In der Zwischenzeit im kleinsten Königreich Deutschlands:
Gegen 15:30 Uhr schleppt sich ein hagerer Mann fortgeschrittenen Alters zur Tür einer alten Konservenfabrik in Wittenberg. Einstmals hörte er auf den Namen Benjamin Michaelis. Heute ist er nur noch als "der Freiherr" bekannt. Auf der Schwelle findet er einen Brief adressiert an:
Mein Statsvolk
Peterstraße 2
[06886] Petersberg, Könikreich Deutschland
Plötzlich kommt Leben in die eingefallenen Augen: "ER hat an uns gedacht! Das muss ich sofort dem Amtmann im Staatsdienst Freiherr von Schulz melden!" Mühselig schleppt sich Freiherr Michaelis in den einzigen beleuchteten Raum des baufälligen Gebäudes. Versammelt um eine nackte 60 Watt Birne findet er das Staatsvolk, das erfolglos versucht sich an der Lampe warm zu bleiben.
BM: "Freiherr von Schulz ein Wunder ist Geschehen!"
MS: "Es gibt doch noch Toastbrot?"
BM: "Nein, unser König hat uns geschrieben!" Aus den Reihen des Volkes sind leise Freudensschreie zu hören. Schnell reißt Martin S. den Brief aus den Händen von Benjamin. Im Brief findet er folgenden Text:
"An mein Volk,
Wir Peter 1. König von Deutschland, Imperator Fiduziar, Oberster Reformator, Befehlshaber der NeuDeutschen Garde, Herzog von Wittenberg, Graf von Apollensdorf ect." verkünden:
Durch unsere unverschuldete Abwesenheit ist es zu einer Sedisvakanz gekommen! Wir haben also nun beschlossen, dass für die Zeit unserer Abwesenheit ein neuer König gewählt werden soll! Hiermit sind wird durch uns folgendes Wahlgesetz verkündet und beschlossen:
§1 Wählbar sind alle aus dem Stand der Demme.
§2 Wahlberechtigt ist der Stand der Demme.
§3 Nach demokratischen Grundsätzen erfolgt die Wahl öffentlich.
§4 Kein Demme darf für sich selbst stimmen.
§5 Bei Unentschieden wird die Wahl wiederholt.
Nun schreitet zur Wahl meine Kinder!
Mit Licht und Liebe euer Peter König.
Beide Demme fangen an nachzudenken. In Martins Augen blitzt die Gier nach Macht auf, in Benjamins Augen nur der Hunger nach Toastbrot.
BM: "So lasset uns wählen!"
MS: "Versammelt die Demme!"
BM: "Anwesend! Ich Stimme für meinen geschätzten Kollegen Freiherr von Schulz!"
MS: "Ich stimme für Benjamin..."
Das restliche Staatsvolk steckt die Köpfe zusammen und beginnt mit der Auszählung der Stimmen. Benjamin entreißt einem Staatshörigen die Decke und legt sie sich um die Schultern wie einstmals der Peter seinen Hermelinmantel. Martin übt sich indessen in huldvollem Winken und murmelt wiederholt: "Hiermit schlage ich euch zum Ritter!" und "Ich begnadige euch Benjamin!"
Nach etwa 20 Minuten ist die Auszählung der Stimmen abgeschlossen: "Unentschieden!"
MS: "Wie kann das sein, wir haben doch genau die königlichen Anweisungen befolgt!"
BM: "Auf zur nächsten Wahl!"
und wenn sie nicht geräumt wurden, so wählen sie noch heute!