Autor Thema: Theaterstück über Reichsdeppen  (Gelesen 3469 mal)

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Theaterstück über Reichsdeppen
« am: 13. Oktober 2017, 11:23:26 »
Ich habe die Info hier mal reingepackt, ist ja auch Aufklärung. Das Reichsdeppenthema hat in Berlin die Kulturszene erreicht. Ein Theaterstück "Staatenlos" findet vom 14.- 16.10. im Theaterdiscounter statt. Ist für mich leider zu weit und zu kurzfristig, Infos unter https://theaterdiscounter.de/stuecke/staatenlos , der Trailer ist schon sehenswert.
« Letzte Änderung: 13. Oktober 2017, 11:25:05 von Staatstragender »
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Re: Theaterstück über Reichsdeppen
« Antwort #1 am: 13. Oktober 2017, 11:33:23 »
Da wird Rüdi aber wieder sprühen vor Zorn. Wer teilt ihm das mit, dass es ein Stück mit dem Namen seines Vereins gibt. Vielleicht taucht er ja bei der Premiere oder einer Veranstaltung auf  ;D
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Re: Theaterstück über Reichsdeppen
« Antwort #2 am: 13. Oktober 2017, 11:43:08 »
Da wird Rüdi aber wieder sprühen vor Zorn. Wer teilt ihm das mit, dass es ein Stück mit dem Namen seines Vereins gibt. Vielleicht taucht er ja bei der Premiere oder einer Veranstaltung auf  ;D

Sein Verein heißt seit Neuestem ja staatenlos Info Comedian e.V., da wird er schon ein bisschen Satire vertragen, ist ja alles nur Satire, nicht wahr Rüdibär?

Zornig wird er höchstens, wenn er sich den Abspann im Einzelbild ansieht, gut gemacht Abteilung D!
 :salut:
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Re: Theaterstück über Reichsdeppen
« Antwort #3 am: 13. Oktober 2017, 11:51:35 »
Erledigt.
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Re: Theaterstück über Reichsdeppen
« Antwort #4 am: 13. Oktober 2017, 12:13:20 »
Hier noch eine Info von WDR5 dazu:

http://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-scala-aktuelle-kultur/audio-staatenlos---ein-stueck-ueber-die-reichsbuergerbewegung-100.html

Rüdi schickt vielleicht den Käpt'n hin  :salut:

Detlev Hegeler könnte auch klagen, der Sprecher im Trailer...
« Letzte Änderung: 13. Oktober 2017, 12:23:45 von Staatstragender »
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Müll Mann

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Theaterkritik
« Antwort #5 am: 15. Oktober 2017, 01:31:06 »
Nach den vielen Prozessberichten versuche ich mich heute mal in einer anderen Disziplin, einem Theater-Bericht für den  Feuilleton des Sonnenstaatlandes. Ich war heute bei oben benanntem Stück, zunächst nur widerwillig, aber ich habe es nicht bereut.

Die Zuschauenden sitzen in der Mitte eines Raumes auf Pappkisten, eine Bühne gibt es nicht. An allen 4 Seiten werden Videos projeziert. Dargeboten wird das Stück von 4 Darstellenden. Zunächst standen diese nebeneinander und  begannen abwechselnd den Text von Monis Gründungsrede des Staatenbundes Österreich herunterzubeten. Im Hintergrund wurde der Text "Staatenbund Österreich" projeziert, unterbrochen von Blenden in den Saal der damaligen Gründungsfeierlichkeiten. Auf einem Laptop an der Seite war Moni zu sehen, so dass eingeweihten Zuschauenden klar wurde, worum es eigentlich geht. Wenn im Originalvideo Moni von tosendem Applaus im Saal unterbrochen wurde machten die Sprecher auch eine Pause. Das Publikum im Theater blieb jedoch still und guckte zunächst erwartungsvoll, dann verwirrt in die ausdruckslosen Gesichter der Schauspieler. Diese konnten sich mitunter ein Grinsen nicht verkneifen, ob dies beabsichtigt und Teil der Performance war ließ sich nicht klären.

Nach dem etwas länglichen Teil zum Staatenbund wurde es lebhafter mit einem Rap, unterlegt von Bildern unserer Ursache und Szenen von Polizeigewalt. Für Verstörung sorgte dann als nächstes ein synchron nachgesprochenes Video von Freeman Joe in dem er den Holocaust leugnete. Dann wieder Adrian, zunächst mit seinem Hafensänger-Auftritt.

Jetzt folgte eine Performance mitten im Publikum Dort wurde eine Papierkorb ausgeleert und alle möglichen amtlich aussehenden Dokumente in einen Schredder geschoben, Personalausweis, Krankenkassenkarte, Führerschein und Kreditkarte wurden mit einer Schere zerlegt. Aus dem dazu gesprochen Text ergab sich, dass es sich um die Nachstellung eines Videos von Ingo Köth handeln müsste.

Nun folgte wieder der schöne Adrian. Diesmal bei einem Vortrag bei dem er gerade ein Video von seinem Hafensängerauftritt zeigen wollte, dies aber nur auf der Seite liegend hinbekam. Eine Schauspielerin schnappte sich drauf hin den Beamer und drehte diesen auf die Seite. Der Kampf mit der Technik in dem Video wurde von den Darstellern eins zu eins nachgespielt. Es folgte ein vehementer Auftritt des Urians. Anhand des Zusammenzuckens einiger Zuschauenden wurde der Auftritt durch den Darsteller im Theater sehr wirklichkeitsnah dargestellt. Es folgte ein Streitgespräch von Adrian mit einem Wolfgang. Da Adrian etwas davon sagte, dass er in Nürnberg leider nicht dabei sein könne, vermute ich, dass es sich um Wolfgang Plan handeln dürfte. Das Streitgespräch fand mitten im Publikum statt, ab jetzt waren wir mitten im Geschehen.

Durch die ständig wechselnden Spielorte wurde das Publikum zunehmend desorientiert. Teilweise liefen mehrere Videos gleichzeitig und dementsprechend sprachen auch mehrere Schauspieler gleichzeitig. So spielte zum Beispiel auf einer Seite des Raumes der Zopfkönig auf der Leinwand Klavier, ein Schauspieler davor. Auf der anderen Seite des Raumes trällerte Fitzek dagegen gerade die Geschichte der Gründung des Königreiches herunter, vorgetragen durch eine Schauspielerin.

Weitere Highlights waren bahnbrechende Erkenntnisse zum Erdmagnetismus mit uns DDR-Ingo sowie Geschwafel zum Seerecht von Maria bei Wake-News. Dort wurde die bahnbrechende Erkenntnis präsentiert, dass solange die Polizei noch grüne Autos hatte das Bodenrecht galt, seit Polizeiautos aber blau sind würde das Seerecht gelten. Das Publikum lachte schallend.

Jetzt nahm sich die Theatertruppe noch selbst auf die Schippe. Einer der Schauspieltr stellte sich mit einer großen Karte des Deuschen Reiches, solch eine wie es früher im Schulunterricht gab, mitten ins Publikum. Beim umständlichen Öffnen der Karte mussten die Zuschauenden darauf achten, dass Ding nicht vor den Kopf zu bekommen. Der Schauspieler stellte dabei eine Rede nach, die er selbst bei den Hagener Soziologietagen gehalten hatte. Am anderen Ende des Raumes quatschte ein Reichsbürger dagegen.

Nun wurde die Dosis langsam gesteigert, es wurden immer mehr Videos gleichzeitig und mit zunehmender Geschwindigkeit abgespielt. Wieder dabei die Ursache und Wolfgang Plan. Abgeschlossen wurde die Vorstellung mit einem Video im Wohnzimmer eines Reichsdeppen. Dort schien so eine Art psychiatrische Begutachtung stattzufinden. Der Reichsbürger selbst war nicht zu sehen, filmte den ungebetenen Besucher anscheinend von der Treppe. Der Psychiater versuchte sich das Vertrauen des Untersuchungsobjektes zu erschleichen, indem er Interesse an dem reichsdeppischen Quark äußerte. Der Reichsdepp antwortete zunächst nur mit einer Litanei zum Thema Unterschrift. Der Psychiater war recht interessiert und versicherte dem Dozenten, dass er als Mediziner ja keine Ahnung von solchen Dingen hätte und der Reichi als Tischler das sicher besser wisse.

Das Video endete plötzlich, die Darsteller verließen den Raum und zurück blieb ein verwirrtes Publikum im Dunklen.
Als begriffen wurde, dass das Stück jetzt zuende sei folgte aber frenetischer Beifall.

Meine Nachbbarin war mit dem letzten Video überfordert und fragte mich, wie ich das verstanden hätte. Ich begann ihre was über Betreuung und die dazu notwendigen Voraussetzungen zu erzählen und wir kamen über die Reichsbürger im Allgemeinen ins Gespräch. Sie hörte interessiert zu. Im Vorraum angekommen sprach sie dann die ihr offesichtlich bekannten Schauspieler an und meinte, dass sei da einen Experten getroffen hätte. Als der eine Schauspieler dann fragte, ob ich der Müllmann sei, war ich doch etwas überrascht.

Jedenfalls haben wir uns noch gut über die Kundschaft unterhalten. Die Darsteller sind eifrige Nutzer des Sonnenstaatlandes. Die Videos werden übrigens für jede Aufführung etwas anders zusammengestellt. Es gibt noch am Montag, den 16.10. und Dienstag den 17.10. Gelegenheit sich das Stück anzugucken. Wer also in Berlin ist und Zeit hat, kann dies gerne machen. Am Montag findet nach der Vorstellung noch eine Gesprächsrunde mit den Darstellern statt, fachkundiges Publikum ist da sicher gerne gesehen.

Die 15 Euro waren jedenfalls gut für einen schönen Abend investiert.

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Re: Theaterstück über Reichsdeppen
« Antwort #6 am: 15. Oktober 2017, 07:34:39 »
Wow. Das hört sich genial an. Schade, dass Berlin für mich zu weit ist. Danke für den Bericht. Hört sich aber an, als ob man als Reichadeppenkenner mehr spaß an diesem Stück hätte.
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Re: Theaterstück über Reichsdeppen
« Antwort #7 am: 15. Oktober 2017, 10:57:38 »
Danke für den Bericht. Das klingt in der Tat interessant, aber auch für mich ist Berlin zu weit weg und mein momentaner Terminplan zu voll, um mal eben hochzufahren.
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Offline rtk

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Re: Theaterstück über Reichsdeppen
« Antwort #8 am: 15. Oktober 2017, 12:14:05 »
Detlev Hegeler könnte auch klagen, der Sprecher im Trailer...

Das ist nicht der Hegeler,  sondern Gerhard Valencak. Das Originalvideo mit dem ganzen Gedicht ist anscheinend nicht mehr online, da Gerhard sich jetzt ganz auf Chemtrail-Dokumentationen und Orgonit verlegt hat.
 

Offline Yun-Yuuzhan

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Re: Theaterkritik
« Antwort #9 am: 15. Oktober 2017, 15:54:14 »
Im Vorraum angekommen sprach sie dann die ihr offesichtlich bekannten Schauspieler an und meinte, dass sei da einen Experten getroffen hätte. Als der eine Schauspieler dann fragte, ob ich der Müllmann sei, war ich doch etwas überrascht.

Wow, Da haste jetzt sogar Fans, Gratulliere.

Lass mich raten, als nächstes planst du das Theaterstück: wie der Müllmann zum SSL gekommen ist?
 

Offline A.R.Schkrampe

Re: Theaterkritik
« Antwort #10 am: 15. Oktober 2017, 20:36:31 »
...
Lass mich raten, als nächstes planst du das Theaterstück: wie der Müllmann zum SSL gekommen ist?

So ein auf Mülli zugeschnittenes Theaterstück ist bereits in Vorbereitung.
Die darstellerische Performance basiert auf "Schwanensee".
 
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Offline truthseeker

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Re: Theaterstück über Reichsdeppen
« Antwort #11 am: 16. Oktober 2017, 23:12:32 »
Müll Mann, vielen Dank für deinen Bericht!
Habe mir die Inszenierung heute auch angeschaut. Hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ist mal eine ganz andere Herangehensweise an das Thema.

Ich möchte mir jetzt Reichi-Videos nur noch auf diese Weise anschauen.
« Letzte Änderung: 16. Oktober 2017, 23:25:22 von truthseeker »
Truth is a shining goddess, always veiled, always distant, never wholly approachable, but worthy of all the devotion of which the human spirit is capable.

- Bertrand Russell
 
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Müll Mann

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Re: Theaterstück über Reichsdeppen
« Antwort #12 am: 16. Oktober 2017, 23:15:59 »
Habe mir die Inszenierung heute auch angeschaut. Hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ist mal eine ganz andere Herangehensweise an das Thema.

Wie war denn das Publikumsgespräch hinterher?
 

Offline truthseeker

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Re: Theaterstück über Reichsdeppen
« Antwort #13 am: 16. Oktober 2017, 23:25:00 »
Soviel Zeit hatte ich leider nicht. Ich musste nach der Vorstellung schon weg :/

Ich war aber über das Publikum überrascht. Durchaus lebensälter.

Vielleicht sollte ich öfters in Theater gehen.
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Müll Mann

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Re: Theaterstück über Reichsdeppen
« Antwort #14 am: 16. Oktober 2017, 23:30:18 »
Ich war aber über das Publikum überrascht. Durchaus lebensälter.

Vielleicht sollte ich öfters in Theater gehen.

Am Samstag war das Publikum von Mitte 20 bis Anfang 40. Ich gehörte schon ziemlich zu den ältesten mit Mitte 40.

Das TD ist schon sehr spezielles Theater.
 
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