@Wittenberger, was könnte das erwähnte "Pieck- Haus" in Piesteritz sein?
Der heutige Piesteritzer Hof.
Wittenberg hatte neben dem Kreiskulturhaus Maxim Gorki (heute steht da das Asisis Reformationsrundbild) eine ganze Anzahl weiterer Kulturhäuser, Träger war jeweils ein Betrieb. Der VEB Stickstoffwerk leistete sich "das Pieck-Haus", Karl-Liebknecht-Platz 18-19, heute wie gesagt Piesteritzer Hof. Da gab es ziemlich viele Arbeitsgemeinschaften, einen Saal für alle möglichen Veranstaltungen, im Erdgeschoss eine Gaststätte. Und da war er ja Koch.
Bereits ab 1987 (?) soll Fitzek also nach eigenen Angaben irgendwie mit irgendwas "selbständig" gewesen sein, wie auch immer.
Das ist nicht völlig auszuschließen, ab Mitte der 80er Jahre lies die DDR die Zügel etwas lockerer. Wer da offiziell ein Gewerbe anmelden durfte, war aber mindestens wohlgelitten, nicht selten IM der Stasi. Ich kann mir aber etwas anderes vorstellen. Wittenberg hatte im DDR-Vergleich viele Ausländer und da gab es einen schwunghaften Handel, mit Computern, Disketten, Klamotten usw. Die Vietnamesinnen nähten Jeans und Kimonos. Vielleicht fand er, dass er selbstständig sei, weil er da möglicherweise mitgedealt hat.
- Ab Mai(!) 1989, also noch vor der "Wende"(!) in der DDR dann schon die erste eigene Videothek und dann die erwähnte Spielothek und dort sei er aber wörtlich: "glimpflich aus der Sache rausgekommen".
Also eine Videothek vor dem Mauerfall schließe ich aus, das ist undenkbar. Was es aber ab und an gab, das waren Zockerbuden. Da wurde illegal 17+4 und Roulette gespielt, durchaus mit Westgeld. Ich weiß nun nicht, ob es das auch in Wittenberg gab. Aber ausschließen würde ich das nicht.
Die Diskothek war "das Kosmos", ursprünglich eine Wohngebietsgaststätte. Heute steht da das Gesundheitszentrum am Sternkreisel. Wann das genau losging kann ich nicht sagen. Aber da hatte Fitzek und der aus Pratau stammende Koch Fi. die Finger drin. Es gab da ständig Ärger: Lärmbelästigung, Schlägereien, das komplette Programm.