Das wäre dann nach dem Bezopften der zweite Reichsbürger, der nach schweren Anschuldigungen freikäme. Das wird die Szene (und auch die betreffenden Reichsdeppen) nur in dem bestärken, was sie tun, bis es dann das nächste Mal knallt. Den eines ist sicher: Aufhören werden die nicht.
Vielleicht ist das die Taktik, mehr Fische zu fangen.
Soweit planen die Gerichte da nicht. Die richterliche Unabhängigkeit führt dazu, dass nicht einmal ein einzelnes Gericht als organisierte Einheit auftritt und ein bestimmtes "höheres" Ziel verfolgt. Erst recht ist das Gericht keine Behörde, die im Zusammenspiel mit Polizei und Staatsanwaltschaft präventiv tätig wäre, da steht immer noch die Gewaltenteilung vor.
Wenn ich die Taktik von Ursache richtig mitbekomme, ist das schlicht: "ihr könnt mir nicht beweisen, dass ich Tötungsvorsatz hatte, erst Recht sind keine Mordmerkmale gegeben".
Und nach dem, was von dem Prozess so durchsickert, fürchte ich, die Linie ist nicht ganz so verkehrt.
Wenn die Feststellungen des Gerichtes ergeben, dass er nicht als erster geschossen hat, sondern sogar 2x getroffen wurde, bevor ein einzelner Schuß von ihm abgegeben wurde, dürfte es mit einer Handlung mit Tötungsvorsatz nicht ganz einfach werden.
Die Feststellung, dass er trotz eigener Verletzung (inklusive Schockwirkung der auftreffenden Geschosse) noch auf einen anderen Menschen gezielt und mit dem Bewusstsein, dessen Tod herbeiführen zu können, abgedrückt hat, kann ohne entsprechendes medizinisches Sachverständigengutachten vermutlich nicht erfolgen. Inwieweit danach zur Überzeugung des Gerichtes feststehen kann, dass bei Ursache keine bloße Reaktion vorlag sondern eine bewusste Handlung, ergibt sich m.E. aus dem bisher bekannten nicht.
Anders könnte es noch sein, wenn die ersten beiden Schüsse auf Ursache erfolgten, nachdem er seine Waffe in Anschlag brachte und (nach dem äußeren Erscheinungsbild) ein Schuss unmittelbar bevorstand. Inwieweit die Aussagen der beteiligten SEK-Beamten da ergiebig sind, ergibt sich aus der Berichterstattung ebenfalls nicht.
So sehr ich es begrüßte, wenn ein offenbar gewaltbereiter Spinner wenigstens eine Zeitlang keine Gefahr für andere mehr darstellte, fürchte ich doch, dass es in dem Fall nicht ganz so einfach sein wird.