Autor Thema: AfD im Bundestag  (Gelesen 273688 mal)

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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #2625 am: 22. Mai 2020, 09:38:50 »
Sind die Flügelleute insgesamt zahlenmäßig weit unterlegene Schreihälse und würden, wären sie nach einer Spaltung auf sich allein gestellt, in etlichen Bundesländern in der Bedeutungslosigkeit verschwinden?

Im Osten sollen ca. 40 % der Parteigenossenmitglieder Flügelanhänger sein, im Westen eher weniger.

Aber die Flügelleute sind weitaus besser organisiert als ihre Gegner und leider gut in Propaganda; die Mehrheitsverhältnisse bei Parteitagen können also ganz anders aussehen.

Sollte der Flügel aber einen Durchmarsch machen, wäre eine Spaltung wohl nicht zu verhindern. Dann hätte man alsbald eine geschwächte rechtsradikale AfD und vielleicht eine neue (immer noch weit rechts stehende) nationalkonservative Partei (wobei Lucke und Petry sich darin ja auch schon vergeblich versucht haben).
So oder so wäre das rechte Lager ordentlich geschwächt. Also: möge es so kommen!
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dtx

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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #2626 am: 22. Mai 2020, 09:56:46 »
Die 40% im Osten sind, glaubt man dem VS, bestenfalls ein Durchschnittswert über alle NBL. In Brandenburg sehe es wohl anders aus. Die Mehrheitsverhältnisse bei einem Parteitag sind dabei die eine Seite der Medaille, die andere ist die Frage, wer von den beiden Strömungen in welchem Maße für die Parteierfolge verantwortlich ist. Fahren die Gemäßigten zwar mehrheitlich auf der Fahrkarte der Schreihälse ins Parlament, wie man das am Beispiel von Frau Petry gesehen hat, sorgen aber für den überwiegenden Teil der Parteienfinanzierung, kann letztlich keiner in der Partei ein Interesse daran haben, am Status Quo etwas zu ändern.
 
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Offline Rabenaas

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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #2627 am: 22. Mai 2020, 14:51:25 »
Zitat
Pegida-Gründer Bachmann stellt Mitgliedsantrag bei der AfD

Lutz Bachmann zählt zu den führenden Köpfen der islam- und ausländerfeindlichen Pegida-Bewegung. Nun will der wegen Volksverhetzung vorbestrafte Aktivist Mitglied der AfD werden.

spiegel.de am 22.05.2020

Da wächst zusammen, was zusammengehört. :puke:
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #2628 am: 22. Mai 2020, 15:00:36 »
seine Chancen stehen nicht schlecht, wo der völkisch-nationale Flügel dort ja mehr und mehr die Regie führt.
«Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen»
 
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #2629 am: 22. Mai 2020, 15:20:03 »
Eigentlich vom Inhalt her klar, aber trotzdem hier zur Ergänzung:



Zitat
Das Chamäleon

Von Johanna Henkel-Waidhofer|Datum: 20.05.2020

Objektiv betrachtet ist ganz und gar nichts rettenswert an der AfD. Ihr Bundesvorsitzender Jörg Meuthen sieht das naturgemäß anders und unternimmt den dritten Versuch in der kurzen Geschichte der Partei, ihr weiteres Abrutschen ins rechtsradikale Lager zu verhindern. Dabei hat er schon oft mit eben diesem geliebäugelt.
Spoiler
"Wir werden rote Linien zu Rechtsextremen ziehen." Der Satz klang gut vor fünf Jahren in Karlsruhe. Schon damals herrschte beim Mitgliedertreffen die bis heute bestehende Gefechtslage: rechtspopulistisch gegen rechtsnational und rechtsextrem. Ein Trio rief zur Geschlossenheit auf, weil die Partei eine große Zukunft vor sich habe, wenn sie sich nicht selber zerstöre. Zwei der drei – der AfD-Gründer Bernd Lucke und der damalige Landeschef Bernd Kölmel – sind Geschichte, einer ist geblieben: Jörg Meuthen. Und rote Linien will er noch immer ziehen. Sagt er jedenfalls. Bisher war die Abgrenzung allerdings nur wenig erfolgreich.

Die Entwicklung am rechten Rand differenziert zu beleuchten, ist immer eine journalistische Herausforderung: Jeder Versuch, sachgerecht abzustufen, birgt beträchtliche Verharmlosungsrisiken. Da ist praktisch, wenn sich Betroffene selber wehren. Nein, er sei nicht das liberale Feigenblatt, meinte Meuthen mehrfach richtig stellen zu müssen, nachdem er 2015 als neuer stellvertretender Bundesvorsitzender, einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde. Da kündigte sich die erste Spaltung schon an. Lucke hatte den "Weckruf 2015" gegründet und wollte damit festschreiben, dass seine AfD einen klaren Trennungsstrich zieht zu "ausländerfeindlichen, rassistischen, nationalistischen, antisemitischen, islamfeindlichen, islamistischen, homophoben, rechts- und linksradikalen Positionen".

Wendehals, der mit Rechtsextremen paktiert
Mehrere der GründerInnen waren an seiner Seite, darunter Kölmel und Hans-Olaf Henkel. Meuthen hielt sich fern, im sicheren Wissen, dass solche Formulierungen nie mehrheitsfähig sein würden. Lucke und die Seinen mussten gehen, auch Kölmel verließ die Partei ("Mit diesem Stil und diesen politischen Schwerpunkten möchte ich mich so nicht identifizieren"). Der gebürtige Essener bleibt und startet in eine klassische Karriere als Chamäleon.

Viele sehen ihn als Wendehals, der seine eigenen Interessen verfolgt. Etwa durch jahrelanges Paktieren mit dem ganz rechtsaußen positionierten "Flügel", der ihm nützlich war beim Duell mit der schließlich ausgetretenen Frauke Petry, die – wie Lucke – ebenfalls an roten Linien scheiterte. Zugleich wird Meuthen Durchhaltevermögen attestiert. In der vergangenen Woche brachte er jedenfalls diese hauchdünne Mehrheit im Bundesvorstand zusammen, um dem brandenburgischen Ultra und früheren Fallschirmjäger Andreas Kalbitz die Mitgliedschaft abzuerkennen.

Eine Kampfansage, denn jetzt wird‘s ernst. Ein weiterer, wenn nicht der Showdown zwischen den Lagern naht. Meuthen wolle eine andere Partei, schäumt Björn Höcke per Video. Deutschland brauche eine "schwarz-rot-goldene FDP" aber ebenso wenig wie eine zweite "Werte-Union", sagt der Landes- und Fraktionsvorsitzende der Thüringer AfD. Und Kalbitz selbst, ein Befürworter der These, dass am deutschen Volk ein "Ethnozid" (Völkermord) stattfindet, spricht ganz offen von einem Parteitag, der schon bald den amtierenden Bundesvorstand in die Wüste schicken soll. Dann spätestens dürfte die nächste Spaltung kaum mehr zu vermeiden sein.

Bisher immerhin surfte Meuthen, anders als Lucke und Petry, ziemlich erfolgreich zwischen Flügeln und Strömungen, zwischen Kehl, Stuttgart, Berlin und seit 2017 auch Brüssel und Straßburg, und sogar zwischen den Kreisverbänden. Nachdem ihn sein eigener in der Ortenau nicht als Delegierten zum Bundesparteitag 2019 schicken wollte, sondern den inzwischen auch schon ausgeschlossenen Gegenspieler Stefan Räpple vorzog, wechselte er nach Baden-Baden/Rastatt. Da habe er eben sein Büro, spielt er den Vorgang herunter.

Typisch ist die Gabe, demonstrative Gelassenheit zu kombinieren mit Aussagen, die fassungslos machen würden, wenn beim Publikum nicht schon ein gewisser Gewöhnungseffekt eingetreten wäre. Dazu tragen auch Outfit und Mimik bei. Meuthens Erfolg basiere darauf, "dass Teile der Öffentlichkeit und wohl auch der Partei seinen Professorentitel und sein bäriges Grinsen als Hinweis auf eine irgendwie gemäßigte Gesinnung fehldeuten", schrieb "Die Zeit" 2017.

Meuthens Versagen, rote Linien zu ziehen
Wie richtig das ist, hatte sich ein Jahr zuvor schon durch Spaltung und Wiedervereinigung der AfD-Fraktion im baden-württembergischen Landtag gezeigt. Keinen Monat nach der ersten Sitzung der neuen Legislaturperiode wollte die AfD-Fraktion mehrheitlich, damals noch mit 23 Mitgliedern, den neuen Singener Abgeordneten Wolfgang Gedeon nach Antisemitismus-Vorwürfen aus der Fraktion ausschließen. Der bot im Gegenzug an, seine Mitgliedschaft vorerst ruhen zu lassen. Das reichte Meuthen nicht, er pokerte und verlor.

Kurz darauf zogen er und zwölf Getreue aus und gründeten die Fraktion der "Alternative für Baden-Württemberg": Es war eine heterogene Truppe, bestehend aus Anton Baron, Lars-Patrick Berg, Heinrich Fiechtner, Stefan Herre, Heinrich Kuhn, Claudia Martin, Thomas Palka, Rainer Podeswa, Daniel Rottmann, Udo Stein, Klaus-Günther Voigtmann und Carola Wolle. Die Ansage damals war deutlich: "Wer nicht in der Lage ist, rassistische oder antisemitische Äußerungen zu erkennen und zu unterlassen, schädigt seine Partei (…) Wir sind uns bewusst, dass dieser Schritt für die gesamte AfD eine höchst belastende Situation darstellt. Er ist jedoch von existentieller Bedeutung, da wir eine alternative Politik zum Wohle unseres Volkes nicht auf faulen Wurzeln begründen können."

Das Hin und Her der folgenden Wochen ist viel beschrieben, der weitere Fortgang steht für Meuthens Versagen, rote Linien zu ziehen. Denn zwar wird der alte Vorsitzende im September 2016 auch der neue, erst aber eingehaust von neuem Personal, allen voran Emil Sänze, der nach Angaben der damals schon freiwillig aus der AfD ausgetretenen Abgeordneten Claudia Martin vorgeschlagen hatte, "Asylbewerber in Sonderlagern zu kasernieren und sie dort als Aufbauhelfer für die Rückkehr in ihre Heimat vorzubereiten". Der Chef lässt die KollegInnen gewähren.

Wie wendig Jörg Meuthen bis heute ist, lässt sich am besten mit Zitaten belegen. Aktuell von besonderer Bedeutung ist seine Einschätzung von Kalbitz. Inzwischen lautet die Sprachregelung der knappen Bundesvorstandsmehrheit, er habe "eine verfestigte rechtsextreme Vorgeschichte". Die Töne waren aber auch schon mal ganz andere. Früher gab es Lob für den "hochintelligenten feinsinnigen Mann". Etwa in jener Zeit, wie Claus Kleber im "heute-journal" sagt, in der Kalbitz schon mal "auf den Gräbern der Deutschland-Abschaffer tanzen wollte", ein Ausdruck, mit dem er gern so vaterlandslose GesellInnen wie Angela Merkel belegt. Wird Meuthen auf solche Widersprüche hingewiesen, setzt er eben jenes "bärige Lächeln" oder einen Dackelblick auf und versucht, sich rauszureden.

Er hält sich für "standfest" und "konservativ"
Es gibt viele Zäsuren im Leben des Verwaltungswissenschaftlers, der als Beamter im hessischen Finanzministerium startete und heute an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl beurlaubt ist. Er habe sich nie vorstellen können, Berufspolitiker zu werden, sagt er in den ersten Monaten im Landtag immer wieder. Dann wollte er doch irgendwie dazugehören, wie viele seiner Reden belegen. Nicht in seinem damaligen Wahlkreis Backnang, in dem die Alteingesessenen bis heute darauf bestehen, den AfD-Abgeordneten nicht einmal gesehen zu haben. Aber zur PolitikerInnenkaste will er gehören, erst recht seit er im Europaparlament sitzt. Es zeugt von Verwirrung, einerseits die Altparteien zu verachten oder der EU mit einem Umbau zu drohen, der einer Zerschlagung gleichkommt, und andererseits mit anderen PopulistInnen im Parlamentscafé zu sitzen. Brüssel verändere ihn, sagte er einmal im Gespräch mit JournalistInnen aus Baden-Württemberg, weil es schwieriger sei, Allianzen zu schmieden. Aber er verändere auch Brüssel.

Einmal wird er in einem der vielen Interviews nach hervorstechenden Vorzügen gefragt und nennt: Standfestigkeit. Mal sehen, wie sie ihn durch die nächsten Tage trägt. Die ganze AfD ist in den vergangenen Jahren permanent weiter nach rechts gerückt. Und der Bundesvorsitzende hat in allen Funktionen viel zu oft wacker mitgemacht. Daran ändert nicht, wenn er mit der Selbstetikettierung als "Konservativer" punkten will. Und erst recht nicht, wenn er – noch so eine Eigenschaft – in die Realitätsverweigerung flieht. Nicht nur in Karlsruhe ging es 2015 hoch her, sondern auch auf dem Horber Parteitag zur Landtagswahl: krude Thesen, schräge Analysen, rechte Parolen, das ganze Programm eben. Und wie reagiert der Spitzenkandidat? "In diesem Saal gibt es keine Hassbotschaften, und in diesem Saal gibt es keine Ausländerfeindlichkeit", verkündete Meuthen. Und er ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, dass er wirklich glaubt, was er da sagt.
[close]
https://www.kontextwochenzeitung.de/politik/477/das-chamaeleon-6751.html?fbclid=IwAR0ri-6xUY0_f7HycWjywdxg6pic8uNzkuR_asKxewiLurrPNuhC0WI-_BI
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #2630 am: 22. Mai 2020, 15:45:45 »

Im Osten sollen ca. 40 % der Parteigenossenmitglieder Flügelanhänger sein, im Westen eher weniger.


Ist auf der Landkarte auch rechts. Der rechte Flügel des Adlers hochgereckt?
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #2631 am: 22. Mai 2020, 17:13:48 »
Erinnert mich an einen alten Witz aus den 90ern: was murmelt eine brandenburger Mutti (sorry, die reden da heute noch so) auf dem Weg ins Kinderzimmer?

"Ich muß mal nach dem Rechten sehn..."
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #2632 am: 22. Mai 2020, 17:33:24 »
Pegida-Gründer Bachmann stellt Mitgliedsantrag bei der AfD


Der wollte doch 2017 seine eigene Partei gründen?  🤔
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #2633 am: 22. Mai 2020, 17:49:18 »
Eigene Partei? Aber wozu nur? Weil er damals wegen seiner Vorstrafen keine Chance sah, in der AfD aufgenommen zu werden?

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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #2634 am: 22. Mai 2020, 17:51:11 »
Erinnert mich an einen alten Witz aus den 90ern: was murmelt eine brandenburger Mutti (sorry, die reden da heute noch so) auf dem Weg ins Kinderzimmer?

"Ich muß mal nach dem Rechten sehn..."

Das mit der Mutti wurde uns nur übergestülpt. Ich war überrascht, daß das Muttertier hier auch so benamst wird. ;D
 
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #2635 am: 22. Mai 2020, 17:54:57 »
Off-Topic:
Da gab es eine Jugendrichterin, die auch zwanzigjährige Angeklagte immer fragte: "Und was sagt Mutti dazu?"

Kein Witz.
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #2636 am: 22. Mai 2020, 18:05:45 »
Eigene Partei? Aber wozu nur? Weil er damals wegen seiner Vorstrafen keine Chance sah, in der AfD aufgenommen zu werden?
Weil es zu Luckes und Petrys Zeiten ein Kooperationsverbot bezüglich Pegida gab. Das wurde erst im August 2016 durch das Bundesschiedsgericht aufgehoben. Damals ging Koks-Lutz wohl tatsächlich davon aus, dass er mit einer Partei Einfluß gewinnen könnte.Die Freiheitliche Direktdemokratische Volkspartei sollte die AfD im Bundestagswahlkampf unterstützen. Aber die AfD wollte auch nach dem Beschluss des Bundesschiedsgerichts nicht mit der FDDV spielen. Hätte er noch zwei Monate gewartet, dann hätte er sich das sparen können, dann kam der Beschluss.


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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #2637 am: 22. Mai 2020, 18:12:45 »
Eigene Partei? Aber wozu nur? Weil er damals wegen seiner Vorstrafen keine Chance sah, in der AfD aufgenommen zu werden?

Ruhm? Ehre? Kohle ohne Ende? Oberbefehl über Heer, Luftwaffe und Marine?

Die afd war ihm damals, glaub, zu links.
Das ist dann jetzt wohl ein echter Linksruck ....



Immerhin weiß der Antifaschist jetzt, wohin der Ausflug am Samstag führt:  ;)


Zitat
CORONA-PANDEMIE
Neubrandenburg erwartet großes Demo-Wochenende

Der Auftritt des AfD-Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla in Neubrandenburg ruft am Sonnabend Gegendemonstranten auf den Plan. Mindestens zwei weitere Kundgebungen wurden angemeldet.

Spoiler
Mirko Hertrich

Neubrandenburg.
Der Vier-Tore-Stadt steht am Wochenende nach dem Herrentag ein großes Demonstrationswochenende ins Haus. Grund ist die AfD Mecklenburg-Vorpommern, die zum Tag des Grundgesetzes zu einer prominent besetzten Kundgebung auf dem Neubrandenburger Marktplatz aufruft. Unter dem Motto „Freiheit statt Überwachungsstaat! Lockdown sofort beenden“ soll unter anderen der AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla zu den Teilnehmern sprechen. Für die Veranstaltung wurden zwei Gegenkundgebungen durch Linke und SPD angemeldet, wie der Landkreis mitteilte. Auch das Bündnis „Neubrandenburg nazifrei“ kündigte Proteste an.

Die AfD-Veranstaltung auf dem Marktplatz beginnt am Sonnabend um 15 Uhr. Neben Tino Chrupalla will nahezu die komplette Landesspitze der AfD Mecklenburg-Vorpommern auftreten. Als Redner erwartet werden die AfD-Landeschefs Leif-Erik Holm und Hagen Brauer sowie der Landtagsfraktionsvorsitzende Nikolaus Kramer und der Neubrandenburger AfD-Bundestagsabgeordnete Enrico Komning sowie Kreissprecher Jan-Michael Martin.

Mit der Kundgebung gegen politische Maßnahmen von Bundes- und Landesregierung zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung des Covid-19 Virus will die AfD an die Anfang Mai begonnenen „Spaziergänge“ in Neubrandenburg anknüpfen, zu denen jeweils montags bis zu 250 Menschen kamen, darunter auch Komning und andere lokale AfD-Vertreter.

Während die AfD bei den nicht angemeldeten „Spaziergängen“ weder Rechtsextreme noch Verschwörungstheoretiker gesehen haben will, listet das linksradikale Internetportal Indymedia auf, dass sich beim ersten größeren Spaziergang in Neubrandenburg unter den Demonstranten ein bekannter Aktivist der Identitären Bewegung sowie NPD-Anhänger befunden hätten.

Proteste werden wieder von der Polizei begleitet
Die Gegendemonstration des Kreisverbandes Mecklenburgische Seenplatte der Linken in Neubrandenburg ist am Samstag für die Zeit von 14 bis 17 Uhr angemeldet. Sie steht laut Kreis unter dem Motto „75 Jahre Grundgesetz“.

Die zweite Gegenkundgebung wurde vom Neubrandenburger Ortsverband der SPD sowie den Jusos Mecklenburg-Vorpommern angemeldet. Sie wollen in der Zeit von 14 bis 18 Uhr unter dem Motto „Kein Platz für rechte Ideologien und Verschwörungstheorien. Neubrandenburg hält zusammen“ demonstrieren. Auch der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen hat zu einer Demonstration aufgerufen unter der Überschrift "Grundrechte für eine tolerante Demokratie", die ebenfalls um 14 Uhr startet.

Unter dem Motto „Menschenrechte statt rechte Menschen!“ ruft zudem das Bündnis „Neubrandenburg Nazifrei“ zu einer Kundgebung von 14 bis 17.30 Uhr am Marktplatz auf. Wie bei vorangegangenen Protesten gegen die Corona-Maßnahmen wird die Polizei die Veranstaltungen begleiten. „Wir sind vor Ort“, sagte eine Polizeisprecherin.
[close]
https://www.nordkurier.de/neubrandenburg/neubrandenburg-erwartet-grosses-demo-wochenende-2239452405.html
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #2638 am: 22. Mai 2020, 19:20:42 »
Off-Topic:
Da gab es eine Jugendrichterin, die auch zwanzigjährige Angeklagte immer fragte: "Und was sagt Mutti dazu?"

Kein Witz.
Das möcht ich manchen Vollerwachsenen auch fragen.
« Letzte Änderung: 22. Mai 2020, 19:24:45 von Anmaron »
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #2639 am: 22. Mai 2020, 19:29:44 »
Das ist eine deutliche Ankündigung:



Zitat
Große Risse in der Partei 

Gauland zweifelt an Meuthens Zukunft an AfD-Spitze
22.05.2020, 13:29 Uhr | AFP, dpa, t-online.de, pdi


Die Risse in der AfD werden nach dem Rauswurf von Andreas Kalbitz immer größer. Der aktuelle Streit könnte auch Jörg Meuthen den Parteivorsitz kosten, zumindest wenn es nach Alexander Gauland geht.
Spoiler
AfD-Fraktionschef Alexander Gauland sieht die Zukunft des Parteivorsitzenden Jörg Meuthen skeptisch für den Fall, dass der Rauswurf des Brandenburger Ex-Landespartreichefs Andreas Kalbitz keinen Bestand hat. "Wenn Herr Kalbitz nicht Recht bekommen sollte, vor dem Parteigericht oder einem ordentlichen Gericht, dann ist das eben so", sagte Gauland dem "Spiegel". "Wenn er aber Recht erhält, dann wird es für diejenigen, die das losgetreten haben, schwierig."

Meuthen hatte den Rauswurf von Kalbitz vorangetrieben, den der Bundesvorstand mit einer knappen Mehrheit billigte. Damit wurde der Beitritt von Kalbitz zur AfD für nichtig erklärt. Es ist bislang offen, ob der Rauswurf juristisch Bestand haben wird. Dem früheren Brandenburger AfD-Landes- und -Fraktionschef wird unter anderem vorgeworfen, seine Mitgliedschaft in der rechtsextremen Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ) verschwiegen zu haben.

Meuthen siegessicher: "Das wird so nicht kommen"
Meuthen wies Spekulationen über seine mögliche Entmachtung zurück. "Ich kenne das Gerede, ich würde Bernd Lucke und Frauke Petry nachfolgen", sagte er dem "Spiegel" in Anspielung auf zwei geschasste Vorgänger im Amt des Parteichefs. "Aber das wird so nicht kommen."

Kalbitz warf Meuthen und der Vizeparteivorsitzenden Beatrix von Storch vor, mit seinem Rauswurf eigennützige Ziele zu verfolgen. "In Wirklichkeit geht es doch um die Spitzenkandidatur von Meuthen und von Storch für die kommende Bundestagswahl", sagte Kalbitz. Er sei "in diesem Spiel nur das Bauernopfer".

Nach dem Rauswurf Kalbitz' zieht sich ein tiefer Riss durch den Bundesvorstand der AfD. Das zeigt ein von Meuthen unterzeichnetes Rundschreiben an die Mitglieder der Partei, dem ein vom Co-Vorsitzenden Tino Chrupalla verfasster Anhang beigefügt ist.

Rundschreiben zeigt tiefen Riss in der AfD auf
Meuthen erklärt in der E-Mail vom Donnerstag, weshalb sich eine Mehrheit des Vorstandes dafür entschieden hatte, die Mitgliedschaft von Kalbitz aufgrund früherer Kontakte ins rechtsextreme Milieu für nichtig zu erklären. Kalbitz habe bis heute eine klare Distanzierung von der HDJ abgelehnt, die laut einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts eine "Wesensverwandtschaft mit dem Nationalsozialismus" aufweise.

Chrupalla wiederum erklärt, dass das Schreiben an Mitglieder zwar vom Vorstand mehrheitlich beschlossen worden sei, er selbst aber nach wie vor der Meinung sei, dass es besser gewesen wäre, erst ein "aussagekräftiges Rechtsgutachten" über die Frage der Aberkennung von Kalbitz' Parteimitgliedschaft einzuholen.

Der Vorstand sei darauf jedoch nicht eingegangen und habe so "zu erwartende innerparteiliche Auseinandersetzungen, die in der Öffentlichkeit als Selbstzerfleischung der AfD wahrgenommen werden, billigend in Kauf genommen". Chrupallas Schreiben schlossen sich die stellvertretenden Parteivorsitzenden Alice Weidel und Stephan Brandner sowie Beisitzer Stephan Protschka und der Ehrenvorsitzende Alexander Gauland an.

Verwendete Quellen:
Mit Material der Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/parteien/id_87924364/afd-in-der-krise-gauland-sieht-zukunft-von-parteichef-meuthen-skeptisch.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Goliath