Die Gemeinde und ihr sehr umsichtiger buergermeister haben versucht, es zu verhindern.
Hieß es da nicht vor zwei Jahren etwa (Quer, Süddeutsche), man habe sich mit der Familie geeinigt, das Grab Ende Januar 2018 aufzulösen?
Hat da jemand quergeschossen?
Ja, es gabe eine Einigung im letzten Jahr.
Nach diesem Bericht des Spiegels hat die Gemeinde die Einigung widerrufen und auf eine vollständige Entfernung bestanden. Mit den Begründungen, denen das Gericht jetzt nicht gefolgt ist.
Im Anhang das Urteil v. 26.03.2019.
Besten Dank dafür.
Interessant ist der Abschnitt 40 (nennt man das so oder Randnotiz? Fragt der Jura-Laie
)
Danach wird der Grabstein runderneuert ohne zukünftige Nennung des Kriegsverbrechers Alfred Jodl, zumindest nach der Zusage.
Spoiler
40
Dem privaten Interesse des Klägers an der Verlängerung des Grabnutzungsrechts, das insbesondere auf
einer seit Kindheit bestehenden engen persönlichen Bindung an die in dem Grab beigesetzte Fr. … …
beruht, stehen im vorliegenden Fall keine öffentlichen Interessen an der Versagung der Verlängerung
gegenüber. Weder der angebliche Platzmangel noch die Wahrung der Friedhofsruhe vermögen ein solches
öffentliches Interesse zu begründen, zumal sich der Kläger von Anfang an bereit erklärt hat, den „Stein des
Anstoßes“, nämlich den Namenszug und die Daten zu … …, zu entfernen und somit alles getan hat, um
selbst einen etwaigen Anschein einer Gedenkstätte für … … zu beseitigen und das Grab zum Gedenken an
die dort bestatteten vier Verstorbenen zu erhalten. Auf die Ausführungen unter Nr. 1 wird verwiesen. In
einem derartigen Fall ist bei Berücksichtigung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit die praktische
Alternativlosigkeit offensichtlich.
Mir stellen sich aber zwei grundsätzliche Fragen:
1. Ist ein Grablegung ohne Körper/Asche in ein eigenes bzw. Familiengrab überhaupt rechtlich statthaft?
2. Verstößt der Kenotaph des Alfred Jodls nicht gegen die Intention/Urteil der Alliierten keine Grab-/Denkmäler für die in Nürnberg Verurteilen?
Es doch so, dass die Alliierten explizit die zehn Hingerichteten plus den Suizidanten Göring verbrannt haben und dann ihre Asche in einen Nebenfluss der Isar verstreut haben. Dies alles unter strengster Geheimhaltung.