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Mehr als 35 Jahre liegt der Tod von Uwe Barschel, einst CDU-Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, zurück. "Stern"-Reporter fanden ihn neun Tage, nachdem er im Zuge der "Waterkantaffäre" zurückgetreten war, am 11. Oktober 1987 im Zimmer 317 des Hotels Beau Rivage in Genf. Das Foto des toten, vollständig bekleideten Politikers in der Badewanne, mit gebundener Krawatte über dem weißen Hemd, ging um die Welt. Barschel starb an einer Medikamentenvergiftung.
War es Mord oder Selbstmord? Bis heute sind die Umstände seines Todes rätselhaft.
Tod von Barschel: Schlötterer glaubt, FSJ war verstrickt
Nun glaubt der ehemalige bayerische Ministerialrat und ewige CSU-Rebell Wilhelm Schlötterer eine Schlüsselfigur in dem Polit-Krimi enttarnt zu haben. Und Schlötterer sieht einen "unabweisbaren Verdacht, dass Franz Josef Strauß in den Fall Barschel verstrickt ist". Dafür könne er "eine glaubhafte und zuverlässige" Zeugin benennen.
Frühere Enthüllungen von Schlötterer haben unter anderem dazu geführt, dass 1993 der amtierende Ministerpräsident Max Streibl (CSU) im Zuge der "Amigo-Affäre" zurücktreten musste. Zudem hat der heute 83 Jahre alte Wilhelm Schlötterer Deutschlands berühmtestem Psychiatriepatienten Gustl Mollath in die Freiheit verholfen.
Eine Schlüsselfigur in der Barschel-Affäre war ein sogenannter Robert Roloff, der trotz umfangreicher Ermittlungen nie gefunden wurde. Dieser Roloff rief Barschel zu Hause und auch in einem Hotel auf Gran Canaria an, wo Barschel nach seinem Rücktritt mit seiner Familie Urlaub machte. Bei diesen Anrufen bot Roloff Barschel Entlastungsmaterial gegen dessen Medienreferenten Reiner Pfeiffer an. Dessen Anschuldigungen hatten zu Barschels Rücktritt geführt.
Wie Barschels Frau nach dem Tod ihres Mannes aussagte, flog Barschel nach Genf, um sich mit Roloff zu treffen. Notizen von Barschel bestätigen ein Treffen.
Niemeyer, Barschel, Roloff
Nun kommt der Ex-Mann von Sahra Wagenknecht, mit dem sie 15 Jahre verheiratet war, ins Spiel: Ralph Niemeyer. Der Ex-Finanzberater und Ex-Journalist taucht immer wieder in den Medien auf: Er vertritt Positionen von Reichsbürgern, spricht auf Querdenker-Demos und bezeichnete sich bei einer Reise nach Russland 2022 als Chef einer "deutschen Exilregierung".
Auch im Zusammenhang mit dem Fall Barschel tauchte Ralph Niemeyer in den Medien auf. 2015 sagte er in einem Interview, dass er Barschel "im Auftrag Robert Roloffs" wiederholt angerufen habe, um diesem Entlastungsmaterial anzubieten.
Am Abend des 10. Oktober 1987 sei Niemeyer in Genf gewesen und habe dort auf Roloff gewartet. Dieser sei aber nicht gekommen. Niemeyer behauptete in dem Interview, Roloff sei der Deckname eines CIA-Agenten aus Nicaragua gewesen, der inzwischen tot sei. Den Namen wollte er nicht nennen.
Schlötterer glaubt, Roloff sei Niemeyers Deckname
Wilhelm Schlötterer zieht aus den Aussagen in dem Interview den Schluss: "Niemeyer und Roloff sind identisch." Barschel habe immer nur davon gesprochen, dass er von einem Roloff angerufen worden sei. "Ralph Niemeyer ist selbst unter diesem Decknamen aufgetreten", ist sich Schlötterer sicher.
Und noch etwas erhärtet Schlötterers Verdacht: 1987 hatte der damals erst 19 Jahre alte Niemeyer einen kleinen Verlag. Am 1. Oktober 1987, kurz vor Barschels Tod, habe Franz Josef Strauß von seinem Geheimkonto bei der BG-Bank 50 000 Mark auf das Verlagskonto bei der Bank Austria überwiesen, am 2. November 1987 folgten weitere 150.000 Mark. Schlötterer: "Im Vermerk stand: ,zugunsten von Robert Roloff'".
Diese Überweisungen könne eine Buchhalterin bezeugen, die 1994 für die DG Bank einen internen Prüfbericht erstellt habe.
Schlötterer kündigte am Dienstag im Presseclub an, dass er noch am selben Tag eine Strafanzeige gegen Ralph Niemeyer sowie gegen Unbekannt an die Lübecker Staatsanwaltschaft per Post schicken werde. "Es geht um eine mutmaßliche Beteiligung an Mord. Wir verlangen, dass die Ermittlungen neu aufgenommen werden." Auch Schlötterer gehört zu denjenigen, die überzeugt davon sind, dass Barschels Tod kein Suizid war.
Ralle T. Niemeyer, Reiskanzler der deutschen Textilregierung, wird natürlich juristisch gegen diesen Artikel vorgehen1!11!