Ich gehe mal davon aus, dass bei halbwegs seriöser Überschlagsrechnung lediglich diverse Naturgesetze umgangen und Naturkonstanten variabel sein müssen, damit der Beweis erbracht wird, dass es funktioniert.
Ja, ich war wohl vorhin noch im mittäglichen Fresskoma. Da wollte das Hirn noch nicht richtig.
Die Energiedichte ist einfach eine Crux. Und die Nichtrealisierbarkeit eines Perpetuum Mobile auch. Es hat schon seinen Grund, warum so viele Leute Physik nicht mögen. Ständig steht sie der Realisierung ganz toller Projekte im Weg.
Viel interessanter als die Bewegung eines den Radverkehr blockierenden Autos wäre ja die Energiegewinnung z.B. für eine autarke Hausversorgung. Wenn ich mit der Wundertechnologie Probleme habe, ein Auto zu bauen, dann versorge ich halt Häuser mit Strom. Da dürfte es in der Schweiz mehr als genug Kundschaft geben. Und dann finden sich auch ganz schnell Abnehmer für entsprechende Autos.
Bleibt auch noch die Realisierung des Antriebs im Auto. Wir wissen: Die anderen Hersteller sind ja auch alle blöd und bauen Hochvolt-Technik. Weil sie halt keine Ahnung haben. Dabei ist das mit 48V doch viel einfacher. Nicht.
Für die Fortbewegung des kleinen Flitzers geben sie 80KW Leistung an. Gehe ich von rein ohmscher Last aus, dann erhalte ich einen Strom von 80KW/48V = 1670 A. Wenn wir eine optimistische Leitungslänge von 2m von der Energiequelle zum Motor annehmen und wenn wir 0,5% Spannungsabfall (was aber unter Volllast einem Verlust von 400W entspricht - die Wärme muss man erst mal abführen!) akzeptabel finden, dann erhalten wir einen Leitungsquerschnitt von etwa 500mm
2. Das wäre ein Kupferleiter mit 25,2mm Durchmesser. Bei "nur" 0,25% Spannungsabfall sind wir schon bei 1000mm
2 Querschnitt bzw. 35,6mm Durchmesser. Bei 2 oder 4 Motoren reduziert sich das natürlich entsprechend.
Die genannten Ströme wollen aber nicht nur geleitet, sondern auch noch geschalten werden. Und irgendwie müssen sie auch noch in den Motor (oder die Motoren) hinein.
Tja - warum wohl die anderen Hersteller mit der Spannung nach oben gehen?
Zum Vergleich:
Der BMW i3 arbeitet mit ca. 360V, macht dann bei 80KW "nur noch" 222A. Da komme ich aber bei gleichem prozentualen Spannungsabfall von 0,25% auf einen Kupferleiter von nur noch 18mm
2 (Durchmesser: 4,8mm).
Und ich möchte mal ganz unverbindlich vermuten, dass sich ein Kabelstrang mit 4,8mm Durchmesser deutlich effektiver verlegen lässt als einer mit 35,6mm Durchmesser. Abgesehen mal von den Kosten für solch ein Trumm Kupfer.
Der Steckverbinder, der auf einem Bild zu sehen ist, dürfte allenfalls mit einem Kabeldurchmesser von ca. 8mm versehen sein. Das wären dann 50mm
2. Bei 2m Kabellänge und einem Strom von 1670A kommt man da auf einen Spannungsverlust von ca. 5%, macht ca. 2,4V. 2,4V * 1670A = 4000W. Ein Äquivalent von 2 ordentlichen Heizlüftern nur für Wärmeverluste, die sich im Kabelbaum sammeln. In solch einem Auto möchte ich nicht sitzen.