Ihr vertraut nicht dem Plan. Das ganze ist ein dDoS auf den Bundeswahlausschuss. Füllmichdietasche gründet jetzt jede Woche eine Kneipenpartei. Das Beispiel macht Schule. Da die Mitgliedschaft in mehreren Parteien nicht ausgeschlossen ist, können die 40 Nasen auch die Scotch & Sofa Parteien 2 bis drölfzig gründen und alle beim Bundeswahlleiter die Teilnahme an der nächsten Bundestagswahl anzeigen. Allerdings würde bei Millionen Parteien der Wahlzettel etwas unübersichtlich werden und auch die Sitzung des Bundeswahlausschusses, die zwischen dem 97. und dem 79. Tag vor der Bundestagswahl stattfinden muss, könnte in 18 Tagen nicht fertig werden.
Einziger Haken an dem Plan: Auch wenn man Mitglied bei Scotch & Sofa 1 bis unedlich sein kann, so kann man seine Unterstützungsunterschrift nur für eine der Trümmertruppen abgeben. Bei der Europawahl 2019 waren es knapp 65 Mio Wahlberechtigte. Bei 2.000 Unterstützerunterschriften pro Wahlvorschlag einer Landesliste wären somit maximal 32.500 Parteien möglich. Bei 30 Wahlvorschlägen pro Seite wäre der Stimmzettel dann ein Buch von 1084 Seiten, 200 Seiten weniger als die Gesamtausgabe von Herr der Ringe. Wenn jede der Parteien in nur einem Bundesland antritt, dann wären es noch gut 2.000 Parteien auf dem jeweiligen Wahlzettel, das diesen auf handhabbare 68 Seiten reduzieren würde.
So kann man eine Demokratie auch kaputt machen.
Falls nur mit Direktkandidaten gearbeitet wird, dann betrüge die maximal mögliche Zahl der Parteien sogar 325.000, wenn pro Partei nur ein Wahlkreiskandidat antritt. Das wären dann nur noch gut 1.000 Parteien pro Wahlzettel.