Heute war Olafs großer Tag, die Verteilaktion der "Hilfsgüter" an die Obdachlosen am Bahnhof Zoo.
Bratwurst-Olli ist der mit der weißen Jacke und der roten Hose. Daneben hatten sich noch pünktlich um 16 Uhr vor dem Curry 36 Susanne, zwei weitere Frauen und ein Mann eingefunden. Sie dackelten dann zu Olafs schwarzem Passat-Kombi älteren Baujahrs und holten die Spendentüten aus dem Kofferraum. Jeder eine Tüte in jedes Patschehändchen. Wegen des überragenden Andrangs musste jedoch noch Tüten im Auto bleiben.
Dann marschierten sie los Richtung Bahnunterführung Hertzallee. Unter den dort campierenden Obdachlosen haben sie sich schließlich einen ausgeguckt und eine der Tüten übergeben. Aus Gründen des Respekts vor den Obdachlosen habe ich hier auf Fotos verzichtet.
Weiter ging es dann zur Bahnhofsmission in der Jebensstr. Dort wurden weitere Tüten übergeben. Olaf erfreute die Anwesenden mit seiner schallenden Lache, während diese ein Heißgetränk am Ausgabefenster der Bahnhofsmission entgegen nahmen.
Die eine Frau, noch immer bepackt mit zwei Tüten, wollte weiter. Sie lief ein paarmal wenige Schritte vor, aber Olaf hatte noch nicht zuende gelacht. Irgendwann setzten Sie sich wieder in Bewegung und liefen den Weg zurück, den sie gekommen waren. Anstatt quer durch den Bahnhof zu gehen. Nach etwa 40 Minuten waren sie wieder am Curry 36, noch immer bepackt mit 5 Tüten.
Mir wurde das dann zu langweilig und ich habe die Beobachtung abgebrochen. Wieder mal eine typische Bratwurst-Aktion.
Edith ergänzt: Olaf ist sich wirklich für nichts zu schade, er hat einen livestream von der Aktion gemacht.
https://www.facebook.com/111382471307775/videos/630996601246263/In der Tüte waren Schlafsack, Isomatte und eine Tafel Schokolade. Er filmt die Lager der Obdachlosen, ich könnte
Er hat angeblich 21 Tüten. Olaf scheint polnisch zu verstehen, aber nicht zu sprechen. Jedenfalls antwortet er den Obdachlosen, die ihn auf polnisch ansprechen, auf Deutsch.
Unter der Brücke sind sie einige Tüten los geworden. Erst einmal freuen sich alle.. Mal gucken wie sich das ändert, wenn sie heute nacht in dem Schlafsack frieren. Olaf kann es sich natürlich nicht verkneifen, gegen die Politik zu hetzen.
Wenn ihr erstmal da unten bist (sic!) wo ihr euch befindet ...
Olaf ist so ein A...
Bei Min. 9 erklärt der Obdachlose, dass Schlafsäcke bis 10 °C vielleicht fürs Camping in Holland im Sommer zu gebrauchen sind. Olaf versteht aber nicht und meint, dass er ihm jetzt aber richtig geholfen hat mit dem neuen Schlafsack.
Olaf ist überrascht, dass nicht jeder Obdachlose seine Hilfe haben will. An der Bahnhofsmission will kaum einer seine Spende haben. Bei 11:30 erklärt Olaf dem Obdachlosen, dass sie vom patriotischen Widerstand sind. Und der: "Ach, Querdenker". Olaf ist empört, er ist doch kein Querdenker. Er ist ein Hinterfragender.
Der Obdachlose erklärt Olaf, dass an der Bahnhofsmission seine Aktion ziemlich unsinnig ist, weil die Obdachlosen, die dort sind "satt sind", also alles haben was sie brauchen. Er rät Olaf, die Sachen hier abzugeben, damit die dann in der Lehrter Straße verteilt werden. Olaf will aber nicht, weil er dann nicht "die Menschen" trifft. Der Obdachlose erklärt Olaf weiter, dass man in Deutschland nicht "verrecken" könne, jedenfalls nicht an Hunger. Nur das mit den Schlafplätzen im Winter sei ein Problem.
Irgendwie erfüllen die Obdachlosen dort nicht Olafs Vorurteile. Grotesk wird ees als, sich der Obdachlose beschwert, dass er sich in einem 6-Mann-Zimmer mit Corona anstecken würde. Da ist er bei Olaf genau richtig. Als der deutsche Obdachlose dann gegen die Osteuropäer, besonders gegen die Polen hetzt, muss Olaf gehen.
Sie gehen wieder unter die Brücke. Die Obdachlosen finden es nicht toll, dass sie gefilmt werden und wollen Olafs Spende nicht haben. Bei Min. 25 regt sich Olaf auf, dass das mit Corona sogar bei den Obdachlosen verbreitet wird. Im Chat gibt es Kritik an der Filmerei.
Sie laufen dann durch die Bahnunterführung Hardenbergstr. Dort finden sie einen weiteren Abnehmer ihrer Spende. Dieser Obdachlose bestätigt Olafs Vorurteile, dass sie von den Einrichtungen kaum was bekommen würden. Sie sind dann wieder in der Jebensstr. Olaf möchte nun doch die restlichen Spenden bei der Bahnhofsmission abgeben. Seine Begleiter meinen aber, dass sie lieber noch zum Alex fahren sollten. Vorhin hat Olaf noch über das Feuerwehrauto vorm Bahnhof getztet, werden immer mehr und so. Jetzt sieht er, dass die einen Obdachlosen versorgen. Immerhin besitzt er so viel Anstand, das nicht zu filmen. Auf der Rückseite vom Bahnhof findet er noch zwei Abnehmer.
Olafs Realitätswahrnehmung wird schön vorgeführt. Die Aussagen mehrer Obdachlosen, dass sie ausreichend versorgt werden würden, nimmt nicht Olaf nicht ernst. Aber die eine Aussage eines Obdachlosen, dass sie in den Einrichtungen nix kriegen würden, wird breitgetreten. Sie sind wieder an der Bahnhofsmission und wollen ihre letzten 3 Schlafsäcke loswerden. Aber wieder besteht kein Interesse.
Mit drei Tüten in der Hand beenden sie die Aktion.