So geduldig sind die normalerweise leider nicht. Als mittelkleiner Betrieb im Osten kann einem durchaus jährlich eine Prüfung des Finanzamts ins Haus stehen - auch nach zwanzig Jahren Prüfung ohne Beanstandung. In Bayern kommen sie hingegen einmal in zehn Jahren. Und auf die Frage nach der Diskrepanz wird munter geantwortet: "Nu jo. Wir ham' nich so viele Betriebe."
Die Wahrheit im Fall Fitzek ist da schwer einzuschätzen. Denn selbst zu seinen transparenteren Zeiten hat er mit nur einer Ausnahme kaum davon gesprochen wie das Finanzamt sein Gebaren einschätzt. Bei der einen Ausnahme hat er sich darüber empört, dass das Finanzamt für mehrere Jahre völlig falsche Bescheide geschätzt hätte - woraus man schlußfolgern kann, dass sie ihn wenigstens damals auf dem Schirm hatten. Sonst gab es von ihm dazu erstaunlich wenig zu hören. Außer seinem auffallend wütenden Gebelfere, dass bei den Durchsuchungen auch Steuerfahnder dabei gewesen wären. Ebenfalls nie hat Fitzek über seine Insolvenz gesprochen, die sicher nicht wegen ein paar unbezahlten Bußgeldbescheide erfolgt ist. Daher ist durchaus vorstellbar, dass da Zusammenhänge bestehen, die wir nicht kennen.