Warum behaupten immer alle, es gäbe keine Regeln, die ihm verbieten Präsident zu werden. Im 14. Verfassungszusatz sind Regeln formuliert, die ein öffentliches Amt ausschließen, wenn man gegen die Grundpfeiler der Verfassung rebelliert. Auch ansonsten sind in den einzelnen Rechtsordnungen Vorschriften verankert, die verurteilten Straftätern das Ausüben öffentlicher Ämter untersagt.
Als
rechtskräftig verurteilter Straftäter (was lange dauern dürfte) dürfte Trump in Florida zwar nicht wählen aber die Kandidatur kann ihm trotzdem nicht verweigert werden. Da gibt es auch die Präzedenz von einem Präsidentschaftskandidaten (der kommunistischen Partei), der trotz seiner Inhaftierung aus dem Gefängnis heraus kandidiert hat.
Und der 14. Verfassungszusatz ist (leider!) äußerst heikel, da es keinerlei konkretisierende Gesetze in Bezug auf das Präsidentenamt gibt. Bei wörtlicher Auslegung kann Trump allemal kandidieren und der kritische Moment tritt erst dann ein wenn er das Amt annimmt - also bei der Inauguration. Einen bereits mit Mehrheit gewählten Präsidenten aber erst dann abzuqualifizieren, weil er leider nicht amtswürdig sei, ist kaum vorzustellen oder durchzuführen.
Zumal in Ermangelung von Zuständigen der erzkonservative Supreme Court einreiten würde, der wie beim zweiten Verfassungszusatz kaum keine Scheu kennt, die Verfassung in angeblichem Originalism in das abstruse Gegenteil zu verkehren.