Umfrage

In meinem direkten Umfeld höre ich seit Beginn der Corona-Krise:

Deutlich weniger Verschwörungstheorien
3 (2%)
Etwas weniger Verschwörungstheorien
6 (4.1%)
Unverändert / Ich habe kein Umfeld (mehr)
36 (24.3%)
Etwas mehr Verschwörungstheorien
52 (35.1%)
Deutlich mehr Verschwörungstheorien
51 (34.5%)

Stimmen insgesamt: 140

Autor Thema: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen  (Gelesen 1286578 mal)

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dtx

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Aber sicher ... sonst hätte man das doch lassen können (in Köln und Stuttgart übrigens auch).



 
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Offline SchlafSchaf

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Offline Rabenaas

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Löbel will sein Mandat Ende August niederlegen - einen Monat vor Ende der Legislaturperiode. Seltsames Timing - wie kommt es nur, daß ich handfeste finanzielle Motive dahinter vermute? Mehr Übergangsgeld und so?
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Offline Neubuerger

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Löbel will sein Mandat Ende August niederlegen - einen Monat vor Ende der Legislaturperiode. Seltsames Timing - wie kommt es nur, daß ich handfeste finanzielle Motive dahinter vermute? Mehr Übergangsgeld und so?

Vermutlich hat er da irgendeine Frist erfüllt, nach der er entweder mehr Übergangsgeld oder mehr Rente oder sowas bekommt. Nicht nur korrupt, auch noch am Amt kleben. Ganz toll...
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 
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dtx

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Da er jetzt "aus der Politik aussteigen", aber das Mandat erst Ende August aufgeben wolle, hieße das wohl, noch fünf Monate Diäten kassieren, aber dafür nichts mehr tun. Ob die Mannheimer da einen Unterschied bemerken, ist die Frage. Fürs Wahlkreisbüro hat man ja seine Leute.

Wenn er das letzte Jahr nicht voll macht, gibt es nur drei anstatt vier Monate Übergangsgeld:

Zitat
...
Für jedes Jahr der Parlamentszugehörigkeit wird ein Monat Übergangsgeld in Höhe der jeweils aktuellen Abgeordnetenentschädigung gezahlt, nach einer Wahlperiode also für vier Monate, insgesamt längstens für achtzehn Monate. Ab dem zweiten Monat nach dem Ausscheiden werden alle sonstigen Erwerbseinkünfte - auch solche aus privaten Quellen - auf das Übergangsgeld angerechnet.


https://www.bundestag.de/abgeordnete/mdb_diaeten/1335b-260810

Er will also statt bis zur Jahresmitte noch bis zum Jahresende versorgt sein. Bei der Altersentschädigung ginge es um die Frage, ob er 7,5% oder 10,0% der Abgeordnetenentschädigung bekommt.

 
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Offline Reichskasper Adulf Titler

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Falls wir es noch nicht hatten:

Ovalmedia lässt die Verschwörungsschwurbler und Lügner zu Wort kommen und bietet ihnen und den Followern eine Plattform, wo sie sich austoben dürfen. Hildmann fehlt natürlich auch nicht.

Ovalmedia verbreitet Verschwörungslügen – und produziert für Arte

Die Firma unterstützt Impfgegner und Corona-Verharmloser bei deren „Aufklärungsarbeit“. Ovalmedia kennt sich aber auch mit Anträgen für Fördermittel aus.
https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/berliner-firma-erhielt-etliche-filmpreise-ovalmedia-verbreitet-verschwoerungsluegen-und-produziert-fuer-arte/26977206.html

Spoiler
Dass man im Internet Videos mit Lügen und Verschwörungsmythen findet, war bereits lange vor Corona bekannt. Ungewöhnlich ist dagegen, dass solche Videos von einem Unternehmen hergestellt und veröffentlicht werden, das ansonsten ARD, ZDF und Arte beliefert, Filmförderungen erhält und in der Branche bislang als seriös galt.

Genau das ist bei Ovalmedia der Fall. Die Berliner Firma mit Sitz im östlichen Prenzlauer Berg hat in den vergangenen Jahren etliche Filmpreise gewonnen. Die Gründerin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Alice-Salomon-Hochschule. Ovalmedia war 2020 auch maßgeblich an der Konzeption des bundesweiten Dokumentarfilmtags „LetsDok“ beteiligt, der mit Steuermitteln gefördert wird.

In den Sendungen, die Ovalmedia ins Netz stellt, verbreiten szenebekannte Verschwörungsideologen wirre Thesen: etwa dass der Impfstoff gegen Corona „Teufelszeug“ sei, dass den Menschen bald Chips implantiert würden, dass alle Nichtgeimpften zwangsweise in „QZs“ gesteckt würden.

Was gerade geschehe, sei gar „das Böseste, das jemals in dieser Welt geplant und umgesetzt wurde“... Widerspruch oder kritische Einordnung gibt es von Robert Cibis, dem Moderator und Mitgründer von Ovalmedia, nicht.

Dafür aber oft Zustimmung oder Bewunderung. Wenn Sucharit Bhakdi etwa fordert, man müsse „die Corona-Viren laufen lassen in der Bevölkerung“, weil die Menschen so „eine Koexistenz“ mit den Viren aufbauen könnten, dann nickt Robert Cibis. Er nickt auch, wenn eine Verschwörungsgläubige erzählt, dass „irgendwelche Konzerneliten und sehr reiche Menschen“ ein böses Planspiel mit der Bevölkerung trieben. Zwei Impfgegnern schmeichelt Cibis, sie kämen ihm vor wie „Superhelden“.

Wo sich Bhakdi, Wodarg und Schiffmann wohl fühlen

Ovalmedia überträgt auch exklusiv die Sitzungen des sogenannten „Corona-Ausschusses“. Dort agiert ein Mann, der eine „organisierte Massentötung“ durch die Bundesregierung fürchtet, weil womöglich jeder vierte Deutsche an der Impfung gegen Corona sterben werde. Auch die Aktivistin, die unter Coronaleugnern als Anwältin Viviane Fischer, in der Öffentlichkeit dagegen als Hutmacherin Rike Feurstein bekannt ist, gehört dem Ausschuss an.

Woche für Woche spekuliert die Runde über vermeintliche Geheimpläne der Mächtigen sowie die Frage, ob es überhaupt eine Pandemie gibt. In seinem Zwischenbericht stellte der Ausschuss inzwischen fest, das von Corona ausgehende Risiko werde stark überschätzt. Ovalmedia-Chef Robert Cibis sagt, er sei froh, dass seine Firma die „Aufklärungsarbeit“ des Ausschusses unterstützen könne.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Cibis gehörte auch zu den knapp 30 Teilnehmern der illegalen Versammlung, die Mitte Januar von der Polizei in der Kneipe „Scotch & Sofa“ aufgelöst wurde. Ovalmedia übertrug den gescheiterten Parteigründungsversuch damals live. Gegen dutzende Personen wurden anschließend Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen die Infektionsschutzverordnung eingeleitet.

Kurz darauf ging Ovalmedia eine Kooperation mit einem Aktivisten ein, der auch als Kameramann des rechtsextremen „Volkslehrers“ fungierte.

Die ersten Sendungen ihrer Reihe „Narrative“ durfte Ovalmedia in der Werkstatt des „Haus der Statistik“ am Alexanderplatz aufnehmen. Ovalmedia hatte sich dort um die Raumnutzung beworben, die Anfrage klang zunächst harmlos: Man versprach eine Debatte „über die Zukunft unserer Gesellschaft“.

Nach wenigen Folgen bemerkte die Quartierswerkstatt, wem sie da ihre Räume zur Verfügung gestellt hatte – und war entsetzt. Hier sei ein Ort der Meinungsvielfalt, aber definitiv „kein Ort für Verschwörungsmythologien, Wissenschaftsleugnung und Faktenverdrehung“, erklärt eine Sprecherin gegenüber dem Tagesspiegel. Ovalmedia wurde deshalb bereits im Juli 2020 die weitere Nutzung untersagt.

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„Wir erzählen Geschichten, die wahr sind und überraschen“, wirbt Ovalmedia auf seiner Homepage. Und auch: „Wir bauen Erzählwelten.“ Für den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk hat das Unternehmen eine Reihe von Dokumentarfilmen produziert. Für Arte zuletzt einen, der die Wirksamkeit von Akupunktur ergründen wollte.

Robert Cibis bezeichnet sich selbst als „Wissenschaftsjournalist“. Auf die Frage, ob es für einen Wissenschaftsjournalisten angemessen sei, Verschwörungsmythen nicht zu hinterfragen oder wenigstens einzuordnen, antwortet Cibis dem Tagesspiegel nicht. Auch seine Geschäftspartnerin Lilian Franck äußert sich nicht.

Eine unwahre Behauptung nach der anderen

Ein besonders anschauliches Beispiel für Cibis’ Arbeitsweise, vielleicht auch für seine inhaltliche Vorbereitung, ist die Folge, in der er mit dem Verschwörungsideologen Mathias Bröckers über die Terroranschläge vom 11. September 2001 spricht. Bröckers stellt in dem Interview eine unwahre Behauptung nach der anderen auf, hantiert mit falschen Zahlen und Uhrzeiten, vertut sich hier um zehn Jahre, verdreht dort die Aussagen von Zeugen.

Er bringt Flugzeugtypen durcheinander, stellt Brandabläufe falsch dar und erfindet einen Koran im Koffer von Mohamed Atta. Ovalmedia-Chef Robert Cibis merkt dies alles nicht – oder verbirgt es tadellos. Stattdessen lobt er später seinen Interviewpartner: „Ich finde es sehr toll, wie Sie das so erzählen.“

Zu den vielen Preisen, mit denen Ovalmedia in den vergangenen Jahren ausgezeichnet wurde, könnte demnächst ein weiterer kommen. Bei der diesjährigen Berlinale läuft die Co-Produktion „À pas aveugles. From Where They Stood“ in der Reihe „Forum“.

Gleichzeitig plant Ovalmedia einen Kinofilm über Corona. In Videos wirbt die Firma um Spenden zur Finanzierung.

Auf Telegram betreibt Ovalmedia eine Chat-Gruppe. Dort wird etwa behauptet, die Regierung plane einen „Massengenozid“ beziehungsweise „Völkermord mit Ansage“. Weiter heißt es: „Der schlimmste Virus und Parasit heißt BRD-Regierung.“ Beim Impfstoff gegen Corona handele es sich in Wahrheit um „genetisch hergestellte Kampfstoffe“ – außerdem steckten Juden hinter den Impfstoffen. In dem Chat von Ovalmedia wird auch für rechtsextreme Magazine geworben, werden Posts von Hetzern wie Attila Hildmann geteilt. Die Admins greifen nicht ein.

Einen ersten Hit in der Szene der Coronaleugner gelang Ovalmedia mit dem kurzen Video von Wolfgang Wodarg, das im Frühjahr 2020 millionenfach angesehen wurde und den ehemaligen Bundestagsabgeordneten landesweit in die Schlagzeilen brachte.

Unklar ist, wann und wie genau Ovalmedia Eingang in die Szene der Verschwörungsideologen fand. In einer seiner Sendungen deutet Robert Cibis eine persönliche Entwicklung an: Früher, sagt er, habe er einiges nicht durchschaut und müsse nun rückwirkend seine „ganze Wahrnehmung in Frage“ stellen. Er frage sich, wie naiv er denn damals gewesen sei. Seinen Prozess beschreibt er als „eine Art Erwachsenwerden“.

Die Zusammenarbeit ist beendet

Von der AG DOK, dem Berufsverband von Medien- und Filmschaffenden, der zusammen mit Ovalmedia den Dokumentarfilmtag LetsDok ins Leben gerufen hat, heißt es auf Tagesspiegel-Nachfrage, Ovalmedia habe „keinen Einfluss auf die Inhalte des Aktionstages LetsDok“ gehabt. Zudem sei die Kooperation im September beendet worden. Bei der Neuauflage im Herbst 2021 werde es keine Zusammenarbeit mehr geben.

Bei Arte, wo zuletzt Ovalmedias Film über die Wirksamkeit der Akupunktur lief, heißt es, die Aktivitäten der Firma in der Szene der Coronaverharmloser und Verschwörungstheoretiker seien dem Sender bisher nicht bekannt gewesen. Momentan sei keine weitere Zusammenarbeit mit Ovalmedia geplant.

Die Alice-Salomon-Hochschule, bei der Firmengründerin Lilian Franck als wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt ist, erklärt, Ovalmedia sei der Hochschule bislang „nicht näher bekannt“ gewesen.  Ende des Monats wird Franck die ASH mit einem Vortrag beim Abschlussevent des Hochschulprogramms DiGiTal vertreten. Die in den Sendungen gemachten Aussagen seien selbstverständlich „in keinster Weise konform mit unserer Haltung und unserem Handeln als Hochschule gegenüber der Pandemie“, heißt es seitens der ASH nun. Man werde den Fall jetzt prüfen.
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«Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen»
 
(Psychiaterin und Gerichtsgutachterin Heidi Kastner)
 
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Offline Mr. Devious

Die Rhein-Neckar-Zeitung über Löbels bisheriges Wirken:

Spoiler
Das Mannheimer "System Löbel"
Masken-Affäre: Der Bundestagsabgeordnete Nikolas Löbel zerstörte mit politischer Instinktlosigkeit seine Karriere

Von Alexander Albrecht
Mannheim. Demokratie schafft Ämter auf Zeit. Dass seine politische Zeit so schnell und so abrupt endet, hätte sich Nikolas Löbel in seinen schlimmsten Albträumen nicht vorstellen können, zu sehr war seine Biografie bislang von Aufstieg geprägt. Vorsitzender der Schüler- und der Jungen Union im Land, Fraktionsvize im Gemeinderat, Chef der Mannheimer CDU, Bundestagsabgeordneter per Direktmandat. Mit seinen erst 34 Jahren hätte der selbst ernannte "Macher" noch einige Sprossen auf der Karriereleiter erklimmen können. Ja, wenn er nicht in entscheidenden Situationen den politischen Instinkt verloren und moralische Maßstäbe über Bord geworfen hätte.
Wer in seiner Heimatstadt Erfolg haben will, muss sich – mehr als anderswo – zu ihr bekennen. Das hat Löbel früh erkannt. Mit dem Slogan "Aus Mannheim. Für Mannheim" und lokalen Themen ist ihm der Einzug in den Bundestag geglückt. Und selbst politische Gegner bescheinigen ihm, in den dreieinhalb Jahren viel erreicht zu haben. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Peter Kurz zog Löbel einen Millionenzuschuss aus Berlin für die Sanierung des Nationaltheaters an Land, er sorgte durch sein Engagement für mehr Sicherheit im Radverkehr der Stadt und warb Gelder zum Erhalt des Museumsschiffs ein. Ein Schaffer.
Beruflich lief es für den Abgeordneten dagegen lange weniger gut. In Seckenheim aufgewachsen, studierte Löbel nach dem Abitur in Mannheim Rechtswissenschaften – und fiel zweimal durch das juristische Staatsexamen. Später machte er einen Bachelor in BWL an einer privaten Hochschule und setzte 2019 noch einen Master-Abschluss an der Fern-Uni Hagen drauf. Seine Projektmanagement GmbH schrieb drei Jahre lang rote Zahlen.
Politisch etablierte er ein Netzwerk, das man als "System Löbel" bezeichnen kann. Tatsächlich hat sich der scheidende MdB so manches von einem ganz Großen aus der Nachbarstadt Ludwigshafen abgeschaut: Helmut Kohl, einer seiner Vorbilder. Löbel häufte in der Mannheimer CDU Posten um Posten an, um ihn herum entstand wie beim Altkanzler ein Mikrokosmos von treuen Mitstreitern und Freunden. So kommt es, dass der Gemeinderatsfraktionschef Claudius Kranz auch sein Anwalt ist. Mitglieder, die den Parteichef kritisierten, wurden von ihm öffentlich zur Schnecke gemacht.
Löbel ist ein guter Redner und Überzeuger. Einer, der gerne aneckte – wohl wissend, dass Aufmerksamkeit eine wichtige Währung im aufgeregten Politikbetrieb ist. Menschen, die ihn weniger mögen, nennen ihn einen skrupellosen Karrieristen oder arroganten Kotzbrocken. Immer dann, wenn es für ihn eng wurde, ging Löbel nach dem gleichen Muster vor. Er streifte sich das Büßerhemd über, entschuldigte sich und zog seine Partei in die Verantwortung mit hinein. Kurz nachdem Löbel Plakate für soziale Mieten aufhängen ließ, kam heraus, dass er als Vermieter für ein saniertes Mehrfamilienhaus 14 Euro pro Quadratmeter verlangt. Dass er einem Mieter mit fragwürdigen Mitteln gekündigt hatte. Dass er für sein Abgeordnetenbüro viel weniger Miete zahlt, als es das Finanzkonzept der Mannheimer CDU vorsieht, und er seine GmbH in der Parteizentrale günstig residieren ließ.
Beim Nominierungsparteitag changierte Löbel im Herbst 2020 zwischen dem Eingeständnis, Fehler gemacht zu haben, und Rechtfertigungserklärungen. Die vergangenen Wochen hätten ein schlechtes Licht auf die CDU geworfen. "Verdammt viel Vertrauen" habe die Partei bei den Bürgern verloren. "Und die Situation haben wir uns selbst zuzuschreiben." Dabei trug Löbel, und nur er, die Schuld an dem Fiasko. Was alle außer ihm nicht wussten: Er hatte Monate zuvor eine Viertelmillion Euro für Provisionszahlungen kassiert. Deshalb funktionierte das "System" weiter. Bis Freitag. Bis zu Löbels "Maskengate".
Noch einmal der Versuch, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Als Bundestagsabgeordneter hätte er gerade in der besonderen Pandemiesituation sensibler handeln müssen, lässt Löbel ausrichten. Doch auch sein Rücktritt aus dem Auswärtigen Ausschuss kann ihn nicht mehr retten. Der Druck ist zu groß geworden, der Schaffer ein Geschaffter.
Seine "gute Balance" zwischen politischer und wirtschaftlicher Tätigkeit ist aus den Fugen geraten. Und so wird er als Raffzahn in die Geschichte eingehen, der sich in einer dramatischen Lage für das Land die Taschen vollgestopft hat.
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https://www.rnz.de/nachrichten/mannheim_artikel,-mannheimberlin-das-mannheimer-system-loebel-_arid,638428.html
Ich weiß nicht immer, was ich will, aber ich weiß immer, was ich nicht will.
 
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Offline Krawutzi Kaputzi

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Offline Rabenaas

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Gerade die Eilmeldung gesehen: Löbel hat sein Mandat doch schon niedergelegt. Haben sie ihn also weichgekocht.
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Offline SchlafSchaf

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Gerade die Eilmeldung gesehen: Löbel hat sein Mandat doch schon niedergelegt. Haben sie ihn also weichgekocht.
Da ist mehreren Leuten aus der eigenen Partei das Wort "Moral" rausgerutscht.
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Offline Knallfrosch

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Offline Rabenaas

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Und nun ist er auch noch aus der CDU ausgetreten. Waren sie so böse zu ihm?
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Offline SchlafSchaf

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Offline Noldor

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Definitiv nicht. Das ist die Vorwahl von Birmensdorf/Aesch.

Birmensdorf/Aesch
 
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