Autor Thema: Brrrrrr-exit  (Gelesen 154501 mal)

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dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #990 am: 30. März 2019, 04:24:42 »
 

Offline SchlafSchaf

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #991 am: 30. März 2019, 09:59:44 »
Das Gute ist, da GoT abgedreht ist, kann der mögliche oder vielleicht auch nicht kommende Brexit kein Einfluss auf die Dreharbeiten mehr haben.

Vielleicht behandelt der neue James Bond ja eine Verschwörung von Spectre, die die Regierung unterwandert haben um UK ins Chaos zu stürzen um sich so an dem englischen Geheimdiensten zu rächen, die so oft die Pläne durchkreuzt haben...
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #992 am: 30. März 2019, 11:35:38 »
Das Video ist ja von 2016  :scratch:
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #993 am: 30. März 2019, 13:49:39 »
Game of Thrones in aller Ehren, aber ich hoffe, der Brexit (sofern er irgendwann kommt) hat keine Auswirkung auf meine Lieblingsserie Doctor Who.
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #994 am: 30. März 2019, 21:29:43 »
Game of Thrones in aller Ehren, aber ich hoffe, der Brexit (sofern er irgendwann kommt) hat keine Auswirkung auf meine Lieblingsserie Doctor Who.

Dann tue Dir die aktuelle Staffel nicht an. Seit Steven Moffat nicht mehr mitschreibt ist das Juwel der Unterhaltung wirklich trüb geworden. Keiner in der Familie konnte der Doctorin bzw. den Plots etwas abgewinnen. Das Special steht noch aus, aber wir trauen uns nicht wirklich ran.
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dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #995 am: 30. März 2019, 21:31:37 »
Das Video ist ja von 2016  :scratch:

Stimmt zwar, macht aber nichts. Von den Leuten, die vom Desaster unmittelbar betroffen sind, sehen und hören wir ja viel zu wenig. Fragt sich nur, was die Briten demnächst ohne ihre Ausländer machen werden.

 
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Offline A.R.Schkrampe

Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #996 am: 30. März 2019, 22:29:48 »
Ein monatelanges Weiterwurschteln erscheint nicht allzu wahrscheinlich.

https://www.dailymail.co.uk/news/article-6867355/Chris-Grayling-thing-country-needs-right-General-Election.html

Als wievielte Revolte der eigenen Leute kann man das jetzt werten?
 
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dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #997 am: 30. März 2019, 23:14:28 »
Zitat
170 of the 330 Conservative MPs signed a letter warning Prime Minister Theresa May not to delay Brexit
As many as 10 Cabinet ministers including Sajid Javid and Jeremy Hunt are believed to have signed it
The letter states that the disgruntled MPs 'want to leave the EU on April 12 or very soon afterwards'
The PM has confirmed that she would step down within weeks if Parliament approves her withdrawal deal   
Transport Secretary Chris Grayling said 'the last thing this country needs right now is a general election'
A number of pro-Brexit demonstrators wearing yellow vests have rallied outside Parliament for a second day

Die Staatendoofen in London?
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #998 am: 30. März 2019, 23:51:06 »
Noch dürfen die Briten ja noch im EU-Parlament mitreden.
Ein sehr emotionaler Appell eines britischen Abgeordneten.

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #999 am: 30. März 2019, 23:59:10 »
Fragt sich nur, was die Briten demnächst ohne ihre Ausländer machen werden.

Die Nicht-EU-Ausländer betrifft das gar nicht. Dann kommen halt mehr Inder, Pakistani und US-Amerikaner.

Interessant ist übrigens die Laufbahn von Boris Johnson vor seiner politischen Karriere. Aus Wikipedia:

Zitat
1987 wechselte er zum Daily Telegraph und schrieb in der Folge häufig die Leitartikel dieser Zeitung. Von 1989 bis 1994 berichtete er als Korrespondent des Blattes aus Brüssel von den Läufen der Europäischen Gemeinschaft. Von 1994 bis 1999 war er Mitherausgeber der Zeitung

Zu dem Zeitpunkt hatte er journalistischen Erfolg mit Lügen, die die EU verächtlich machten, z.B. dass laut EU nun Schnecken Fische seien, und allerhand weiteren Blödsinn.

Siehe auch: The Guardian, siehe auch diesen Artikel von Johnson im Daily Telegraph
« Letzte Änderung: 31. März 2019, 00:26:06 von Sandmännchen »
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1000 am: 31. März 2019, 00:44:30 »
Vor Herrn Ashworth kann man sich nur in Dankbarkeit verneigen. Ich hoffe, seine Worte verhallen nicht ungehört und irgendwie habe ich noch die Hoffnung, dass die junge Generation nicht zurückfällt in ein Europa der Vaterländer sondern das ganze Europa als gemeinsame Heimat und einiges Vaterland begreifen lernt.
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1001 am: 31. März 2019, 00:53:40 »
Yep. Johnson hat jahrelang als "Experte aus Brüssel" den blühendsten Schwachfug berichtet und immer wieder faktenfrei die britischen Vorurteile gegenüber dem "Moloch" bestätigt und befeuert. Ein Relotius mit politischer Agenda und Ambitionen.

Und als das alles schändlich spät aufgefallen ist, hat der Gutste einen auf Lausebengel, gemacht der sich in Brüssel halt so gelangweilt hat, dass ihm fast gar nicht anderes blieb als die Nachrichten ein bisschen spannender zu gestalten. "Sonst hätte sich doch keiner dafür interessiert."

Was seiner Karriere aber erstaunlicherweise kaum geschadet hat. Ich habe manchmal sogar eher den Eindruck, dass seine amoralische Dreistigkeit manchen auf der Insel imponiert.
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1002 am: 31. März 2019, 05:24:27 »
Vor Herrn Ashworth kann man sich nur in Dankbarkeit verneigen. Ich hoffe, seine Worte verhallen nicht ungehört und irgendwie habe ich noch die Hoffnung, dass die junge Generation nicht zurückfällt in ein Europa der Vaterländer sondern das ganze Europa als gemeinsame Heimat und einiges Vaterland begreifen lernt.

Die Hoffnung teile ich. Aber ich habe auch Befürchtungen wie noch nie.

Ich denke, hier im Forum dürfte kaum jemand sein, der Kriege noch miterlebt hat. Bei meiner Geburt war der letzte Krieg aber keine 30 Jahre vorbei... das ist irgendwie ganz schön nah, auch wenn ich mir beim besten Willen nie vorstellen konnte, warum man Konflikte mit den Nachbarn mit Gewalt lösen sollte. Und ich glaube schon, dass dieses Europa ohne Grenzen irgendwie dazu beigetragen hat.

Wenn Ashworth sagt, das sei nicht selbstverständlich, verstehe ich das eigentlich gar nicht - dass das nicht selbstverständlich sein könnte, ist irgendwie skurril. Ich hoffe nur, dass zumindest dieses Gefühl auch bei anderen erhalten bleibt, selbst wenn das Europa, das wir kennen, auseinanderfliegen sollte.

Aber um zum Thema Brexit zurück zu kommen: Cameron ist/ war ein Arsch. Diese Abstimmung war ♥♥♥, das lässt sich nicht mit einer einfachen Mehrheit umsetzen, dafür waren Pro und Contra auch in den jeweiligen Lagern schlicht zu unterschiedlich in dem Weg, das Ergebnis der Abstmmung umzusetzen. Es findet sich für nichts eine Mehrheit, so oft das Ober- oder Unterhaus auch abstimmt. Und jeweils geschätzt die Hälfte aller Briten ist dagegen, was auch immer beschlossen wird. Toll, so ein Land zu zreissen, muss man erst einmal  hinbekommen. Sagte ich schon, dasss Cameron ein Arsch war?
Früher war "Internet for Porn". Heute scheint "Internet for rechte Verschwörungstheoretiker" zu sein. Ich will das Früher zurück...
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1003 am: 31. März 2019, 10:26:57 »
@DC71 Nach meiner damaligen Wahrnehmung wollte Cameron einfach die nächste Wahl gewinnen, und zwar ohne auf einen Koalitionspartner angewiesen zu sein. Zur Erinnerung: Er regierte in seiner ersten Amtszeit ja mit den Liberalen zusammen, die immerhin ein paar m. E. interessante Reformen vorschlugen bzw. durchbrachten. Das Bestehen einer Koalition ist in GB allerdings über lange Zeiträume eher die Ausnahme als die Regel und wurde daher nicht nur von Cameron selbst als "Problem" angesehen.
Cameron sah seinen Gegner offenbar hauptsächlich auf der Rechten, UKIP, Farage usw. Also machte er entsprechend Wahlkampf, um UKIP das Wasser abzugraben. Dabei verfiel er auf die Idee. ein Referendum über den Verbleib oder Austritt aus der EU zu versprechen. Damit gewann er die Wahl und konnte fortan allein mit seiner Partei regieren.
Allerdings sind Wahlen kurzfristige Entscheidungen, die halten gerade einmal vier Jahre, falls nicht eine vorzeitige Auflösung des Unterhauses vorkommt, dann halten sie wesentlich kürzer. Die Frage eines Austritts aus der EU ist hingegen eine langfristige Entscheidung. Man sollte eine kurz- und eine langfristige Entscheidung nie miteinander koppeln, das kann nicht gut kommen. Solche Bedenken hatte Cameron aber offenbar nicht. Vielleicht dachte er auch, dass er im Wahlkampf viel versprechen könne, was er nach der Wahl nicht halten müsse. Es kam aber anders, er musste das Referendum letztlich wie versprochen durchführen. Zu stark war der Druck nicht nur vom politischen Gegner, sondern von allen Seiten. Es wäre auch schwer gewesen, ein solches Versprechen einfach nicht einzulösen.
Vielleicht dachte Cameron auch, das Referendum würde ein Selbstläufer. Immerhin war seine Taktik, die Unterhauswahl zu gewinnen, wie geplant aufgegangen. Nach meiner Wahrnehmung setzte er sich auch nicht besonders für ein Votum zum Verbleib in der EU ein, auch seine Regierung insgesamt war wohl eher lau, zumal auch unter den Tories etliche für einen Austritt waren (und noch sind), man also vermutlich diese Fraktion in der eigenen Partei nicht durch einen entschieden geführten Abstimmungskampf verprellen wollte.
Jedenfalls ergab das Referendum das bekannte knappe Ergebnis für den Austritt. Cameron blieb dann gar nichts Anderes übrig, als seinen Posten zu räumen. Seine Taktik ging also letztlich nicht auf. Dass May dann auch noch die Tory-Mehrheit verspielte, gehört nicht mehr zur Cameron-Erzählung. Jedenfalls ist die ganze Geschichte ein sehr anschauliches Beispiel dafür, wie man sich mit einer kurzfristigen und kurzsichtigen Taktik selbst erfolgreich in die Pfanne hauen kann.


Inzwischen bin ich über diese Meldung gestolpert, die aufzeigt, welche Perspektiven es noch zu geben scheint:
Zitat
KEYSTONE/AP/FRANK AUGSTEIN
(sda-ats)

Ratlosigkeit in Westminster nach der dritten Ablehnung des Brexit-Abkommens im britischen Unterhaus. Mehr als die Hälfte der Tory-Abgeordneten forderten von Premierministerin May in einem Brief den Austritt Grossbritanniens aus der EU.
Spekulationen zufolge könnte es eine vierte Abstimmung über den von Premierministerin May und der EU ausgehandelten Deal geben. Auch Neuwahlen sind im Gespräch. Für Montag ist im Unterhaus eine weitere Runde von Probeabstimmungen über Alternativen zum Austrittsabkommen von Premierministerin Theresa May geplant. Auch der kommende Mittwoch ist bereits für diesen Prozess vorgesehen.
Die frühere britische Bildungsministerin Nicky Morgan brachte am Samstag in einem BBC-Interview die Möglichkeit einer Allparteienregierung ins Spiel. Es müsse eine Mehrheit im Unterhaus sichergestellt werden, um einen geordneten Ausstieg aus der Europäischen Union sicherzustellen, sagte die Tory-Politikerin.
Ihr Vorschlag löste ein geteiltes Echo aus. Morgan wird für die Nachfolge der Regierungschefin May gehandelt - neben mehr als einem Dutzend weiterer Kandidaten.

"Klima der Angst"
Der Labour-Politiker Ben Bradshaw beklagte, dass die Abgeordneten derzeit in einem Klima der Angst und Einschüchterung lebten. Er selbst führe immer ein mobiles Alarmgerät mit sich, nachdem 2016 seine Fraktionskollegin Joe Cox von einem Rechtsradikalen ermordet worden war.
Abgeordnete würden aus Angst vor Bedrohungen entgegen ihren eigenen Ansichten abstimmen, sagte Bradshaw im Deutschlandfunk. Es herrsche eine "schlimme Zeit in Grossbritannien".
Bei der ersten Abstimmungsrunde über Alternativen zu Mays Austrittsabkommen hatte es am Mittwoch für keinen der acht Vorschläge eine Mehrheit gegeben.

Sympathien für Zollunion mit der EU
Doch Beobachter halten es für möglich, dass sich die Abgeordneten kommende Woche auf eine der Varianten einigen könnten, die am besten abgeschnitten hatten. Dazu gehören die Vorschläge, dass Grossbritannien dauerhaft in einer Zollunion mit der EU bleibt oder dass die Briten in einem erneuten Referendum über das Brexit-Abkommen entscheiden.
Beides scheint nicht mehr ausgeschlossen. Brüssel hat bereits Offenheit für Verhandlungen über eine engere Anbindung Grossbritanniens an die EU signalisiert.
Auch die Hoffnungen auf eine zweite Volksabstimmung und eine Abkehr vom Brexit sind nicht ganz erloschen. 2016 hatte sich eine knappe Mehrheit der Briten in einem Referendum für den Austritt des Landes aus der EU ausgesprochen.
Ein Austritt ohne Abkommen ist ebenfalls weiterhin möglich, sollte London keine erneute Verlängerung des Brexits erreichen. Neuer Brexit-Tag ist der 12. April. Voraussetzung für eine lange Verschiebung wäre, dass die Briten an der Wahl zum Europaparlament Ende Mai teilnehmen. Beraten will die EU über einen Ausweg aus der Brexit-Krise bei einem Sondergipfel am 10. April.

Corbyn hofft auf Neuwahlen
Immer lauter werden in Grossbritannien die Rufe nach einer Neuwahl. Oppositionschef Jeremy Corbyn wartet schon lange auf die richtige Gelegenheit. Die Regierungschefin schien am Freitag nach ihrer erneuten Niederlage selbst diese Möglichkeit anzudeuten: "Ich fürchte, wir nähern uns den Grenzen dieses Prozesses in diesem Haus."
Doch dass die Tories May erlauben würden, die Partei ein weiteres Mal in eine vorgezogene Parlamentswahl zu führen, scheint zweifelhaft.
"Vom Meister lernen heißt verlieren lernen." (hair mess über Peter F., auf Bewährung entlassenen Strafgefangenen )
 
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Offline kairo

Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #1004 am: 31. März 2019, 11:00:52 »
Zu dem Zeitpunkt hatte er journalistischen Erfolg mit Lügen, die die EU verächtlich machten, z.B. dass laut EU nun Schnecken Fische seien, und allerhand weiteren Blödsinn.

Das kann eigentlich nur eine Öffnungsklausel mit Rücksicht auf die britische Küche gewesen sein.