Ich kolportiere da nur was mir (teils auch indirekt) zugetragen wurde. Und meine Anmerkung, dass es heutzutage stimme, bezog sich auf das Argument seiner Mittellosigkeit, nicht auf die Frage, ob es mittlerweile noch aufwändig wäre, Bescheide zu erlassen. Wenn sie untätig waren oder sogar noch immer untätig sind, finde ich das skandalös.
Allerdings sollte man Fitzeks stets taktischen Umgang mit der Wahrheit nicht unterschätzen. Trotz seines Transparenz-Geschwafels hat er immer mehr Dokumente unter den Teppich gekehrt als veröffentlicht. Etliche Peinlichkeiten wurden (und werden) nie angesprochen. Wozu auch das erstaunliche Dauerschweigen zum gesamten Thema Steuern gehört. Nur indirekt und in anderen Zusamenhängen sind da Bröckchen an das Tageslicht befördert worden, die beweisen, dass die Behörde sicher nicht völlig untätig war. Wie etwa die Schätzung seiner Immobilie durch das Finanzamt angesichts einer angeblichen Schenkung. Aber auch die genannten Steuerbescheide oder der sicher längliche Zank um die Grunderwerbssteuer etc. sind nie mit Dokumenten unterlegt worden. Vielmehr hat das KRD "durch angebliche Spenden" die Grunderwerbsteuer nachentrichtet, damit der Deal mit G&L über die Bühne gehen konnte (was nur einer Zeile in einer KRD-Milchmädchenrechnung zu entnehmen war).
Ich denke, dass Fitzek da aus gleich mehreren Gründen höchst verschwiegen war. Er wollte nicht, dass die Pudelschar und seine Geldgeber Einblicke in seine Geschäfte und die Geldflüsse erhalten. So wie er sicher auch keinesfalls nachfragende Behörden auf den Plan rufen wollte. Und bekanntlich konnte er durchaus entgegen seiner vorgeblichen Überzeugungen handeln und Strafen, Gebühren und Steuern zahlen wenn er sonst keinen Ausweg mehr wusste. Nur hat er diese Kniefälle vor dem System (wie z.B. auch die von ihm akzeptierte Verurteilung durch eine von ihm geprellte Anlegerin) nie auch nur mit einer Silbe erwähnt, wenn er es vermeiden konnte. Alles was seine grandiose Selbstdarstellung hätte ankratzen können - das gab es schlicht nicht.
Daher ist es leider wirklich schwer zu spekulieren, was da stattgefunden hat oder auch nicht. Einiges deutet auf eine Menge Nachlässigkeit und Schlendrian hin, insbesondere zu den Zeiten als das Problem schon klar erkannt worden ist und ein schnelles Eingreifen noch so einiges verhindert hätte. Aber sicheres Wissen gibt es da leider wenig.
Thema: Neues aus dem Königreich 2/2018 (Gelesen 17779 mal)
