Der Schorsch scheint eine gute PR-Agentur zu haben, denn jetzt hatauch der Focus einen Bericht gebracht, an den sich die WELT gleich drangehängt hat:
MEDIEN
RUNDFUNKBEITRAG
Gebührenverweigerer sitzt offenbar seit Monaten im Gefängnis
Stand: 13:54 Uhr | Lesedauer: 2 Minuten
Georg Thiel aus Nordrhein-Westfalen weigerte sich, Rundfunkbeiträge zu zahlen. Mittlerweile sind Schulden laut Medienberichten in Höhe von mehreren Hundert Euro aufgelaufen. Weil der 53-Jährige auch die nicht zahlen will, sitze der Mann seit Monaten in Haft.
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In den sozialen Medien wird sein Fall intensiv debattiert: Weil ein 53 Jahre alter Mann aus Nordrhein-Westfalen keine Rundfunkgebühr bezahlen will, sitzt er seit Monaten in Haft.
George Thiel heißt der Mann, sein Fall ist derzeit unter anderem bei Twitter ein Thema („#FreeGeorgThiel“), nachdem zunächst „Bild am Sonntag“ (Mitte Mai) und nun „Focus Online“ über den Fall berichtet hatten.
Aufgelaufen seien mittlerweile Schulden in Höhe 651,35 Euro, wie der „Focus“ schreibt, in dem Artikel von „Bild“ wird sogar von „GEZ-Schulden“ in Höhe von 1872 Euro berichtet. Genau klären lässt sich dies nicht. WELT fragte beim NRW-Justizministerium nach, dort wollte man den Fall mit Verweis auf die Persönlichkeitsrechte und den Schutz personenbezogener Daten nicht kommentieren. Eine WELT-Anfrage beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) ist noch offen. Der WDR ist als Landesrundfunkanstalt für Thiel zuständig.
Der Begriff GEZ-Gebühr (stand für Gebühreneinzugszentrale, einst betrieben von ARD, ZDF, Deutschlandradio) wiederum ist mittlerweile Geschichte, denn seit 2013 wird von den Sendern offiziell der sogenannte Rundfunkbeitrag erhoben. Kritiker des Systems sprechen jedoch nach wie vor häufig von „der GEZ.“
Keine Nutzung, kein Geld
Trotz mehrfacher Mahnungen wollte der 53-jährige technische Zeichner die Summe nicht zahlen, er ging den Medienberichten zufolge offenbar lieber ins Gefängnis. „Meine Haft ist ein Protest gegen die schändliche GEZ-Gebühr“, zitiert ihn die „Bild“-Zeitung. Er nutze das Angebot der öffentlichen-rechtlichen Sender nicht, also sehe er auch nicht ein, die Gebühr von 17,50 Euro zu zahlen. Wörtlich sagte er dem „Bild am Sonntag“-Reporter“: „Meine Zeit verbringe ich gerne mit schönen Dingen, denn ich habe Besseres im Leben zu tun, als Rundfunkmedien zu nutzen.“
Seit dem 25. Februar 2021 sitzt Thiel den Medienberichten zufolge in Münster in Erzwingungshaft. Die Frage nach der Haftdauer ließ das Justizministerium gegenüber WELT ebenso unkommentiert.
Nicht-Zahlung des Rundfunkbeitrags ist eine Ordnungswidrigkeit
Die Nicht-Zahlung des Rundfunkbeitrags ist eine Ordnungswidrigkeit. Wer sich nach Mahnungen weigert, eine Vermögensauskunft abzugeben, riskiert ebenfalls eine Haftstrafe. Die jeweils betroffene Sendeanstalt kann gegen die Nicht-Zahler zudem auch noch ein Bußgeld verhängen, sodass höhere Schuldensummen entstehen können.
Fälle von standhaften Rundfunkbeitragszahlern machen immer wieder Schlagzeilen, einige der selbst erklärten Rebellen nehmen auch demonstrativ Haftstrafen in Kauf.
Schlagzeilen machte 2016 etwa der Fall Sieglinde Baumert. Die Thüringerin stellte ihre Zahlung des Rundfunkbeitrags 2013 ein, sie wurde deshalb ebenfalls in Erzwingungshaft genommen. Sie kam jedoch nach 61 Tagen frei, weil der MDR nach zahlreichen Medienberichten davon absah, die Summe einzufordern.
https://www.welt.de/kultur/medien/article231687663/Rundfunkbeitrag-Gebuehrenverweigerer-sitzt-seit-Februar-im-Gefaengnis.htmlDa fragen die Medien nach der Dauer und das Ministerium kommentiert das einfach nicht!
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Des Volkes Stimme bringt auch was dazu.
Der Fall ist „brisant“, erfahren wir!
Domian schaltet sich ein!
In Haft wegen Nicht-Zahlung des Rundfunkbeitrags - was haltet ihr von dem brisanten Fall?
RUNDFUNKGEBÜHREN-SHITSTORM
Kultseelsorger Domian wird konfrontiert mit Fall des Rundfunkbeitrag-Verweigerers Georg Thiel
Es geht um 651,35 Euro GEZ-Gebühren: Weil Georg Thiel keinen Rundfunkbeitrag zahlt, sitzt der 53-Jährige seit knapp drei Monaten im Gefängnis. Der WDR und sein Moderator Domian ernten zuletzt dafür massiven Shitstorm.
Von Samantha Günther
09.06.2021 • Aktualisiert: 09.06.2021, 12:17
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Köln/Borken - Seit dem 26. Februar 2021 verbüßt der 53-jährige Georg Thiel aus Borken in Nordrhein-Westfalen seine Strafe in der Justizvollzugsanstalt Münster. Nicht etwa wegen Diebstahl, Mordes oder Steuerbetruges, sondern aufgrund nicht gezahlter Rundfunkgebühren.
"Meine Haft ist ein Protest gegen die schändliche GEZ-Gebühr."
Georg Thiel
Es geht um 651 Euro und 35 Cent, die er dem Westdeutschen Rundfunk schuldet. "Meine Haft ist ein Protest gegen die schändliche GEZ-Gebühr", erklärte Thiel bereits im Mai gegenüber der "Bild"-Zeitung. Der Rundfunkbeitrag-Verweigerer sieht nicht ein, warum er die GEZ-Gebühren von 17,50 Euro monatlich überweisen soll, wenn er doch auf das Angebot der Öffentlich-Rechtlichen nicht zugreift.
Der Single-Mann besitzt seit 25 Jahren kein Fernsehgerät und seit zehn Jahren kein Radio. "Ich bin politisch links, wählte früher die Piraten, hab mit Reichsbürgern nix am Hut ", so Thiel weiter im Bild-Interview. Seine Haft darf laut Gesetz höchstens sechs Monate dauern. Diese Maßnahme dürfen die Gerichte allerdings nur anordnen, wenn Schuldner keine Auskunft über ihr Vermögen erteilten und somit Abklärungen über mögliche Rückzahlungen verhindern.
Anrufer konfrontier Domian live mit "Thiel"-Fall
Mit dieser Meinung ist Thiel nicht allein in Deutschland. Dies wird vor allem deutlich durch die scharfe Kritik an seiner Inhaftierung, die auf den sozialen Kanälen unter dem Hashtag "#FreeGeorgThiel" kursiert.
Ein Anhänger des GEZ-Gebühren-Rebellen fühlte sich besonders dazu berufen, auf diesem Fall aufmerksam zu machen, den er seit Wochen verfolgt.
Der Anrufer Tobias konfrontierte den Kultseelsorger Domian live in seiner WDR-Sendung mit dem Fall von Georg Thiel. Der Moderator zeigte sich darüber nur wenig erfreut. "Ich habe hier ein Knopf im Ohr. Dieser Knopf schweigt fast immer", stoppt der Moderator seinen Zuschauer.
"Wenn ich meinen Kollegen etwas dort sagen höre, dann brennt es meistens", führt der 63-Jährige fort. Tobias kontert direkt: "Die sind sauer auf mich!" Domian würgt seinen Anrufer direkt wieder ab mit einer Erklärung.
"Das finde ich nicht in Ordnung. Das ist Fake und das mag ich nicht!"
Domian
Der Seelsorger hat über seine Regie erfahren, dass sich Tobias mit einer erfundenen Geschichte in seiner Sendung rein mogelte. "Das finde ich nicht in Ordnung. Das ist Fake und das mag ich nicht!", kritisiert verärgert der Moderator.
Domian fackelt nicht lange und bricht die Verbindung mit Tobias ab. Seitdem hagelt es erneut an Kritik. "Damit haben sich #ÖRR und #Domian aber mal ganz mächtig selbst vorgeführt. Ganz miese Nummer", kommentiert ein Twitter-Nutzer.
Es gab bereits einen bekannten Fall beim MDR
Auch in der Vergangenheit hat es bereits Fälle gegeben, in denen Rundfunkbeitragsnichtzahler inhaftiert wurden, berichtet der Focus.
Bekanntestes Beispiel ist Sieglinde Baumert: Weil die Thüringerin seit 2013 keine Beiträge zahlte und sie eine vom Gerichtsvollzieher geforderte Vermögensaufstellung nicht unterschreiben wollte, wurde die damals 46-Jährige am 4. Februar 2016 an ihrem Arbeitsplatz verhaftet.
Nach 61 Tage hinter Gittern kam Baumert jedoch wieder frei, weil der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) beim Eintreiben der ausstehenden Rundfunkgebühren einen Rückzieher gemacht hat.
https://www.volksstimme.de/deutschland-und-welt/politik/kultseelsorger-domian-wird-konfrontiert-mit-fall-des-rundfunkbeitrag-verweigerers-georg-thiel-3184375.