Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß die EU sich wie ein Tanzbär von Boris herumführen läßt - für nichts und wieder nichts.
Bei solchen Kommentaren frage ich mich, ob wir die letzten ca. 4 Jahre auf dem selben Planeten bzw. in der selben Realität verbracht haben.
Die EU hat dem UK schon vor der Abstimmung 2016 gesagt, was die Konsequenzen eines allfälligen Austrittes sein werden und welche Optionen es dann gibt. Dieser Linie ist sie dann auch bis heute konsequent gefolgt.
Das UK hingegen hat sich in einem internen Psychodrama zerfleischt, zwei Premierminister verschlissen, mehrfach bei der EU um Verlängerung ihrer EU-Mitgliedschaft gebeten und schließlich um eine Übergangsphase, in der sie an EU-Recht gebunden sind, ohne bei seiner Erzeugung mitwirken zu können. Man vergesse auch nicht die ganzen Rückzieher die das UK gemacht hat: Forderung der gleichzeitigigen Verhandlung des Austrittsabkommens und des Abkommens über die zukünftigen Beziehungen ("row of the summer" - lol - ist nicht passiert), Verbindlichkeiten zahlen wir nicht (doch, im Austrittsvertrag festgelegt), "Kein britischer Premierminister könnte je einer Seegrenze zwischen GB und NI zustimmen" (PM T.May) (doch, im Austrittsvertrag festgelegt) usw. und so fort.
Jetzt wartet die EU freundlich aber bestimmt ab, bis das UK einknickt, wie es eben beim Austrittsabkommen auch schon passiert ist.
Daher frage ich mich schon, in welcher Paralleldimension du, lieber Raabenaas, die letzten paar Jahre verbracht hast und wie
dort die Brexit-Geschichte verlaufen ist. Wo du herkommst, scheint sich das UK ja deutlich besser geschlagen zu haben, als in unserer Realität.