Autor Thema: Breitbart News - Trump exportiert Aluhüte  (Gelesen 6913 mal)

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dtx

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https://www.freitag.de/autoren/hubertus-j-schwarz/hoffnung-im-pappkarton

"Hoffnung im Pappkarton" - die meisten Leute (mich eingeschlossen) - wissen über das Leben in den Staaten so gut wie gar nichts. Wenn man aber die letzte Wahl verstehen will, bei der die beiden Partei-Eier offenbar die unpassendsten Kandidaten ins Rennen schickten, die sie finden konnten, muß man schon etwas genauer hinschauen. Die Frage lautet also, ob sich Frankreich und Deutschland schon genug Abgehängte leisten, daß Trump mit seinem Export Erfolg haben kann.
 

Offline Aluhutträger

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Die Frage ist, was bedeutet abgehängt derzeit in Mitteeuropa und was bedeutet abgehängt derzeit in den USA und wenn ich da ins Kalkül ziehe, dass sich gerade die AfD ja sehr gerne darüber echauffiert, das selbst für die Einquartierung "dahergelaufener" Flüchtlinge in Unterkünfte und das Leisten einer Versorgung, die sicherlich nciht besonders toll, mit den im verlinkten Artikel beschriebenen Verhältnissen aber purem Luxus gleichkommen, fällt die Antwort mMn relativ eindeutig dahingehend aus, dass man sich in Mitteleuropa darüber keine Sorgen machen muss, im Süden und in Richtung Balkan mag das anders aussehen.
 

dtx

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Das ist zwar im Grunde richtig, aber mit dem Argument bekommst Du leider keinen Pegiden wieder hinter dem Ofen verstaut. Außerdem ist es ja auch nicht so, daß wir in D keine Obdachlosen hätten. In Gegenden mit einem kaputten Wohnungsmarkt kannst Du an den Amtsgerichten nahezu täglich Räumungsprozesse beobachten. 
 

Offline Aluhutträger

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Wohl war und das die Dinge in den Obdachlosenunterkünften ebenfalls nicht zum Besten stehen ist mir auch bewusst, trotzdem ist das sowohl deutlich davon entfernt ein Massenphenomän darzustellen, das einen signifikanten Bevölkerungsanteil betreffen würde, noch ist es so, das die Leute vom Staat komplett im Stich gelassen werden. Darüber hinaus ist niemand gezwungen in einer Gegend mit kaputtem Wohnungsmarkt zu leben, dem Gegenüber gibt es ja durchaus auch genügend Gegenden mit hohen Leerstandsquoten, wo man sich von vermietender Seite vielleicht nicht unbedingt über die Klientel freut, aber die Kohle für die Miete vom Amt lieber nehmen würde, als den Leerstand weiter hin zu nehmen, insofern sehe ich das eher als persönliches Problem der Betroffenen an, dem mit einem Minimum an Flexibilität sicher Abhilfe geschaffen werden könnte.
Ketzerisch könnte man an der Stelle sagen, sicherlich haben wir Obdachlose, auf der anderen Seite sollte es für die Selben eigenlich mit einem Minimum an Eigeninitiative machbar sein aus der Situation wider heraus zu kommen.

Überzeugte Peg♥♥♥en bekommt man ohnehin nicht mit Argumenten wieder verstaut (denn wenn sie denen gegenüber nicht resistend wären, hätten sie ihren Verein ja gar nciht erst aufgemacht, mit sauberen Argumenten sind ja nun weder deren Ansichten, noch politische Ziele, falls man das so nennen will begründbar), gegen den harten Kern dieser Bande gäbe es, denke ich nur eine brauchbare Medizin und die bestünde darin sie alle zu (Begriff der Phantasie des Lesers überlassen). Aber das dürften maximal 1-2% der ♥♥♥en ausmachen, der Rest sind Mitläufer und die werden, wenn sich positive Veränderungen einstellen oder ihnen klar wird, dass man mit dem AfD-Verein keinen wirklichen Einfluss bekommen wird, sich auch ganz schnell wieder in alle Winde verstreuen. Ganz ernsthaft, was haben die denn? Sie schaffen es in Ostdeutschland ein paar 1.000 Hanseln auf die Straßen zu bringen, Argumente haben sie keine und den weg in irgendeine Regierungskoalition verbauen sie sich mit ihren Parolen von ganz allein.
Da bleib ich dabei, die werden im Bund und in NRW eher auf 10% kommen als auf 20, denn wirklich abehängte Leute haben wir hier nicht/kaum.
Im Übrigen müsste man sich wenn man es an der US-Wahl messen wollte auch ersteinmal klar darüber werden, wer alles zur Wahl hingegangen ist und wer nicht, bei den völlig abgehängten, bezweifle ich nämlich irgendwie dass sie es getan haben.

 
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Offline dieda

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Um die sächs. Verhältnisse etwas zu verständlicher zu machen:

Dieses Bundesland, geteilt in 3 1/2 "Bezirke" war in 40 Jahren unter einer Einheitspartei, die aus ideologischen Gründen schon die Augen vor den rechten Umtrieben im eigenen Land verschlossen hatte, schon einmal wirtschaftlich bankrott gegangen und dann kam nach 1990 ein Herr aus NRW von einer dort nur als Oppossition bekannten Partei vorbei, der sich selbst gern als "König Kurt" bezeichnete und den frisch in die unbekannte Freiheit entlassenen und oft bei Null neustartenden Diktaturgeschädigten eines teilweise etwas eigensinnigen Bergvölkchens, das mal Vorreiter der industriellen Entwicklung war versprach: "We make Saxonia great again!" Der Jubel der Massen war groß und alle vorsichtigen Bedenkenträger galten als "Nestbeschmutzer", auch die, die weiter vor den rechten Umtrieben im Lande warnten, auch der neue König wollte die Augen verschließen.

Dann folgte der gewaltige Autobahnbau (teilweise im Wortsinne) zusammen mit der stillen Deindustrialisierung und alles schien eine lange Weile gut, viele Gute gingen doch, weg oder in die innere Emigration oder zum lieben Herrgott und nach über weiteren 20 Jahren "Einheitspartei" made in Saxonia sind tatsächlich so einige "Leuchttürme" entstanden, deren Licht aber eben doch nicht hinter jede nun völlig abgehängte und von den Jungen, guten Geistern und vor allem guten jungen Frauen verlassen Bergkette strahlt, parallel zu einer starken, gefestigten männlichüberschüssig- angetagten Ultra- Rechten und deren Kinder, die heute noch immer oder schon wieder hinter jedem Andersdenkenden und Intellektuellen reflexhaft einen "Joooden" oder "Linksfaschisten" vermutet und noch immer an den großen, starken Mann glaubt, sei es als Zar, als BFB- Präsident, starker Mann im weißen Haus, Oberpirat oder Dath Vater..
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 
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dtx

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Es gibt hier noch mehr Leute, die von dem angeblich kleinen, zänkischen Bergvölkchen abstammen. Tatsächlich sind nur die Dresdener und Leipziger zänkisch, die diversen Bergvölkchen aber derart obrigkeitshörig, daß Deutschlands bekanntester Pantoffelheld an ihnen seine helle Freude hatte. Letztlich entschuldigt das alles aber gar nichts. Den Thüringern ging es zu DDR-Zeiten nicht besser. Trotzdem tun sich sich nicht mit derartigem Wahnwitz hervor.
 

Offline Aluhutträger

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Na, das halte ich für etwas schnell geschossen, Leipzig und Dresden mögen die locations sein, wo der Wahnwitz am krassesten celebriert wird, das sagt uns aber noch nicht allzuviel darüber wer genau da herumbölkt. Das es sich in Sachsen derart konzentriert mag vielleicht neben den verhältnissmäßig großen Konzentrationen an Wendeverlierern (Sachsen dürfte einen deutlich höheren Anteil am Industriesektor der DDR aufgewiesen haben als Thüringen, daher von der Deindustrialisierung stärker betroffen worden sein als letzteres) auch mit der Innenpolitik  der beiden Länder zusammenhängen in Thüringen ist die Regierungskoalition ja doch etwas anders gestrickt als in Sachsen, mag sein, das sich daraus ein anderer Umgang mit diesen Zuständen ableitet und sich Sachsen als location daher besser eignet als etwa Thüringen. Zummindest ist mir Herr Tillich noch nicht als besonderer PEGIDA-Widersacher aufgefallen, mag sein, die Dinge liegen in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg etwas anders.
 

Offline Fottzilla

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Da bleib ich dabei, die werden im Bund und in NRW eher auf 10% kommen als auf 20, denn wirklich abgehängte Leute haben wir hier nicht/kaum.
Aber genug Leute, die sich abgehängt fühlen. Im Osten sind auch nicht 20% der Leute abgehängt. Und wenn die 40+ Jahre malocht haben und dann von ihrer Rente nicht leben können, kann ich Unmut nachvollziehen. Wer sich abgehängt fühlt, sucht gerne nach Schuldigen. "Die Ausländer" sind immer ein gefundenes Fressen. Es wählt nicht rechts, wer abgehängt ist. Solche Leute gehen gar nicht wählen, weil sie nie erlebt haben, dass sie mal etwas verändert hätten. Es sind diejenigen, die Angst haben, und das sind die, die Nazis wie die AfD abfischen, indem sie die Ängste schüren. Oder ihnen T-Shirts gibt.
"Ich klaue doch nicht von mir selbst" - Fitzek über das Geld anderer Leute

Spirituelle Geistvernetzung durch Neugeborenenopfer ist eine Mechanik.
 

Offline Aluhutträger

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Da bleib ich dabei, die werden im Bund und in NRW eher auf 10% kommen als auf 20, denn wirklich abgehängte Leute haben wir hier nicht/kaum.
Aber genug Leute, die sich abgehängt fühlen. Im Osten sind auch nicht 20% der Leute abgehängt. Und wenn die 40+ Jahre malocht haben und dann von ihrer Rente nicht leben können, kann ich Unmut nachvollziehen. Wer sich abgehängt fühlt, sucht gerne nach Schuldigen. "Die Ausländer" sind immer ein gefundenes Fressen. Es wählt nicht rechts, wer abgehängt ist. Solche Leute gehen gar nicht wählen, weil sie nie erlebt haben, dass sie mal etwas verändert hätten. Es sind diejenigen, die Angst haben, und das sind die, die Nazis wie die AfD abfischen, indem sie die Ängste schüren. Oder ihnen T-Shirts gibt.
Drohende Altersarmut gibt es in Deutschland überall, Flüchtlingsproblem ist auch seit 2 Jahren überall gegenwärtig. Trotzdem ist die AfD seit Anfang 2015 weder in Bremen noch Hamburg, noch Baden-Würtemberg noch Rheinland-Pfalz, noch Berlin hat die AfD die an die Wand gemalten 20% erreicht, lediglich in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt hat sie das bislang geschafft, sprich bislang lediglich in zwei dünn bevölkerten Ländern im Osten.
In Bayern wird die AfD einen schwereren Stand haben als anderswo, dafür dürfte die CSU schon sorgen und NRW besteht bereits seit hundert Jahren und länger zur Hälfte aus Einwanderern, da wird Panikmache vor den "bösen" Ausländern nicht in der Form auf fruchtbaren Boden fallen, meine ich.
Im Bund sehe ich die AfD präziser irgendwo zwischen 13%-15% und ob das zu einem Problem wird, wird massiv davon abhängen ob die FDP es wieder ins Parlament schafft, aber warten wirs ab, was das nächste Jahr bringt.
 

dtx

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In Baden-Württemberg hat die AfD 22 Sitze, die SPD hat 19 und die FDP 12. In Rheinland-Pfalz hat die AfD 14 Sitze, mehr als FDP und Grüne zusammen. In Hamburg sind die AfDler mit 7 Sitzen in der Bürgerschaft, wobei die Leuts zwar so tun, als ob sie mit ihrer Führung nichts zu tun haben wollen, aber auch nicht die Konsequenz ziehen und fraktionslos werden möchten. Du scheinst also die Ergebnisse der letzten Wahlen nicht so richtig mitbekommen zu haben.

Tatsächlich Abgehängte gibt es hierzulande schon zu viel
https://www.hinzundkunzt.de/obdachlos-in-hamburg/
http://www.bild.de/regional/hamburg/♥♥♥/tod-am-michel-34211026.bild.html
(die drei Herzchen bitte durch das korrekt geschriebene "PFNNER" ersetzen - am 12.01.2014 waren an gut frequentierten Stellen Hamburgs zwei Obdachlose erfroren)
http://www.t-online.de/regionales/id_50179606/zaun-gegen-obdachlose-soll-weg.html
jeder, der sich als HartzIV-Empfänger Sanktionen einfängt, läuft früher oder später Gefahr, aus der Wohnung zu fliegen. Daß das politisch gewollt oder zumindest biligend in Kauf genommen ist, belegt die Studie der Humbold-Universität zu den Räumungen in Berlin
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/studie-der-humboldt-universitaet-berlin-ist-hauptstadt-der-raeumungsklagen-819894
https://www.sowi.hu-berlin.de/de/lehrbereiche/stadtsoz/forschung/projekte/studie-zr-web.pdf
Dabei fällt auf, daß der Gesetzgeber die Dauer der Sanktionen so bemessen hat, daß sofort eine fristlose Kündigung und die Räumungsklage möglich sind. Außerdem hat es gerade in Berlin lange gedauert, bis die Gerichte Räumungsklagen abwiesen, die die jobcenter durch rechtswidriges "Einsparen" der Wohnungskosten herbeigeführt hatten. Den Mietern war dabei vorgegaukelt worden, daß die Miete nach § 22 Abs. 7 SGB II direkt an die Vermieter gezahlt würde.
Aber um obdachlos zu werden, muß man heutzutage noch nicht einmal unbedingt Mietschulden haben. Nicht jeder, der eine Eigenbedarfsklage verliert, findet auch etwas Neues.

Dazu kommen  die, die - wie Fotzilla richtig sagt - sich subjektiv abgehängt fühlen und im Elend anderer zu Recht keinen Trost finden. Das dürfte vor allem dann passieren, wenn Kinder in Hartz-IV-Familien aufwachsen, die Eltern möchten, daß sie eine ordentliche Ausbildung bekommen und dabei mit einem Jobcenter aneinandergeraten, daß die Stifte ab 15 (da endet die Schulpflicht) zum Geldverdienen verdonnern will. Diese JobCenter fordern dann schon mal per Meldetermin zum Schulschwänzen auf und drohen den Kiddies mit Sanktionen, wenn sie dem Unterricht nicht fernbleiben wollen. Nicht alle Eltern sind bereit und in der Lage, da gegenzuhalten, von so Überflüssigem wie Weihnachtsgeschenken oder der Teilnahme an Klassenfahrten mal ganz zu schweigen ...
« Letzte Änderung: 21. November 2016, 09:58:58 von dtx »
 
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Ist ja alles schön und gut, was du schreibst, aber zum Thema Obdachlosigkeit, wie viel Prozent der Beölkerung betrifft das deiner Meinung nach real?
So groß die Schweinerei in Einzelfällen auch sein mag, aber im Bezug auf die kommende Wahl wird das wirkich eine zu vernachlässigende Größe sein, zumal es ja nicht so ist, als wenn es das vor 4 Jahren noch nicht gegeben hätte.

Zur Sitzverteilung bei den vorangegangenen Wahlen:

In Baden Würtemberg liegt das aber eher an einer erschreckend schwachen SPD und einer sehr starken Grünen.
Die FDP kratzt gerade so an der 5%-Hürde will heißen, je nach Bundesland wird man auch wenn man 15% hat mehr haben als FDP und Grüne zusammen, ist ebenfalls kein Indiz dafür, das mit 20% + x zu rechnen wäre.

Das es mitunter eine frustrierende Situation ist von Transferleistungen abhängig zu sein oder Angst davor zu haben in Abhängigkeit zu geraten ist sicherlich ebenfalls richtig. Das heißt aber noch lange nicht dass jeder, den das betrifft die AfD wählen wird, denn zummindest die, die noch einigermaßen klar bei Verstand sind, werden sich auch darüber im Klaren sein, dass ihre Lage nicht besser wird, dadurch, dass sie anfangen Ausländer zu hassen, zumal die AfD soweit mir bekannt ist kein sozialpolitisches Programm in der Hand hat, was diesen Namen verdienen würde.
Die für Abgehängte und solche die das fürchten, wesentlich sinnvollere Alternative bestünde darin links zu wählen und auch wenn die Linke vermutlich eher 1-2% im Vergleich zu den letzten Wahlen verlieren wird, sind auch da noch ca. 10% zu erwarten, von denen ein großer Teil eben aus dem selben Grund zur Wahl geht. Nehmen wir die 10% mit den postullierten 20% für die AfD zusammen wären wir bei 30% der Wahbeteiligten, die ihre Wahlentscheidung aus Existenzangst heraus treffen müssten und bei so katastrophalen Zuständen sehe ich uns (noch) nicht.
Im Bevölkerungsschnitt wird die AfD bei 10-15% liegen, was ihr Auftrieb geben könnte wäre a) Die Wahlbeteiligung von AfD-Beführwortern ist im Vergleich zu anderen Parteien überproportional hoch, b) die FDP fällt mit 4,irgendwas% durch und damit fallen fast 5% der Wählerstimmen unter den Tisch. Beides müsste erst einmal eintreten und da bin ich doch sehr skeptisch. Sicherlich ist die AfD ohne Frage gleichzeitig Ausfluss sich aufstauender sozialer Probleme und (a)soziales Problem zugleich, aber die bisherigen Länderwahlen zeigen einfach, wie man es dreht und wendet in ihrer Mehrheit bisher keine 20% AfD.
 

Offline Chemtrail-Fan

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@Aluhutträger :

Was Du schreibst, ist im Wesentlichen korrekt.
Du vermutest jetzt richtig, dass da das ABER kommt...  ;D

ABER
Du rechnest mit zu vielen klar denkenden Menschen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Quote leider nicht so hoch ist, wie man hofft und denkt.
Du sprichst zum Beispiel das nicht existierende Sozialprogramm der AfD an (btw: haben die überhaupt zu etwas ein echtes Programm???). Ein erheblicher Teil der Wähler (sofern sie wählen gehen) interessiert sich einen Sch... um das Programm der Partei, die sie wählen. Die ehemaligen Volksparteien konnten damit über viele Jahrzehnte gut leben. Da hat der Urgroßvater schon die Partei XXX gewählt, der Großvater auch usw, also machte es der Enkel auch so.
Ich erinnere mich an einen Beitrag in der Lügenkresse vor der letzten Bundestagswahl, wo einige ältere Damen stolz in die Kamera erzählten, dass sie selbstverständlich die Frau Merkel wählen würden, weil die immer so nett und sympathisch im Fernsehen rüberkommt. Das ist dann die Grundlage, auf welcher die Wahlentscheidungen getroffen werden... :facepalm:

Aktuell reicht für viele schon aus, dass sich da eine Partei "Alternative..." nennt. Und dann reicht noch das bekannte inhaltslose Geschwafel der Vertreter dieser Partei, Hauptsache, es geht gegen "die da oben".
Nicht zu unterschätzen ist auch das gewaltige Lager der bisherigen Nichtwähler (hab jetzt die letzten Daten nicht im Kopf, aber irgendwas um die 40% der Wahlberechtigten dürften es wieder gewesen sein). Wenn es einer Partei welcher Couleur auch immer gelingt, die zu motivieren, wieder zu Wahl zu gehen und in ihrem Sinne abzustimmen, kann das die bisherige Lage deutlich ändern. Dafür können wir bei den Nichtwählern allerdings sicherlich mit einem erheblichen Anteil rechnen, die entweder zu lethargisch/uninteressiert sind, zur Wahl zu gehen, oder die Wahlen generell ablehnen.

Nichtsdestotrotz hoffe ich mit Dir, dass das Ergebnis nächstes Jahr nicht so dramatisch wird. Ich persönlich rechne allerdings mit 20...25%, da diese Partei Grenzgänger und Unzufriedene aus allen Lagern an sich zieht. Bei den "Unzufriedenen" spielt das Motiv noch nicht mal eine Rolle. :scratch:


PS von Edith:
Eigentlich ist das alles natürlich Kaffeesatzleserei, da noch zu viel passieren kann bis zur Wahl.
Aber die sogenannten "etablierten" Parteien sollten nicht zu sicher sein. Mal so ganz ohne Partei- und/oder Personennamen hier nennen zu wollen: man muss sich nicht bei jedem D***en anbiedern, aber zu viel Überheblichkeit, Arroganz und Selbstsicherheit kann sich auch ins Negative verkehren...
« Letzte Änderung: 21. November 2016, 13:27:51 von Chemtrail-Fan »
Ich habe mir bereits eine feste Meinung gebildet! Verwirren Sie mich bitte nicht mit Fakten!
 

Offline hair mess

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Ich beklage im privaten Gespräch schon seit Jahrzehnten, dass Wahlentscheidungen nicht auf gezielt erlangten Erkenntnissen über die Ziele der Parteien zu gewissen Themen und anstehenden Problemen sondern auf Gefühl oder Tradition beruht.
Dies haben Politiker ausgenutzt. Der letzte, der politische Bildung betrieben hat, war Brandt mit seiner Ostpolitik. Das musste noch intensiv erklärt werden. Oder die Diskussionen über Stamokap. Mag sein, dass es sowas noch gibt. Aber darüber berichtet heute keiner mehr.

Der Rest ist über Gefühle gegangen. Berichte über Politik wurden boulevardesk.
Und die Politik hat das hingenommen.
Die Politik hat bestenfalls noch gemacht aber nicht erklärt.
Auch Schwenks ganzer Parteien nach rechts oder links wurden nicht erklärt.
Niemand hat uns erklärt, warum dies oder das gemacht wird, wohin das Land dadurch steuert.
Mir musste man da auch nicht mehr alles erklären. Meine Ausbildung ist da meist ganz brauchbar.
Aber die meisten waren dann doch sehr alleingelassen.
Jeder wollte die Wähler über die Gefühle fassen, und nicht über Fakten. Dies ist beileibe kein deutsches Problem. Aber dass keinen mehr die Fakten interessieren, braucht Niemanden zu wundern.
Jetzt ernten wir die Folgen der unpolitischen Politik.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Der Rest ist über Gefühle gegangen. Berichte über Politik wurden boulevardesk.
Und die Politik hat das hingenommen.
Die Politik hat bestenfalls noch gemacht aber nicht erklärt.

Eine Entwicklung, die im stillschweigenden aber beiderseitigen Einverständnis ablief.
Dabei wurde von Politikern und Bürgern verdrängt, dass die Rahmenbedingungen, die den Deal erst möglich machten, keineswegs vom Himmel gefallen oder für alle Zeiten in Stein gemeißelt wurden.
Eine Region, darin Deutschland, in der jahrzehntelang Frieden und wirtschaftliches Wohlergehen herrschen, ist im historischen wie aktuellen Vergleich eine Ausnahme. In dieser bald als Normalzustand erachteten Ausnahme hatten sich die Bürger eingerichtet, zurückgelehnt und Politik als Dienstleistung erachtet, der nicht mehr Interesse galt als der funktionierenden Wasserversorgung ihrer Häuser. Politiker haben ein Gespür für die Bedürfnisse ihrer Mitmenschen. Und sie sind, natürlich und was sonst, auch Menschen.
Warum die Bürger also mit Details, etwa zur Europapolitik, füttern, die anscheinend eh niemanden interessieren. Warum aufwendig für Mehrheiten an der Basis kämpfen wenn wichtige, grundsätzliche Positionen einer Partei betreffende, Änderungen per Beschluss erreicht werden können, ohne dass dabei ein nennenswertes Murren von der Basis als Gegenwind zu erwarten ist.

Mit verkündeten Visionen für die Zukunft, die auf der realistischen undjederzeit möglichen Verschlechterung der Lebensumstände beruhen, sind Wahlen schlechter zu gewinnen als mit einen „Alles bleibt gut“.
Der Deal bekommt Risse weil, wer hätte es gedacht, dessen Grundlage, in Form des als garantiert vorausgesetzten Wohlergehens für alle und immer, bröckelt.
Einseitige Schuldzuweisungen im Stil von Pegida, AfD & Co. sind in dieser Situation nicht angebracht, den erreichten Punkt haben wir gemeinsam erwandert.

Dabei unterliessen die (gewählten) Bergführer Hinweise, dass der gewohnt flache und bequeme Weg schon nach der nächsten Biegung etwas steiler und steiniger werden könne. Sie wollten eben nicht, dass die Tour an einen Mitbewerber geht. Die unterschiedlich vorbereiteten Wanderer erwiesen ihnen Vertrauen in Form von Desinteresse. Das Maß ihres Vertrauens richtete sich nach ihren persönlichen und, ebenfalls wichtig, den vorgegebenen Möglichkeiten.
Die einen, in Badelatschen und ohne Regenmantel, und die anderen, für den Mount Everest ausgestattet, stehen gemeinsam an der Wegbiegung.
Vorschläge der AfD, die veränderte Situation sei nun allein dadurch zu bewältigen indem die Bergführer und einige, als unsympathisch erachtete, Mitwanderer in die nächste Schlucht gestürzt würden, sind kindisch.
Die Angst im Nacken, jederzeit der nächste sein zu können der aufgrund einer nicht auf Fakten basierenden Analyse der Situation als schuldig gebrandmarkt wird um dann auch einen Schubs zu erhalten, ist kein guter Begleiter auf schmaleren Bergwegen.
Das Aufkommen der AfD beweist aber den Bedarf einer (unverblendeten) Diskussion über die Art der Bewältigung des weiteren Weges. Es sich wieder bequem machen, indem man deren halbgare Antworten im Stil von „Alles wird wieder gut“ widerspruchslos akzeptiert, zerstört unsere Werte.
Die bestehen unter anderem darin, im Rahmen der gegebene Möglichkeiten, niemanden hängen zu lassen. Vor allen aber darin, diesen Rahmen im Konsens und angesichts von Fakten zu definieren.
Ich befürchte, dass dafür der eine oder andere für den Mount Everest ausgerüstete sein viertes Paar Socken, das mitgeführte dritte Paar Ersatzstiefel, wenn schon nicht abgeben, dann aber wenigstens zeitweise, an einen der Badelatschentouris weiterreichen muss.
Von den derzeit mit Badelatschen bekleideten wird für die Aufrechterhaltung unserer Werte keinesfalls ewige Dankbarkeit und speichelleckende Loyalität erwartet. Die Einsicht, dass es nicht bei jedem zur bestmöglichen Ausrüstung reicht und dass Eigenverantwortung auch im Bereich Politik ein Thema ist, reichten völlig aus. Der Eigenverantwortung und -initiative im täglichen Leben reelle Chancen zu Umsetzung und Entwicklung zu bieten, die dann auch eingefordert werden dürfen, erleichtert diese Einsicht ungemein und nimmt gleichzeitig den Populisten viel Wind aus den Segeln.
« Letzte Änderung: 22. November 2016, 14:48:07 von Autsch ! »
Die Mainstreampresse lügt immer. Das Königreich Deutschland und auch alles, was aus dem Königreich kommt und mit ihm zu tun hat, ist wahrhaftig. (KRD Website)
 

Offline hair mess

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Die einen, in Badelatschen und ohne Regenmantel, und die anderen, für den Mount Everest ausgestattet, stehen gemeinsam an der Wegbiegung.
Vorschläge der AfD, die veränderte Situation sei nun allein dadurch zu bewältigen indem die Bergführer und einige, als unsympathisch erachtete, Mitwanderer in die nächste Schlucht gestürzt würden, sind kindisch.
Die Angst im Nacken, jederzeit der nächste sein zu können der aufgrund einer nicht auf Fakten basierenden Analyse der Situation als schuldig gebrandmarkt wird um dann auch einen Schubs zu erhalten, ist kein guter Begleiter auf schmaleren Bergwegen.
Das Aufkommen der AfD beweist aber den Bedarf einer (unverblendeten) Diskussion über die Art der Bewältigung des weiteren Weges. Es sich wieder bequem machen, indem man deren halbgare Antworten im Stil von „Alles wird wieder gut“ widerspruchslos akzeptiert, zerstört unsere Werte.
Die bestehen unter anderem darin, im Rahmen der gegebene Möglichkeiten, niemanden hängen zu lassen. Vor allen aber darin, diesen Rahmen im Konsens und angesichts von Fakten zu definieren.
Ich befürchte, dass dafür der eine oder andere für den Mount Everest ausgerüstete sein viertes Paar Socken, das mitgeführte dritte Paar Ersatzstiefel, wenn schon nicht abgeben, dann aber wenigstens zeitweise, an einen der Badelatschentouris weiterreichen muss.
Von den derzeit mit Badelatschen bekleideten wird für die Aufrechterhaltung unserer Werte keinesfalls ewige Dankbarkeit und speichelleckende Loyalität erwartet. Die Einsicht, dass es nicht bei jedem zur bestmöglichen Ausrüstung reicht und dass Eigenverantwortung auch im Bereich Politik ein Thema ist, reichten völlig aus. Der Eigenverantwortung und -initiative im täglichen Leben reelle Chancen zu Umsetzung und Entwicklung zu bieten, die dann auch eingefordert werden dürfen, erleichtert diese Einsicht ungemein und nimmt gleichzeitig den Populisten viel Wind aus den Segeln.
Ein starkes, ein erwähnenswertes, ein merk-würdiges Bild.
Ich freu mich schon jetzt darauf, Dich irgendwann mal kennen zu lernen.
Du bist auch fähig ohne Negation über Spiritualität, Religion, Glauben etc. intensiv nachzudenken, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren. Tust Du es?
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