Autor Thema: Antifaschismus 2.0  (Gelesen 7709 mal)

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Offline D.B.Cooper

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Re: Antifaschismus 2.0
« Antwort #15 am: 15. September 2014, 15:29:58 »
Diese Diskussion ist zwecklos, da Stammtischcharakter und polemisierend. Die Wahrheit liegt eh irgendwo in der Mitte - oder auch nicht.
Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind.
 

Offline Illuminatus

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Re: Antifaschismus 2.0
« Antwort #16 am: 15. September 2014, 15:59:50 »
Ich kann Chaos und A.R.Schrampke nur beipflichten. Es nützt nichts, Begrifflichkeiten so weit auszudehnen und moralisierend aufzuladen, bis eine Diskussion darüber nicht mehr möglich ist. Man erhält nur verwirrendes Neusprech, mit dem man vorhandene Probleme überkleistert, aber nicht löst.
Bestes Beispiel ist die genannte Ausländerkriminalität. Das Problem besteht, und wenn man es noch so sehr unter den Tisch schieben will. Es gibt ethnische Gruppen, die signifikant häufiger bei bestimmten Delikten im Verhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil auftauchen als andere, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. (Und die ist bei bislang knapp 600 neuen Vollstreckungsverfahren in 2014 in meiner Zuständigkeit statistisch nicht vollständig irrelevant...). Damit sage ich allerdings nicht, dass die alle kriminell sind oder dass dieses Problem genetisch begründet ist, wohl aber, dass es soziokulturelle Gründe geben kann, die zu diesern Auffälligkeiten führen. Bin ich nun ein Rassist?
"Exstirpation des deutschen Geistes zugunsten des »deutschen Reiches«." - Friedrich Nietzsche in Unzeitgemäße Betrachtungen
 

Offline Das Chaos

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Re: Antifaschismus 2.0
« Antwort #17 am: 15. September 2014, 16:01:29 »
Diese Diskussion ist zwecklos, da Stammtischcharakter und polemisierend. Die Wahrheit liegt eh irgendwo in der Mitte - oder auch nicht.

Wieder so eine Begriffsschablone: Stammtischcharakter!

Nein, diese Diskussion ist weder sinnlos, noch hat sie Stammtischcharakter. Bei aller Gegnerschaft zu Ferkel disqualifiziere ich seinen Beitrag nicht als "stammtischmäßig", also von mangelndem Wissen und Denken getragen, kurz: dumpf.

Ich habe lediglich zu einer Überprüfung der Begriffe aufgerufen. Das ist in einem Forum wie diesem, in dem keine homogene Kommunikationsgruppe vorherrscht sinnvoll um das Aufeinanderprallen von emotionalen Positionen abzudämpfen.
Wie jeder aus der Kommunikatios- und Sprachwissenschaft (und aus der Philosophie spätestens seit Wittgenstein) weiß ist, dass Sprachinhalte, je komplizierter sie sind, von dem jeweiligen Sprach- und Erfahrungshorizont des Sprechenden abhängen. Wo es keine detaillierten und oder verordneten Sprachregelungen gibt (wie z.b. in der Technik oder in der Rechtswissenschaft) tendieren Begriffe dazu, gewissermaßen an den Rändern auszufransen, weil die Sprecher zu dem für alle mehr oder weniger klaren Begriffskern aus persönlichem Verständnis und Erfahrung oder aus falschem Verstehen, aus Überspitzung eines Begriffes oder herkömmlicher falscher Benutzung eines Wortes ("falsche Freunde", z.B. handy) jeweils etwas anderes mit einem Begriff verbinden, was nicht zu selten dazu führt, dass man sich gegenseitig nicht mehr versteht, obwohl man im Grunde der gleichen Ansicht ist.
Es lohnt sich meiner Ansicht nach immer, diesen ausfransenden "Begriffshof" für sich aber auch mit anderen zu überprüfen und zu entscheiden ob der Begriff noch dazu taugt, das zu transportieren, was man im Sinn hat.
Konkret auf den Begriff "Faschismus" angewandt, bin ich der Ansicht, dass dieser Begriffshof inzwischen so weit und ausgefranst ist, dass er links wie rechts umfasst und nur noch sämtliche Resentiments, die einzelne in diesen verschwommenen und verschwurbelten Begriff hineinpacken transportiert aber kein Wissen mehr. Der Begriffskern ist für die meisen gar nicht mehr erkennbar und damit taugt der Begriff nicht mehr um differenzierende Betrachtungen anzustellen.
Aber es steht jedem frei dem Stammtisch fernzubleiben, sofern er überhaupt die Berechtigung hat an diesem Platz zu nehmen, was bei uns in Bayern nicht selbstverständlich ist.
In orientalischen und westlichen Schöpfungsmythen ist der Drache ein Sinnbild des Chaos, ein gott- und menschenfeindliches Ungeheuer

Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner Offenb. 12,3
 
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Offline Ferkel

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Re: Antifaschismus 2.0
« Antwort #18 am: 15. September 2014, 16:15:40 »
Diese Diskussion ist zwecklos, da Stammtischcharakter und polemisierend. Die Wahrheit liegt eh irgendwo in der Mitte - oder auch nicht.
Nein, diese Diskussion ist weder sinnlos, noch hat sie Stammtischcharakter. Bei aller Gegnerschaft zu Ferkel

Was? Wir sind Gegner? Seit wann denn das?
Und ich mache NEUE EIGENE Regeln. Und da ist mir alles alte ♥♥♥GAL, denn es gilt für mich nicht. ICH bin ein göttliches Wesen, handle NUR im Naturrecht und ich passe MIR die WELT an so wie es mir gefällt und es mein göttlicher Auftrag ist. - Peter Fitzek, König von Deutschland, geistig gesund?
 

Offline kalizzy

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Re: Antifaschismus 2.0
« Antwort #19 am: 15. September 2014, 16:17:37 »
Ich entschuldige mich für die Zerpflückung der Posts.


Sorry, aber jetzt kommst Du mit der Keule der naiv-ehrpusseligen pc-Verkrampfung.
Versteh ich nicht 100%ig.
Deine Formulierung  "insgeheim annehmen" ist das perfekte Beispiel. Du schwurbelst Dir einen zurecht, um nicht sagen zu müssen: Es gibt spezifische Probleme bei und durch Zuwanderung, speziell im Bereich der Kriminalität.
Womit ich nicht Delikte meine, die einem Bundesbürger nicht möglich ist, etwa Verstoß gegen Einreisebestimmungen o.ä.
Nein ich meine gezielt Gewalt- und Eigentumsdelikte. Hierbei gibt es signifikate Besonderheiten bei/durch jeweils gewisse Migrantengruppen. Das ist so. Punkt. Wir haben genug Juristen hier, die das bestätigen werden. Aus meiner Warte als Schadenregulierer in einer Versicherung habe ich mit dieser nicht wegdiskutierbaren Tatsache jeden Tag zu tun. Und wenn jetzt wieder hier "Pfui, Rassismus!"-Gewimmer einsetzten sollte, dann ist mir das s c h e i ßegal, ebenso ein eventueller Verlust von Karmapunkten 
Ich setze sogar noch einen drauf: es gibt gewisse ethnische Gruppen, da wird in meiner Branche der Betrugsfaktor mit 100% angesetzt. Mehr sage ich dazu nicht.
Wie gesagt - mein Post ist keine wissenschaftliche Arbeit. Aber genau das müsste er eigentlich sein, da die Thematik so brisant ist. Ich kann natürlich nicht hinter Deinen Post sehen, aber ich schätze, dass hier nun doch so langsam Emotionen ins Spiel kommen.

Mir sind die besagten Statistiken, in der oder einer anderen Form, bekannt. Die Kriminalität ist bei Migranten höher. Ebenso ist der Altersdurchschnitt geringer. Die Kriminalität bei Jugendlichen ist höher als im gesamtdeutschen Altersdurchschnitt. Soll heißen: Klar begehen "Ausländer" öfters Straftaten - sie sind ja auch jünger! Soviel zu den "nicht wegdiskutierbaren Tatsachen".

So kann ich mir schönreden, dass Migranten nicht signifikant öfter kriminell sind, als Nichtmigranten. Dann kannst Du kommen und mir, zurecht, den Vorwurf machen, ich hätte mir das schöngeredet. So geht es hin und her aber der Wahrheit kommen wir dadurch nicht näher.

Näher kommen wir ihr nur dann, wenn wir verstehen, welche sozialpsychologischen Mechanismen in uns und unserer Meinungsbildung wirken.
Was den zweiten markierten Satz angeht, so oute ich mich in diesem Deinen Sinne als Rassist. Zu keiner Zeit hatte ich jemals etwas mit Nazis oder Nazi-Ähnlichen zu tun - aber ich stehe dazu, vor unserem Hauskauf die Kriminalitäts- und Ausländerstatistiken der in Frage kommenden Ortschaften durchgesehen zu haben und sogar bei den zuständigen Ämtern angerufen und gezielte Fragen hierzu gestellt zu haben.
Ich nehme das zurück. Ich meinte nicht, dass jemand, der rassistisch denkt automatisch ein Rassist ist. Ich behalte den Begriff jemanden vor, der rassistisches Denken politisch umsetzt. Dennoch liegt rassistisches Denken bei jedem Menschen vor. Auch bei Dir. Auch bei mir. Anstatt darauf überempfindlich zu reagieren, sollte man es vielleicht besser akzeptieren. Damit will ich nicht Dir unterstellen, überempfindlich zu reagieren, sondern der Allgemeinheit.


Siehst Du, das ist das was ich mit meinem Ausdruck "Dekadenz des Begriffes" meine.

.... und Dein Zusatz "Das kann man drehen und wenden wie man will" bestätigt meine Einschätzung, was man mit der Begriffserweiterung eigentlich bezweckt: Eine Ansicht als grundsätzlich und undiskutierbar böse zu  brandmarken.

Ich wiederhole: Das ist undifferenziertes Denken! Ich möchte das nicht!

.... im Übrigen mache ich den Vorwurf des ungenügenden Lesens und/oder Verstehens meines Beitrags.
Ich wehre mich gerade persönlich gegen die Ausweitung der Begriffe und begründe das auch und es kommt ein c&p mit genau der Ausweitung des Begriffes, gegen den ich mich gerade wehre.
Ich weiß selbst, daß SozPäds und andere Gutmenschen den Begriff genau so verwenden. Gerade das ist für mich die Dekadenz (Verwahrlosung) der Begrifflichkeit, der in der vernünftigen Diskussion keinen Vorteil bringt. Es trägt keinen Erkenntnisgewinn, wenn ich China als faschistischen Staat und Sarrazin als Rassisten kennzeichne. Es macht lediglich Stimmung; und das ist beabsichtigt. Aber es bringt nicht mal im Stuhlkreis was.
Wenn Du der Meinung bist, eine Begriffserweiterung diene der Brandmarkung des Bösen, dann kannst Du gerne dieser Meinung sein, es sei aber gesagt, dass das, zumindest auf mich, paranoid wirkt. Das scheint mir Dein subjektiver Standpunkt zu sein, dagegen kann ich nichts sagen.

Ich habe Deinen Beitrag sehr wohl gelesen und verstanden - vielleicht nicht auf die Weise, die Du beabsichtigt hast, wohl aber auf die Weise, die dort steht. Ich gebe den Vorwurf aber gerne an Dich zurück. Wenn Du hier Gutmenschen als abwertenden Begriff benutzt, beziehungsweise Sozialwissenschaften unter Sozialpädagogik zusammenfasst, scheint mir eine Diskussion mit Dir in diesem Gebiet nicht wirklich sinnvoll zu sein.

China nicht als faschistisch zu bezeichnen - da kann ich noch des Friedens Willen d'accord gehen. Aber Sarrazin nicht als Rassisten zu bezeichnen? Der sich sogar biologistischer Argumentationen bedient und damit alle Bilderbuchkriterien eines Rassisten erfüllt? Nein.

Diese Diskussion ist zwecklos, da Stammtischcharakter und polemisierend. Die Wahrheit liegt eh irgendwo in der Mitte - oder auch nicht.

Wieder so eine Begriffsschablone: Stammtischcharakter!

Nein, diese Diskussion ist weder sinnlos, noch hat sie Stammtischcharakter. Bei aller Gegnerschaft zu Ferkel disqualifiziere ich seinen Beitrag nicht als "stammtischmäßig", also von mangelndem Wissen und Denken getragen, kurz: dumpf.

Ich habe lediglich zu einer Überprüfung der Begriffe aufgerufen. Das ist in einem Forum wie diesem, in dem keine homogene Kommunikationsgruppe vorherrscht sinnvoll um das Aufeinanderprallen von emotionalen Positionen abzudämpfen.
Wie jeder aus der Kommunikatios- und Sprachwissenschaft (und aus der Philosophie spätestens seit Wittgenstein) weiß ist, dass Sprachinhalte, je komplizierter sie sind, von dem jeweiligen Sprach- und Erfahrungshorizont des Sprechenden abhängen. Wo es keine detaillierten und oder verordneten Sprachregelungen gibt (wie z.b. in der Technik oder in der Rechtswissenschaft) tendieren Begriffe dazu, gewissermaßen an den Rändern auszufransen, weil die Sprecher zu dem für alle mehr oder weniger klaren Begriffskern aus persönlichem Verständnis und Erfahrung oder aus falschem Verstehen, aus Überspitzung eines Begriffes oder herkömmlicher falscher Benutzung eines Wortes ("falsche Freunde", z.B. handy) jeweils etwas anderes mit einem Begriff verbinden, was nicht zu selten dazu führt, dass man sich gegenseitig nicht mehr versteht, obwohl man im Grunde der gleichen Ansicht ist.
Es lohnt sich meiner Ansicht nach immer, diesen ausfransenden "Begriffshof" für sich aber auch mit anderen zu überprüfen und zu entscheiden ob der Begriff noch dazu taugt, das zu transportieren, was man im Sinn hat.
Konkret auf den Begriff "Faschismus" angewandt, bin ich der Ansicht, dass dieser Begriffshof inzwischen so weit und ausgefranst ist, dass er links wie rechts umfasst und nur noch sämtliche Resentiments, die einzelne in diesen verschwommenen und verschwurbelten Begriff hineinpacken transportiert aber kein Wissen mehr. Der Begriffskern ist für die meisen gar nicht mehr erkennbar und damit taugt der Begriff nicht mehr um differenzierende Betrachtungen anzustellen.
Aber es steht jedem frei dem Stammtisch fernzubleiben, sofern er überhaupt die Berechtigung hat an diesem Platz zu nehmen, was bei uns in Bayern nicht selbstverständlich ist.

Ich stimme dem Inhalt dieses Posts im Großen und Ganzen zu - ich sehe diese Ausweitung der Begrifflichkeiten bis zur Unkenntlichkeit im Fall Faschismus in diesem Thread aber nicht gegeben.
 

Offline Das Chaos

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Re: Antifaschismus 2.0
« Antwort #20 am: 15. September 2014, 16:21:19 »
Diese Diskussion ist zwecklos, da Stammtischcharakter und polemisierend. Die Wahrheit liegt eh irgendwo in der Mitte - oder auch nicht.
Nein, diese Diskussion ist weder sinnlos, noch hat sie Stammtischcharakter. Bei aller Gegnerschaft zu Ferkel

Was? Wir sind Gegner? Seit wann denn das?

Schulljung, meinte natürlich kalizzy.

Ehrlich, so ein tablet ist ein Sch..teil; die Tastatur nimmt ständig die Hälfte des Bildschirms weg.
In orientalischen und westlichen Schöpfungsmythen ist der Drache ein Sinnbild des Chaos, ein gott- und menschenfeindliches Ungeheuer

Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner Offenb. 12,3
 

Müllmann

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Re: Antifaschismus 2.0
« Antwort #21 am: 15. September 2014, 16:36:15 »
Ohne mich jetzt einmischen zu wollen, aber für mich klingt das etwas wie dei schwurbeligen Diskussonen im KRD-Forum. Da will auch ständig jemand die deutungshoheit über irgendwelche Begriffe für sich reklamieren. Einigt Euch halt darauf, dass ihr andere Vorstellungen von den Begriffen habt.

Oder macht das kenntlich wie bei den Juristen üblich: "Faschismus/Rassismus im engeren/weiteren Sinn"

Schöne Diskussion noch, ich geh heim,hab Kopfweh und will morgen fit sein für den Bezoften und die BGB-AT Klausur.
 

Offline Das Chaos

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Re: Antifaschismus 2.0
« Antwort #22 am: 15. September 2014, 16:42:17 »
Aber Sarrazin nicht als Rassisten zu bezeichnen? Der sich sogar biologistischer Argumentationen bedient und damit alle Bilderbuchkriterien eines Rassisten erfüllt? Nein.

Wahrscheinlich bin ich wieder der einzige, der sein unsäglich langweiliges Buch vom Anfang bis zum Ende gelesen hat.
Sarrazin ist ein eitler, populistischer Tropf, ein Provokateur, dem ich genügend Intelligenz unterstelle, dass er die Wirkung, die er auf den Großteil der Bevölkerung macht um seiner finanziellen Motive willen einkalkuliert hat. Das Kapitel mit der Diskussion der biologischen Vorzüge(!) des Judentums ist auch denkbar ungeschickt und wissenschaftlich teilweise falsch verstanden, aber er zieht daraus keine biologische Wertung.
Seine Kritik an den in Deutschland lebenden Muslimen basiert auf der von ihm festgestellten Mangelhaftigkeit der Sozialisation. Das macht ihn gerade mit dem erweiterten Rassismusbegriff zum Rassisten.
Für mich, dem Anhänger eingeschränkter Begrifflichkeit nicht.
Während der  Rassist die Wertung eines Menschen aus Rasse und Genetik schöpft und damit der Ansicht ist: da kann man dann eh' nichts machen, zeigt Sarrazin (ob zu Recht oder Unrecht lasse ich dahingestellt) die soziokulturellen Defizite der einzelnen Ethnien (eben auch der Deutschen: Deutschland schafft sich ab!) und zeigt gerade (vermeintliche) Wege auf, dies zu verändern. Durch die Erweiterung des Rassismusbegriffes fällt er in die Schublade "indiskutabel", anstatt dass man ihm seine methodischen Fehler nachgewiesen hätte und ihm seine lineare Langweiligkeit um die Ohren gehauen hätte (Einige haben das doch getan).
« Letzte Änderung: 15. September 2014, 16:44:45 von Das Chaos »
In orientalischen und westlichen Schöpfungsmythen ist der Drache ein Sinnbild des Chaos, ein gott- und menschenfeindliches Ungeheuer

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Offline kalizzy

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Re: Antifaschismus 2.0
« Antwort #23 am: 15. September 2014, 16:55:59 »
Ohne mich jetzt einmischen zu wollen, aber für mich klingt das etwas wie dei schwurbeligen Diskussonen im KRD-Forum. Da will auch ständig jemand die deutungshoheit über irgendwelche Begriffe für sich reklamieren. Einigt Euch halt darauf, dass ihr andere Vorstellungen von den Begriffen habt.

Oder macht das kenntlich wie bei den Juristen üblich: "Faschismus/Rassismus im engeren/weiteren Sinn"

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Ich bin kein Jurist, daher drück ich mich nicht wie einer aus. Das überlasse ich den Juristen.
Aber Sarrazin nicht als Rassisten zu bezeichnen? Der sich sogar biologistischer Argumentationen bedient und damit alle Bilderbuchkriterien eines Rassisten erfüllt? Nein.

Wahrscheinlich bin ich wieder der einzige, der sein unsäglich langweiliges Buch vom Anfang bis zum Ende gelesen hat.
Sarrazin ist ein eitler, populistischer Tropf, ein Provokateur, dem ich genügend Intelligenz unterstelle, dass er die Wirkung, die er auf den Großteil der Bevölkerung macht um seiner finanziellen Motive willen einkalkuliert hat. Das Kapitel mit der Diskussion der biologischen Vorzüge(!) des Judentums ist auch denkbar ungeschickt und wissenschaftlich teilweise falsch verstanden, aber er zieht daraus keine biologische Wertung.
Seine Kritik an den in Deutschland lebenden Muslimen basiert auf der von ihm festgestellten Mangelhaftigkeit der Sozialisation. Das macht ihn gerade mit dem erweiterten Rassismusbegriff zum Rassisten.
Für mich, dem Anhänger eingeschränkter Begrifflichkeit nicht.
Während der  Rassist die Wertung eines Menschen aus Rasse und Genetik schöpft und damit der Ansicht ist: da kann man dann eh' nichts machen, zeigt Sarrazin (ob zu Recht oder Unrecht lasse ich dahingestellt) die soziokulturellen Defizite der einzelnen Ethnien (eben auch der Deutschen: Deutschland schafft sich ab!) und zeigt gerade (vermeintliche) Wege auf, dies zu verändern. Durch die Erweiterung des Rassismusbegriffes fällt er in die Schublade "indiskutabel", anstatt dass man ihm seine methodischen Fehler nachgewiesen hätte und ihm seine lineare Langweiligkeit um die Ohren gehauen hätte (Einige haben das doch getan).
Gut - je nachdem welche Beweggründe Sarrazin nun hat oder nicht hat, lässt sich darüber diskutieren, ob er nun ein Rassist ist oder nicht. Seine Thesen sind es zumindest. Man muss nicht Anhänger der Rassentheorie sein um Rassist zu sein.

Ich verstehe aber Dein Problem, mit bestimmten Begrifflichkeiten bestimmte Positionen indiskutabel machen zu wollen und ich kann Deinen Standpunkt teilen.

Ich bitte zu bedenken, das ist mein erstes Forum voller Behördenangestellter und Juristen, sodass ich diese begriffliche Genauigkeit bzw. die Auswirkungen des Versäumen derselben nicht gewohnt bin.
 

Offline Das Chaos

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Re: Antifaschismus 2.0
« Antwort #24 am: 15. September 2014, 17:03:55 »
Ohne mich jetzt einmischen zu wollen, aber für mich klingt das etwas wie dei schwurbeligen Diskussonen im KRD-Forum. Da will auch ständig jemand die deutungshoheit über irgendwelche Begriffe für sich reklamieren. Einigt Euch halt darauf, dass ihr andere Vorstellungen von den Begriffen habt.

Oder macht das kenntlich wie bei den Juristen üblich: "Faschismus/Rassismus im engeren/weiteren Sinn"

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Mülli, wir sind zwar alle miteinander der ungeteilten Ansicht, dass jeder Deiner bis jetzt 1688 Beiträge, in der Rekordzeit von nicht mal einem halben Jahr, richtig und wichtig, ja unverzichtbar sind; dennoch bitte ich zu überlegen ob nicht auch andere akzeptable Meinungen haben, die Dich zwar nicht interessieren, aber doch von ungebildeteren Mitgliedern wie Dir irgendwie diskussionswürdig sind.
Kurz:
Die Gleichsetzung mit dem KRD Forum ist eine infame Frechheit!
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Re: Antifaschismus 2.0
« Antwort #25 am: 15. September 2014, 17:08:41 »

Ich bitte zu bedenken, das ist mein erstes Forum voller Behördenangestellter und Juristen, sodass ich diese begriffliche Genauigkeit bzw. die Auswirkungen des Versäumen derselben nicht gewohnt bin.

Du musst Dich sicher nicht entschuldigen. Vertritt Deine Meinung - sie ist nicht indiskutabel wie man sieht, z.B. ist dies hier ein guter Ansatz in meinem Sinne
Zitat
Ich behalte den Begriff jemanden vor, der rassistisches Denken politisch umsetzt.
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Offline Peter von Löwenstein

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Re: Antifaschismus 2.0
« Antwort #26 am: 15. September 2014, 18:45:47 »
Was den Begriff des "Faschismus" angeht, so wurde dieser u.a. auch in der DDR inflationär gebraucht, weil in "Nationalsozialismus" eben der "Sozialismus" drinsteckt. Damit wurde das unangenehme Thema der Herkunft weiter Teile des NS aus der Arbeiterbewegung vermieden.
(Begonnen hatte dies bereits in der Sowjetunion. Wer Walter Kempowski gelesen hat, wird sich erinnern, dass er sich auf die Frage der russischen Soldaten "Du Faschist?" kurz nach Ende des Krieges wunderte, warum er Italiener sein sollte.)

Später hat die westdeutsche Linke diese Begrifflichkeiten übernommen und weiter ausgedehnt, bis hin zur RAF, die die gesamte Bundesrepublik als "faschistisch" betrachtete.

Wahrscheinlich bin ich wieder der einzige, der sein unsäglich langweiliges Buch vom Anfang bis zum Ende gelesen hat.
Nope, bist Du nicht, ich hab's auch gelesen, ebenso wie "Der neue Tugendterror", das Euro-Buch hab ich dagegen irgendwann abgebrochen, weil es mir zu volkswirtschaftlich wurde.  ;)
« Letzte Änderung: 15. September 2014, 18:48:30 von Peter von Löwenstein »
Franzosen und Russen gehört das Land
Das Meer gehört den Briten,
Wir aber besitzen im Luftreich des Traums
Die Herrschaft unbestritten.
-Heinrich Heine, Deutschland. Ein Wintermärchen, 1844

Dieser Forenbeitrag wurde mithilfe automatischer Einrichtungen erstellt und ist daher nicht unterschrieben.
 

Müllmann

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Re: Antifaschismus 2.0
« Antwort #27 am: 15. September 2014, 18:56:46 »
Wahrscheinlich bin ich wieder der einzige, der sein unsäglich langweiliges Buch vom Anfang bis zum Ende gelesen hat.
Nope, bist Du nicht, ich hab's auch gelesen, ebenso wie "Der neue Tugendterror", das Euro-Buch hab ich dagegen irgendwann abgebrochen, weil es mir zu volkswirtschaftlich wurde.  ;)

Ich habe mit "Deutschland schafft sich ab" auch gegeben. Danach hat mich aber eine akute Unlust bezüglich der Beschäftigung mit weiteren Machwerken des Autors überfallen. Bereits in dem ersten Buch war deutlich zu erkennen, dass der Herr ein grundsätzliches Problem mit dem Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation hat. Auch wenn sich seine empirischen Erkenntnisse mit meinen Erfahrungen decken. Für eklatant halte ich es, dass der bei seinen Vergleichen zwischen den arabischen und asiatischen Einwanderern nicht auf die sozialen Schichten geachtet hat.
 

Offline Das Chaos

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Re: Antifaschismus 2.0
« Antwort #28 am: 15. September 2014, 19:25:49 »
...
Ich habe mit "Deutschland schafft sich ab" auch gegeben. Danach hat mich aber eine akute Unlust bezüglich der Beschäftigung mit weiteren Machwerken des Autors überfallen. Bereits in dem ersten Buch war deutlich zu erkennen, dass der Herr ein grundsätzliches Problem mit dem Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation hat. Auch wenn sich seine empirischen Erkenntnisse mit meinen Erfahrungen decken. Für eklatant halte ich es, dass der bei seinen Vergleichen zwischen den arabischen und asiatischen Einwanderern nicht auf die sozialen Schichten geachtet hat.

Stimme ich zu, ging mir genau so.
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Offline Senfkorn

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Re: Antifaschismus 2.0
« Antwort #29 am: 15. September 2014, 20:40:38 »
Ich finde diese Diskussion hier sehr erbaulich und auch notwendig.  :clap:
Z.B. habe ich noch vor der Wende die DDR als faschistoid bezeichnet, aber auch von Faschisten gesprochen. Das war für mich kein inhaltlicher Unterschied.

Diese Woche fliege ich in den Süden, ich weiß jetzt, welches Buch ich noch einpacken werde.  :dance: