Autor Thema: Die AfD hat sich endgültig für eine Aufnahme in unseren Kundenkreis qualifiziert  (Gelesen 412077 mal)

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30 €?
Ich würde mich schämen, für eine Partei, hinter der ich stehe, nur 30 €  zu zahlen.
Und ich bin kein Staatsanwalt.

Interessanter Artikel in der FAZ über den sauberen Herrn.
Leider Paywall. Liefern kann ich nur ein Lichtbld des Artikels, wenn man es vergrößert, geht es.


Zitat
ERMITTLUNG GEGEN DAS ZPS :
Ein Waterloo von einer Begründung
VON MARLENE GRUNERT -AKTUALISIERT AM 09.04.2019-07:02

Hat ein Staatsanwalt in Gera über Jahre Sympathisanten der AfD geschont und Kritiker der Partei verfolgt? Schon frühere Fälle legen das nahe.


Als vergangenen Mittwoch bekannt wurde, dass seit über einem Jahr gegen die Aktivisten des „Zentrums für politische Schönheit“ wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt wird, wurden Fragen nach politischen Motiven der Ermittler laut. Die Linken-Vorsitzende Katja Kipping nannte den zuständigen Staatsanwalt Martin Zschächner auf Twitter einen „Staatsanwalt, der’s Rechten recht macht“.

Marlene Grunert


Redakteurin in der Politik.

F.A.Z.
Schließlich habe er ein Verfahren gegen einen AfD-Politiker eingestellt, der Kipping übel beschimpft habe und „am Spieß“ habe braten wollen. Selbst Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) schaltete sich ein. Das Verfahren gegen die umstrittenen Kunstaktivisten nannte er „seltsam“.
https://www.faz.net/aktuell/politik/staat-und-recht/zps-ermittlungen-bevorzugte-ein-staatsanwalt-afd-sympathisanten-16131301.html


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Ein Schill für AfDer? :D
 
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Hierüber sollte er in Gänze zu lesen sein


https://edition.faz.net/faz-edition/politik/2019-04-09/f620eda784c2b976020318efc4aa8264/?fbclid=IwAR0N_bfy9fLRBWkT7902QQ40vFpiPpgC87csnZ5eMQoR4ztu0A6DIEAfvJ4

Spoiler
FRANKFURT, 8. April. Als vergangenen Mittwoch bekannt wurde, dass seit über einem Jahr gegen die Aktivisten des „Zentrums für politische Schönheit“ wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt wird, wurden Fragen nach politischen Motiven der Ermittler laut. Die Linken-Vorsitzende Katja Kipping nannte den zuständigen Staatsanwalt Martin Zschächner auf Twitter einen „Staatsanwalt, der’s Rechten recht macht“. Schließlich habe er ein Verfahren gegen einen AfD-Politiker eingestellt, der Kipping übel beschimpft habe und „am Spieß“ habe braten wollen. Selbst Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) schaltete sich ein. Das Verfahren gegen die umstrittenen Kunstaktivisten nannte er „seltsam“.

Zschächner hatte am 29. November 2017 von Amts wegen ein Verfahren gegen das „Zentrum für politische Schönheit“ eingeleitet. Eine Woche zuvor hatten die Aktivisten vor dem Grundstück des thüringischen AfD-Vorsitzenden Björn Höcke eine Attrappe des Berliner Denkmals für die ermordeten Juden Europas installiert, um dessen Rede vom „Denkmal der Schande“ zu kontern. Zudem hatten sie eine Überwachung von Höckes Privatleben angekündigt. Auch die Staatsanwaltschaft Mühlhausen eröffnete damals ein Verfahren wegen des Verdachts der gemeinschaftlichen Nötigung. Besteht der Verdacht einer Straftat, sind Staatsanwaltschaften zu Ermittlungen verpflichtet.

Spätestens Anfang Dezember 2017 entpuppte sich die Spähaktion jedoch als Satire, woraufhin in Mühlhausen die Ermittlungen eingestellt wurden. In Gera liefen sie 16 Monate lang weiter, wie durch eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Steffen Dittes (Linke) bekannt wurde. Anfang März gab das Landesjustizministerium bekannt, dass dort wegen Bildung einer kriminellen oder terroristischen Vereinigung unter anderem gegen mutmaßliche Holocaust-Leugner, Mitglieder des „Islamischen Staates“ – und eine „Gruppierung von Aktionskünstlern“ ermittelt werde.

 Philipp Ruch vom „Zentrum für Politische Schönheit“: Staatsanwalt Zschächner hatte ein Verfahren gegen die Künstlergruppe eingeleitet, wegen Bildung einer kriminellen oder terroristischen Vereinigung.
Philipp Ruch vom „Zentrum für Politische Schönheit“: Staatsanwalt Zschächner hatte ein Verfahren gegen die Künstlergruppe eingeleitet, wegen Bildung einer kriminellen oder terroristischen Vereinigung. dpa
Das Verbot der Bildung einer inländischen kriminellen Vereinigung hat heute kaum noch Relevanz – Anklagen und Verurteilungen sind Ausnahmen. Als bedeutsamer gelten die verdeckten Ermittlungsmaßnahmen, die in diesem Zusammenhang erlaubt sind, etwa die Wohnraumüberwachung. Die Vorschrift gilt deshalb als „Ausforschungsparagraph“. Es ist kein Fall bekannt, in dem derartige Ermittlungen schon einmal gegen eine Künstlergruppe geführt wurden. Auch deshalb wurden Fragen nach den Motiven Martin Zschächners laut, der als Staatsanwalt zu Neutralität verpflichtet ist. Sie stellen sich auch mit Blick auf frühere Verfahren.

Im September 2017 demonstrierte die AfD in Jena, es kam zu einem Gegenaufzug der evangelischen Jugend „Junge Gemeinde Stadtmitte“. An diese Gegendemonstranten gerichtet, sangen Teilnehmer der AfD-Demonstration „Eine U-Bahn, eine U-Bahn bauen wir – von der JG (Junge Gemeinde, Anm. d. Red.) bis nach Auschwitz“. Da die Sänger nicht auf Anhieb identifiziert werden konnten, erstatteten der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Jena und die Jüdische Landesgemeinde Thüringen Anzeige gegen unbekannt. Der zuständige Staatsanwalt Zschächner befand, dass das Verhalten in keiner Hinsicht strafbar sei, und stellte die Ermittlungen ein. In Unterlagen, die dieser Zeitung vorliegen, argumentiert er gegen das Vorliegen einer strafbaren Beleidigung und führt stattdessen die Meinungsfreiheit an – die gelte insbesondere in Wahlkampfauseinandersetzungen. Da die Junge Gemeinde die AfD im Vorfeld als „faschistisch“ bezeichnet und sich damit im Zuge der aktiven Teilnahme am Wahlkampf in polemisierender Weise geäußert habe, habe sie „derbe und unter Umständen gerade auch auf diese Zuschreibungen anspielende Äußerungen“ hinnehmen müssen.

Auch eine Anklage wegen Volksverhetzung lehnte Zschächner ab. Er argumentierte, der Text lasse sich durchaus so verstehen, dass die gänzliche Vernichtung der „Jungen Gemeinde“ im übertragenen politischen Sinne gemeint sei. Das Wort „Auschwitz“ sei inhaltlich im Sinne einer Metapher „nicht wesentlich anders“ verwendet worden als das Wort „Waterloo“, das als „sinnbildliche Bezeichnung einer vernichtenden Niederlage“ geläufig sei. „Durchgreifende Anhaltspunkte, dass das Lied in einem anderen Sinne gemeint gewesen sein könnte, gibt es – über rein spekulative Annahmen hinaus – nicht“, schreibt Zschächner. Weiter heißt es, mit einer solchen „sogar naheliegenden Deutung“ lasse sich ein Bagatellisieren, Gutheißen oder gar Leugnen der Geschehnisse im Vernichtungslager Auschwitz nicht vereinbaren. Allein aus der Verwendung „der Ortsbezeichnung ,Auschwitz‘ für den historischen Gesamtzusammenhang“ ergebe sich jedenfalls keine Zustimmung. Zugunsten der Beschuldigten argumentiert der Staatsanwalt schließlich: Eine Billigung der NS-Herrschaft ergebe sich auch nicht dadurch, dass einem Gegner ein vergleichbares Schicksal gewünscht werde. „Vielmehr setzt dieser Wunsch, bei dem es sich letztlich um einen Akt der Verfluchung handelt, gerade voraus, dass die dem Gegner angesonnene Unbill als Übel begriffen und mithin zumindest grundsätzlich abgelehnt wird.“

Die Jenaer Anwältin Kristin Pietrzyk hat gegen die Einstellung des Verfahrens Beschwerde erhoben. Inzwischen wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen. Pietrzyk hat zudem eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Staatsanwalt erhoben, über die noch nicht entschieden wurde. Sie berichtet, dass Zschächner im Ermittlungsverfahren keine Anstrengungen unternommen habe, die Beschuldigten zu identifizieren, obwohl die Anzeigeerstatter Aufnahmen der Demonstration übermittelt hätten. Zschächner habe auch keine Zeugen vernommen, obwohl sie in der Anzeige benannt worden seien.

Vergangenen Herbst stellte der Staatsanwalt ein Volksverhetzungs-Verfahren gegen den Mitarbeiter eines damaligen AfD-Landtagsabgeordneten ein. Es ging um Äußerungen auf Twitter. Der Beschuldigte soll „Afros“ als „Urmenschen“ bezeichnet haben, die „in eine Zivilisation hineingezwungen“ worden seien. Zschächner bezeichnete die Aussagen als weder „beschimpfend noch böswillig verächtlich machend“. In seinen Augen handelte es sich vielmehr um eine „wertende Äußerung zur menschlichen Kultur- und Zivilisationsgeschichte“, die von der Meinungsfreiheit gedeckt ist. Eine andere Äußerung des Beschuldigten, wonach Deutschland aufgrund der „Übernahme durch den Islam“ sterbe, bewertete er als „harmlose“ Meinungsäußerung, die auf die „unstreitbar vorhandenen Bevölkerungsentwicklungen in Deutschland“ Bezug nehme.

Entschiedener ging Zschächner gegen den Jugendpfarrer Lothar König vor. Der Gründer der „Jungen Gemeinde“ Jena war von zwei Männern wegen Beleidigung angezeigt worden. Sie warfen König vor, er habe sie als „Nazis“ bezeichnet. Zschächner erhob Anklage, das Amtsgericht Jena lehnte es jedoch ab, die Hauptverhandlung zu eröffnen. Dagegen legte der Staatsanwalt Beschwerde ein, erstinstanzlich wurde König zu einer Geldstrafe verurteilt. In zweiter Instanz kam es zu einem Freispruch. Ohne die Urteilsgründe abzuwarten, legte Zschächner Revision ein und nahm sie zurück, als das schriftliche Urteil vorlag. Der Freispruch ist seitdem rechtskräftig. In einem anderen Fall war Lothar König fälschlicherweise beschuldigt worden, bei einer Demonstration einen Polizisten angefahren zu haben. Der Geraer Staatsanwalt veranlasste eine Durchsuchung – mit dem Ziel, entlastendes Videomaterial sicherzustellen.

„Sofern es um Vorwürfe gegen links geht, lehnt er Einstellungen ab“, sagt die Anwältin Pietrzyk. Da wolle er alles „durchentschieden haben“. Ein Mandant von ihr habe AfD-Mitgliedern, die ihn fotografiert hätten, den Mittelfinger gezeigt. Zschächner ermittelte deshalb wegen Beleidigung. Für straflos hielt er dagegen die Aussage eines Mannes gegenüber Studenten der Uni Köln: „Da sag ich doch glatt mal ,Fickt euch‘ (. . .) und beschmeiße euch mit bösen, bösen Symbolen. (. . .) ,88‘ (. . .) ,HH‘“. Die Verfahrenseinstellung schaffte es in die NDR-Satiresendung „Extra 3“.

Auch aus Zschächners Studienzeit gibt es Anekdoten, die aus heutiger Sicht bemerkenswert sind. Heiko Schnabel, der eigentlich anders heißt, und mit Zschächner in Heidelberg studierte, berichtete dieser Zeitung, dass Zschächner stets im Stil der zwanziger und dreißiger Jahre gekleidet gewesen sei und sich als „Kaisertreuer“ bezeichnet habe. Der heutige Staatsanwalt habe sich damit gebrüstet, den Sedantag zu feiern, mit dem das Kaiserreich die Kapitulation der Franzosen zelebrierte. „Wir haben den als Spinner abgetan, der damit angab, Sütterlin lesen zu können, Wagner-Opern pfeifend durch die Gänge zog und Kautabak kaute“, sagte Schnabel. Wegen seiner rechten Einstellungen sei es aber auch zu Konflikten mit Professoren gekommen. Einmal sei Zschächner des Hörsaals verwiesen worden. Allen sei „sonnenklar gewesen“, dass er „rechtsaußen“ stand. „Mit Staatsmacht ausgestattet, ist der eine Gefahr“, meint Schnabel, der heute Richter in Baden-Württemberg ist und sich selbst als konservativ bezeichnet. Er könne nicht fassen, dass so jemand durch das Raster rutsche und Staatsanwalt werden könne. Zschächner selbst äußerte sich auf mehrfache Anfrage dieser Zeitung nicht zu den Vorwürfen.

Die Aktivisten des „Zentrums für politische Schönheit“ verstehen es derweil, ihre Lage medial auszukosten. Nach Bekanntwerden der Ermittlungen riefen sie auf ihrer Internetseite Unterstützer dazu auf, mit jährlich 100 Euro „Komplize“ zu werden. Auf Twitter veröffentlichten sie ungeschwärzte Ermittlungsdokumente, aus denen persönliche Angaben von Beschuldigten hervorgingen.

Am Montagnachmittag wurde bekannt, dass die Ermittlungen gegen das „Zentrum für politische Schönheit“ eingestellt werden sollen. Darauf habe man sich mit der Staatsanwaltschaft Gera und der thüringischen Generalstaatsanwaltschaft geeinigt, heißt es in einer Mitteilung des Landesjustizministeriums. „Ich begrüße ausdrücklich die übereinstimmende rechtliche Auffassung von Staatsanwaltschaft, Generalstaatsanwaltschaft und Ministerium in der heutigen Sitzung“, sagte Justizminister Dieter Lauinger (Grüne). Mit Zschächner habe man sich außerdem darauf geeinigt, ihn bis zur endgültigen Klärung der gegen ihn erhobenen Vorwürfe mit anderen Aufgaben in der Staatsanwaltschaft Gera zu betrauen. Welche das sind, ist noch unklar. Auch, ob er die Abteilung wechseln werde, sagte Oberstaatsanwalt Steffen Flieger dieser Zeitung. Bislang war Zschächner in der Abteilung für politische Strafsachen tätig.
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« Letzte Änderung: 10. April 2019, 11:49:51 von SchlafSchaf »
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
Wir sahen
Wir traten ihm in den Arsch
 
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Wieso erinnert mich das an üble Zeiten und seltsame "Reorganisationen?   :scratch:



Zitat
Vorbild Preußen: Das soll im Wahlprogramm der AfD stehen

Mehr Polizisten, ein kleinerer Landtag, ein Familiendarlehen nach ungarischem Vorbild sowie eine Rückbesinnung auf preußische Tugenden: Mit diesen Themen will die AfD in den Brandenburger Landtagswahlkampf ziehen.
Spoiler
Potsdam
Was will die AfD in Brandenburg? Zur Landtagswahl 2014 trat die damals noch junge Partei mit einem knappen Wahlprogramm von nur 36 Seiten an. Zur Wahl am 1. September will sich die AfD inhaltlich breiter aufgestellt präsentieren. Der Entwurf für das Wahlprogramm liegt nun vor. Die 59 Seiten stehen unter dem Motto: „Die Vergangenheit bewahren, unsere Zukunft gemeinsam gestalten“. Ein Parteitag soll darüber Ende April entscheiden.

Die Rückbesinnung auf die Vergangenheit zieht sich wie ein roter Faden durch das Parteiprogramm. Mehrfach wird Preußen als Vorbild genannt. „Wir möchten uns zudem auf unsere gemeinsame preußische Vergangenheit zurückbesinnen und diese als Vorbild für die erfolgreiche Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft wiederaufleben lassen“, heißt es. „Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Ordnung und Pflichtbewusstsein gegenüber den Brandenburgern müssen in unserem Landtag wieder eine Selbstverständlichkeit sein.“

Sturmgewehre für die Polizei
In der Sicherheitspolitik will die AfD die Polizei mit Sturmgewehren und gepanzerten Fahrzeugen ausrüsten. „Angemessene Grenzkontrollen“ sollen wieder eingeführt werden, die Schleierfahndung noch intensiver und im ganzen Land genutzt werden. Brandenburgs Spezialkräfte besitzen schon einen Panzer und G36-Sturmgewehre. Unklar bleibt in dem Parteiprogramm, auf welchen Personenkreis diese Bewaffnung ausgeweitet werden soll.

Vorwurf: Geschönte Polizeistatistik
Die AfD hält die aktuelle Polizeistatistik für „geschönt“ – und zwar „aufgrund von Dienstanweisungen“. Die Partei verlangt, dass bei deutschen Tatverdächtigen erfasst wird, ob sie einen „Migrationshintergrund“ haben. Unklar lässt die Partei, welche Verwandtschaftsbeziehungen zu Ausländern für eine solche Erfassung qualifizieren würden, sollte die Partei entsprechende Rechtsänderungen durchsetzen können.

Die Polizei soll nach Vorstellung der AfD von jetzt rund 8200 Beamten auf 9000 anwachsen. Fühle sich der Bürger nicht sicher, könnte es passieren, „dass er Recht und Sicherheit selbst in die Hand nimmt“, heißt es im Programmtext. Angriffe auf Retter und Polizisten müssten härter bestraft werden.

Weniger Geschwindigkeitskontrollen
Resozialisierung im Strafvollzug beurteilt die Partei durchweg kritisch. Oft wirkten Lockerungsmaßnahmen wie „unverdiente Strafverkürzung“. Trunkenheit soll außerdem laut AfD nicht mehr strafmindernd in Prozessen wirken.

Die AfD will Geschwindigkeitskontrollen erheblich einschränken. Sie „belasten unnötig unsere Polizeibeamten, die wichtigere Aufgaben zu erledigen haben“, und dienten der Haushaltssanierung, so der Programmtext.

Körperkameras und Gesichtserkennung
Das Gefängnis in Frankfurt (Oder) soll nach Auffassung der AfD wiedereröffnet und als Abschiebezentrum genutzt werden.

Zur Vorbeugung von Straftätern will die AfD den Sicherheitsbehörden das Recht einräumen, Verdächtige unbegrenzt festzuhalten, ihre Rechner, Smartphones und Cloud-Daten auszulesen. Polizisten soll laut AfD Körperkameras auch in Privatwohnungen einsetzen dürfen. Automatische Gesichtserkennung soll an öffentlichen Plätzen erlaubt werden.

Flüchtlinge sollen Handys abgeben
In der Einwanderungspolitik wähnt sich die AfD zwar in der Tradition der Preußen, die gut ausgebildete Hugenotten ins Land ließen. Die Einwanderer unserer Tage aber könnten „niemals zu Taktgebern des wirtschaftlichen Fortschritts werden“. Den aktuellen Einwanderern will die AfD „Geldleistungen konsequent streichen“ und auf Sachleistungen umstellen.

Migranten sollen an den Grenzen Handys, Wertgegenstände und Geld abgeben müssen. Außerdem sollen illegale Zuwanderer laut AfD sofort in Haft genommen werden – bis zu ihrer Abschiebung. Jugendliche sollen sich obligatorisch einem Alterstest unterziehen müssen.

„Frühzeitige Auslese“ an Schulen
Auch im Kapitel zur Bildungspolitik wird an den „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. erinnert, der 1717 die allgemeine Schulpflicht eingeführt habe. Doch die Vorreiterrolle habe die Mark verloren. Damit sich das ändert, soll es ab der ersten Klasse Zensuren und Kopfnoten zum sozialen Verhalten und zur Mitarbeit geben.

Die AfD setzt sich für ein klar gegliedertes Schulsystem ein und lehnt die Idee einer Einheitsschule (Gesamtschule) ab. Nach der vierten Klasse soll es eine landesweite zentrale Prüfung geben, deren Note dann über den Besuch einer weiterführenden Schule mitentscheidet. „Eine frühzeitige Auslese nach der vierten Klasse, die sich an dem individuellen Lern- und Leistungsvermögen orientiert … wird dem einzelnen Schüler gerechter“, heißt es.

Förderschulen sollen erhalten bleiben, die Inklusion, das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Förderbedarf, lehnt die AfD ab. Es könne kein automatisiertes Recht auf eine gemeinsame Beschulung geben.

Mehr direkte Demokratie
Hürden für Volksbegehren sollen abgesenkt werden; statt 80.000 sollen 40.000 gültige Unterschriften reichen. Außerdem soll es nach Schweizer Vorbild fakultative Referenden geben: Gesetze, die vom Landtag beschlossen werden, sollen so noch einmal den Wählern zur Abstimmung vorgelegt werden.

Der Brandenburger Landtag ist laut AfD zu groß. Die 88 Sitze sollen auf 60 deutlich reduziert werden. Dagegen soll die Mitsprache von Kommunen bei der Landesgesetzgebung stärker werden. Dafür schwebt der AfD eine Kommunalkammer vor – ähnlich wie der Bundesrat auf Bundesebene.

Familiendarlehen in Höhe von 25.000 Euro
Die klassische Familie besteht für die AfD aus Vater, Mutter und Kindern und ist deswegen besonders förderungswürdig. Den Bevölkerungsschwund erkennt die Partei an, allerdings sieht sie Einwanderung nicht als Lösung des demografischen Problems. Vielmehr müsse mithilfe einer „aktivierenden Familienpolitik“ die Geburtenrate gesteigert werden.

Konkret fordert die Partei ein Familiendarlehen in Höhe von 25.000 Euro, das mit der Geburt eines Kindes um 25 Prozent getilgt wird und ab dem dritten Kind komplett erlassen wird. Ein ähnliches Modell hat Ungarns Regierungschef Victor Orbán vorgeschlagen.

Tegel soll offen bleiben
Die Russlandsanktionen, die wegen der völkerrechtlichen Besetzung der Krim seit Jahren in Kraft sind, will die AfD abschaffen. Zum Luftverkehr heißt es im AfD-Programm, der Flughafen Berlin-Tegel müsse offen bleiben, denn der BER sei zu klein.

Verkehrspolitisch setzt die AfD weiter auf den Diesel (Slogan: „Kein Diesel ist illegal!“). Elektroautos eigneten sich „nur für den Nischenbetrieb“. Ladesäulen dürften nicht vom Land gefördert werden, denn: „Das heutige Tankstellennetz wurde schließlich auch nicht mit Steuergeldern finanziert.“

In der Wirtschaftspolitik will die AfD eine „Sonderwirtschaftszone Lausitz“ einrichten, um die Region „auf ein mögliches Ende der Kohleförderung“ vorzubereiten – obgleich die AfD „unbedingt“ an der Kohleverstromung in der Lausitz festhalten will. In dieser Zone sollen Steuervergünstigungen gelten und besondere Förderinstrumente zum Einsatz kommen.

Kritik an der Energiewende
Wind- und Solarenergie beurteilt die AfD kritisch wegen „irrsinnig hoher Kosten und der Auswirkungen auf das Landschaftsbild“. Die Anlagen vertrieben Touristen. Am menschengemachten Klimawandel zweifelt auch die Brandenburger Sektion der AfD. Dies sei „wissenschaftlich nicht gesichert“. Daher will die Partei auch das Erneuerbare-Energien-Gesetz abschaffen.

Als Maßnahme zur Haushaltssanierung schlägt die AfD unter anderem vor, „Projekten mit den Zielen Kampf gegen rechts, Gender, Vielfalt und Migration“ die öffentliche Finanzierung zu streichen. Gerade am Wochenende hatte das Aktionsbündnis Brandenburg eine Kampagne unter dem Motto „Wir lassen uns nicht hetzen“ gestartet.

Gegen Genderforschung
In der Wissenschaftspolitik wendet sich die AfD gegen ihrer Auffassung nach „ideologisch motivierte Pseudowissenschaften wie die Genderforschung“. Solchen Fächern müsste der Geldhahn zugedreht werden. Studien in natur- und ingenieurswissenschaftlichen Fächern dagegen müssten „besonders gefördert werden“, da sie mehr zum Wohlstand des Landes beitrügen als andere Fächer. Laut AfD-Programm sind zudem „Absolventen ungewöhnlicher Studiengänge, der so genannten Orchideenfächer“, besonders oft von persönlicher Unzufriedenheit und Frustration betroffen“.

Die AfD lehnt „ideologische Eingriffe“ in die Sprache wie das Gendern ab. Traditionelle märkische Bräuche sollen geschützt und nicht von „fremdem Brauchtum verdrängt“ werden. Das Tragen von Kopftüchern soll in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen untersagt werden.

Gegen industrielle Landwirtschaft und „Sozialindustrie“
Landwirtschaft im industriellen Maßstab lehnt die AfD ab. „Dies verödete nicht nur die Landschaft, es belastet auch die Böden“, heißt es. „Zudem ist die industrielle Tierhaltung nicht tiergerecht und macht oftmals den vorsorglichen Einsatz von Antibiotika nötig.“ Stattdessen sollen kleine und mittlere bäuerliche Betriebe gefördert werden. Um landwirtschaftliche Produkte aus der Region zu vermarkten, soll das geschützte Siegel „Made in Brandenburg“ eingeführt werden.

Der AfD ist auch die sogenannte „Verschwendungssucht der Sozialindustrie“ ein Dorn im Auge. Sämtliche Unternehmen aus diesem nicht näher definierten Bereich sollen regelmäßig überprüft werden, um Verschwendungsfälle einzudämmen, heißt es. Der Grund: Aus Sicht der AfD sind die Wohlfahrtsunternehmen eng mit den „Altparteien“ verbunden.

Von Torsten Gellner und Ulrich Wangemann
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http://www.maz-online.de/Brandenburg/Vorbild-Preussen-Das-soll-im-Wahlpgrogramm-der-Brandenburger-AfD-stehen
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Zitat
Zentrum für politische Schönheit
:
Linke-Abgeordneter stellt Strafanzeige gegen Geraer Staatsanwalt
Staatsanwalt Martin Zschächner hatte gegen das Zentrum für politische Schönheit ermittelt, deshalb wird ihm nun Rechtsbeugung vorgeworfen. Andere Aufgaben hat er bereits.
10. April 2019, 16:00 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, sr 18 Kommentare
Zwei Mitglieder des Künstlerkollektivs Zentrum für Politische Schönheit 2017 im verkleinerten Nachbau des Holocaustmahnmals in Sichtweite des Grundstücks von AfD-Politiker Höcke. © Swen Pfo\u0308rtner/dpa
Wegen der Ermittlungen gegen die Künstlergruppe Zentrum für politische Schönheit (ZPS) hat der Linke-Abgeordnete Niema Movassat eine Strafanzeige wegen Rechtsbeugung gegen den Geraer Staatsanwalt Martin Zschächner gestellt. Zugleich legte Movassat laut dem Berliner Tagesspiegel auch eine Dienstaufsichtsbeschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft Thüringen gegen den Juristen ein.


Movassat ist auch Obmann im Rechtsausschuss des Bundestages für seine Partei.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-04/zentrum-fuer-politische-schoenheit-niema-movassat-martin-zschaechner


Apropos Strafanzeige! Die afd hat es ja mit Eiden: Meineid, Falscheid, Eidbruch ...


Zitat
Angebliche Falschangaben vor Gericht
Strafanzeige gegen Bremer AfD-Chef Magnitz
Jürgen Theiner 10.04.2019 2 Kommentare
In der Bremer AfD verschärft sich der Konflikt zwischen der Führung und ihren Kritikern. Gegen Landeschef Frank Magnitz liegt jetzt eine Strafanzeige wegen falscher eidesstattlicher Versicherung vor.


Bremens AfD-Landesvorsitzender Frank Magnitz.
Bremens AfD-Landesvorsitzender Frank Magnitz. (Frank Thomas Koch)
Der Streit zwischen der Bremer AfD-Führung und der innerparteilichen Opposition hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Nachdem sich Vorstand und Dissidenten bisher über die innerparteiliche Schiedsgerichtsbarkeit und zivilrechtlich beharkt hatten, gehen mehrere Gegner von Frank Magnitz jetzt mit einer Strafanzeige gegen den Chef des Landesverbandes vor. Sie werfen ihm vor, eine falsche eidesstattliche Versicherung vorgelegt zu haben.
Spoiler
Die Strafanzeige bezieht sich auf einen Vorgang in einer Gerichtsverhandlung am 14. März. Dabei ging es um einen Antrag auf einstweilige Verfügung, den der AfD-Landesverband gegen sein früheres Vorstandsmitglied Hinrich Lührssen erwirken wollte. Die Vorsitzende Richterin verlas bei dem Termin eine von Magnitz stammende eidesstattliche Versicherung, die sich auf die Zahl der Parteiausschlussverfahren gegen Bremer AfD-Mitglieder bezog. In dem Schriftstück bezifferte Magnitz sie auf 17 gegen insgesamt sieben Personen. Das sei nachweislich falsch, behaupten nun Magnitz' Gegner in ihrer Strafanzeige. Es stehe fest, so heißt es darin, „dass durch den Vorstand des Landesverbandes Bremen deutlich mehr Parteiausschlussverfahren eingeleitet worden sind. Es sind jedenfalls 28 Parteiausschlussverfahren gegen insgesamt 13 Mitglieder eingeleitet worden“. Angefügt ist eine entsprechende Aufstellung.

Mit der Anzeige wird sich nun die Staatsanwaltschaft zu beschäftigen haben. Frank Magnitz sagte dem WESER-KURIER am Mittwoch mit Blick auf die Urheber der Anzeige: „Aus der Ecke kommt immer so'n Schwachsinn.“ Als Landesvorsitzender der Partei werde er ja wohl am besten wissen, wie viele Parteiordnungsverfahren anhängig sind.
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https://www.weser-kurier.de/bremen/buergerschaftswahl-2019_artikel,-strafanzeige-gegen-bremer-afdchef-magnitz-_arid,1821325.html

 :doh:


Wenn es schon in der Landtagsfraktion kracht, dann kloppt man sich auch auf dem lande:


Zitat
10.04.2019, 11:38 Uhr
Krise im AfD-Kreisverband Passau-Freyung/Grafenau
Mobbing, Beleidigungen und Versuche, Vorsitzende abzuwählen: Der Kreisverband Passau-Freyung/Grafenau der AfD hat derzeit mit einer Krise zu kämpfen. Einige Mitglieder wollen ihre Parteiarbeit niederlegen - wegen des Vorsitzenden Ralf Stadler.

In der AfD scheint es nicht nur auf Landtagsebene zu kriseln: Wie ein Parteimitglied dem Bayerischen Rundfunk mitteilte, gibt es auch innerhalb des Kreisverbands Passau-Freyung/Grafenau große Konflikte. Die Zustände seien verheerend: Mobbing und Beleidigungen stünden an der Tagesordnung, so die Vorwürfe. Mehrere Aktive aus Passau spielten demnach mit dem Gedanken, ihre Parteiarbeit einzustellen. Wie aus Schriftverkehr deutlich wird, der dem Bayerischen Rundfunk vorliegt, reiben sich einige Kreisverbandsmitglieder am Vorsitzenden Ralf Stadler.

Ralf Stadler stand unter Beobachtung des Verfassungsschutzes
Stadler kommt aus Tittling im Kreis Passau und zog im Oktober in den Landtag ein. Er stand kurzfristig mit zwei weiteren Mitgliedern der bayerischen AfD-Fraktion unter Beobachtung des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz. Stadler soll dem völkisch-nationalistischen Höcke-Flügel nahe stehen.

Versuch, Stadler abzuwählen, scheiterte
Doch der Versuch beim letzten Mitgliederparteitag des Kreisverbands, Stadler abzuwählen, scheiterte. Der Antrag wurde nicht fristgerecht eingereicht und kam nicht mehr auf die Tagesordnung. Auch die Teilung des Kreisverbands in einen Passauer und einen Freyunger, verpasste knapp die Mehrheit. Den Antrag hatte der stellvertretende Schatzmeister Oskar Atzinger gestellt. Wie dem Schriftverkehr zu entnehmen ist, hatte Stadler deshalb offenbar ein Parteiausschluss-Verfahren gegen Atzinger angestrebt - erfolglos.

Gegner loswerden?
Stadler ist vehementer Gegner der Teilung. Er befürchtet, die Spaltung solle bezwecken, ihn aus der Vorstandschaft des Kreises Passau auszuschließen. Denn in Passau hat er offenbar deutlich weniger Anhänger als in Freyung. Ein Wechsel nach Freyung kommt für Stadler wohl nicht in Frage. Stadler hatte daher den satzungswidrigen Antrag gestellt, die Gemeinden Pocking, Bad Griesbach und Vilshofen aus dem Kreisverband zu lösen. Es scheint ein Versuch gewesen zu sein, seine Gegner innerhalb des Verbandes loszuwerden. Doch der Antrag ging nicht durch: Kreisverbände können nur deckungsgleich mit Landkreisen und/oder kreisfreien Städten gebildet werden.

Da die beiden Versuche, Stadler abzuwählen, vorerst scheiterten, "hat das vermutlich zur Folge, dass ein Großteil der Aktiven in Passau die Parteiarbeit einstellen wird", sagte ein Mitglied.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/krise-im-afd-kreisverband-passau,RNE7Wt3
« Letzte Änderung: 10. April 2019, 19:29:55 von Reichsschlafschaf »
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"Mut zur Wahrheit" bedeutet bei der afd, wenn man schließlich das Schild umgehängt bekommt mit der Aufschrift: "Ich weder mich nie wieder bei der Parteileitung beschweren!"


Zitat
Oschatz Parteigelder veruntreut?
AfD Nordsachsen reagiert auf Vorwürfe

Der AfD-Kreisverband Nordsachsen hat jetzt auf die Vorwürfe reagiert, wonach im Zusammenhang mit einer privaten Veranstaltung in Eilenburg Mitgliedergelder veruntreut worden sein sollen. Auch der Landesvorstand beschäftigt sich jetzt mit dem Fall.
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Nordsachsen
Der AfD-Kreisverband Nordsachsen hat jetzt auf die Vorwürfe reagiert, wonach im Zusammenhang mit einer „Privatveranstaltung“ im Eilenburger Bürgerhaus Mitgliedergelder veruntreut worden sein sollen. Der Kreisvorsitzende René Bochmann teilte dazu mit, dass der Vorwurf „erwiesenermaßen haltlos und völlig unbegründet“ sei. Weitere Details dazu nannte er nicht. Derzeit liege „die Problematik dem Landesvorstand vor, welcher sich abschließend in Kürze dazu äußern wird“.

Kritik am AfD-Kreisvorstand
Die „Privatveranstaltung“, die auf Einladung der Eilenburger Unternehmer Gaebel am 22. März im Bürgerhaus mit AfD-Rednern stattfand, war parteintern auf harsche Kritik gestoßen. AfD-Kreisverbandsmitglied Ralph Olenizak forderte daraufhin „den Rücktritt und Austritt des gesamtem Kreisvorstandes“. Olenizak warf Bochmann vor, „sich nicht mehr im Rahmen der Rechtmäßigkeit“ zu bewegen, weil für die als privat deklarierte Veranstaltung von der AfD Nordsachsen der Saal des Bürgerhauses angemietet wurde. Für Olenizak stehe daher der „Verdacht der Veruntreuung von Parteigeldern im Raum“.

AfD-Mitglied nach Dresden einbestellt
Für die AfD Sachsen sind das „parteischädigende Äußerungen“. Nach Informationen dieser Zeitung ist jetzt Olenizak von der AfD-Landesgeschäftsstelle zu einer Anhörung nach Dresden zitiert worden. Dort sollte er dem Landesvorstand Rede und Antwort stehen. Dabei sieht Olenizak die Partei nicht durch seine Aussagen beschädigt, sondern vielmehr durch das Gebaren des AfD-Kreisvorstandes Nordsachsen mit der undurchsichtigen Veranstaltung in Eilenburg. „Das kann uns auf die Füße fallen“, sagte er mit Blick auf das Wahljahr.

Von nf
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http://www.lvz.de/Region/Oschatz/AfD-Nordsachsen-reagiert-auf-Vorwuerfe
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Ohne Worte:


Zitat
AfD-Streit in Berlin eskaliert
Parteisprecher Gläser findet Sturmgewehr gegen Antifa „toll”
„Haben will”: Ein Maschinengewehr gegen die Antifa? Das findet der Sprecher der Berliner AfD „toll”. Ein WhatsApp-Post setzt Ronald Gläser unter Druck. ROBERT KIESEL

Vor wenigen Wochen erst machte der Berliner AfD-Landesvorsitzende Georg Pazderski mit dem Aufruf von sich reden, seine Partei einem "Reinigungsprozess" unterziehen zu wollen. "Verwirrte Köpfe mit rechtsradikalem Gedankengut" hätten in der AfD nichts verloren, sagte der Vize-Chef des Bundesverbands seiner Partei damals.

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Gut möglich, dass Pazderski diese Ankündigung nun in Zugzwang bringt. Ronald Gläser, Sprecher des Berliner AfD-Landesverbands und einer der vier Stellvertreter Pazderskis im Fraktionsvorstand, dürfte nach einem Whatsapp-Kommentar genau in diese Kategorie verwirrter Rechtsradikaler fallen.
Spoiler
Konkret geht es um ein Foto des AfD-Fraktionsvorsitzenden in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Pankow, Stephan Wirtensohn. Der hatte im Dezember 2017 ein Foto von sich mit einem Sturmgewehr an mehrere Parteifreunde versendet, darunter auch Gläser. Kommentiert hatte Wirtensohn das Bild mit dem Zusatz "Antifaneutralisator" und Zwinkersmiley. Eine offensichtliche Bezugnahme auf den politischen Gegner, den es zu neutralisieren, sprich zu töten, gelte.

Gläser kommentierte den Post erst mit den Worten "Haben will.", fügte dann ein "Toll." hinzu. Der entsprechende Chatverlauf liegt dem Tagesspiegel vor. Wirtensohn schloss die Unterhaltung mit den Worten ab: "Habe Sammelbestellung aufgenommen".

Auf Nachfrage bestätigte Gläser am Donnerstag, den Kommentar verfasst zu haben. Der AfD-Sprecher erklärte: "Ich fand das Foto cool, das er da gemacht hat." Der Kommentar "Antifaneutralisator" sei ihm erst später aufgefallen. "Da habe ich zu dem Zeitpunkt gar nicht drauf geachtet", sagte Gläser. Heute würde er den Kommentar so nicht erneut verfassen. Mit der Kommentierung "Antifaneutralisator" wolle er sich nicht gemein machen.


Dass der Chat zwischen Wirtensohn und Gläser ausgerechnet jetzt auftaucht, ist kein Zufall. Beide gehören dem AfD-Bezirksverband von Pankow an, der sich an der Personalie Andreas Geithe in zwei Lager spaltet. Geithe ist Bürgerdeputierter der AfD in der BVV, laut Wirtensohn war er Mitglied der 1992 verbotenen Neonazi-Organisation "Nationalistische Front" und gehört der rechtsextremen Szene an. Wirtensohns Versuch, Geithe als Bürgerdeputierter von der Bezirksverordnetenversammlung abberufen zu lassen, scheiterte. Bei der Sondersitzung am Mittwoch haben SPD und Linke den Saal verlassen, deshalb gab es nicht die nötigen Stimmen für Wirtensohns Antrag.

Gläser wiederum ist - wie drei weitere Mitglieder der AfD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Mieter bei Geithes. Gläsers Wahlkreisbüro befindet sich in einem Gebäude, dass Geithe offenbar gehört. Im Zuge dieser Auseinandersetzung gelang das Bild und der Kommentar Gläsers nun an die Öffentlichkeit.

Gegen den Pankower Wirtensohn läuft ein Ausschlussverfahren
Neben dem Bezirksvorsitzenden der AfD-Pankow, Michael Adam, ist mittlerweile auch der Landesvorstand in den Streit involviert. Laut Wirtensohn liegt der Whatsapp-Chat zwischen ihm und Gläser auch dem Parteivorsitzenden Georg Pazderski vor, der sich dazu jedoch bislang nicht äußerte.

Fest steht: In seiner jüngsten Sitzung am vergangenen Dienstag leitete der Landesvorstand, dem Gläser als Beisitzer angehört, ein Parteiausschlussverfahren gegen Wirtensohn ein. Der Vorwurf: parteischädigendes Verhalten. Laut Adam soll es sich konkret um den Verdacht der Volksverhetzung handeln, ausgelöst durch von Wirtensohn verschickte Nachrichten - via Whatsapp.
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https://www.tagesspiegel.de/berlin/afd-streit-in-berlin-eskaliert-parteisprecher-glaeser-findet-sturmgewehr-gegen-antifa-toll/24209186.html




Und wieder Probleme mit dem Geld:


Zitat
WAHLWERBUNG IM "BLAUEN MAX"?
Landesrechnungshof prüft AfD-Fraktionszeitung
 FREDERIK MERX

Der Landesrechnungshof prüft, ob es sich bei der AfD-Fraktionszeitung "Der Blaue Max" um unerlaubte Wahlwerbung handelt. Nach SWR-Informationen hat Landtagspräsident Hendrik Hering (SPD) die Prüfung beauftragt.

Einige Passagen der Zeitung könnten demnach Wahlwerbung für die AfD enthalten. Nach dem Fraktionsgesetz ist es verboten, Fraktionsgelder für Parteiwerbung zu verwenden.

Angestoßen hat die Prüfung die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Pia Schellhammer. Sie sagte dem SWR, es gebe in der AfD-Zeitung zwar Bezüge zur Arbeit der Landtagsfraktion, die nötige Zurückhaltung kurz vor der Europa- und Kommunalwahl fehle aber.
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Klarer Bezug zu anstehenden Wahlen
Das werde vor allem dadurch deutlich, "dass sich an mehreren Stellen ein klarer Bezug zu den anstehenden Wahlen findet. Zudem wurde das Druckwerk in einer hohen Auflage von 60.000 Stück produziert und erscheint, wie bereits zur Bundestagswahl vor zwei Jahren, in engem zeitlichen Zusammenhang mit einer Wahl", so Schellhammer.

Die Grünen hätten bereits 2017 vor der Bundestagswahl in gleicher Angelegenheit den Landtagspräsidenten um Prüfung gebeten. Damals habe die AfD 30.000 Exemplare ihrer Fraktionszeitschrift erstellt.

AfD: "An geltendes Recht gehalten"
Ein Sprecher der AfD-Fraktion reagierte gelassen. Man habe sich an geltendes Recht gehalten. Die Grundlagen der Öffentlichkeitsarbeit von Fraktionen orientierten sich an diversen Gerichtsurteilen und einem darauf fußenden Beschluss der Konferenz der Rechnungshöfe des Bundes und der Länder. "Die darin formulierten Kriterien sind im vorliegenden Fall vollständig erfüllt", heißt es seitens der AfD.

Der "Blaue Max“ wird nach Angaben der AfD-Fraktion im Landtag derzeit an Haushalte in ganz Rheinland-Pfalz verteilt.

AUTOR/IN
Frederik Merx
Frederik Merx, Redaktion Landespolitik Rheinland-Pfalz (Foto: SWR)
STAND
11.4.2019, 18:27 Uh
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https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/Wahlwerbung-im-Blauen-Max,afd-blauer-max-recherche-merx-100.html
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Syssi

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WIESBADEN Denkwürdiger Besuch im Landtag

Schüler entsetzt über AfD-Äußerung - Fall für den Ältestenrat ?

11.04.19 - Einen denkwürdigen Besuch im hessischen Landtag absolvierten die Schüler der 9. Klassen der Von-Galen-Schule in Eichenzell mit ihren Politiklehrern. Sie wurden so auch direkt mit der Tatsache konfrontiert, dass der Umgangston unter den gewählten Abgeordneten ziemlich rau und nicht eben sachlich zu nennen ist. Fassungslos äußerten sich die Jugendlichen aber über den Diskussionsbeitrag des Bebraer AfD-Abgeordneten Gerhard Schenk, der in einer Diskussion mit den Schülern erklärt hatte, die Verfassung der Bundesrepublik habe "eindeutig nur provisorischen Charakter". [...]

https://osthessen-news.de/n11615436/schueler-entsetzt-ueber-afd-aeusserung-fall-fuer-den-aeltestenrat.html?fbclid=IwAR1GIb4mR4jkvAYfOHCb_2VvM-o1NVQtxki_wWyZKMFzIgct4S1VcUkQfvM
 
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Ja, woher soll er es denn wissen?
Der ist von der afd, also vollkommen ungebildet.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Offline Rolly

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#derpraktikantwars? Neee, war er schon selbst
#kannjamalpassieren -> so wird's gewesen sein...
Da kann man doch sagen: "Beim SSL haben wir etwas gelernt!"
https://www.youtube.com/watch?v=9uZLrHiCMhQ
 
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Trennung von Rechtsextremen? Nicht wirklich...

https://forumzwo.sonnenstaatland.com/index.php?topic=1421.msg226136;topicseen#msg226136

Da wurden bei der AfD Bayern zwei "Mitarbeiter" mit rechtsextremen Hintergrund "enttarnt" und wieder vor die Türe gesetzt....but...wait...

Die beiden sind eigentlich für die AfD in BaWü tätig, dort ist von ihrem "Ausflug" nach Bayern auch gar nichts bekannt, sie arbeiten ungestört weiter.

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Landtag Baden-Württemberg
AfD-Mitarbeiter offenbar mit neonazistischer Vergangenheit

Fraktion im Bayrischen Landtag trennt sich nach wenigen Tagen von dem Berater - Gleichzeitig war er in Stuttgart arbeiten

Stuttgart. (jsz) Im Landtag gibt es erneut Aufregung um einen AfD-Mitarbeiter mit neonazistischer Vergangenheit: Medienberichten zufolge scheiterte der Mann diesen Monat bei einem versuchten Wechsel nach Bayern an seinem früheren politischen Engagement. Im Stuttgarter Parlament ist die AfD-Fraktion weniger kritisch: Der Jurist ist dort offenbar unverändert beschäftigt. Zu den entscheidenden Fragen mauern die Betroffenen.

Am Montag hat der Untersuchungsausschuss „Zulagen Ludwigsburg“ seine Zeugenvernahme beendet. Der Jurist N. arbeitete dort knapp zwei Jahre als zuständiger parlamentarischer Berater der AfD. Mehreren bayerischen Medien zufolge soll er zum 1. April bei den Parteikollegen im bayerischen Landtag eine Tätigkeit aufgenommen haben, die sich nach wenigen Tagen – zusammen mit einem anderen Mitarbeiter – wieder von ihm getrennt habe.

Als die „Stuttgarter Zeitung“ die Meldungen am Donnerstag aufgriff, wunderten sich nicht nur im Untersuchungsausschuss viele: Dort war der Berater nämlich nie abgemeldet gewesen – und hatte auch am Montag wie gewohnt seinen Dienst verrichtet.

„Er war sowohl in der öffentlichen wie auch in der nicht öffentlichen Sitzung“, bestätigte die Ausschussvorsitzende Sabine Kurtz (CDU) am Donnerstag. „Ich habe ihn gesehen, aber davon keine Notiz genommen, weil er als zuständiger Berater der AfD nie abgemeldet war. Wir wussten gar nicht, dass der zwischendurch nicht da war!“ Möglicherweise liege ein Versäumnis der AfD-Fraktion vor.

Grund für den Rauswurf in Bayern sollen N.s Beziehungen zum 2009 verbotenen Neonazi-Verband „Heimattreue Deutsche Jugend“ (HDJ) und zur Partei NPD sein. Die HDJ hat N. Jahre vor ihrem Verbot zeitweilig geleitet. Der Verfassungsschutz des Landes Brandenburg stufte ihn 2002 als „NPD-Aktivisten“ ein. Das AfD-Gutachten des Verfassungsschutzes im Bund bescheinigte N. vor wenigen Monaten ebenfalls „eine Vergangenheit bei der NPD“.

HDJ und NPD stehen auf der Unvereinbarkeitsliste für eine AfD-Mitgliedschaft. Medienberichten zufolge ist N. dennoch in der AfD. Ehemalige Mitglieder extremistischer Organisationen können mit Zwei-Drittel-Mehrheit eines Landesvorstandes aufgenommen werden.

Im Landtag sorgt die Beschäftigung des Juristen nun für Kritik. „Wer bei der AfD in Bayern bereits nach vier Tagen als zu rechtsextrem rausfliegt, wird von der AfD im Stuttgarter Landtag wieder mit offenen Armen empfangen“, schimpfte der Vize-Chef der Grünen-Fraktion Hans-Ulrich Sckerl. Der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Reinhold Gall, erklärte: „Die baden-württembergische AfD-Landtagsfraktion wird zum Sammelbecken der Rechtsradikalen, die in anderen Bundesländern keinen Unterschlupf mehr finden.“ Der Vorsitzende der FDP/DVP-Fraktion, Hans-Ulrich Rülke, forderte: „Der Landtag von Baden-Württemberg darf nicht der Tummelplatz für rechtsextreme Gestalten werden, denen die AfD-Fraktion bezahlte Stellen vermittelt.“ Es müsse dringend geklärt werden, ob die bisherigen Überprüfungen bei einer Beschäftigung im Landtag ausreichten.

Die AfD-Fraktion wollte sich zu dem Fall nicht äußern. Gesprächspartner aus dem Umfeld erklärten, Ns. Beschäftigungsverhältnis sei nie unterbrochen gewesen. Manche vermuteten, der Gescholtene habe in München nur eine Nebentätigkeit gehabt oder sich dort nach einer Stelle für die Zeit nach dem Untersuchungsausschuss umgesehen. Andere bekräftigten den Eindruck, zum 1. April sei eigentlich ein Wechsel nach München vorgesehen gewesen. Die bayerische AfD-Fraktion bestätigte, man habe sich von zwei Mitarbeitern „getrennt“.

Auch eine frühere Mitgliedschaft N.s in der NPD wird von manchen in Zweifel gezogen. Die Fraktion wollte auch diesen Punkt am Donnerstag nicht klären. N. selbst lehnte ein Gespräch mit unserer Zeitung ab.
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https://www.rnz.de/politik/suedwest_artikel,-landtag-baden-wuerttemberg-afd-mitarbeiter-offenbar-mit-neonazistischer-vergangenheit-_arid,433227.html
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Und wieder hat die afd verloren! So sad ...
(Der Name der Presserefentin wird den Blutdruck der Fanboyz vermutlich stark erhöhen!)


Zitat
11.04.2019 13:58
Gericht weist Klage der Thüringer AfD-Fraktion gegen das WZB ab

Dr. Harald Wilkoszewski Informations- und Kommunikationsreferat
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH
WZB-Präsidentin Jutta Allmendinger: „Wissenschaft wurde der Rücken gestärkt“

Das Berliner Landgericht hat am 9. April eine Klage der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag gegen das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) abgewiesen. Die AfD-Fraktion hatte versucht, das WZB zur Unterlassung angeblich persönlichkeitsrechtsverletzender Behauptungen, die im Rahmen der WZB-Studie „Parlamentarische Praxis der AfD in deutschen Landesparlamenten“ aufgestellt wurden, zu verpflichten. Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass die Studie als wissenschaftliche Arbeit die Persönlichkeitsrechte der Fraktion in keinem Punkt verletzt.

Zur Entscheidung des Berliner Landgerichts erklärt Professorin Jutta Allmendinger, Präsidentin des WZB: „Der erste Versuch der AfD, juristisch gegen die Arbeit einer wissenschaftlichen Einrichtung vorzugehen, ist gescheitert. Die vor Gericht verhandelte WZB-Studie untersucht die Arbeit der AfD in den Landesparlamenten in der Zeit von Sommer 2014 bis Frühjahr 2017. Sie leistet einen wichtigen und in Fachkreisen anerkannten Beitrag zum wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs über politische Akteure. Für die Erarbeitung und Veröffentlichung solcher Forschungsergebnisse ist das Recht auf Wissenschaftsfreiheit eine unabdingbare Voraussetzung. Das Berliner Landgericht hat die Klage der AfD-Fraktion abgewiesen und in der mündlichen Verhandlung deutlich gemacht: Die Studie verletzt in keiner Weise das Persönlichkeitsrecht der AfD im Thüringer Landtag. Die Kammer führte aus, dass es sich bei der Studie – entgegen der Ansicht der AfD – um eine wissenschaftliche Arbeit handelt, die sich auf die Wissenschaftsfreiheit und die Meinungsfreiheit stützen kann. Die Ergebnisse der Studie dürfen deshalb nach wie vor und unverändert verbreitet werden. Mit dieser richterlichen Entscheidung wurde der Wissenschaft der Rücken gestärkt.“

Pressekontakt:
Dr. Harald Wilkoszewski
Pressesprecher
Tel.: 030/25491-509
[email protected]

Claudia Roth
Pressereferentin
Tel.: 030/25491-510
[email protected]
https://idw-online.de/de/news713934
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Hier kann man die Veröffentlichung nachlesen. Nicht uninteressant (nur 66 Seiten)

https://bibliothek.wzb.eu/pdf/2017/v17-102.pdf
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Kalbitz ist keine "Reizfigur" und 10 Direktmandate will er auch!
Schaumermal.


Zitat
„Der Ton wird sich ändern“: AfD-Landeschef will 10 Direktmandate

Brandenburgs AfD-Parteichef Andreas Kalbitz (46) erklärt, welchen Parteien er Wähler abspenstig machen will – und warum er sich selbst nicht für eine Reizfigur hält.

Potsdam
 Landtagsplenum am Mittwoch, eine Stunde vor seiner Rede sitzt AfD-Landeschef Andreas Kalbitz in einem Büro der Potsdamer Landtagsfraktion und lässt sich von einem Fraktionsmitarbeiter einen Kaffee servieren – Milch ist schon drin. Das Heißgetränk sei „combat ready“, also einsatzbereit, scherzt Kalbitz. Er ist Militär durch und durch, verwendet häufig Sprachbilder aus der Welt des Kommiss. Auf Kampf ist der ehemalige Fallschirmjäger vorbereitet – und die Auseinandersetzung wird härter im Land vor den Europa- und Kommunalwahlen Ende Mai und der Landtagswahl am 1. September.

Prognosen sinken unter 20 Prozent

Die jüngsten Umfragen waren ein Dämpfer. Seit Ende 2017 haben alle Prognosen seine Partei im Rennen um den Landtag bei 20 Prozent oder mehr gesehen. Nun ist die AfD in zwei Erhebungen (Insa im Februar und Infratest-Dimap im April 2019) auf 19 Prozent zurückgefallen. Das sind immer noch sieben Prozent mehr als bei der Landtagswahl 2014. Doch Parteichef Kalbitz hat die Parole ausgegeben: „20 Prozent plus X“. Im Moment, so scheint es, wackelt diese magische Grenze. Für einen, der perspektivisch gute Chancen auf die Nachfolge von Bundespartei-Chef Alexander Gauland hat, steht viel auf dem Spiel.

Ebbt die Erfolgswelle ab?
Die Erwartungen in der Partei sind hoch: Ende 2018 zogen die märkischen Blauen mit der SPD gleich – sie waren mit 23 Umfrage-Prozentpunkten damit stärkste Partei im Land (wie gesagt: neben der SPD). Die Partei will, so sagt es Kalbitz, ihren „Volkspartei-Status festigen“. Doch laut Infratest-Prognose reicht es derzeit nur noch zu Rang drei im märkischen Parteiengefüge.
Spoiler
„Ich rechne insgesamt mit rund zehn Direktmandaten“, sagt Kalbitz. Brandenburgweit gibt es 44 zu verteilen. „In Prognosen lagen wir schon bei 17 Direktmandaten, aktuell sind wir angeblich bei 6. Grob gesagt sieht es im Süden und Südosten Brandenburgs gar nicht schlecht aus.“ Mit dem aktuellen Umfrageergebnis könne er „gut leben“.

Spendenaffäre im Bund belastet den Wahlkampf
Dennoch: Der Skandal um verdeckte Großspenden aus der Schweiz, der die Bundespartei gerade erschüttert, erschwert auch der Brandenburger AfD den Wahlkampf. Allein 14 Mal taucht im gerade veröffentlichten Entwurf fürs Brandenburger Landtags-Wahlprogramm der Begriff „Altparteien“ auf – da passen Spenden-Mauscheleien gar nicht ins Selbstbildnis als unbefleckte Anti-System-Bewegung. Den Europa-Wahlkampf wiederum hemmt das allgemeine Entsetzen über das Brexit-Chaos. Ein Ausscheiden Deutschlands aus der europäischen Union, wie es die AfD in letzter Konsequenz in Aussicht stellt, wirkt zunehmend abschreckend.

Wie will der AfD-Chef auf den Gegenwind reagieren? Kalbitz kann beides geben: Den Demagogen und den Analytiker. Die eigenen Analysen müssten Kalbitz eigentlich zur Mäßigung rufen. „Unsere Zuwachsrate befindet sich nicht an irgendwelchen Rändern“, sagt der AfD-Chef. „Im Westen holen wir uns die Stimmen am ehesten aus dem Unionslager. Im Osten ist die Situation anders. Wir hatten 2014 sogar etwas mehr Wechselwähler von der Linkspartei als von der CDU.“

Abteilung Attacke
Bekannt ist der 46-Jährige bislang allerdings als Vertreter der Abteilung Attacke. Auf dem Kyffhäuser-Treffen der national-völkischen „Flügels“ innerhalb der AfD – Frontmann ist Thüringens AfD-Chef Björn Höcke – schwelgte Kalbitz in apokalyptischen Drohungen: „Wir sind die Totengräber der fauligen Reste dieser 68er-Zersetzung“ und: „Wir sind die Götterdämmerung dieses globalisierten Multikulturalismus!“ Allgemeine Empörung erregten Kalbitz´ Sätze zum Umgang mit politischen Gegnern: „Wir kriegen den Flieger voll mit den Claudia Roths und Cem Özdemirs!“

Dem Bundesverfassungsschutz ist Kalbitz‘ Schwäche für Militärsprache auch aufgefallen. „Die AfD ist die letzte evolutionäre Chance für dieses Land. Danach kommt nur noch ‚Helm auf!‘“, zitiert die Behörde eine Kalbitz-Rede von 2017, als sie die innerparteilich äußerst rechts stehende Gruppe „Der Flügel“ im Januar zum Verdachtsfall erhob. 54 Mal findet sich der Name des Brandenburger AfD-Chefs und Flügel-Manns Kalbitz in dem Gutachten.

Keine Angst vorm Verfassungsschutz?
Hemmt ihn das, die Angst vor der Beobachtung durch die Behörde? „Ich würde nichts anders machen“, sagt Kalbitz. Der Entwurf zum Wahlprogramm allerdings liest sich durchaus so, als hätten die Autoren den prüfenden Blick der Verfassungsschützer im Nacken gespürt. Offensichtlich Skandalöses findet sich darin nicht. „Die Nähe zur Verantwortung“ sei vielmehr zu spüren in dem Dokument, sagt Kalbitz.

Aber welche Nähe zur Verantwortung? „Im Moment will keiner mit uns koalieren“, räumt Kalbitz ein. „Aber der Ton wird sich ändern. Die Union erodiert an der Basis. Ich spreche häufig mit Unternehmern, die auch CDU-Mitglieder und sehr aufgeschlossen sind.“ Mit seinen Avancen gegenüber der Linken habe CDU-Chef Ingo Senftleben diesen „Erosionprozess in dankenswerter Weise befördert“. Kalbitz: „Wie unprofessionell, sich anderthalb Jahre vor der Wahl so zu äußern.“

„Ich werde zur Reizfigur gemacht“
Kalbitz meint, es sei nur eine Frage der Zeit, wann die AfD in Deutschland mitregiere. „Brandenburg wird mutmaßlich nicht der Eisbrecher sein, Sachsen könnte es sein“, sagt er. In Thüringen sei Björn Höcke „für manche vielleicht noch zu sehr eine „Reizfigur“ – für mich nicht.“ Die Kontroverse um seine eigene Person sieht Brandenburgs AfD-Chef so: „Ich glaube, ich werde zu einer Reizfigur gemacht. Wenn man meinen Wikipedia-Eintrag liest, denkt man, der Raum riecht nach Schwefel, wenn ich reinkomme.“ Er sei überzeugt, dass es die Menschen im Land nicht interessiere, was er vor 25 Jahren geschrieben habe, sondern „warum der Bus nach 18 Uhr nicht mehr fährt“.

Von Ulrich Wangemann
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http://www.maz-online.de/Brandenburg/AfD-Chef-Kalbitz-will-in-Brandenburg-zehn-Direktmandate-holen-bei-der-Landtagswahl



Die Freien Wähler könnten ihn da noch ausbooten:

Zitat
Kommunal- und Landtagswahlen in Brandenburg
Freie Wähler stark wie nie

Beflügelt vom Erfolg ihrer Volksinitiative ziehen die Freien Wähler in Brandenburg in den Kommunal- und Landtagswahlkampf. Bei einer Zentralversammlung in Falkensee zeigt sich aber auch, wo die Schwächen der Parteilosen liegen. MARION KAUFMANN
Spoiler
Falkensee - Péter Vida braucht nicht lange für die Begrüßung. Dann feiert er vor rund 100 Mitgliedern im Falkenseer Musiksaal am Samstagmorgen bei einer Zentralversammlung "den größten politischen Erfolg der Freien Wähler Brandenburg". Der 35 Jahre alte Landtagsabgeordnete, Spitzenkandidat für die Landtagswahl und Landeschef der Freien Wähler, meint die von der Bürgervereinigung ins Leben gerufene Volksinitiative zur Abschaffung der Straßenausbaubeiträge. Er spricht von der "erfolgreichsten, schnellsten und wirkungsvollsten Volksinitiative in der Geschichte Brandenburgs".

Erfolgreiche Initiative zu Straßenausbaubeiträgen
Das ist nicht übertrieben. Die Freien Wähler haben mit dem Thema einen Nerv getroffen, ein Thema gefunden, das Brandenburger in ländlichen Regionen genauso betrifft und belastet wie jene in den Städten. Binnen weniger Wochen sammelten die Initiatoren im vergangenen Jahr mehr als 100.000 Unterschriften.

Vergangene Woche nun hat der Landtag in Potsdam, wenige Monate vor der Landtagswahl am 1. September, den Weg dafür frei gemacht, dass die Anwohnerbeiträge für Straßensanierungskosten rückwirkend zum 1. Januar 2019 abgeschafft werden. Die rot-roten Regierungsfraktionen hatten dieses Ansinnen mit Blick auf die Millionensummen, die damit durch Land und Kommunen kompensiert werden müssen, in der Vergangenheit abgelehnt. Nun also der Umschwung, ausgelöst durch die Volksinitiative. 

Flächendeckend mit Kandidaten vertreten
Deren Erfolg sei es auch zu verdanken, dass die Freien Wähler nun flächendeckend in Brandenburg vertreten sind, mit nie gekannter Stärke bei den Wahlen in diesem Jahr antreten können, sagt Vida, der Kreistagsmitglied im Barnim ist. In Falkensee etwa, wo die Parteilosen am Samstag zu ihrer Zentralversammlung zusammengekommen sind, gab es bis vor Kurzem keine Ortsgruppe. Nun stellen die Freien Wähler dort eine zweistellige Zahl von Kandidaten. Insgesamt geht BVB/Freie Wähler mit 760 Kreistags- und 1000 Gemeindekandidaten in die Kommunalwahl am 26. Mai. Damit stelle der Zusammenschluss aus 140 Wählergruppen und Bürgerinitiativen die drittgrößte Kandidatenliste noch vor den Linken. "Wir sind auf Augenhöhe mit den großen Parteien, den Regierungsparteien", sagt Vida. Denn erstmals sind die Parteilosen in allen Orten Brandenburgs wählbar. Ihr Anspruch laut Vida: Die "größte organisierte Bürgervereinigung seit der Wende" wolle in alle Kreistage und Stadtverordnetenversammlungen in Fraktionsstärke einziehen.

Alternative zur AfD?

Insgesamt zehn Prozent landesweit streben die Freien Wähler bei den Kommunalwahlen an - auch um gestärkt in den Landtagswahlkampf gehen zu können, der in Zeiten, wo viele Bürger den etablierten Parteien den Rücken kehren, extrem wichtig wird. Vida spricht es nicht so direkt aus, aber ein freier Kandidat könnte für so manchen Unzufriedenen im Land eine Alternative zur AfD sein - auch wenn der jüngste Brandenburg-Trend im Auftrag des rbb das noch nicht so widerspiegelt. Das Vertrauen in die kommunalpolitische Kompetenz konzentriert sich bei den Befragten etwa gleich stark auf SPD (20 Prozent) und und CDU (19 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgen Linkspartei (acht Prozent), Grüne und AfD (jeweils vier Prozent) - und dann erst BVB/Freie Wähler mit drei Prozent. Der Slogan, den die Freien Wähler bewusst oder unbewusst für ihren Wahlkampf nutzen - "mit gesundem Menschenverstand" - wird jedenfalls auch gerne von AfD-Politikern verwendet.

Einzug in den Landtag dank BER-Rebell
In jedem Fall hoffen die Freien Wähler, diesmal nicht nur durch Glück den Einzug ins Parlament zu schaffen. Das wird, dem Erfolg der Volksinitiative zum Trotz, nicht ganz leicht. Bei der rbb-Sonntagsfrage werden BVB/Freie Wähler gar nicht gesondert genannt, sondern nur unter "Sonstige" mit sechs Prozent aufgeführt. Die Themen, die die Mitglieder in Falkensee aufrufen - Dauerpannen am BER,  unterschiedliche Kitabeiträge im Land, Lärmbelästigung durch Windkraftanlagen - bedienen die Parteien genauso. Aber: Nicht nur bei der Kommunal-, sondern auch bei der Landtagswahl stellen die Freien Wähler flächendeckend Direktkandidaten. Und: Sie satteln auf die erfolgreiche Volksinitiative auf, wollen nach den Ausbaubeträgen auch die Erschließungskosten für Sandpisten kippen. Aber, sagt Vida: "Dafür müssen wir gestärkt in den Landtag einziehen."

Der als streitbar geltende Vida ist seit 2014 Mitglied des Landtags. Möglich war das nur, weil der BER-Rebell und frühere SPD-Politiker Christoph Schulze, der bei der Wahl vor fünf Jahren für BVB/Freie Wähler antrat, in seinem Wahlkreis in Teltow-Fläming das Direktmandat gewann - und so die Fünf-Prozent-Hürde für die Freien Wähler nicht galt und sie mit drei Abgeordneten ins Parlament einzogen. 2017 löste sich die dreiköpfige Landtagsgruppe nach einem Streit um nicht gezahlte Mitgliedsbeiträge auf, jeder kämpft für sich allein.

Die Mutter sammelt die Spenden ein
Apropos Beiträge: Die Wahlkampffinanzierung, flächendeckendes Plakatieren, ist für den Bürgerzusammenschluss schwierig. Ihre Möglichkeiten sind nicht vergleichbar mit jenen großer Parteien. Die Freien Wähler müssen beim Geld zusammenhalten wie eine Familie. Am Eingang zum Saal in Falkensee sitzt Vidas Mutter. Bei ihr könnten Spendenzettel abgegeben werden, erklärt der Sohn.
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https://www.pnn.de/brandenburg/kommunal-und-landtagswahlen-in-brandenburg-freie-waehler-stark-wie-nie/24216730.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Rolly, Goliath

Offline Gutemine

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Was ein episches Mimimi. Schon blöd, wenn man selbst vorbereitet beweist wie wenig Ahnung man hat und es sogar dem tumben AfD-Volk auffällt.

Natürlich hat man selbst keine Schuld, sondern die "Lügenpresse" will einen nur fertig machen.  :facepalm: :facepalm: :facepalm:


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„Markus Lanz“
AfD-Mann Reil wettert gegen ZDF: „Wollen uns fertig machen“

Daniel Berg 13.04.2019 - 21:27 Uhr



Ennepetal/Essen.   Guido Reil (AfD) hat bei Markus Lanz keinen guten Eindruck hinterlassen. Schuld daran, sagt er nun, sei das ZDF und die Redaktion der Sendung.

Guido Reil, Listenkandidat der Alternative für Deutschland (AfD) für die Europawahl 2019, hat sich beim Wahlkampfauftakt für Nordrhein-Westfalen in Ennepetal zu seinem Auftritt in der Talkshow von Markus Lanz in der vergangenen Woche geäußert – und macht dem ZDF nun Vorwürfe.

„Es ging mir ein paar Tage nicht so gut“, begann Reil seine Rede in Ennepetal und räumte ein: „Bei Markus Lanz war ich schlecht.“ Der Politiker aus Essen, früher Bergarbeiter, hatte in der Sendung, in der auch Kevin Kühnert (Bundesvorsitzender der Jungsozialisten) saß, inhaltlich selbst auf seine eigenen Parteifreunde keinen guten Eindruck gemacht.
„Mit Kühnert haben die sich abgesprochen. Eine ganz miese Tour.“

Dem ZDF und der Redaktion von Markus Lanz macht er deswegen nun Vorwürfe. „Ich werde nie wieder Vorgespräche führen“, meinte Reil über ein nach seiner Auskunft einstündiges Telefonat mit der Redaktion im Vorfeld der Sendung, das bei Fernsehsendern durchaus üblich ist. „Die haben mich in dem Gespräch analysiert, wo ich meine Schwächen habe. Und mit Kühnert haben die sich vorher abgesprochen. Alle seine Antworten kamen wie aus der Pistole geschossen. Das war eine ganz miese Tour“, sagte Reil.

 Zudem sei die Atmosphäre der Zuschauer im Studio unvorteilhaft für ihn gewesen. „Hinter mir wurde gelacht, gekreischt und gestört. Ich durfte drei Freunde mitbringen, Kühnert den ganzen Rest.“ Am Fernseher habe man das nicht hören können, weil die Mikrofone heruntergedreht gewesen seien. „So geht man mit uns um. Wir sollen fertig gemacht werden. Das Regime will uns fertig machen.“
„Das Regime will uns fertig machen.“

Reil beanstandete, zum Beispiel nach Themen wie dem Klimawandel befragt worden zu sein. Ein Thema, das er nie zu seinem gemacht habe, weil er darüber schlicht zu wenig wisse. Er habe sich in den vergangenen Tagen dann mal eingelesen und festgestellt, dass sich die Wissenschaft offenbar uneins sei und dass wissenschaftliche Meinungen sich über die Jahre auch änderten. Er könne sich – viele Jahre her – noch gut an eine Überschrift erinnern, die die Eiszeit vorhersagte. Nun also der Klimawandel. Reil, sagt er, verstehe nicht, woher immer der Anspruch komme, gleich die ganze Welt retten zu wollen. „Mir reicht es völlig, Deutschland zu retten.“ (Weiterlesen: Protest gegen AfD-Chef Meuthen in Ennepetal)
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https://www.waz.de/region/rhein-und-ruhr/afd-mann-reil-wettert-gegen-zdf-wollen-uns-fertig-machen-id216950759.html?service=amp&utm_source=Twitter&utm_medium=Social&utm_campaign=share&__pwh=zrGfsckvXPQIoEZyDMe5gg%3D%3D&__twitter_impression=true&fbclid=IwAR3R-XmvTxpSwnGmd6pK2L3vdsZlH_9cbCfnNpXBjpn3UE1M3S8ns8ZsFrI

Der dort empfohlene, verlinkte Artikel
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Protest gegen Auftritt von AfD-Chef Meuthen in Ennepetal

Daniel Berg
13.04.2019 - 12:34 Uhr

Foto: Daniel Berg

Ennepetal.   Draußen Demo – drinnen Kriegsrhetorik: In Ennepetal ist die AfD in den Europa-Wahlkampf gestartet. 200 Gegner demonstrierten friedlich.

Auf die Kopfbedeckung der Dame hat es soeben geschneit. Frische Flocken im April, drei Grad. In der Hand hat sie ein buntes Pappschild, das sie an einen Stock gedengelt hat. „Ennepetal ist bunt“, steht darauf. „Ich mache mir Sorgen“, sagt Simone Grünke-Tobies. Deshalb steht sie dort – in der Gasstraße in Ennepetal, in die die Alternative für Deutschland (AfD) ins „Haus Ennepetal“ geladen hat. Auftakt in Nordrhein-Westfalen in den Wahlkampf für die Europawahl am 26. Mai. Partei-Prominenz wie Jörg Meuthen, Bundessprecher und Spitzenkandidat für die Europawahl, vorneweg. Motto: „Wir für ein Europa der Vaterländer“.

In den Ohren derer, die draußen warten, klingt das nicht nur sperrig, sondern weitestgehend „ekelhAFD“, wie eine junge Frau ihr auf Plakat schrieb. Der Kreisverband der Grünen und die Linken riefen zu Gegendemonstrationen auf. Etwas mehr als 200 Teilnehmer verzeichneten die beiden angekündigten Veranstaltungen. Mehr als 300 Polizisten – unterstützt aus Teilen zweier Hundertschaften aus Wuppertal und Recklinghausen – sicherten das Areal ab. „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda“, skandieren die Demonstranten. Und: „AfD, Rassistenpack.“ Verbaler Konfrontationskurs. Auf ein großes Banner haben Demonstranten geschrieben: „Hier marschiert der rationale Widerstand.“ Zu Zwischenfällen kam es nicht, alles blieb friedlich.
„Schwert schärfen im Kampf gegen vaterlandslose Gesellen“

„Feindliches Feuer unserer Gegner“ hat Helmut Seifen, NRW-Landessprecher der AfD, wahrgenommen. Er benutzt drinnen die Wendung, um zu beschreiben, wie die Arbeit an der Basis für den einen oder anderen AfD-Abgeordneten so ist. Man müsse das „Schwert schärfen im Kampf gegen vaterlandslose Gesellen“.

Ich will nicht, dass die hier Fuß fassen und wichtig werden“, sagt Simone Grünke-Tobies, die Ennepetalerin mit dem selbst gebastelten Schild, über die AfD. „Hätte man diese Veranstaltung hier nicht verhindern können?“, fragt sie. Hätte man offenbar nicht. Weil das „Haus Ennepetal“ eine öffentliche Veranstaltungsstätte sei und das Versammlungsrecht im Grundgesetz einen sehr hohen Stellenwert habe. Unbegründet dürfe das Haus potenzielle Mieter nicht ablehnen.

„Natürlich darf sich die AfD hier treffen“, sagt Landrat Olaf Schade, der die Gegenveranstaltung als Privatperson besucht. „Aber wir dürfen auch sagen, was wir von den Inhalten halten, die die AfD anbietet: nämlich nichts. Hier ist kein Platz für Rassismus und der Nähe zu Rechts.“ Ennepetals Bürgermeisterin Imke Heymann appelliert über das Mikrophon an die Demonstranten: „Menschen, die ausgrenzen wollen und Ängste schüren, haben nicht nur hier keinen Platz.“

„Liebe Damen und Herren, hoch verehrte Andersgeschlechtliche.“

Jörg Meuthen betritt im Saal die Bühne. „Liebe Damen und Herren, hoch verehrte Andersgeschlechtliche.“ Ein sicherer Lacher im Publikum. Meuthen arbeitet sich – wie seine Vorredner Gottfried Curio (Mitglied des Bundestages und innenpolitischer Sprecher) und Guido Reil (EU-Listenkandidat) – in seiner Rede an der Europäischen Union ab, vor allem am Regelungswahn. An vielseitigen Verordnungen zu Honig, Pizza Napolitana und Schnullerketten. Und er sagt, dass ein Austritt aus der EU auch für Deutschland eine Möglichkeit sei. „Das wäre der Fall, wenn die Entwicklung immer weiter hin zu vereinigten Staaten von Europa geht.“ Und er sagt auch, dass alle anderen Wege, außer der der AfD, zur Zerstörung der EU führen würden. Matthias Renkel, AfD-Kreissprecher Ennepe-Ruhr, hatte zuvor schon wissen lassen: „Mit dem Einzug ins Europaparlament holen wir uns Stück für Stück unser Land zurück.“ Am Ende erhebt sich das Publikum und applaudiert. Die Nationalhymne wird gesungen.

Die Gegendemonstration draußen ist da auch wegen einsetzendes Schneefalls längst beendet, was drinnen im Saal mit Zufriedenheit festgestellt wird. Der Klimawandel, den die AfD für eine Verirrung der Wissenschaft hält, habe den „versprengten Haufen, der sich Gegendemo genannt hat“ vertrieben. Ein sicherer Lacher auch das.

Man müsse an die deutsche Vergangenheit denken, allein deshalb sei die AfD unwählbar, sagt Siegfried Flüshöh aus Ennepetal. Diese Partei habe „keine Daseinsberechtigung“. Simone Grünke-Tobies hat schon das Gefühl, dass in Deutschland nicht alles läuft, wie es laufen sollte. Es müsse zum Beispiel mehr in die Bildung investiert werden. Denn mangelnde Bildung führe zu weniger gut gebildeten Menschen. Und die seien anfällig „für sowas“, sagt sie und neigt den Kopf in Richtung Veranstaltungsstätte. „Die AfD ist nicht der richtige Weg.“
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https://www.waz.de/staedte/ennepetal-gevelsberg-schwelm/protest-gegen-auftritt-von-afd-chef-meuthen-in-ennepetal-id216941745.html
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: Rolly, Neubuerger, Goliath, Gregor Homolla