe wird es Adeppen geben, die das als erfolgreichen Sieg über das BRiD-System werten werden.