Umfrage

In meinem direkten Umfeld höre ich seit Beginn der Corona-Krise:

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3 (2%)
Etwas weniger Verschwörungstheorien
6 (4.1%)
Unverändert / Ich habe kein Umfeld (mehr)
36 (24.3%)
Etwas mehr Verschwörungstheorien
52 (35.1%)
Deutlich mehr Verschwörungstheorien
51 (34.5%)

Stimmen insgesamt: 140

Autor Thema: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen  (Gelesen 1286370 mal)

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Offline Gerntroll

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5880 am: 20. Dezember 2020, 18:14:21 »
Ich hab eine allergische Reaktion! Ein Bekannter in den USA hat sich heut impfen lassen! Es trifft also alle im Umfeld des Geimpften! Heißt Auf 1000 Impfungen kommen mindestens 20 allergische Reaktionen. Völkermord!!!!
Manche Leute besitzen soviel Meinung und Ahnung, da kann gar kein Platz mehr für Wissen sein.
 
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Offline Sandmännchen

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5881 am: 20. Dezember 2020, 20:22:38 »
Off-Topic:
*Vermutlich: Bislang hat das noch keiner genau ausrechnen können. Aber es spricht wenig dafür, dass die Primzahlen irgendwann aufhören.

Aua, aua, aua.

Es gibt definitiv unendlich viele Primzahlen, und verwirrenderweise gibt es genauso viele Primzahlen wie es natürliche Zahlen gibt. Das ist bei unendlichen Mengen ein bisschen kontraintuitiv.

Ersteres ist trivial zu beweisen, indem man die gegenteilige Annahme ad absurdum führt (sei dem Leser zur leichten Übung überlassen), zu letzterem findet man viel faszinierendes unter dem Stichwort "Hilberts Hotel".
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
˙uǝllǝʇsɹoʌ uǝɥɔsuǝɯ uǝɥɔılʞɔülƃ uǝuıǝ slɐ soɥdʎsıs sun uǝssüɯ ɹıʍ ˙uǝllüɟnzsnɐ zɹǝɥuǝɥɔsuǝɯ uıǝ ƃɐɯɹǝʌ lǝɟdıƃ uǝƃǝƃ ɟdɯɐʞ ɹǝp

P.S.: Cantor became famous by proving it can't be done.
 
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Offline Rolly

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5882 am: 20. Dezember 2020, 20:36:19 »
Meine Meinungsfreiheit erweist unverbrüchlich:
Bezogen auf diese sechs Impfungen treten in hundert Prozent Komplimentationen, oder wie das heißt, auf.

Du kannst es auch so ausdrücken: Mit steigender Anzahl von Impfungen werden auch die Kontemplanitationen oder so steigen. Strebt also die Anzahl der Impfungen gegen unendlich, streben auch die Komplikackazionisten gegen unendlich.

Ergo:
Anzahl der Impfungen = Anzahl der Komplikationenenen = 100% Impfschäden

#mussmanwissen
Das ist mal eine sehr erfolgreiche Anwendung von
https://de.wikipedia.org/wiki/Hilberts_Hotel
Vielen Dank lieber Kollege, da gilt meine Signatur mal wieder besonders schlagkräftig  :violent1:
Sogar Mathematiker können hier noch was neues lernen!
Nebenbei wird meine Tochter über das Thema "Hilbert's Hotel" ihr Fachreferat halten. Mit einem kleinen Hinweis von mir hat sie den Fehler in der Argumentation gefunden. Sie wird das aber auch der Klasse vorstellen, mal schauen wer noch darauf kommt. :clap:
*Vermutlich: Bislang hat das noch keiner genau ausrechnen können. Aber es spricht wenig dafür, dass die Primzahlen irgendwann aufhören.
Aber nicht doch lieber Kollege. Das die Menge aller Primzahlen unendlich ist hat bereits Euklid bewiesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Satz_von_Euklid
« Letzte Änderung: 20. Dezember 2020, 20:46:34 von Rolly »
Da kann man doch sagen: "Beim SSL haben wir etwas gelernt!"
https://www.youtube.com/watch?v=9uZLrHiCMhQ
 
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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5883 am: 20. Dezember 2020, 21:21:45 »
Off-Topic:
Zitat von: Leonidas
Chuck Norris kennt die letzte Ziffer von Pi
Und mir hat er die verraten: 0
Wer sich politisch nicht engagiert, hilft im Grunde jenen, die das Gegenteil von dem wollen, was man selber für wichtig und richtig hält. (Alain Berset)
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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5884 am: 20. Dezember 2020, 22:16:10 »
Wenn Du quer denkst und dann von der Polizei mit einem falschen Attest erwischt wirst, dann hilft heulen auch nicht mehr. Anja Heussmann in ihrem Element.

https://twitter.com/antischwurbler/status/1340683647029002242

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5885 am: 20. Dezember 2020, 22:22:39 »
Bitter. Vielleicht hat sie dafür bezahlt.  ;D
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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5886 am: 20. Dezember 2020, 22:24:33 »
Das wäre ja schon fast würdig der Goldenen Himbeere des Goldenen Attest
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
Wir sahen
Wir traten ihm in den Arsch
 
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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5887 am: 20. Dezember 2020, 22:29:01 »
Mit ihrem gelben "nicht geimpft" Stern hat sie noch dümmlich gegrinst.
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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5888 am: 20. Dezember 2020, 22:33:57 »
Anja Heussmann in ihrem Element.

Wenn diese großen Widerstandskämpfer alle aus dem gleichen Holz geschnitzt sind, mache ich mir wenig Sorgen.
Mein Luftkissenfahrzeug ist voller Aale.
 
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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5889 am: 20. Dezember 2020, 22:36:45 »
Ist das die Mutter von Jana aus Kassel? Die bricht ja auch schnell in Tränen aus.
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dtx

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5890 am: 20. Dezember 2020, 22:38:16 »
Bitter. Vielleicht hat sie dafür bezahlt.  ;D

Wenn nicht, dann wird sie noch ...
Manche(r) hatte ja schon die Idee, das Deppenvolk zum Anschauungsunterricht zu schicken:

Zitat
...
"Gerade infizieren sich so viele wie nie. Die kommen dann im Januar zu uns. Wenn ich daran denke, wird mir angst und bange.« Täglich kämen mehr, als Mühle und ihr Team im Regelbetrieb einäschern könnten. Gestern aber hätten ihre Männer gut was geschafft, 18 Särge verbrannt, nur 13 neue seien dazugekommen. »Wir sind wirklich froh, wenn wir mal an einem Tag mehr schaffen als kommen«, sagt sie. »Das ist ein Wettlauf mit den Toten. Wer Corona nur für eine Grippe hält, der soll hier mal eine Woche arbeiten.«

...

Und was die Übersterblichkeit angeht:

Zitat
...
Im November würden sie normalerweise um die 130 Verstorbene einäschern. Dieses Jahr seien es etwa 100 mehr gewesen. »Und Mitte Dezember lagen wir auch schon wieder bei über 200 Einäscherungen.«

...

Und damit die überhaupt anfangen dürfen, muß das Standesamt erstmal die Sterbeurkunden ausgefertigt haben. Das in Zittau arbeitet, auf Bitten des Städtischen Krematoriums, über Weihnachten durch ...

Zitat
...
Keine Aktenberge, keine hektische Betriebsamkeit. Woran man denn nun merke, dass derzeit so viele Menschen sterben? Die Mitarbeiterin zeigt auf den Schreibtisch, darauf ein dicker Leitz-Ordner, der Deckel hakt kaum noch ein. Jedes Blatt darin steckt in einer Klarsichthülle. Jedes Blatt ist ein Todesfall.
Statt unter dem Sargdeckel liegen die Toten hier unter einem Pappdeckel. Die Mitarbeiterin öffnet einen Schrank voll mit Ordnern. Sie zeigt auf einen aus dem Jahr 2017 mit der Aufschrift: »August, September, Oktober«. »Normalerweise brauchen wir nur einen Ordner für zwei, manchmal sogar drei Monate.« In den Ordner vom Dezember passt schon am 18. Tag kaum noch ein Blatt Papier.

...

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/corona-in-sachsen-wenn-der-platz-fuer-die-toten-knapp-wird-a-1e8cc892-32a4-480e-af9c-bf2f23e5659a

@Wildente

« Letzte Änderung: 20. Dezember 2020, 22:47:58 von dtx »
 
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Offline califix

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5891 am: 21. Dezember 2020, 01:18:18 »
Aus der Pressemiteilung des Main-Kinzig-Kreises: https://www.mkk.de/aktuelles/pressemitteilungen_1/pressemitteilungen_liste.html
Zitat
Aufgrund der zahlreichen Ausbrüche in Alten- und Pflegheimen muss mit weiteren Todesfällen in den kommenden Tagen gerechnet werden.
Liest sich fast wie eine Wettervorhersage, nur dass es hier um Menschen geht, deren Tod unmittelbar bevorsteht, die aber ohne diese verdammte Krankheit noch einige schöne Jahre vor sich hätten.
Ist deren Leben der Preis, den einige "Erwachte", "Demokraten" und "Widerstandskämpfer", "Arzte für Aufklärung" oder "Klagepaten" als angemessen halten, damit sie die wenigen, einfachen Regeln nicht einhalten müssen, die uns allen abverlangt werden? Diese Gruppe der Schwächsten wollt Ihr Deppen auf der einen Seite "besonders schützen", dann darf aber der Besuch nicht eingeschränkt werden, die Besucher sollen sich nicht an Hygieneauflagen halten, schon mal gar nicht Masken tragen müssen. Erklärt mal, wie das geht!
Mit Rücksichtslosigkeit und grenzenlosem Egoismus wird es nicht funktionieren. Aber einigen geht es auch nicht darum. Die machen einen Wanderzirkus auf, sammeln Spenden als "Schenkungen" auf ihren Privatkonten ein und machen Kasse mit dem Tod. Was denen ein Leben wert ist? Kann man leicht ausrechnen: Die Sterbezahlen auf der RKI-Seite abrufen, dann den Kontoauszug holen. 
 
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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5892 am: 21. Dezember 2020, 08:25:06 »
Impfgegner = Infgegner
Infbereitschaft für Reelles ergibt reelle Impfbereitschaft.
Dieses Volksteil blockiert Impformationen.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Offline Gutemine

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5893 am: 21. Dezember 2020, 09:42:26 »
Also wenn die Überschrift/der Teaser nicht nur Click-Baiting ist, dann scheint in Görlitz ja richtig die Post abzugehen bezüglich Corona-Leugner-Arzt und Altenheime.

Zitat
Görlitz

21.12.2020 04:50 Uhr
Sachsen: Wenn der Doktor Corona ignoriert

Hygieneregeln missachtet, Personal eingeschüchtert: Ein Arzteinsatz in einem Görlitzer Altenheim beschäftigt jetzt die Behörden.

Ralph Tinzmann im Mai am Postplatz bei einer Demo, die er organisiert hatte. © Nikolai Schmidt
Von Tobias Wolf & Ulrich Wolf & Susanne Sodan 9 Min. Lesedauer

Für die Polizei war es ein normaler Einsatz. Als vier Kriminalisten vor knapp zwei Wochen an einem Altenheim in der Görlitzer Innenstadt vorfuhren, hatten sie den Job, einen unklaren Todesfall zu untersuchen. Als sie ankamen, war der Arzt weg, der sie gerufen hatte. Was vor Ankunft der Polizei passiert, beschäftigt nun die Behörden.
https://www.saechsische.de/coronavirus/wenn-der-doktor-corona-ignoriert-goerlitz-aerzte-coronagegner-tinzmann-5343185-plus.html
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Offline Schnabelgroß

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5894 am: 21. Dezember 2020, 10:04:47 »
Also wenn die Überschrift/der Teaser nicht nur Click-Baiting ist, dann scheint in Görlitz ja richtig die Post abzugehen bezüglich Corona-Leugner-Arzt und Altenheime.

Zitat
Görlitz

21.12.2020 04:50 Uhr
Sachsen: Wenn der Doktor Corona ignoriert

Hygieneregeln missachtet, Personal eingeschüchtert: Ein Arzteinsatz in einem Görlitzer Altenheim beschäftigt jetzt die Behörden.

Ralph Tinzmann im Mai am Postplatz bei einer Demo, die er organisiert hatte. © Nikolai Schmidt
Von Tobias Wolf & Ulrich Wolf & Susanne Sodan 9 Min. Lesedauer

Für die Polizei war es ein normaler Einsatz. Als vier Kriminalisten vor knapp zwei Wochen an einem Altenheim in der Görlitzer Innenstadt vorfuhren, hatten sie den Job, einen unklaren Todesfall zu untersuchen. Als sie ankamen, war der Arzt weg, der sie gerufen hatte. Was vor Ankunft der Polizei passiert, beschäftigt nun die Behörden.
https://www.saechsische.de/coronavirus/wenn-der-doktor-corona-ignoriert-goerlitz-aerzte-coronagegner-tinzmann-5343185-plus.html

Spoiler
Zitat
       Für die Polizei war es ein normaler Einsatz. Als vier Kriminalisten vor knapp zwei Wochen an einem Altenheim in der Görlitzer Innenstadt vorfuhren, hatten sie den Job, einen unklaren Todesfall zu untersuchen. Als sie ankamen, war der Arzt weg, der sie gerufen hatte. Was vor Ankunft der Polizei passiert, beschäftigt nun die Behörden.

Es ist Mittwoch, der 9. Dezember. Bei der Polizei geht um 21.33 Uhr ein Anruf des Bereitschaftsarztes Ralph Tinzmann ein. Ein Altenheimbewohner ist verstorben. Eine Stunde vorher hat eine Altenpflegerin bemerkt, dass ein 64-jähriger Mann tot im Zimmer liegt.

Sie verständigt die Leitstelle. Dokumenten zufolge, die der SZ vorliegen, trifft Tinzmann eine halbe Stunde später ein. Ohne Schutzkleidung stürmt er demnach in den Wohnbereich, in dem der Verstorbene lebte. Das Heim steht wegen Corona-Fällen unter Quarantäne. Die vorgeschriebene FFP2-Schutzmaske trägt der Arzt nicht, nur eine einfache Maske unter der Nase hängend. Woran der Mann gestorben sei, will Tinzmann wissen. Man sterbe mit dem „Baujahr“ nicht einfach so, soll er gesagt haben, bevor er den Toten sah.

Personal eingeschüchtert

Der verstorbene Heimbewohner soll wegen chronischer Krankheiten und Demenz schon länger pflegebedürftig gewesen sein. Um ihm das Atmen zu erleichtern, erhielt er Sauerstoff und Infusionen. Tinzmann bekommt die Krankenakte, darauf ein Vermerk: Positiver Corona-Test. Tinzmann soll daraufhin nur „Pfff“ gesagt haben und: „Nein, das kann nicht sein.“

Der Arzt soll gegenüber dem Personal unfreundlich aufgetreten sein und gesagt haben, dass er wegen des Toten die Polizei rufen werde. Die Pflegerin soll sich deshalb so stark eingeschüchtert und in die Ecke getrieben gefühlt haben, dass sie psychologische Hilfe brauchte. Im Umgang mit Personal und Patienten trete Tinzmann Kollegen zufolge nicht immer „gerade menschlich“ oder taktvoll auf. „Viele sind aber froh, dass er ständig Bereitschaftsdienste macht, damit sie keine machen müssen.“

Am Görlitzer Konsulplatz eröffnete Ralph Tinzmann 2006 eine Praxis, später kam ein weiterer Standort im Ortsteil Weinhübel hinzu. Von Beginn an fährt Tinzmann in Görlitz und Umgebung Notdienste. Das machte ihn zu einem der bekanntesten Mediziner der Region. 2018 war er es, der öffentlich gegen die Neuaufteilung der Einsatzgebiete für Bereitschaftsärzte in der Region protestierte.

Tinzmann wetterte gegen die von der Landesärztekammer festgelegte Größe der Gebiete, geißelte den Mangel an Landärzten und schimpfte über den fehlenden Willen seiner Kollegen, sich an den Bereitschaftsdiensten zu beteiligen.

Im Frühsommer organisierte er mit seiner Partnerin Dr. Luise Möhle, Anästhesistin am Klinikum Görlitz, Proteste gegen die Corona-Schutzmaßnahmen.

Ins Zimmer lässt sich Ralph Tinzmann von der Pflegerin begleiten. Ohne Schutzkleidung, nur Einmalhandschuhe lässt er sich geben. Die Frau hilft dabei, den Mann kurz auf die Seite zu drehen. Eine eingehende Untersuchung soll sie nicht bemerkt haben. Dann verlässt der Arzt, der die Maskenpflicht für Unsinn hält, das Zimmer.

Tinzmann füllt die Todesbescheinigung aus – ohne nähere Angaben zur Ursache, Vorerkrankungen oder einen Hinweis auf die Corona-Infektion – und, er kreuzt auch nicht das Kästchen „Infektionsgefahr“ wegen einer meldepflichtigen Erkrankung an, obwohl dies vorgeschrieben und in der Akte dokumentiert ist. Insgesamt soll das Ganze keine halbe Stunde gedauert haben. Bei einer Leichenschau Anfang Dezember und bei der Untersuchung eines Bewohners am vergangenen Donnerstag soll er keine Schutzkleidung getragen haben.

Corona: Über 300 Todesfälle im Kreis Görlitz

Ist es sein Blick auf die Pandemie, die den Arzt so handeln lässt? Man würde gern mit ihm darüber sprechen. Einen schriftlichen Fragenkatalog lässt er unbeantwortet. Am Telefon sagt er: „Das ist schon im Schredder.“ Der SZ liegen Protokolle und Zeugenaussagen vor, die den beschriebenen Hergang nahelegen.

Immer wieder sagt Tinzmann demnach, dass „man nicht so einfach an Corona stirbt.“ Im Landkreis sind seit März 304 Menschen mit einer Corona-Infektion gestorben, erst am Freitag kamen 24 neue Todesfälle hinzu – darunter ein 56-Jähriger.

Ralph Tinzmann gilt als Fachmann. Der gebürtige Görlitzer machte 2001 seine medizinische Dissertation an der Hochschule in Aachen über den Einsatz von gefäßerweiternden Medikamenten bei Diabetikern. Sein Doktorvater, Prof. Bernhard Angelkort, war damals am größten Krankenhaus Nordrhein-Westfalens tätig, dem Klinikum Dortmund. Mit ihm und einem Gefäßmediziner verfasste Tinzmann ein 2003 veröffentlichtes Standardwerk zur Behandlung der Nierenerkrankung diabetische Nephropathie.

Am Telefon erinnert sich Angelkort, Tinzmann sei „ein sehr offener Kollege“ gewesen, nie übergriffig zu Mitarbeitern oder Patienten. „Das tut mir sehr, sehr leid, dass Herr Tinzmann so abgeglitten ist,“ sagt er. Aber er sei ja nicht der Einzige. „Vor Ärzten, die Corona verharmlosen oder gar verleugnen, habe ich jeden Respekt verloren.“

Amt liegen mehrere Beschwerden vor

Den Behörden sind im Landkreis acht Ärzte bekannt, die ähnlich agieren. Anfang Dezember verschickte das Landratsamt deshalb einen Brief an Pflegeheime – „aus stetig wiederkehrenden gegebenen Anlass“. Man bitte um sofortige Meldung, sollten Haus-, Bereitschafts- oder Notärzte ohne Mund-Nase-Bedeckung Einrichtungen betreten oder Patienten behandeln. Es sollte ein Appell an die Vernunft sein, heißt es aus der Behörde.

Wegen des Briefs soll Tinzmann dem Kreis eine Klage angedroht haben. Er selbst äußert sich nicht dazu. Der Name Tinzmann tauche in Beschwerden immer wieder auf, sagt ein Insider. Wegen falsch oder nicht angelegter Mund-Nase-Bedeckung, wegen Leugnung der Corona-Pandemie und, weil er in seiner Praxis Patienten, die eine Maske tragen, zurückweisen soll. Tinzmann schweigt zu den Vorwürfen. Das Landratsamt kontaktierte ihn. Amtsmitarbeiter berichten von einer Zurückweisung und Beschimpfungen.

Im Klinikum Görlitz halte sich Tinzmann an Hygieneregelungen. In der „Arbeitsgemeinschaft Heime“ soll er schon vor Corona wegen seines Verhaltens Thema gewesen sein. Manche Heimmitarbeiter hätten Angst vor ihm. „Er hat Entscheidungskraft, wenn es um die Rettung der Bewohner geht.“ Wer ihn zur Rede stelle, müsse fürchten, dass er das nicht vergisst. Wagt ein Heimleiter Kritik, könne es passieren, das Tinzmann bei Verstorbenen „ungeklärte Todesursache“ankreuze“, was einen Automatismus zur Folge hat: Die Polizei kommt. Im Heim entsteht Unruhe. Bewohner ängstigten sich.

Falscher Totenschein ist strafbar

Die „ungeklärte Todesursache“ kreuzte Tinzmann an jenem Dezemberabend auf dem Totenschein an. 2019 registrierte die Polizei 888 „nichtnatürliche Todesfälle“ in den Landkreisen Bautzen und Görlitz. Nur ein Bruchteil stellt sich in der Regel als „nichtnatürlich“ heraus. Nicht selten wird das oder „Todesursache unklar“ von Notärzten angekreuzt, weil sie keine Zeit für eingehende Untersuchungen haben. 2020 wird wohl erstmals die Schwelle von 1.000 solcher Fälle gerissen, teilt ein Polizeisprecher mit. Mitte Dezember lag die Zahl bei 991.

Auch andere Heime haben Erfahrungen mit Tinzmann gemacht. Er halte sich nicht immer an die Maskenpflicht, verharmlose oder leugne Corona. „Darüber hatten wir schon diverse Diskussionen.“ Im Frühjahr sei es um das Tragen von Schutzkleidung gegangen. „Wir alle arbeiten über unsere Kräfte.“ Diskussionen über Regelungen führen zu müssen, „macht es noch mal viel schwerer." In einem anderen Heim soll er sich bis vor Kurzem nicht an die Maskenpflicht gehalten haben.

Landesärztekammer: 20 berufrechtliche Verfahren

Der Landesärztekammer liegen rund 50 Anzeigen gegen Ärzte vor. In der vergangenen Woche hatte die Landesärztekammer gegen eine Internistin aus Oelsnitz Strafanzeige gestellt, wegen Volksverhetzung. In 20 Fällen hat die Kammer berufsrechtliche Verfahren eingeleitet. Aus Görlitz könnte nun ein weiteres dazukommen. Die Kammer teilt nur mit, dass zu einem Görlitzer Arzt Beschwerden vorliegen, „wegen vermutlicher Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung, gegen das Bestattungsgesetz sowie gegen die ärztliche Berufsordnung“, sagt Sprecher Knut Köhler. Auf dem Totenschein meldepflichtige Krankheiten wegzulassen, kann schwere Folgen für Bestatter oder Ärzte haben, etwa bei einer zweiten Leichenschau.

Die meisten Ärzte halten sich an Regeln

Nach Wahrnehmung des Görlitzer Gastroenterologen Christian Haferland unterstützen die meisten Ärzte die geltenden Regelungen. "Aber sie sind nicht so laut, wie die, die es nicht tun." Menschen, die Corona leugnen oder verharmlosen, dürfte es vermutlichin jedem Berufsstand geben, "das nimmt leider die Ärzte nicht aus. Obwohl ich es nicht verstehe", sagt Haferland. "Wer eine naturwissenschaftliche Grundausbildung hat - gerade ein Arzt - sollte diese verinnerlicht haben, besonders dann, wenn er Verantwortung für andere Menschen hat."

Leugnen bedeute auch, die Verantwortung nicht übernehmen zu wollen. Die aber in der Praxis besonders hoch ist. Zum einen, weil bei einem Arzt berufsgemäß besonders viele Menschen aus einer Risikogruppe vorstellig werden. Zum anderen gibt es Arbeitsbereiche, in denen das Personal, unabhängig von Corona, einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt ist. Als ein Beispiel nennt Haferland die Aerosolbelastung bei Magenspiegelungen. "Es gibt viele andere solcher Bereiche. Das heißt, wir müssen natürlich auch unsere Mitarbeiter schützen, besonders jetzt. Nur dann haben wir eine Chance, arbeitsfähig zu bleiben."

Der Allgemeinarzt Leonhard Großmann sagt: „Man kann eine private Meinung haben und vertreten, die Frage ist, welche Pflichten man als Arzt auch gegenüber Dritten hat, den Patienten, Pflegeheimen, Sozialstationen.“ Er halte die Maskenpflicht und andere Hygienemaßnahmen in den Praxen und anderen Einrichtungen für sinnvoll. „Sich an die Regeln der Einrichtungen zu halten, ist alleine schon ein Gebot des Respektes“, so Grossmann.

Er plädiert dafür, den Erkenntnissen der Wissenschaft, etwa neuen Studienlagen, zu vertrauen. „Ich habe das Coronavirus auch noch nicht unter dem Mikroskop gesehen. Aber es gibt Wissenschaftler, die das für uns übernommen haben - es gibt Grundannahmen der Wissenschaft, auf die wir bauen müssen", sagt er. "Sonst können wir alles in Frage stellen und letztlich alle Erkrankungen und Therapien ad absurdum führen.“

Angespannte Lage für Ärzte und Pfleger

Die medizinische Situation ist so angespannt, dass die Staatsregierung niedergelassene Ärzte gebeten hat, zwischen den Festtagen die Versorgung abzusichern, damit es nicht zu einer Zusatzbelastung von Kliniken kommt. Das heißt in Pandemie-Zeiten auch, dass strenge Hygienemaßnahmen einzuhalten sind. Behörden und Kammern tun sich bisher schwer dabei, Verstöße zu ahnden.

Im Fall von Ralph Tinzmann könnte das Ordnungsamt ein Bußgeld verhängen, weil er bei Einsätzen die Maske nicht oder falsch trug. Der Totenschein könnte zum Fall für den Staatsanwalt werden, wenn ohne jede Prüfung eine angabepflichtige Information wie die Corona-Infektion nicht enthalten ist. Dann steht die strafbare Ausstellung eines falschen Zeugnisses im Raum. Die Landesärztekammer will vorliegende Beschwerden jetzt an die Landesdirektion übergeben, die über die Approbation von Ärzten entscheidet und diese bei Fehlverhalten entziehen kann.
     
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