Autor Thema: Brrrrrr-exit  (Gelesen 154555 mal)

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Offline BlueOcean

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1680 am: 10. September 2019, 11:36:44 »
BoJo hat etliche Male beteuert, dass er sich an Recht und Gesetz halten wird. Während er zugleich ähnlich oft apodiktisch darauf bestanden hat, dass er keine Verlängerung bei der EU beantragen wird.

Seine Mitarbeiter sollen schon emsig nach "Loopholes" im No-No-Deal-Gesetz suchen, die es Johnson ermöglichen würden das Ziel des Gesetzes zu verwässern, aber die Verfasser haben sich alle Mühe gegeben etwaige "Loopholes" zu vermeiden. Es werden nun etliche Szenarien überlegt:

- Johnson (er)findet ein "Loophole" mit dem er den Antrag auf Verlängerung vermeiden kann
- Johnson findet einen Weg den Antrag so zu stellen, dass die EU ihn ablehnen muss
- Johnson kommt wider Erwarten doch ganz überraschend mit einem Deal um die Ecke (*)

Oder er laviert und manövriert bis zur letzten Sekunde, um dann einen Adlatus loszuschicken (dann hat nicht "er" um eine Verlängerung nachgesucht) oder einfach zurück zu treten, um einen No-deal-Brexit-by-chaos zu verursachen.

(*) Auch das Deal-Szenario halte ich für nicht so unmöglich wie man meinen sollte. Beim Backstop ist seitens der EU schon mehrfach die Variante vorgeschlagen worden ihn auf Nordirland zu begrenzen (was bisher wegen der DUP abgelehnt wurde auf die Johnson aber kaum noch Rücksicht nehmen muss). Wenn Johnson dies mit weiterem Bühnenzauber in der politischen Erklärung zu seinem ganz "neuen Deal" hochjazzt könnte er auch damit dem No-No-Deal-Gesetz begegnen.
Und ob das nun ernst gemeint wäre oder nur eine Finte. In den gerade mal zwei verbleibenden Wochen könnte er das Parlament erpressen seinem Deal zuzustimmen oder eben in einen No-Deal-Brexit zu stolpern.

Hard ball politics... aber dem Mann ist leider einiges zuzutrauen.
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1681 am: 10. September 2019, 11:40:23 »
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
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Syssi

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1682 am: 10. September 2019, 12:18:40 »
Zitat von: Syssi am Heute um 01:36
Und ich glaube weiterhin, dass durch sowas die Grundlagen für einen Bürgerkrieg gelegt werden können.

Wer sollte da wo im Kampf gegen wen zu den Waffen greifen, von Nordirland einmal abgesehen?
Von Unruhen und Plünderungen, die ich für wahrscheinlich halte, nachdem dafür 2011 schon ein geringerer Anlaß gereicht hat, reden wir jetzt nicht - das ist kein Bürgerkrieg.

Es sind nur die (ideologischen) Grundlagen gemeint, die damit gelegt werden KÖNNEN. Bei weiterer Hart-Polarisierung.
 
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dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1683 am: 10. September 2019, 12:27:02 »
BoJo hat etliche Male beteuert, dass er sich an Recht und Gesetz halten wird. Während er zugleich ähnlich oft apodiktisch darauf bestanden hat, dass er keine Verlängerung bei der EU beantragen wird.

Nicht nur er. Auch der Schatzkanzler und der Außenminister, letzterer ausgerechnet während der Debatte über die vermutete Gesetzesuntreue der Regierung gestern abend.
Das hätte nun langsam mal für ein Mißtrauensvotum reichen müssen. Insofern stellt sich mir die Frage, welche Strategie die Opposition eigentlich verfolgt. Wenn sie selbst nicht rechtzeitig zur Lösung der Misere beiträgt, ist das UK am 31. Oktober ohne Deal draußen, selbst wenn man dann Johnson vor ein Strafgericht zerren kann.

Seine Mitarbeiter sollen schon emsig nach "Loopholes" im No-No-Deal-Gesetz suchen, die es Johnson ermöglichen würden, das Ziel des Gesetzes zu verwässern, aber die Verfasser haben sich alle Mühe gegeben, etwaige "Loopholes" zu vermeiden.

https://www.irishtimes.com/news/world/uk/north-only-backstop-may-be-among-johnson-s-dwindling-options-1.4011685

Zitat
Despite the bluster from Downing Street about a supreme court challenge, Johnson will be obliged by law to seek a three-month delay to Brexit if he has not secured a withdrawal deal by October 19th. With no possibility of an election before November, the only way he can fulfil his promise to leave the EU by October 31st is to do so with a deal.

Das Blatt der Nibelungensage ist hier die Tatsache, daß das Gesetz die Regierung nicht zwingt, mit ernsthaften und realistischen Vorschlägen aufzuwarten, die die EU in die Lage versetzen würden, dem Ansuchen zuzustimmen. Es verhindert ja noch nicht einmal, daß die letzten verbliebenen Hanseln nur zum Schein nach Brüssel fahren, um in Wirklichkeit dort Kaffee zu schlürfen und dabei Tetris zu spielen.

Am Ende des Tages käme nur eine Blamage für Bobbele raus, die am No-Deal-Szenario nichts ändert.
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1684 am: 10. September 2019, 13:18:04 »
Könntest du mir den Mechanismus genauer erklären, mit dem PM Johnson das Ende der Prorogation des Parlamentes "jederzeit weiter hinauszögern könnte"? Insbesondere natürlich die Rechtsgrundlage für diesen Mechanismus? Ich höre von dieser angeblichen Möglichkeit, die natürlich ein absoluter "game changer" wäre, nämlich gerade zum ersten Mal.

Absolute "game changer" hatten wir gestern schon ein halbes Dutzend. Insofern wäre es jetzt auch nicht mehr verwunderlich, wenn Bobbele am 12. Oktober urplötzlich feststellen würde, daß er zum Schreiben der Regierungserklärung noch gute zwei Wochen braucht, nachdem die Klagen gegen die jetzige Prorogation alle abgewiesen sind.

Ok, ich versuche es noch einmal: Das Parlament ist bis 14. Oktober 2019 prorogued. Danach kommt es wieder und tagt. Du hast gemeint, dass Boris Johnson das Ende der Prorogation des Parlamentes "jederzeit weiter hinauszögern könnte". Aber auch wenn Johnson mit dem "Schreiben der Regierungserklärung" bis dahin "nicht fertig sein sollte", so kommen die Parlamentarier samt Speaker nach dem 14. Oktober 2019 ja dennoch ins Unterhaus und tagen wieder, einfach weil das Gesetz das so vorsieht.

Daher meine erneute Nachfrage: Welche Möglichkeit hat Boris Johnson denn, das zu verhindern? Mir ist jedenfalls keine bekannt.

Nachdem du so selbstverständlich schreibst, dass Johnson das Ende der Prorogation des Parlamentes "jederzeit weiter hinauszögern könnte" nehme ich an, du kennst rechtliche Mechanismen im UK, die ich nicht kenne. Ansonsten müsste man annehmen, du hast das Zitierte einfach so ohne jegliche Grundlage behauptet.

Und mit welcher Mehrheit will Boris Johnson ein "modifiziertes Abkommen" durch das Parlament bringen? Warum sollten die Hard-Brexiteers, die schon bisher auch das drohende Scheitern des gesamten Brexit-Projektes nicht dazu bringen konnte, für Mays Deal zu stimmen, plötzlich für eine leicht modifizierte Version dieses Deals stimmen? Und selbst wenn fast alle es täten, Johnson hätte dennoch nicht die notwendige Mehrheit im Parlament.

Die Hard-Brexiteers haben inzwischen eine nominelle oppositionelle Überzahl von knapp 50 Mandaten gegen sich. Kraft ihrer Mehrheit hat die Opposition die Regierung mittlerweile sieben Abstimmungen in Folge verlieren lassen. Folglich wäre es naheliegend, daß die Opposition nunmehr ein leicht modifiziertes Gesetz beschließt, wenn sie feststellt, daß dieser Beschluß der einzige Weg wäre, einen No-Deal zu verhindern.

Es ist aber in keiner realistischen Konfiguration "der einzige Weg" einen no deal zu verhindern. Da gibt es nämlich erstmal die Möglichkeit von der EU eine Verlängerung wegen einer Neuwahl zu beantragen.

Labour hat doch schon verlauten lassen, wohin die Reise geht: Wenn sie gewinnen gibt es einen neuen Deal, man darf vermuten mit Zollunion und Binnenmarkt, dann ein Referendum, in dem das Wahlvolk zwischen diesem Deal und Remain entscheiden kann.

Selbst wenn die EU die Verschiebung ablehnen würde, was extrem unwahrscheinlich ist, kann das Parlament immer noch dafür sorgen, dass die Austrittsmitteilung zurückgezogen wird. Selbst das ist momentan realistischer, als dass Labour einem von den Tories ausgehandelten Deal zustimmen.

Dieser Gedanke setzte zunächst voraus, daß der Besuch in Dublin ein Ergebnis zeitigen würde. Falls es zur Überraschung aller nun doch noch dazu käme, daß sich Varadkar und Bobbele auf etwas Realistisches und Wirkungsvolles verständigen, würden sich auch die restlichen 27 kaum dagegenstellen.

Die finden nun also in ein paar Wochen die magische Lösung für das NI-Problem, welche May und die EU in Jahren nicht finden konnten? Alles klar.


Warum sollten Teile der Opposition für einen Deal stimmen, der Johnson den Brexit liefern lässt und ihn politisch stärkt? Daran hat wohl keine der Oppositionsparteien ein Interesse.

Warum sollte die Opposition kraft ihrer Mehrheit einen No-Deal herbeiführen, wenn es eine Alternative gäbe? Bestimmt nicht, um damit bei den Wahlen zu punkten ...

Die Opposition führt einen No-Deal auch nicht herbei, sondern sie verhindert ihn. Aber bevor Labour einem Tory-Deal zustimmt, ziehen die lieber die Austrittsmitteilung zurück.

Aber das sind eh alles nur theoretische Überlegungen mit wenig Wahrscheinlichkeit: Verlängerung und General Election ist die Marschrichtung.

Falls die Tories gewinnen, gibt es vielleicht einen no deal Brexit, bei einem hung parliament sind wir wieder da, wo wir jetzt sind und wenn Labour gewinnt, sieht es nach einem erneuten Referendum aus, wobei m.E. dann Remain gewinnen wird.
 
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Offline A.R.Schkrampe

Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1685 am: 10. September 2019, 13:23:16 »
 
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Offline kairo

Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1686 am: 10. September 2019, 14:34:53 »
Ok, ich versuche es noch einmal: Das Parlament ist bis 14. Oktober 2019 prorogued. Danach kommt es wieder und tagt. Du hast gemeint, dass Boris Johnson das Ende der Prorogation des Parlamentes "jederzeit weiter hinauszögern könnte". Aber auch wenn Johnson mit dem "Schreiben der Regierungserklärung" bis dahin "nicht fertig sein sollte", so kommen die Parlamentarier samt Speaker nach dem 14. Oktober 2019 ja dennoch ins Unterhaus und tagen wieder, einfach weil das Gesetz das so vorsieht.

Die neue Sitzungsperiode wird doch von der Königin eröffnet, die dabei eine Rede hält, die vom Premierminister stammt. Und wenn der einfach nicht liefert - was soll die Königin sagen? Von ihren Pferden und Hunden reden?
 
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Offline Rabenaas

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1687 am: 10. September 2019, 14:42:25 »
Ähem... also in Deutscher Sprache bedeutet "Prorogation" etwas anderes als im Englischen (nämlich eine Gerichtsstandvereinbarung).
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Offline hair mess

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1688 am: 10. September 2019, 15:35:34 »
Ich finde gelinde
 britisch kritisch,
denn es wird immer schlimmer.
Und es ist tüchtig richtig,
wenn es ein Ende fände.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1689 am: 10. September 2019, 15:51:50 »
Aber auch wenn Johnson mit dem "Schreiben der Regierungserklärung" bis dahin "nicht fertig sein sollte", so kommen die Parlamentarier samt Speaker nach dem 14. Oktober 2019 ja dennoch ins Unterhaus und tagen wieder, einfach weil das Gesetz das so vorsieht.

Die neue Sitzungsperiode wird doch von der Königin eröffnet, die dabei eine Rede hält, die vom Premierminister stammt. Und wenn der einfach nicht liefert - was soll die Königin sagen? Von ihren Pferden und Hunden reden?

Das wäre der Punkt, an dem sich die Queen so oder so wieder vorführen lassen müßte, denn dem Cummings, der ja bekanntlich angetreten ist, um die Institutionen zu demontieren, dürfte es auf eine Blamage für das Staatsoberhaupt mehr oder weniger nicht ankommen. Ich würde ja darauf tippen, daß Bobbele selbst nichts schreiben lassen kann, weil nicht ersichtlich ist, daß er außer "Brexit" noch ein Programm hätte. Die Truppe könnte also durchaus solange prorogieren lassen, bis der Oktober rum ist.

Schaun wir mal. Die britische Presse wird sicherlich, wenn sie im Oktober Bobbeles restliche Optionen abklopft, wieder bei uns abschreiben. auf die selben Ideen kommen, die wir jetzt schon haben.

Es ist aber in keiner realistischen Konfiguration "der einzige Weg" einen no deal zu verhindern. Da gibt es nämlich erstmal die Möglichkeit, von der EU eine Verlängerung wegen einer Neuwahl zu beantragen.

Erstens wird das Bobbele nicht machen, wie er und sein Vizekanzler nach Inkrafttreten des diesbezüglichen Gesetzes felsenfest erklärt haben. Das könnte man einfach mal so stehen lassen. Außerdem will die französische Regierung nur bei substantiellen Änderungen der Lage zustimmen (und das bloße Stellen des Antrags ändert nichts) sowie der irische Premier sich auf Bobbeles heiße Luft nicht einlassen. Soweit ist das nun schon bekannt.

Labour hat doch schon verlauten lassen, wohin die Reise geht: Wenn sie gewinnen gibt es einen neuen Deal, man darf vermuten mit Zollunion und Binnenmarkt, dann ein Referendum, in dem das Wahlvolk zwischen diesem Deal und Remain entscheiden kann.

Labour "gewinnt" nicht vor dem derzeitigen Austrittsdatum, weil die Wahl, wenn überhaupt, nun erst im November stattfinden kann. Zudem gibt es einen neuen Deal nur, wenn die anderen 27 Bock darauf haben, sich mit Corbyn (oder wem auch immer) noch einmal ein dreiviertel Jahr plus X hinzusetzen.

Danach sieht es nicht aus; für die EU wäre die Kehrtwende nach dem langen Mantra sehr viel blamabler als für Bobbele, am 31. nicht zu "liefern". Zumal Labour in sich bei weitem nicht einer Meinung ist. Es wäre also alles andere als sicher, daß der neue Deal im HoC durchkommt und nicht genauso eine Hängepartie hinlegt wie der jetzige.

Selbst wenn die EU die Verschiebung ablehnen würde, ...

... was schon angekündigt ist, denn dazu reicht das Veto eines einzigen Landes.

... kann das Parlament immer noch dafür sorgen, dass die Austrittsmitteilung zurückgezogen wird.

Das würden nach jetzigem Dafürhalten nur die LibDem, die SNP, ein Teil von Labour und einige weitere Abgeordnete mitmachen. Weil die Tories und DUP zusammen immer noch knapp 290 Sitze haben und es auch unter den Labour-Leuten eine Reihe Brexiteers gibt, ist dafür keine Mehrheit ersichtlich. Das Parlament könnte das aber noch nicht einmal selber machen, sondern müßte Bobbele dazu prügeln ...

Dieser Gedanke setzte zunächst voraus, daß der Besuch in Dublin ein Ergebnis zeitigen würde. Falls es zur Überraschung aller nun doch noch dazu käme, daß sich Varadkar und Bobbele auf etwas Realistisches und Wirkungsvolles verständigen, würden sich auch die restlichen 27 kaum dagegenstellen.

Die finden nun also in ein paar Wochen die magische Lösung für das NI-Problem, welche May und die EU in Jahren nicht finden konnten? Alles klar.
...
Aber das sind eh alles nur theoretische Überlegungen mit wenig Wahrscheinlichkeit: Verlängerung und General Election ist die Marschrichtung.

Ohne substantielle Vorschläge gibt es keine Verlängerung. Als Bobbele nach Berlin kam, um sich bei Merkel über den Backstop zu beklagen, gab sie ihm Zeit bis zum 20. September, sich etwas Brauchbares einfallen zu lassen.
« Letzte Änderung: 10. September 2019, 16:34:03 von dtx »
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1690 am: 10. September 2019, 20:11:27 »
Der Ire Phil Hogan wird von Uschi als Handelskommissar vorgeschlagen und folglich den Scherbenhaufen aufräumen dürfen, den Bobbele jetzt anrichtet.


Zitat
Die „Sunday Times“ berichtet unter Berufung auf Regierungskreise, Johnsons Team wolle den EU-Gipfel am 17. Oktober abwarten – wenn es dann keine Lösung gebe, wolle die Regierung eine Verlängerung des Brexit-Termins mit allen Mitteln sabotieren: Sein Team sei bereit, „mit der Kettensäge gegen alles vorzugehen“, was ihm im Weg sei, verlautet aus No. 10 Downing Street.

https://www.welt.de/politik/ausland/article199875298/Amber-Rudd-tritt-zurueck-Grossbritannien-versinkt-tiefer-im-Brexit-Chaos.html


https://www.welt.de/politik/ausland/article200053340/Brexit-Alle-Wege-von-Boris-Johnson-fuehren-Richtung-Chaos.html

« Letzte Änderung: 10. September 2019, 20:57:25 von dtx »
 
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Offline kairo

Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1692 am: 11. September 2019, 10:35:48 »
Der Ire Phil Hogan wird von Uschi als Handelskommissar vorgeschlagen und folglich den Scherbenhaufen aufräumen dürfen, den Bobbele jetzt anrichtet.

Ausgerechnet ein Ire ...
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1693 am: 11. September 2019, 10:56:48 »
Ausgerechnet ein Ire ...

Deinen Stoßseufzer kann ich jetzt nicht nachvollziehen, zumindest dann nicht, wenn man glaubt, daß ein beträchtlicher Teil der Arbeit dieses "Kommissariats" auf die Flurschäden des Brexits zurückzuführen und auf EU-Seite die Iren die Hauptleidtragenden sein werden, finde ich es schon sinnvoll, wenn sich jemand der Sache annimmt, der möglichst nah an den Leuten ist.

Abgesehen davon gibt es neue Leaks:
https://www.buzzfeed.com/alexspence/boris-johnson-dominic-cummings-voter-data

Zitat
Boris Johnson Secretly Asked For A Massive Amount Of User Data To Be Tracked.

Dominic Cummings Said It’s “TOP PRIORITY”.

Leaked documents show the prime minister’s chief adviser emailed senior officials instructing them: “We must get this stuff finalised ASAP.”

Boris Johnson has secretly ordered the Cabinet Office to turn the government’s public internet service into a platform for “targeted and personalised information” to be gathered in the run-up to Brexit, BuzzFeed News has learned.
In a move that has alarmed Whitehall officials, the prime minister has instructed departments to share data they collect about usage of the GOV.UK portal so that it can feed into preparations for leaving the European Union at the end of next month.

Dominic Cummings, the prime minister’s chief adviser, emailed senior officials instructing them to make sure that ministers, department heads, and political aides know that the instruction is “TOP PRIORITY”, according to leaked government documents.

In a personal minute on Aug. 19 to members of the Cabinet’s EU exit operations (“XO”) committee, which is responsible for no-deal preparations, Johnson said centralised data was also necessary to accelerate his ambitions for a digital revolution in public services. The committee includes chancellor Sajid Javid, home secretary Priti Patel, and the minister responsible for no-deal planning, Michael Gove.

“I expect everyone to act immediately to execute the above actions,” Johnson wrote. Any delays were to be reported to his office right away.

Cummings reiterated the urgency of the direction in an email to senior officials on Aug. 28:
...

Zitat
...
Cummings, the combative former head of Vote Leave, has a keen understanding of the power of data. The pro-Brexit campaign’s success in the 2016 referendum was partly due to its use of digital technology to target messages.

In a personal blog before entering Downing Street, Cummings mused about the potential for data to disrupt and transform public services: “One of the many ways in which Whitehall and Downing Street should be revolutionised is to integrate physicist-dominated data science in decision making,” he wrote in a post in October 2016.

“There really are vast improvements possible in Government that could save hundreds of billions and avoid many disasters. Leaving the EU also requires the destruction of the normal Whitehall/Downing Street system and the development of new methods. A dysfunctional broken system is hardly likely to achieve the most complex UK government project since beating Nazi Germany…”

GOV.UK is the British government’s public internet platform, providing information about and links to services from passports to pensions. Since the start of this month, it has also been the hub for the government’s publicity campaign to prepare voters and businesses for a no-deal Brexit. The government is running advertisements on Facebook and elsewhere urging people to “Get Ready for Brexit”, directing them to GOV.UK for more information.
 

Offline Happy Hater

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1694 am: 11. September 2019, 12:00:22 »
Zitat
Ein schottisches Berufungsgericht hat die von Premierminister Boris Johnson auferlegte Zwangspause des britischen Parlaments am Mittwoch für unrechtmäßig erklärt. Als Grund dafür führten die drei involvierten Richter an, dass die Pause ein Versuch sei, die "parlamentarische Überprüfung" zu behindern.

Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000108497228/schottisches-gericht-zwangspause-fuer-parlament-unrechtmaessig

Nun ist nächste Woche der Supreme Court des UK am Zuge.

Meines Erachtens ist die Prorogation momentan aber gar nicht zum Nachteil der Opposition: Das Gesetz, welches den no deal Brexit abwenden soll ist durch und während der Prorogation kann PM Johnson nicht versuchen, Neuwahlen vor dem 31. Oktober 2019 herbeizuführen. Zudem würde das Parlament ja ab dem 14. Oktober 2019 wieder tagen und könnte Boris Johnson notfalls absetzen und durch einen neuen PM ersetzen, falls er das Gesetz nicht befolgt oder zu untergraben versucht.