Ja. Biden setzt die lange Reihe alter weißer Männer fort. Ich halte ihn weder für harmlos noch für einen Retter. Aber wie gesagt, alles ist besser als Trump.
Weder ist Biden der Retter (Michael Moore hat in "Fahrenheit 11/9" deutlich gezeigt, daß ein Chef des Weißen Hauses kein Wohltäter, sondern Präsident der Vereinigten Staaten ist und als solcher die Interessen derjenigen vertritt, die seine Partei an der Macht halten), noch Trump ein Clown.
Trump ist auch kein Kandidat für die "dümmsten Verbrecher", weil er es sowohl in seiner Karriere, als auch mit den erlangten Beträgen weiter brachte als nur auf die nächste Polizeistation.
Trump hat eine Partei gekapert, die schon zwischen Kemmerichs FDP und Werteunion zu verorten war, und hat aus ihr einen Laden gemacht, in dem in Summe Höcke, Kalbitz und der Feigling Hoffmann den Ton angeben würden (als die Republikaner im Senat das Impeachment abgewürgt hatten, sollen sie regelrecht aus dem Senatsgebäude geflohen sein, um sich nicht der Presse stellen zu müssen ...). Und dieser Haufen fungiert als alleiniger Gegenspieler einer Art Hamburger SPD, ohne daß es noch Grüne, eine Linke oder andere Truppen gäbe, die wenigstens in einem Regionalparlament eine Rolle spielen oder einen Regierungschef stellen würden.
Trump ist ein Hardcore-Egoist, der nie etwas anderes im Sinn hatte, als sich selbst. Und dem sein gesamtes Handeln als Präsident unterordnete. Er hätte aus den Staaten binnen vier Jahren eine lupenreine Diktatur machen können. Er hat es nur nicht gemacht, weil er darin für sein Ego keinen Nutzen sah. Verharmlost man so einen Menschen als Clown, so nimmt man es billigend in Kauf, daß der nächste Republikaner den von Trump aufgezeigten Weg aus anderen Motiven geht und das Werk auch vollendet. Vier Jahre sind, das hat die Erfahrung gezeigt, unter den gegebenen Umständen dafür mehr als genug. Und die Gesellschaft in den Staaten ist im Gegensatz zu früher, als es nach Auswüchsen noch zu Verfassungskorrekturen kam, nicht mehr in der Lage, daraus Lehren zu ziehen und Taten folgen zu lassen. Also wird die Demokratie zum Ende einer Amtszeit Bidens bzw. Harris' wieder auf der Kippe stehn.
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