Ich werfe mal meine Gebetsmühle an: Wir können überhaupt nicht beurteilen, ob bei der Aktion etwas rechtswidrig war oder nicht, weil wir weder wissen, was genau passiert ist (die Bilder, die Fitzek zur Verfügung stellt, sind von diesen selber selektiert, um eine bestimmte Wirkung hervorzurufen), und die rechtlichen Grundlagen kennen wir auch nicht, weil das KRD zwar den Anschein einer Veröffentlichung aller Schreiben erweckt, in der Praxis aber immer mal wieder Dinge auftauchen, die ganz offensichtlich nicht oder erst nach langer Zeit veröffentlicht wurden.
Im übrigen wäre es Fitzek ja frei gestanden, die diversen Gegenstände selber zu verwerten, um davon die Anleger zur Abwicklung zu befriedigen, ausstehende Steuern zu bezahlen und Zwangsgelder zu begleichen. Eine Vollstreckung ist gegenüber der eigenen Verwertung immer nachteilig, weil sie weitere Kosten erzeugt und daher auch Gegenstände unter dem Wert verkauft werden, den man selber erzielen würde, weil alles andere zu noch höheren Verlusten aufgrund der Verwaltung führen würde.
Wenn da nun in den Hallen ein altes Hochregallager rumsteht, das kaum verkäuflich ist, weil es modernen Ansprüchen nicht genügt, dann geht es eben zum Altmetallwert an den Schrotthändler. Was soll denn die Alternative sein? Was vorgefunden ist, wird verwertet. Daß das Zeug für die Leute dort einen höheren Gebrauchswert hatte, als beim Verkauf als Wert erzielbar ist, ist normal (sonst hätte man es ja nicht gekauft). Deshalb empfiehlt es sich, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, daß man illiquide wird.
Aber irgendwie ist das das typische Reichi-Verhalten: Erst behaupten, daß alles legal wäre, Bescheide ignorieren udn sämtliche Fristen verstreichen lassen, Drohungen von Zwangsmaßnahmen weiter ignorieren, bis dann irgendwann nach langer Zeit die legitime staatliche Gewalt zugreift. Und dann kommt das große Mimimi ...
Die diversen Geschäfte unter dem Dach des KRD waren eben nicht legal, sie waren auch nicht steuerfrei, und weder ist das KRD ein eigener Staat, noch ist Fitzek immun oder kann sich seine eigene Fahrerlaubnisse erteilen. Die Mühlen der Justiz mahlen langsam und manchmal auch unzuverlässig, aber man sollte das nicht für Toleranz halten, die ewig währt.