Autor Thema: Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14  (Gelesen 53798 mal)

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Offline BlueOcean

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Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14
« Antwort #360 am: 11. Februar 2015, 02:44:51 »
Laut Gutachten "eingetragenes Kulturdenkmal", also Einzeldenkmalschutz. Aber nach meinen Erfahrungen heißt das nicht zwingend, dass sie kleinlich sind. Die Städte hier haben Tausende von Denkmalen. Ich hatte mal bei einer Sanierung den Overkill mit Flächendenkmalschutz, Sanierungsgebiet und Einzeldenkmal (im Ergebnis also Denkmalschutz auf Kommunal- und Landesebene).
Genervt hat dabei aber nur eine ominöse Behörde für Stadtentwicklung sowie die Abteilung Brandschutz vom Bauordnungsamt, die sich furchtbar über 8 Zentimeter fehlende Breite bei den historischen Gaubenfenstern aufgeregen konnten (und im Ernst vorgeschlagen haben, sie mit dem halben Dach heraus zu reißen). Letztes Argument von denen war, dass die Feuerwehr da im Notfall da nicht anleitern könne. Da hab zum nächsten Termin mit dem Herren auf der Baustelle ein paar Feuerwehrleute kommen lassen und sie um deren Einschätzung gebeten. Das war niedlich :) "Natürlich kommt man da durch. Auch mit Oma und Rollstuhl. Glauben sie vielleicht wir messen erst mal die Breite vom Fenster nach wenn es brennt?"

Aber ein Hinweis für den Hofnarren. Auch nur im Ansatz "nachgemachte" alte Dinge findet der Denkmalschutz meistens furchtbar. Da wird mit Schaudern in der Stimme vom "Historisieren" gesprochen. Da bekommt man viel leichter einen grottenhäßlichen Alubalkon vor dem Denkmal genehmigt.
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Offline A.R.Schkrampe

Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14
« Antwort #361 am: 11. Februar 2015, 21:19:03 »
Das heißt jetzt, meine wilde Idee (Neubau, der nach Altbau aussieht) könnte man so machen? Ist denen wirklich egal, dass der heilige Steinstaub des 16. Jahrhunderts dabei unwiederbringlich vernichtet wird?

Wenn ja, hui, dann sind die ja doch nicht so schlimm. Und in diesem Fall wäre das Gebäude wohl doch nicht so teuer. Diese Fassade zu imitieren (oder sogar irgendwas anderes "passendes" dahin zu setzen) ist ja nicht so schwer. Der Abriss kostet natürlich, aber es sagt ja auch niemand, dass man eine Innenstadtlage umsonst bekommt.

Das mit dem Steinstaub des 16.Jahrhunderts irritiert mich hier nicht wenig. Davon läßt sich auf den wenigen Fotos nichts entdecken. Front und Fassade sind definitiv neueren Datums, aus dem 19.Jahrhundert.

Doch, bei dem aufgerufenen Preis von 38.000 € ist das Gebäude de facto umsonst, das Grundstück zählt hauptsächlich. Im Gutachten ist die Restlebensdauer des Bauwerks mit 0 Jahren angegeben. Wenn das, wie der Wittenberger erwähnt hat, Ib-Lage ist (es ist keine vergammelte Tagelöhnerkate in einem verschissenen Kuhkaff in der Uckermark), dann sind bei den 38k auch die Abbruchkosten (das Zusammenschieben geht schnell, das Recyceln der Baustoffe ist das Aufwendige daran) bereits eingepreist.
Man überlege, was und wo auf dem Immobilienmarkt sonst in dieser Preislage erhältlich ist. Schaut spaßeshalber mal nur auf Euren Umkreis bezogen in die Annoncen. Eben.
 

Offline Wittenberger

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Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14
« Antwort #362 am: 11. Februar 2015, 23:38:06 »
Die Substanz des Gebäudes sollten 16. Jahrhundert sein, mindestens Keller und Erdgeschoss. Auch der Schnitt deutet das an. Die Fassade sollte um 1890 im damaligen Zeitgeist neugestaltet worden sein. Wenn dem so ist, gibt es keine Abreissgenehmigung. Und dann funktioniert Milchmädchens Rechnung auch nicht.

Etwa gegenüber auf der südlichen Collegienstraße steht eine Ruine, deutlich schlechtere Substanz als die Brauerei. Dort gibt es keine Abrissgenehmigung, so sehr sich das die Firma mit den zwei Buchstaben auch wünscht.
 

Müllmann

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Re: Der Untergang des Häuschens Fitzek? Große Durchsuchung vom 27.11.14
« Antwort #363 am: 27. März 2015, 18:30:30 »
Ein amerikanischer Fitzek. So sieht ein erfolgreicher Betrüger aus:

https://www.youtube.com/watch?v=ekaNRBYNLFk

Irgendwie erkenne ich da einige Parallelen.