Das Programm ist selbst nach deren Maßstäben erbärmlich. Neben dem schrägen Wirbelsäulenaufrichter darf der schwer verstrahlten Bhagwan/Osho-Fan Norbert Uwe Klein gleich zwei Tage bestreiten. Die "vielfältigen Workshops" sind gerade einmal zwei, die sich Erziehung und Medien widmen. Und die Podiumsdiskussionen beschäftigen sich mit Gesundheit und Medien. Da versuchen also gerade einmal drei eher monothematische Profischwurbler mit ein paar Adlaten das ganze Programm zu füllen.
Auf den Normalbürger mag das erbärmlich wirken, aber die Pudel sehen das mit Sicherheit anders. Meine beruflichen Befahrungen mit diversen Verstrahlten haben mir gezeigt, dass man diese Menschen mit rationalen Argumenten oder profunden Hintergrundwissen, das man beispielsweise durch Ausbildung oder Studium erlangen kann, nicht überzeugen kann.
Die leben in ihrem eigenen Taschenuniversum, dessen Parameter durch wachsweise Begriffe wie
feinstofflich, Herzmenschen, harmonisiert, energetisch und Schwingungen oder ähnliche Schwurbelbegriffe definiert sind.
Da sie sich selbst so konditioniert haben, dass nur sie selbst die angeblichen Wirkungen des ganzen Schmonzes wahrnehmen können, ist die Welt für sie in Ordnung.
Als exotischer Lebensentwurf funktioniert das in der Regel nicht mal so schlecht. Da diese Leute oft mangels eigener Leistungsfähigkeit sehr bescheiden leben, wird das Taschenuniversum durch diverse Transferleistungen von außen am Leben erhalten.
Jedenfalls sind die für den Zopf nur Staffage, solange sie etwas Geld mitbringen und in der Lage sind Dachrinnen zu reinigen, sind sie halbwegs willkommen, aber irgendwann stellen sie dann fest, dass das
Gemeinwohl im
Gemeinwohlstaat für sie nicht gilt.
Eine so bescheidene bürgerliche Existenz, wie ein Job, eine einfache Wohnung und ausreichende finanzielle Mittel ist für viele dieser Leute gar nicht erstrebenswert. Die können damit nichts anfangen, materielle Sicherheit bedeutet ihnen oft nichts.
Aus meiner Schulzeit/Studium in den 70-ern kenne ich noch einige dieser Menschen, ich habe mit zeitlichen Unterbrechungen den Kontakt lose gehalten und deren Leben verfolgt. Drogen, Alkohl und ähnlichen sind oft Begleiterscheinungen.
Mann kann ja darüber streiten, ob eine so genannte bürgerliche Existenz das Maß aller Dinge ist, aber spätestens beim Renteneintritt stellt man dann fest, das man rein gar nichts hat und auf staatliche Almosen angewiesen ist, falls man es überhaupt schafft, bei den zuständigen Ämtern vorzusprechen. Hier im meiner Gegend gibt es diverse Heime, die auf die Belange dieser Menschen ausgerichtet sind. Das spricht für unseren Staat, den diese Menschen oft ihr Leben lang abgelehnt haben.
Damit ich richtig verstanden werde, es gibt durchaus Menschen die sich als Lebenskünstler sehen, ihr Leben äußerst bescheiden gestalten und darin ihr Glück finden. Im Gegensatz zu den oben geschilderten Personen treffen die Versorge, damit sie anderen nicht zur Last fallen und leben dadurch auch in Alter selbst bestimmt.