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Wer wird nach der Inhaftierung des Bezopften als Reichsverweser fungieren?

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Der namibische Grottenolm
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Stimmen insgesamt: 96

Autor Thema: Peter Fitzek in U-Haft [Gerichtsverfahren]  (Gelesen 121418 mal)

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Offline A.R.Schkrampe

Re: Peter Fitzek in U-Haft [Gerichtsverfahren]
« Antwort #945 am: 17. Juli 2016, 22:50:20 »
Zitat von: § 47 Abs. 1 OWiG
Die Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten liegt im pflichtgemäßen Ermessen der Verfolgungsbehörde. Solange das Verfahren bei ihr anhängig ist, kann sie es einstellen.
Ein Hoch auf das Opportunitätsprinzip. Wenn ich an den Stress denke, den die Stadt mir wegen abgelaufenem TÜV bei meinem geliebten E36 gemacht hat...  ::)

Der bayrischen Wortmarkenbüttelei war, als ich dieses schandbare Delikt mal beging,  es sogar wert, mich deswegen mit Bluelightshow und Tröte von der Autobahn zu holen. .

Ich war sogar folgsam und habe keine Showeinlage a la

https://m.youtube.com/watch?v=31JgMAHVeg0#

abgeliefert
 

dtx

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Re: Peter Fitzek in U-Haft [Gerichtsverfahren]
« Antwort #946 am: 17. Juli 2016, 23:30:21 »
Im Grunde ist vieles, was die verschiedenen örtlichen Verwaltungen machten völlig unbekannt. Einiges konnte ich sagen, weil es Wittenberger Stadtgespräch war.

Was wir wissen, wissen wir meist durch Fitzeks Veröffentlichungen.

Der Punkt ist wohl, daß Fitzek mit diversen Veröffentlichungen - bspw. des Briefwechsels von Oppermann und Bafin - den Eindruck erweckte, dabei ziemlich schmerzbefreit zu sein. Aber Du hast natürlich Recht: Einer Taschenpfändung etwas Positives abzugewinnen, ist eher unwahrscheinlich. Die bedeutet ja lediglich, daß Fitzek nicht schnell genug laufen kann.

Und zu den Finanzverwaltungen: Da wirkt das Steuergeheimnis, da wirst Du wenig erfahren.

Seitens der Verwaltung nicht, da hast Du sicherlich Recht. Aber die Steuergesetzgebung ist nicht mit Partnerschaft auf Augenhöhe zu verwechseln, da ist der Fiskus von vornherein mit mehr Macht als der Stpfl. ausgestattet. Folglich war es schon wahrscheinlich, daß die Pudel mit als nicht nur von ihnen weniger gerecht empfundenen Aktionen nicht hinter dem Berg halten. Zumal bei Fitzek ein Verhalten, welches man im Fachjargon als "steuerlich zuverässig" bezeichnet, eher nicht zu erwarten ist. Laien verstehen dagegen unter steuerlicher Unzuverlässigkeit ja eher, daß derjenige auch mal pünktlich abgibt und zahlt und der Fiskus deshalb die Verspätungs- und Säumniszuschläge nicht fest verplanen kann.
Aber da die sich für einen eigenen Staat halten, hätten sie "Plünderungen" und "Beutezüge" durch die "BRiD GmbH" schon als kriegerische Akte interpretieren und entsprechend anprangern müssen.

Allgemein ist das Wittenberger Finanzamt und insbesondere die Betriebsprüfer nicht sehr beliebt: Die sind schnell und recht kompromisslos.

Welches Finanzamt ist das schon. Allerdings arbeiten da auch nur Menschen. Und die haben nun mal die Eigenschaft, weniger angenehmen Fällen konsequenter aus dem Wege zu gehen. Wer unbeliebt ist, wird ernst genommen. Deshalb haben mitunter rechthaberische, querulatorische und streitsüchtige Menschen mehr Freiheiten als Leute, die lieber auf ihre Rechte verzichten, als sich mit der Obrigkeit anzulegen. Das sieht man ja am nachgiebigen Umgang mit den Reichsdeppen ganz gut.

Im Gedächtnis bleiben andere Dinge: Das die Polizei nicht damit umgehen konnte, dass jemand rotzfrech mit einem Phantasiekennzeichen vorfährt.

Sagen wir mal so: Sie hätten sich irgendwann mal mit der Situation auseinandersetzen und den Karren sicherstellen müssen, so wie man das in Köln mit Autos macht, deren Zulassung wegen szenetypischer Umbauten erloschen ist.

Das das Ordnungsamt ihm persönlich an die Anmeldung eines Gewerbes erinnert, da er keine ladungsfähige Anschrift hat - sowas bleibt im Gedächtnis.

Dabei habe ich bei dem letzten Punkt ganz andere Zweifel:
Es scheint mir nicht schlüssig eine Gewerbeanmeldung für ein offensichtlich illegales Bankgeschäft zu fordern.

Jepp. Die adäquate Reaktion wäre eine andere gewesen. Und so prägt sich bei den Leuten ein, daß Eure Behörden in eigentlich recht eindeutigen Situationen mehrfach nicht Herr der Lage waren.

Die Wittenberger sind an sich kritisch mit ihren Verwaltungen, bei Fitzek höre ich keine große Kritik. Eher geht die Kritik allgemein an den Staat, hier eher Staatsanwaltschaften und Gerichte, der Tonfall ist "dem muss doch endlich mal das Handwerk gelegt werden!"

Ist eigentlich die beschämendste Kritik, die man sich vorstellen kann. Denn von wem soll denn die Initiative dafür ausgehen, wenn nicht von der Polizei und den Kommunalbehörden?
« Letzte Änderung: 17. Juli 2016, 23:35:22 von dtx »
 

Offline Flo

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Re: Peter Fitzek in U-Haft [Gerichtsverfahren]
« Antwort #947 am: 17. Juli 2016, 23:34:14 »
Solches könnte man auch als Politikversagen erkennen.

Ach jeh, jetzt wird es aber Facebook. Der wirkliche Einfluss der Politik auf Verwaltung ist gering. Und das ist auch gut so.


Wenn Behörden und/oder Ämter ihren Aufgaben nicht gerecht werden, steckt meistens (nicht immer) auch ein politisches Versagen dahinter. Hierzu bedarf es i.a.R. noch nicht einmal einer expliziten Anweisung etwas zu Tun oder zu Unterlassen. Woher ich dies weiß >> Lebenserfahrung. 
 

Offline A.R.Schkrampe

Re: Peter Fitzek in U-Haft [Gerichtsverfahren]
« Antwort #948 am: 17. Juli 2016, 23:46:14 »
Solches könnte man auch als Politikversagen erkennen.
Ach jeh, jetzt wird es aber Facebook. Der wirkliche Einfluss der Politik auf Verwaltung ist gering. Und das ist auch gut so.
Wenn Behörden und/oder Ämter ihren Aufgaben nicht gerecht werden, steckt meistens (nicht immer) auch ein politisches Versagen dahinter. Hierzu bedarf es i.a.R. noch nicht einmal einer expliziten Anweisung etwas zu Tun oder zu Unterlassen. Woher ich dies weiß >> Lebenserfahrung.

Das was aus der politischen Ecke der verk... blablablub kam, war genau so als Versagen zu interpretieren,  wie @Flo es getan hat. Wir erinnern uns noch an das kürzliche TV- Interview mit dem OB.
 
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dtx

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Re: Peter Fitzek in U-Haft [Gerichtsverfahren]
« Antwort #949 am: 17. Juli 2016, 23:57:12 »
Stimmt. Der OB ist nunmal nicht einfach nur der Grüßaugust, der beim Vereinsfest vor den Pressefotografen Hände schüttelt und Bierfässer ansticht, sondern Dienstvorgesetzter der Stadtverwaltung. Und so wie es ausschaut, hatte(n) der liebe und verdiente Herr Naumann (und vielleicht auch der Herr Zugehör) ihren Laden doch nicht so im Griff, wie es hätte sein sollen.
 

Offline Wittenberger

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Re: Peter Fitzek in U-Haft [Gerichtsverfahren]
« Antwort #950 am: 18. Juli 2016, 00:42:07 »
Im Grunde ist vieles, was die verschiedenen örtlichen Verwaltungen machten völlig unbekannt. Einiges konnte ich sagen, weil es Wittenberger Stadtgespräch war.

Was wir wissen, wissen wir meist durch Fitzeks Veröffentlichungen.

Der Punkt ist wohl, daß Fitzek mit diversen Veröffentlichungen - bspw. des Briefwechsels von Oppermann und Bafin - den Eindruck erweckte, dabei ziemlich schmerzbefreit zu sein. Aber Du hast natürlich Recht: Einer Taschenpfändung etwas Positives abzugewinnen, ist eher unwahrscheinlich. Die bedeutet ja lediglich, daß Fitzek nicht schnell genug laufen kann.

Ich meine das noch anders. Fitzek veröffentlicht viel, aber sehr selektiv. Er hat das seit Jahren sehr clever gemacht, er erzeugt den Eindruck, dass das das vollständige Bild sei. Und das hat er leider auch bei vielen Teilnehmern dieses Forums erreicht.

Es, also das was wir hier wissen, ist nur ein Teil der kompletten Geschichte. Ich würde sogar sagen: Ein kleiner Teil nur.

Nimm mal seine Verkehrsdelikte: Die meisten wissen wir nicht von ihm! Sondern die wurden über einen Prozess öffentlich. Oder seine Grundstücksgeschäfte: Er hat die Öffentlichkeit belogen, dass sich die Balken bogen. Erst Jahre später kommt heraus, was da wirklich lief. Und mit wem.

Ich könnte es endlos fortsetzen: Es ist durchaus eine Kritik an so einigen hier in diesem Forum. Sie nehmen das auf was in das Weltbild passt. Das es anders gewesen sein könnte - das stört das Weltbild.

Und zu den Finanzverwaltungen: Da wirkt das Steuergeheimnis, da wirst Du wenig erfahren.

Seitens der Verwaltung nicht, da hast Du sicherlich Recht. Aber die Steuergesetzgebung ist nicht mit Partnerschaft auf Augenhöhe zu verwechseln, da ist der Fiskus von vornherein mit mehr Macht als der Stpfl. ausgestattet. Folglich war es schon wahrscheinlich, daß die Pudel mit als nicht nur von ihnen weniger gerecht empfundenen Aktionen nicht hinter dem Berg halten.

Das halte ich für wenig wahrscheinlich. Einfach, weil da nichts war. Das war doch alles nur Schaum, seine vielen "Unternehmen", alles nur ausgedacht.

Was haben wir denn wirklich?
Es gab den Engelswelten-Laden, da wird das Finanzamt genau nachgesehen haben. Andere Geschäfte mit Mehrwertsteuerbezug fallen mir keine ein. Wir haben die Grundstücksgeschäfte, das hat das Finanzamt auch zugegriffen. Wir haben die Finanzströme, deren rechtliche Bewertung unklar ist: Da fehlen einfach Urteile, was war das denn nun? Kredite? Bankeinlagen? Spenden? Und wir haben noch die nun nur sieben Zwerge: Schwarzarbeit oder Vereinstätigkeit? Die haben da doch nie wirklich gearbeitet, Sonnabend Dachrinnen reinigen ist doch keine wirkliche Arbeit.

Allgemein ist das Wittenberger Finanzamt und insbesondere die Betriebsprüfer nicht sehr beliebt: Die sind schnell und recht kompromisslos.

Welches Finanzamt ist das schon. Allerdings arbeiten da auch nur Menschen. Und die haben nun mal die Eigenschaft, weniger angenehmen Fällen konsequenter aus dem Wege zu gehen. Wer unbeliebt ist, wird ernst genommen. Deshalb haben mitunter rechthaberische, querulatorische und streitsüchtige Menschen mehr Freiheiten als Leute, die lieber auf ihre Rechte verzichten, als sich mit der Obrigkeit anzulegen. Das sieht man ja am nachgiebigen Umgang mit den Reichsdeppen ganz gut.

Genau das gilt doch für alle Verwaltungen, ich will es nicht rechtfertigen. Aber so ist das Leben doch: Da schlägt ein 20seitiges Schreiben wirres Zeug auf. Mit ganz spitzen Fingern wird es von dem einen zu dem nächsten Schreibtisch gelegt. Und wenn der Behördenleiter nicht Druck macht, landet das in der Ablage "falls jemand nachfragt".

Im Gedächtnis bleiben andere Dinge: Das die Polizei nicht damit umgehen konnte, dass jemand rotzfrech mit einem Phantasiekennzeichen vorfährt.

Sagen wir mal so: Sie hätten sich irgendwann mal mit der Situation auseinandersetzen und den Karren sicherstellen müssen, so wie man das in Köln mit Autos macht, deren Zulassung wegen szenetypischer Umbauten erloschen ist.

Genau das ist doch passiert. Die Karre war am gleichen Tag weg.
Das hat Herr Fitzek aber nicht breitgetreten. Er hat breitgetreten, wie sein "Königreich" die Karre befreite. Real haben sie Sicherheitsleistung bezahlt und viel unterschrieben. Übrigens gibt es ein neueres Interview in dem Herr Benedix (Revierleiter) erzählt, wie viele Verfahren sie gegen Herrn Fitzek einleiteten und wie frustierend es für die Polizei ist, dass bei der nächsten Behörde offenbar wenig passiert. Er erwähnte die Staatsanwaltschaft nicht, aber sie war wohl gemeint. (Hat jemand den Link?)

Das das Ordnungsamt ihm persönlich an die Anmeldung eines Gewerbes erinnert, da er keine ladungsfähige Anschrift hat - sowas bleibt im Gedächtnis.

Dabei habe ich bei dem letzten Punkt ganz andere Zweifel:
Es scheint mir nicht schlüssig eine Gewerbeanmeldung für ein offensichtlich illegales Bankgeschäft zu fordern.

Jepp. Die adäquate Reaktion wäre eine andere gewesen. Und so prägt sich bei den Leuten ein, daß Eure Behörden in eigentlich recht eindeutigen Situationen mehrfach nicht Herr der Lage waren.

Es sind nicht meine Behörden.
Und bedenke bitte, dass Fitzek filmen lies. Er konnte steuern, was gezeigt wurde. Ich sage es nochmal: Er konnte die Öffentlichkeit (auch diese hier) recht erfolgreich steuern.

Die Wittenberger sind an sich kritisch mit ihren Verwaltungen, bei Fitzek höre ich keine große Kritik. Eher geht die Kritik allgemein an den Staat, hier eher Staatsanwaltschaften und Gerichte, der Tonfall ist "dem muss doch endlich mal das Handwerk gelegt werden!"

Ist eigentlich die beschämendste Kritik, die man sich vorstellen kann. Denn von wem soll denn die Initiative dafür ausgehen, wenn nicht von der Polizei und den Kommunalbehörden?
[/quote]

Ja. Ich widerspreche nicht.
 
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Offline Tonto

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Re: Peter Fitzek in U-Haft [Gerichtsverfahren]
« Antwort #951 am: 18. Juli 2016, 01:12:39 »

Insofern muss ich sagen: Gewiss kostet es Geld und ist auch arbeitsaufwändig, Fatzke zu verfolgen. Doch wenn man einen Fatzke gewähren lässt, mag das zwar auf den ersten Blick Kosten sparen - doch wenn nun zehn oder zwanzig Fatzkes kommen, werden dann am Ende nicht die Kosten z. B. durch entgangene Gebühren und Steuern höher, als es die Verfolgung von Fatzke Nr. 1 gewesen wäre?

Von dieser langfristigen Perspektive abgesehen (und es geht mir dabei nicht so sehr um "Staatsgründungen" und denkbaren Hochverrat, sondern um ganz praktische Dinge wie Verzicht auf Fahrerlaubnisse, Gewerbeanmeldungen, illegale Finanzgeschäfte und "steuerfreie" Unternehmungen) stellt sich auch die Frage, ob es denn wirklich so aufwändig gewesen wäre, wenn man früh genug ein- und vor allem durchgegriffen hätte.

Das Problem dürfte hier insbesondere in den verschiedenen Kompetenzen liegen. Letztlich verlässt sich hier wohl einer auf den anderen: die Kommune auf die Finanzverwaltung, die möglicherweise auf die BaFin als Bundesbehörde, die wiederum auf die Staatsanwaltschaft usw. usw.

Dadurch, dass hier verschiedene Behörden betroffen sind, sagt sich womöglich jeder in Betracht kommende Mitarbeiter: "warum ich?"
Man muss die Tatsachen kennen, bevor man sie verdrehen kann.
 

dtx

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Re: Peter Fitzek in U-Haft [Gerichtsverfahren]
« Antwort #952 am: 18. Juli 2016, 09:30:09 »
Ich meine das noch anders. Fitzek veröffentlicht viel, aber sehr selektiv. Er hat das seit Jahren sehr clever gemacht, er erzeugt den Eindruck, dass das das vollständige Bild sei. Und das hat er leider auch bei vielen Teilnehmern dieses Forums erreicht.

Es, also das was wir hier wissen, ist nur ein Teil der kompletten Geschichte. Ich würde sogar sagen: Ein kleiner Teil nur.

Danke für den Hinweis.

Nimm mal seine Verkehrsdelikte: Die meisten wissen wir nicht von ihm! Sondern die wurden über einen Prozess öffentlich. Oder seine Grundstücksgeschäfte: Er hat die Öffentlichkeit belogen, dass sich die Balken bogen. Erst Jahre später kommt heraus, was da wirklich lief. Und mit wem.

Ich könnte es endlos fortsetzen: Es ist durchaus eine Kritik an so einigen hier in diesem Forum. Sie nehmen das auf was in das Weltbild passt. Das es anders gewesen sein könnte - das stört das Weltbild.

Und zu den Finanzverwaltungen: Da wirkt das Steuergeheimnis, da wirst Du wenig erfahren.

Seitens der Verwaltung nicht, da hast Du sicherlich Recht. Aber die Steuergesetzgebung ist nicht mit Partnerschaft auf Augenhöhe zu verwechseln, da ist der Fiskus von vornherein mit mehr Macht als der Stpfl. ausgestattet. Folglich war es schon wahrscheinlich, daß die Pudel mit als nicht nur von ihnen weniger gerecht empfundenen Aktionen nicht hinter dem Berg halten.

Das halte ich für wenig wahrscheinlich. Einfach, weil da nichts war. Das war doch alles nur Schaum, seine vielen "Unternehmen", alles nur ausgedacht.

Mag ja sein. Aber gerade so eine Schaumschlägerei ist für den Verursacher sehr gefährlich, weil man die Nichtexistenz von Dingen (Belegen) in der Regel schwerlich beweisen kann. Und wir reden jetzt erstmal über Steuern und nicht über eine strafrechtliche Würdigung. Selbst wenn es ein Steuerstrafverfahren gäbe, wäre der Stpfl. immer noch verpflichtet, eine ordnungsgemäße Veranlagung zu ermöglichen, auch wenn er sich im Strafverfahren damit belastet. Der Stpfl. muß also nachweisen, wieviel er eingenommen und was er dafür ausgegeben hat, nicht das Finanzamt. Macht er das nicht, wird geschätzt. Der Steuerbescheid ist dann vielleicht schmerzhaft, aber keine Strafe.

Was haben wir denn wirklich?
Es gab den Engelswelten-Laden, da wird das Finanzamt genau nachgesehen haben. Andere Geschäfte mit Mehrwertsteuerbezug fallen mir keine ein.

Wenn eine Bank Sparschweine und Schlüsselanhänger verkauft, dann ist auch das mehrwertsteuerpflichtig - sie kann dann im Verhältnis der Umsätze auch die Vorsteuer an ihren Kugelschreibern ziehen.

Wir haben die Grundstücksgeschäfte, da hat das Finanzamt auch zugegriffen.

Sicher, wieso auch nicht. Die Meldungen kriegt das Finanzamt vom Notar und es wäre sträflichst pflichtwidrig gewesen, da keine Bescheide zu erstellen und die Grunderwerbssteuer nicht beizutreiben. Aber soweit ich mich erinnere, fingen da die Probleme schon an.

Wir haben die Finanzströme, deren rechtliche Bewertung unklar ist: Da fehlen einfach Urteile, was war das denn nun? Kredite? Bankeinlagen? Spenden?

Nach Fitzeks Behauptung eine Bank, wenn auch eine illegale. Das müßte das Finanzamt erstmal so stehen lassen. Freilich gibt es da immer mal wieder moralische Diskussionen darüber, ob sich der Vater Staat an illegalen Geschäften beteiligen soll. Die herrschende Meinung ist die, daß man Straftaten nicht auch noch damit belohnen darf, daß die Erträgnisse daraus steuerfrei bleiben.
Am Ende des Tages ist das Nichterklären der Einkünfte und die damit begangene Steuerhinterziehung (hier die der Körperschaftssteuer, der Gewerbesteuer und der einbehaltenen Kapitalertragssteuer) ja immer noch der einfachste, oft sogar der einzige Hebel, um die Leute dranzukriegen. Schließlich ist eine Bank üblicherweise kein Samariterladen, sondern ein gewinnorientierter Gewerbebetrieb.

Fitzek hätte sich hier recht frühzeitig mit dem Argument verteidigen müssen, daß seine Bank gar keine Bank sei, was zumindest zwischen den Pudel ruchbar geworden wäre und ihn sicherlich in Erklärungsnot gebracht hätte. Vielleicht wäre von diesen Diskussionen dann auch etwas nach außen gedrungen, wer weiß.

Und wir haben noch die nun nur sieben Zwerge: Schwarzarbeit oder Vereinstätigkeit? Die haben da doch nie wirklich gearbeitet, Sonnabend Dachrinnen reinigen ist doch keine wirkliche Arbeit.

Die Diskussion ist müßig. Was auch immer das Königreich am Ende sein soll, ob eine GbR oder eine Genossenschaft, wird es auf eine Mitunternehmerschaft der Pudel hinauslaufen, bei der die Mitarbeit keine steuer- oder sozialversicherungsrechtliche Relevanz hat. Stundenlöhne sind ja nicht gezahlt worden, oder?

Genau das gilt doch für alle Verwaltungen, ich will es nicht rechtfertigen. Aber so ist das Leben doch: Da schlägt ein 20seitiges Schreiben wirres Zeug auf. Mit ganz spitzen Fingern wird es von dem einen zu dem nächsten Schreibtisch gelegt. Und wenn der Behördenleiter nicht Druck macht, landet das in der Ablage "falls jemand nachfragt".

Weil das den Leuten auch anderswo erst nahegebracht werden muß, daß das strategisch letztlich unklug ist, sollte man die Wittenberger Beamten dafür nicht kräftiger zur Brust nehmen als andere.

Im Gedächtnis bleiben andere Dinge: Das die Polizei nicht damit umgehen konnte, dass jemand rotzfrech mit einem Phantasiekennzeichen vorfährt.

Sagen wir mal so: Sie hätten sich irgendwann mal mit der Situation auseinandersetzen und den Karren sicherstellen müssen, so wie man das in Köln mit Autos macht, deren Zulassung wegen szenetypischer Umbauten erloschen ist.

Genau das ist doch passiert. Die Karre war am gleichen Tag weg.
Das hat Herr Fitzek aber nicht breitgetreten. Er hat breitgetreten, wie sein "Königreich" die Karre befreite.

Wobei eine "Befreiungstat" (die mir leider entgangen ist) darauf schließen läßt, daß etwas weggesperrt gewesen sein muß ... Dasselbe Loch im Rohr gibt es bspw. bei Dienelt: Da ist auch nicht schlüssig nachvollziehen, wieso der die Herausgabe eines Autos verlangte, wenn die Polizei nur die Kennzeichen und Schlüssel mitgenommen haben soll.

Real haben sie Sicherheitsleistung bezahlt und viel unterschrieben. Übrigens gibt es ein neueres Interview in dem Herr Benedix (Revierleiter) erzählt, wie viele Verfahren sie gegen Herrn Fitzek einleiteten und wie frustierend es für die Polizei ist, dass bei der nächsten Behörde offenbar wenig passiert. Er erwähnte die Staatsanwaltschaft nicht, aber sie war wohl gemeint.

Dann haben die Wittenberger wohl Recht, die Polizei von der Kritik auszusparen.

Das das Ordnungsamt ihm persönlich an die Anmeldung eines Gewerbes erinnert, da er keine ladungsfähige Anschrift hat - sowas bleibt im Gedächtnis.

Dabei habe ich bei dem letzten Punkt ganz andere Zweifel:
Es scheint mir nicht schlüssig eine Gewerbeanmeldung für ein offensichtlich illegales Bankgeschäft zu fordern.

Jepp. Die adäquate Reaktion wäre eine andere gewesen. Und so prägt sich bei den Leuten ein, daß Eure Behörden in eigentlich recht eindeutigen Situationen mehrfach nicht Herr der Lage waren.

Da muß ich mich grad korrigieren: Wenn die Gewerbeanmeldung für das Gewerbeamt der erste Anlaß wäre tätig zu werden und sich - bei genehmigungspflichtigen Tätigkeiten - die entsprechenden Erlaubnisse vorlegen zu lassen, dann schon. Berücksichtigt man bspw., daß die für das Baurecht am BER zuständige Behörde das Landratsamt in Lübbenau ist, wäre das durchaus nachvollziehbar. Aber von diesen Abläufen habe ich keine Ahnung.

Es sind nicht meine Behörden.

Mit "Ihr" waren die Wittenberger (insgesamt) gemeint, nicht (nur ?) Du.
« Letzte Änderung: 18. Juli 2016, 09:35:54 von dtx »
 
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Re: Peter Fitzek in U-Haft [Gerichtsverfahren]
« Antwort #953 am: 19. Juli 2016, 00:11:03 »
Off-Topic:
Zitat
Berücksichtigt man bspw., daß die für das Baurecht am BER zuständige Behörde das Landratsamt in Lübbenau ist, wäre das durchaus nachvollziehbar.
LÜBBEN! Nicht Lübbenau!  :naughty:  ;)
 
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Offline Lisa

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Re: Peter Fitzek in U-Haft [Gerichtsverfahren]
« Antwort #954 am: 19. Juli 2016, 00:27:59 »
Inwieweit lässt sich denn ein Faden spinnen von der augenscheinlichen Toleranz gegenüber Fitzeks Gewerben, der späteren Staatszugehörigen Steffi aus der Wittenberger Stadtverwaltung und dem hilflosen Auftritt des Herren, der bei der Eröffnung der Königlichen Reichsb die Gewerbeanmeldung zerrissen bekam? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Fitzek in Wittenbergs Behörden kein Thema war, also auf Ablehnung, wohl aber auch auf Sympathie traf.
Laden Sie hier die Konvention von Montevideo herunter:
 

dtx

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Re: Peter Fitzek in U-Haft [Gerichtsverfahren]
« Antwort #955 am: 19. Juli 2016, 08:17:18 »
Inwieweit lässt sich denn ein Faden spinnen von der augenscheinlichen Toleranz gegenüber Fitzeks Gewerben, der späteren Staatszugehörigen Steffi aus der Wittenberger Stadtverwaltung und dem hilflosen Auftritt des Herren, der bei der Eröffnung der Königlichen Reichsb die Gewerbeanmeldung zerrissen bekam?

Gute Frage. Man erinnere sich an den Spruch, wonach die Jacke eines Beamtern zwar eng, aber warm sei - nur sind viele Leute heute nicht mehr verbeamtet, was die Wärme sehr relativ erscheinen läßt, die Enge dagegen aber weniger ...
Von außen ist es aber schwierig bis unmöglich, zwischen innerer Kündigung und Dienst nach Vorschrift einerseits und vermeintlicher Sympathie andererseits zu unterscheiden, solange man nicht wenigstens den Umgang mit den unprominenten Verwaltungsobjekten kennt. Wenn da am Ende jemand die Seite wechselt, dann kann auch das verschiedene Ursachen haben.
 
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Offline Flo

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Re: Peter Fitzek in U-Haft [Gerichtsverfahren]
« Antwort #956 am: 22. Juli 2016, 14:54:19 »
Hat sich eigentlich mal jemand dieses hier

http://bewusst.tv/loesungen-fuer-deutschland/

angeschaut?

Ein Lehrstück dafür wie Blender "arbeiten". Hätte nicht viel gefehlt und Jo Conrad hätte seinen Geldbeutel an Fitzek ausgehändigt.  :salut:

 

Offline Jester

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Re: Peter Fitzek in U-Haft [Gerichtsverfahren]
« Antwort #957 am: 22. Juli 2016, 15:46:59 »
Hätte nicht viel gefehlt und Jo Conrad hätte seinen Geldbeutel an Fitzek ausgehändigt.  :salut:

Glaube ich mal eher weniger. Gegen galaktische Strahlen und weltliche Überzeugungskünste müsste dieser "Jo" wohl langsam immun sein. Denn wenn man sich auf Conrads Kanal mal umschaut, dann trifft man auf einige derartige Randexistenzen, krumme Verschwörervögel und antisoziale Weltanschauungen, die nun wirklich durch keine Drehtür weit und breit passen. "Freakshow" nennt man so was auf Denglisch. Aber ist ja zum Glück alles Meinungsfreiheit und so... :shifty:
« Letzte Änderung: 22. Juli 2016, 16:09:12 von Jester »
 

Offline D.B.Cooper

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Re: Peter Fitzek in U-Haft [Gerichtsverfahren]
« Antwort #958 am: 23. Juli 2016, 08:21:16 »
Hat sich eigentlich mal jemand dieses hier

http://bewusst.tv/loesungen-fuer-deutschland/

angeschaut?

Ein Lehrstück dafür wie Blender "arbeiten". Hätte nicht viel gefehlt und Jo Conrad hätte seinen Geldbeutel an Fitzek ausgehändigt.  :salut:
Die ersten Minuten sind interessant. Nur die große Schnauze, dass er einfach nicht eingebuchtet wird/werden kann. ;D
Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind.
 

Offline Schrohm Napoleon

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Re: Peter Fitzek in U-Haft [Gerichtsverfahren]
« Antwort #959 am: 2. August 2016, 11:22:17 »
Ich habe heute in der Pressemitteilung des LG Halle einen (,meiner unbedeutenden Meinung nach, ) ähnlich gelagerten Fall mit einer erheblichen Strafandrohung gelesen.

http://www.presse.sachsen-anhalt.de/index.php?cmd=get&id=878705&identifier=193db11911e071273df91dd82a5074b4 (ganz unten)



Liege ich ,als juristischer Laie falsch, falls ich diese Strafandrohung auch für Sitzeck in Betracht ziehen würde?
Es wäre sehr nett, wenn einer unserer Juristen ein paar Worte zu meiner Aufklärung schreiben könnte.

Vielen Dank im Voraus.
"Die förmlich-respektvolle Höflichkeit schafft den nötigen Raum für inhaltliche Verachtung."
-Chan-jo Jun, Philosoph (und Rechtsanwalt)