An die Stelle von jemandem, der in Rom sitzt und seit Jahr und Tag nicht mehr in England war, hat er ... wie war das gleich ... Heini oder so hieß er ... jedenfalls: gesetzt.
Nö. Hat er nicht.
Der achte Heinrich hat nur schriftlich fixiert, was jahrhundertelang tradierte Praxis war: Der
König ist Stellvertreter Gottes auf Erden, er ist der Gesalbte des Herrn und setzt die Bischöfe ein.
Der Papst ist Stellvertreter Christi auf Erden (was logischerweise heißt, der König ist wichtiger, weil Gott halt der bedeutendere der beiden ist).
Stellvertreter
Christi, nicht Gottes:
https://www.katholisch.de/artikel/282-der-stellvertreter-christi(Das wird man bei der Zeremonie um Charles III. wieder merken: Die Salbung in der Tradition Davids als Gesalbter Gottes ist wichtiger als die Krönung, diese Weihehandlung hat man bei seiner Mutter schamhaft vor den Kameras verborgen, mal sehen wie sie es diesmal machen.)
Die Anglikanische Kirche bezeichnet sich selbst als katholisch, die Weihen werden gegenseitig anerkannt.
Im Zeitalter Heinrichs haben Juristen (fürchterliche Menschen!) begonnen alles und jedes schriftlich fixieren zu wollen, es bildeten sich Territorien heraus. Heinrich sag die Notwendigkeit der Verschriftlichung und juristischen Fixierung, nichts weiter.
Nur fanden jetzt halt keine Providierungen auf kirchliche Pfründen mehr in Rom statt, die Gelder für diese Vorgänge und die daraus resultierenden juristischen Verfahren („Audientia litterarum contradictarum“) wurden dem Papst entzogen.
https://www.lehmanns.de/shop/recht-steuern/4946813-9783484800304-audientia-litterarum-contradictarumNur vom Geld her eine Sache für Rom, natürlich setzten auch die französischen Könige Bischöfe ein, schließlich war der farnz. König in seinem Gebiet der Stellvertreter Gottes (noch Napoeon scheucht den Papst ganz schön in der Gegend rum).