was im Lokaljournalismus hier in Deutschland geboten wird, ist unter aller Kanone ( ich liebe übrigens die Erklärung solcher Ausdrücke, weiß jemand was? Revanchiere mich gerne, hab da einiges gesammelt.
, deswegen muss ich mich der Tirade leider anschließen.
Die ersten paar Ergebnisse der Suchmaschine meines Vertrauens warfen mir sub omni canone (lat. etwa "unter jeder Richtschnur, unterhalb jedes Maßes") als Herkunft aus. Ein Ergebnis verwies auf "unter aller Sau" als Verballhornungdes jiddischen "seo", was ebenfalls für eine Richtschnur stehe. Klingt plausibel genug für mich.
Ich komme mir schon vor wie
eine tibetanische Gebetsmühlezehntausend Studenten – aber dennoch:
Der angeblich "schlechte" Journalismus von
@stk entsteht zum großen Teil in Euren Köpfen. Wenn @Schattendiplomat kritisiert, stk würde Ursaches "Erfolge" beschreiben, dann ist das eine Wertung, die bei Schattendiplomat selbst stattfindet. stk berichtet lediglich, dass Ursache mal was in der Solarbranche gemacht hat. Nicht, wie erfolgreich er war. Er schreibt, dass er in der Dorfmannschaft spielt. Nicht, wie gut er spielt. Und erst recht ist Ursache nach stks Beschreibung ein "erfolgreicher" Fußballspieler. Ich kenn mich mit dem Sport nicht aus, aber "erfolgreich" ist man damit glaube ich erst ab Ober- oder Bundesliga. Usw. usf.
Und dass er das jedes Mal wiederholt: Geschenkt. Das muss nicht einmal etwas mit dem Platz zu tun haben, den er vollkriegen muss. Sondern auch, dass nicht jeder Leser jede Ausgabe liest und v.a. nicht jeder Leser zur Einordnung eines Artikels in der Bibliothek alte Ausgaben der Lokalzeitung wälzt, um die Serie der vorhergehenden Artikel nachzuvollziehen. Wir können es uns hier leisten, lediglich im Telegrammstil neue Fakten zu liefern und zu diskutieren und für bereits tausendmal durchgekaute Diskussionen (ich sage nur Schusswaffengebrauch durch die Einsatzkräfte) schlicht nach oben bzw. weiter vorne im Faden zu verweisen. stk kann das nicht. Der muss jedes Mal aufs Neue Ursache einordnen.
Und neben der Tatsache, dass Ursache ein wegen Mordes angeklagter Bekloppter ist, hat er eben auch eine andere Seite, die des Familienvaters und ehemaligen Solarunternehmers. Und dass Ursache ein verantwortungsloser Familienvater und ein erfolgloser ehemaliger Solarunternehmer ist, dass muss er dem Leser nicht erklären. Dass erkennt der Leser daran, dass er pleite gegangen ist und sich in dieser schweren Stunde nicht um seine Familie gesorgt hat, sondern versucht hat, ein SEK über den Haufen zu schießen.
Was mich zum nächsten Punkt führt: stk ist überaus kritisch der Polizei und der Staatsanwaltschaft gegenüber. Das ist erstens sein gutes Recht und macht ihn nicht zum Fanboy. Zweitens ist das als Angehöriger der "vierten Gewalt im Staat" seine verdammte Pflicht und macht ihn noch weniger zum Fanboy. Und drittens ist auch stk ein Mensch. Wir kennen seine Biographie nicht. Er wohnt in einem Teil der Bundesrepublik, in der die Staatsmacht zu früheren, prägenden Jahren seines Lebens vielleicht nicht ganz so vertrauenswürdig war, wie sie das heute ist. Zumal die Polizei und die Staatsanwaltschaft gerade in den angesprochenen Landesteilen einen gewissen, nicht immer guten, Ruf hat. Wir haben hier schon einmal diskutiert, dass er schonmal auf Versagen bei den Behörden stieß. Vollkommen und allüberall neutral kann niemand sein, nicht einmal der Rechtsfinder. Und deshalb ist stk auch kein Ursache-Fanboy, nur weil er versucht, seinen Job richtig zu machen.
Und, letztens: Macht Euch doch mal klar, in welcher Lage Ursache sich da befindet! Er ist der Staatsmacht ziemlich hilflos ausgeliefert. Die können mit ihm machen, was sie wollen. Denn sie sind mehr und haben Waffen. Klar, Ursache hat alles dafür getan, um sich jetzt in dieser Lage zu befinden. Und er verschlimmert sie selbst absichtlich (Stichwort Fixateur). Aber das ändert nichts daran, dass mit dem Moment, wo er angeschossen am Boden lag, nicht mehr er der Mächtige war, dem es auf die Finger zu schauen galt.Sondern die Staatsmacht, die jetzt ihren Wert darin beweisen muss, wie sie mit ihm umgeht. Und genau dieser Staatsmacht schaut (und klopft) stk nun auf die Finger. Nochmal: Das ist sein Job.
Ursache ist kaum noch Akteur. Ich würde sogar sagen: Er ist gar kein Akteur mehr, denn wirklich beeinflussen kann er nichts mehr. Nicht mehr zu seinen Gunsten, dazu ist er zu wahnsinnig. Die Akteure sind nur noch die verschiedentlichen Organe der Rechtspflege, die jetzt mit ihm umgehen. Ich finde es äußerst fehl am Platze in dieser Situation zu bemäkeln, dass die Öffentlichkeit noch nicht genug mit dem Finger auf den armen Irren zeigt.