Ein im Grunde aufschlussreicher Text, der exemplarisch zeigt wie im Umgang mit der komplexen Welt minderbemittelte Personen aus ihrem Ohnmachtsgefühl heraus auf den Gedanken verfallen, sich ihre Sicht der Dinge extrem zu vereinfachen und dann und dadurch zu Extremisten werden. Es ist auffällig, dass weite Strecken des Texts durch simplen Tausch der Zuschreibungen genau so plump linksextrem sein könnten, wie sie jetzt (geringfügig verbrämt) rechtsextrem sind.
Der Verfasser begreift nicht, dass selbst die wenigen hundert Menschen, von denen er glaubt, dass sie allein alle Geschicke lenken, niemals zu einer kohärent monolithischen Führung fähig wären. Die reale Funktionsweise und der Einfluss abstrakter Entitäten wie Großkonzerne, NGOs und GOs sind ihm schlicht unbekannt und unbegreiflich. Also phantasiert er sich überall absolute Führer zusammen, die aber seltsamerweise zugleich wie Zombies alle einem ganz finsteren Masterplan folgen, der wohl von unvorstellbar bösen und maßlos mächtigen Menschen einvernehmlich festgelegt wird.
Das ist paranoid, unwissend und dumm. Aber es spiegelt genau eine Persönlichkeit, die aus heilloser Verzweifelung nach einem starren und klar definierten System giert, um ihren Ängsten und Zweifeln an sich selbst zu entkommen. Und aus der nie befriedigten Gier nach realer Macht wird die Projektion erschaffen, dass die Welt solch ein starr definierter Ort wäre - in dem nur ärgerlicherweise die Falschen mächtig sind, während man selbst leider noch ohnmächtig sei.