Autor Thema: Brrrrrr-exit  (Gelesen 154523 mal)

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dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1920 am: 7. Oktober 2019, 14:57:35 »
Der typische Fall von Realitätsferne mal wieder:

https://rp-online.de/wirtschaft/holger-bingmann-3-5-milliarden-euro-schaden-durch-brexit-fuer-deutschen-export_aid-46302553

Sehr geehrter Harr Bingmann,

falls Ihre Sekretärin mal "die Sachen packt und geht", wie das Bobbele gestern schrieb,

https://rp-online.de/politik/ausland/eu-austritt-boris-johnson-will-brexit-notfalls-auf-eigene-faust_aid-46314403

können Sie sie nicht am andern Tag von der Polizei vorführen lassen. Sie könnten bestenfalls eine Vertragsstrafe geltend machen, sofern Sie das im Arbeitsvertrag so vorgesehen haben. Die EU kann nicht mal das.

Es ist also völlig unsinnig, die EU-Verhandler aufzufordern, man möge die Briten nicht ohne Vertrag gehen lassen. Wenn die Briten nichts von dem unterschreiben, was die EU kraft ihrer Statuten fordern muß, dann ist es eben so.

Darüber hinaus wäre es der Reputation eines Mannes Ihrer Position nicht abträglich, sich einmal mit dem Begriff "Schaden" auseinandergesetzt zu haben. Ein geringeres Exportvolumen ist bedauerlich, aber kein Schaden. Niemand, der statt bei deutschen Unternehmen in China, Frankreich oder Japan kauft, macht sich schon deshalb schadenersatzpflichtig. Geschäfte können ob des Brexits ins Vorjahr vorgezogen worden sein; ebenso ist es denkbar, daß sich von Ihrem Verband vertretene Unternehmen auf andere Märkte konzentrieren, auf denen sie die nötige Planungssicherheit haben.
Ein Schaden wäre noch nicht einmal dann zwangsläufig gegeben, wenn jemand Lieferzusagen "frei Haus" gemacht hätte und auf "plötzlich" fälligen Aus- und Einfuhrabgaben sitzengeblieben wäre. Solange sich das UK noch in der EU befindet, konnte dieser theoretische Fall noch gar nicht eintreten. Sie reden aber davon, daß 3,5 Mrd. Euro bereits realisiert seien. Wie geht das?
 
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Offline A.R.Schkrampe

Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1921 am: 8. Oktober 2019, 13:33:33 »
Keine große Neuigkeit und nicht verwunderlich, daher nur fürs Protokoll und zum Abhaken:

Merkel ist schuld.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/brexit-britische-regierung-haelt-gespraeche-fuer-zum-scheitern-verurteilt-a-1290511.html
 
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dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1922 am: 8. Oktober 2019, 14:15:00 »
Keine große Neuigkeit ...

Kann man so oder auch so sehen. Bobbele hat versucht, die EU zu spalten. Da er nicht blöd ist, mußte er wissen, daß entweder alle unisono den Verhandlungen und einer Verlängerung zustimmen oder gar keiner.
 
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Offline A.R.Schkrampe

Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1923 am: 8. Oktober 2019, 14:34:47 »
 
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dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1924 am: 8. Oktober 2019, 16:25:40 »
Was klingelt Bobbele auch andere Leute zu nachtschlafener Zeit aus dem Bett  :facepalm:
Er wußte aber gestern schon, daß die Gespräche scheitern - an Merkel kann es also nicht gelegen haben:
https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-604813.html

https://twitter.com/Keir_Starmer/status/1181504971419897856

https://twitter.com/Keir_Starmer/status/1181505256146034688
Wenn sich Labour denn darauf einließe, einen allseits akzeptablen PM zu unterstützen:

https://twitter.com/SueGrey9/status/1181505781327380480
wie fast alle anderen Kommentare im Faden.

« Letzte Änderung: 8. Oktober 2019, 17:22:36 von dtx »
 
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1925 am: 8. Oktober 2019, 19:30:43 »
Er hat da einen raffinierten Plan ...


Zitat
Boris Johnson und seine Brexit-Verhandlungstaktik
Der Saboteur

Er will sein Land unbedingt am 31. Oktober aus der EU führen - und darf nicht. Nun startet Boris Johnson offenbar einen letzten Versuch, den No-Deal-Brexit doch noch zu ermöglichen: Die EU soll ihn auslösen.

Boris Johnson steckt in einem Dilemma. Hoch und heilig hat der Premierminister seinen Landsleuten versprochen, Großbritannien am 31. Oktober aus der EU zu führen - notfalls auch ohne Abkommen. Doch genau das hat ihm das Parlament per Gesetz verboten. Und gegenüber einem Gericht hat er bereits versichert, sich an die Vorgabe halten zu wollen. Sie würde ihn zwingen, in Brüssel einen Aufschub des Brexits zu verlangen, sollte bis zum 19. Oktober kein Abkommen stehen.

Was also tun? Offenbar verlegt sich Johnson nun auf eine andere Taktik: Wenn er den Brexit am 31. Oktober nicht selbst auslösen darf, muss es eben die EU tun. Deren Mitgliedsländer nämlich müssen die Verlängerung einstimmig absegnen - und die britische Regierung tut derzeit erkennbar alles, um das zu verhindern.

Am Sonntag erschien in Johnsons Hauspostille "The Telegraph" ein bemerkenswerter Artikel über angebliche Pläne der britischen Regierung, notfalls den gesamten EU-Betrieb zu sabotieren, falls sie zu einem Brexit-Aufschub "gezwungen" werde.
Spoiler
Die "Atomwaffentaktik" der britischen Regierung im Brexit-Poker

So könne man die bereits laufenden Verhandlungen über den nächsten Siebenjahreshaushalt der EU torpedieren und einen Brexit-Hardliner als Kommissar nach Brüssel schicken - vielleicht sogar den EU-Hasser Nigel Farage. Das wäre, als feuere man "eine Atomwaffe in das Herz eines Asteroiden", soll der ehemalige Brexit-Minister Steve Baker geprahlt haben.



Am Montag dann veröffentlichte der konservative "Spectator" eine ausführliche Textnachricht, die von einem ranghohen Regierungsmitarbeiter stammen soll. Demnach versucht die britische Regierung gleich mit drei Drohungen, die anderen EU-Länder gegen sich aufzubringen:

Im Falle eines Brexit-Aufschubs werde man der restlichen EU klar machen, dass die britische Regierung nicht weiterverhandeln werde und die Verlängerung deshalb "vollkommen sinnlos" wäre. Die Position der EU lautet bisher, dass man einer Verlängerung nur zustimmen werde, wenn es konkrete Hoffnung auf Fortschritte gebe.
Man werde öffentlich und hinter den Kulissen klarmachen, dass Großbritannien jene EU-Länder, die gegen eine Verlängerung waren, nach dem Brexit bevorzugen werde. Alle anderen würden in Fragen der künftigen Zusammenarbeit "ans Ende der Schlange" rutschen - ein offensichtlicher Versuch, die EU zu spalten.
Die in den EU-Verträgen festgelegte Pflicht zur "loyalen Zusammenarbeit", die bis zum Brexit auch Großbritannien erfüllen müsste, "würde in der Toilette landen", heißt es in dem Schreiben. Womit die Drohung mit der Sabotage des EU-Betriebs wiederholt wäre.
Der aggressive Duktus der Nachricht führte prompt zu Spekulationen, dass der Autor kein Geringerer sei als Johnsons Topberater Dominic Cummings. Andernfalls, sagte etwa die ehemalige konservative Innen- und Arbeitsministerin Amber Rudd, inzwischen Johnson-Kritikerin, "wären Köpfe gerollt".

Merkel soll Kompromiss von Johnson verlangt haben

Am Dienstag gab es dann den nächsten Versuch, die EU in eine Ablehnung der Brexit-Verlängerung zu treiben. Am frühen Morgen hatte Johnson mit Bundeskanzlerin Angela Merkel telefoniert - eigentlich vertraulich. Doch schon am Vormittag berichteten britische Medien und Nachrichtenagenturen ausführlich über die Inhalte des Gesprächs.

Merkel habe Johnson unmissverständlich klargemacht, dass Nordirland gemeinsam mit der Republik Irland in der EU-Zollunion bleiben müsse, hieß es unter Berufung auf britische Regierungsvertreter.
Sonst entstehe eine Zollgrenze zwischen beiden Landesteilen, was für die EU inakzeptabel sei.
Sollte Johnson seine jüngsten Vorschläge nicht entsprechend anpassen, sei ein Brexit-Abkommen "extrem unwahrscheinlich", soll Merkel gesagt haben.

Ob das stimmt, blieb offen. Regierungssprecher Steffen Seibert bestätigte dem SPIEGEL lediglich, dass das Telefonat stattgefunden hat. "Wie üblich berichten wir aus solchen vertraulichen Gesprächen nicht", so Seibert.

In britischen Medien hieß es dagegen, das Gespräch sei ein "Moment der Klarheit" gewesen: Sollte Merkel es ernst meinen, sei ein Abkommen "prinzipiell unmöglich, nicht nur jetzt, sondern immer", zitiert der TV-Sender Sky einen britischen Beamten.

Tusk wirft Johnson "dummes Schwarzer-Peter-Spiel" vor

Das wäre nicht nur ein weiterer Grund für die EU, einen Brexit-Aufschub abzulehnen. Es ist auch bereits Teil des blame game, jenes Spiels um die Schuldfrage, sollte es tatsächlich zum No-Deal kommen. Das versetzt Donald Tusk in Rage. "Es geht um die Zukunft Europas und Großbritanniens sowie um die Sicherheit und die Interessen unserer Bürger", schrieb der EU-Ratspräsident auf Twitter. "Es geht nicht darum, ein dummes Schwarzer-Peter-Spiel zu gewinnen."

Ansonsten gibt man sich in Brüssel gelassen. Die Position der EU-Kommission ist und bleibt, dass ein Abkommen das Entstehen einer neuen harten Grenze auf der irischen Insel zuverlässig verhindern müsse. Diese Bedingung sei durch Johnsons Vorschläge bisher nicht erfüllt.

Am Montag hat die britische Regierung in Brüssel neue Dokumente eingereicht. Über den genauen Inhalt wurde zunächst nichts bekannt, doch ein Durchbruch ist nach Angaben von Diplomaten nicht in Sicht.
[close]
https://www.spiegel.de/politik/ausland/brexit-boris-johnson-will-eu-den-chaos-brexit-ausloesen-lassen-a-1290536.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 

dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1926 am: 8. Oktober 2019, 22:00:04 »
Auch wenn die Forderung durchaus nachvollziehbar wäre, Nordirland in einer Zollunion mit der EU zu belassen, weil nur so dem Karfreitagsabkommen Genüge getan würde - kreative Berichterstattung über Merkel ist im britischen Blätterwald nichts Neues:

https://www.sueddeutsche.de/politik/brexit-johnson-merkel-medien-1.4572090

 
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Offline BlueOcean

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1927 am: 9. Oktober 2019, 03:10:49 »
Zitat
... und einen Brexit-Hardliner als Kommissar nach Brüssel schicken - vielleicht sogar den EU-Hasser Nigel Farage. Das wäre, als feuere man "eine Atomwaffe in das Herz eines Asteroiden", soll der ehemalige Brexit-Minister Steve Baker geprahlt haben.

Da bekommt Brüssel aber bestimmt das große Fracksausen. Eine "Atomwaffe im Herz eines Asteroiden" von der Größe Europas würde völlig wirkungslos verpuffen. So wie die zwar laute aber taube Nuss Farage einen überbezahlten aber wirkungslosen Frühstückskommissar abgeben würde. Zur unvergesslichen Blamage dürfte es wohl reichen aber der Baum dürfte sich kaum daran stören, welche Sau sich an ihm reibt.
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1928 am: 9. Oktober 2019, 07:07:55 »
Zitat
... und einen Brexit-Hardliner als Kommissar nach Brüssel schicken - vielleicht sogar den EU-Hasser Nigel Farage. Das wäre, als feuere man "eine Atomwaffe in das Herz eines Asteroiden", soll der ehemalige Brexit-Minister Steve Baker geprahlt haben.

Da bekommt Brüssel aber bestimmt das große Fracksausen. Eine "Atomwaffe im Herz eines Asteroiden" von der Größe Europas würde völlig wirkungslos verpuffen. So wie die zwar laute aber taube Nuss Farage einen überbezahlten aber wirkungslosen Frühstückskommissar abgeben würde. Zur unvergesslichen Blamage dürfte es wohl reichen aber der Baum dürfte sich kaum daran stören, welche Sau sich an ihm reibt.

Dumm nur, das die Kommission vom EU-Parlament bestätigt werden muss und dabei durchaus einzelne Kommissare durchfallen können. Das hat von der Leyen ja jetzt auch mitbekommen. Und ich denke nicht, das es Farage durch das Parlament schaffen würde. Abgesehen davon kann der Kommissionspräsident auch einzelne Kommissare entlassen...
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1929 am: 9. Oktober 2019, 09:48:54 »
Ja, wollte ich auch gerade schreiben, dass ein EU-Kommissar ja vom Europäischen Parlament bestätigt werden muss.

Und naja, dass für Nigel Farage als EU-Kommissar eine Mehrheit im EP gefunden werden kann, so beliebt wie er sich dort bisher gemacht hat, darf man, nunja, durchaus bezweifeln.


 ;D
 

dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1930 am: 9. Oktober 2019, 11:16:04 »
Ihr seht das alle viel zu eng. Wenn das geht



kann man auch Farage zum Haushaltskommissar machen.
https://www.nzz.ch/international/josep-borrell-ein-markiges-urgestein-fuer-europas-aussenpolitik-ld.1507003

« Letzte Änderung: 9. Oktober 2019, 12:57:30 von dtx »
 

Syssi

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1931 am: 9. Oktober 2019, 12:50:08 »
Leute, es ist mal wieder popcorn time :happy1:

Einfach die Kommentare querlesen:

https://www.dailymail.co.uk/news/article-7549155/No10-warns-Boris-Johnson-fight-No-Deal-election-against-hostile-EU.html

"One source - claimed to be maverick strategist Dominic Cummings - explosively claimed overnight that the government will make clear that any EU country supporting a delay to the October 31 Brexit deadline would be engaging in 'hostile interference' in British politics.  "

Und von den Worten ausgehend ist es nicht mehr weit bis zu militärischen Drohungen. Wirklich nicht.
 

dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1932 am: 9. Oktober 2019, 13:12:30 »
Und von den Worten ausgehend ist es nicht mehr weit bis zu militärischen Drohungen. Wirklich nicht.

Danke, daß Du wieder zum Thema zurückkommst. Schließlich muß man sich vergegenwärtigen, daß bislang in der Realität noch gar nichts passiert ist und sich die Angriffe der EU gegen das UK nur in zur Schau gestellten Wahnvorstellungen abspielen. Kaum auszudenken, wie die Rhetorik aussehen wird, wenn der Zoll in den Fährhäfen und auf den Flughäfen anfängt, Warenlieferungen ins UK nach den WTO-Regeln abzufertigen.

Phils Testeronspiegel ist langsam am Steigen:

09.10.2019 Explaining Boris Johnson's Latest Affront to Decency



Warum tritt man überhaupt erst in ein Kabinett mit so klaren Zielsetzungen ein, wenn man dann, wenn es schließlich ernst wird, doch kalte Füße bekommt?
https://www.focus.de/politik/ausland/brexit-im-news-ticker-boris-johnson-droht-bei-no-deal-brexit-eine-kabinettsrevolte_id_11213660.html

Spoiler
9. Oktober, 10.43 Uhr: Dem britischen Premierminister Boris Johnson droht einem Zeitungsbericht zufolge wegen des Unmuts über seinen Brexit-Kurs Ärger in der eigenen Regierung. Nach Informationen der "Times" stehen fünf Minister auf einer Liste möglicher Rücktrittskandidaten. Sie lehnen demnach einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union ohne Vertrag ab.

Bei den Absprungkandidaten handele es sich um Nordirland-Minister Julian Smith, Kulturministerin Nicky Morgan, Justizminister Robert Buckland, Gesundheitsminister Matt Hancock sowie um den Generalstaatsanwalt Geoffrey Cox, den wichtigsten juristischen Berater der Regierung. In einer hitzigen Kabinettssitzung seien zudem Bedenken über Johnsons Chefstrategen Dominic Cummings geäußert worden, dem eine besonders kompromisslose Haltung in der Brexit-Diskussion nachgesagt wird.

Ein Minister warnte laut "Times", dass "eine sehr große Zahl" konservativer Abgeordneter im Falle eines No-Deal-Brexits aus der Partei austreten werde. Der Brexit ist für den 31. Oktober geplant, beide Seiten zielen aber eigentlich auf eine Einigung vor dem EU-Gipfel Ende nächster Woche.
[close]

Auch für Sassoli ist der Weg nach London nahezu umsonst gewesen, wenn man von den Presseterminen absieht:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/brexit-david-sassoli-bei-boris-johnson-keine-fortschritte-nirgends-a-1290614.html
« Letzte Änderung: 9. Oktober 2019, 14:31:28 von dtx »
 

dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1933 am: 9. Oktober 2019, 18:48:30 »
Zitat von: The Sun
European Commission President Jean-Claude Juncker and the EU's Chief Brexit Negotiator Michel Barnier discuss preparations for an EU leaders' summit on October 17 and 18 followed by MEPs debate.

Scotland's highest court said on Wednesday it would wait until Oct. 21 on whether to issue a ruling to force British Prime Minister Boris Johnson to abide by a law compelling him to seek a Brexit delay, a lawmaker involved in the case said. Anti-Brexit campaigners had sought an order from the court asking it to order Johnson to abide by a law that requires him to ask for a Brexit extension if he has failed to secure a deal by Oct. 19 and send the letter to the European Union if he refused to do so himself.

 

dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1934 am: 9. Oktober 2019, 21:21:12 »


https://www.stern.de/politik/ausland/deal-in-letzter-minute--barnier-zum-brexit-streit--einigung-immer-noch-moeglich-8946496.html

Spoiler
Großbritannien soll nach jetzigem Stand am 31. Oktober die EU verlassen. Ein bereits 2018 ausgehandelter Austrittsvertrag ist jedoch immer noch nicht ratifiziert, sondern soll nach Johnsons willen in letzter Sekunde geändert werden. Beide Seiten wollten eigentlich eine Einigung bis zum EU-Gipfel Ende nächster Woche.

Johnson hat Vorschläge gemacht, wie die bisher vorgesehene Garantieklausel für eine offene Grenze in Irland - der sogenannte Backstop - ersetzt werden soll. EU-Unterhändler Barnier wies diese jedoch in seiner Parlamentsrede Punkt für Punkt zurück.

Kritik übte er vor allem daran, dass Johnsons Konzept keine glaubhaften Kontrollen von Waren vorsehe, die von Nordirland in die Republik Irland kämen. Das sei ein «bedeutendes Risiko» für den EU-Binnenmarkt. Darüber hinaus widersprach Barnier der Idee eines einseitigen Vetorechts der nordirischen Volksvertretung.

Ob beide Seiten doch noch irgendwie zusammenkommen, könnte im Laufe dieser Woche klarer werden. Am Donnerstag trifft Johnson den irischen Ministerpräsidenten Leo Varadkar. Einen Tag später will Barnier in Brüssel den britischen Brexit-Minister Stephen Barclay empfangen, wie ein Kommissionssprecher sagte. Ebenfalls am Freitag wollen die 27 bleibenden EU-Länder in Brüssel Bilanz ziehen.
[close]

Derweil werden auf der Insel schon Geschäfte mit dem No-Deal gemacht:
https://www.dailymail.co.uk/news/article-7551127/TOILET-PAPER-supplies-threat-No-Deal-Brexit-manufacturer-warns-border-delays.html
« Letzte Änderung: 9. Oktober 2019, 22:35:34 von dtx »