Autor Thema: Daniele Ganser  (Gelesen 9131 mal)

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Re: Daniele Ganser
« Antwort #15 am: 6. Februar 2023, 19:58:32 »
Sehr schön. Da wird es dem Dummschwätzer Klenk bald schwerfallen, noch einen Grund zu finden, warum man gar nichts gegen den Auftritt des Berufslügners Ganser hier tun könne.

Nur mehr von solchen Meldungen! Ich sammle.
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Offline Neubuerger

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Re: Daniele Ganser
« Antwort #16 am: 6. Februar 2023, 20:57:48 »
Sehr schön. Da wird es dem Dummschwätzer Klenk bald schwerfallen, noch einen Grund zu finden, warum man gar nichts gegen den Auftritt des Berufslügners Ganser hier tun könne.

Von Interesse ist vielleicht auch das Gespräch Gansers mit dem Rechtsterroristen Karl-Heinz Hoffmann (Wehrsportgruppe Hoffmann).

https://www.youtube.com/watch?v=1YfmpZDXcR0 (einbetten ist hier leider nicht erlaubt)
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 
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Offline Reichskasper Adulf Titler

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Re: Daniele Ganser
« Antwort #17 am: 6. Februar 2023, 22:32:58 »
Auch gut.

Was mich gerade sehr ärgert ist, dass von den Angeschriebenen, die teils auch als Widerstandsgruppen genannt wurden, noch keiner geantwortet hat.
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Re: Daniele Ganser
« Antwort #18 am: 9. Februar 2023, 11:16:14 »
Zitat
AUFTRITT VON DANIELE GANSER IN LEINFELDEN
Gegner setzen auf Informationen

Caroline Holowiecki 09.02.2023 - 09:24 Uhr

Der Streit um den Auftritt des umstrittenen Historikers Daniele Ganser in Leinfelden ist längst nicht ausgestanden. Jetzt hat ein breites Bündnis eine Aufklärungsveranstaltung initiiert. Sie findet am 15. März statt.

Ralf Berti, Mitglied des Bündnisses „Solidarität statt Hetze“, lässt keinen Raum für Spekulationen. „Wir geben keine Ruhe“, betont er. Was er meint? Den Auftritt des umstrittenen Historikers und Publizisten Daniele Ganser in der Filderhalle in Leinfelden. Der Vortrag des Schweizers ist für den 12. Mai terminiert, die Karten für seinen Auftritt zum Thema „Warum ist der Ukraine-Krieg ausgebrochen?“ sind längst ausverkauft. Was allerdings viele auf den Fildern irritiert: Daniele Ganser ist in der Vergangenheit mehrfach im Zusammenhang mit Verschwörungsmythen aufgefallen, auch wird ihm Holocaust-Verharmlosung vorgeworfen.

Seit dem Bekanntwerden sorgt das für Zoff in der Stadt. Die Verwaltung will den Auftritt in der kommunalen Halle dennoch stattfinden lassen. Der Ältestenrat habe empfohlen, die Veranstaltung mit Daniele Ganser in der Filderhalle nicht abzusagen, hat der Sprecher Thomas Krämer bereits Ende Januar mitgeteilt. Das Gremium sei damit der Auffassung der Stadtverwaltung gefolgt, die – wie andere Städte auch – nach gründlicher Prüfung zu dem Ergebnis gekommen sei, „dass Herr Ganser zwar Verschwörungstheorien zugewandt ist, das jedoch unter die Meinungsfreiheit fällt“.

Lagen alle Informationen auf dem Tisch?
Das Bündnis „Solidarität statt Hetze“ – ein großer Zusammenschluss aus Parteien, Gewerkschaften, Organisationen wie Fridays for Future, Schutzgemeinschaft Filder, Naturfreunden, der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs, der Initiative Antifaschistische Filder oder Aufstehen gegen Rassismus – ist jedoch der Meinung, „dass nicht alle Informationen auf dem Tisch lagen“, wie der Filderstädter Ralf Berti sich ausdrückt. „Wir sind überhaupt nicht einverstanden mit der Begründung der Stadt“, sagt er. Er befürchtet vielmehr, dass sich Menschen bei dem Vortrag radikalisieren könnten. Daher wurde nun eine Informationsveranstaltung initiiert. Dort sollen Michael Blume, der Landesbeauftragte gegen Antisemitismus, Klaus Gestwa, Professor für osteuropäische Geschichte und Direktor des entsprechenden Instituts an der Universität Tübingen, sowie Barbara Traub sprechen, die Vorstandsvorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs und Mitglied im Präsidium des Zentralrats der Juden.

Der Termin steht. Die Veranstaltung soll laut Ralf Berti am 15. März ab 19 Uhr im Pavillon in Oberaichen stattfinden. Das Ganze ist öffentlich und soll Raum für Diskussionen bieten, erklärt er, „wir denken, das Thema ist so wichtig für Leinfelden-Echterdingen und auch für die Fildern“. Nach seinen Informationen möchten auch Stadträte kommen. Was Ralf Berti indes nicht verhehlen will: „Das Bündnis erwartet, dass man den Fehler korrigiert.“ Sprich: dass der Auftritt Gansers noch abgesagt wird. In Dortmund und Nürnberg ist eben dieses jüngst geschehen. Parallel wird an Plan B gearbeitet. Das Bündnis hat für den 12. Mai eine Kundgebung nahe der Filderhalle angemeldet. Andere Akteure würden dazustoßen. „Wir haben auch Anfragen aus der Schweiz“, sagt Ralf Berti. Er stellt klar: „Wir werden nicht aufhören. Das sind wir der Partnerstadt Poltawa schuldig.“

https://www.esslinger-zeitung.de/inhalt.auftritt-von-daniele-ganser-in-leinfelden-gegner-setzen-auf-informationen.c47226a8-eab9-4fde-b20f-600df6cba8a8.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: Daniele Ganser
« Antwort #19 am: 9. Februar 2023, 12:01:47 »
 
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Re: Daniele Ganser
« Antwort #20 am: 9. Februar 2023, 13:01:25 »
Ich werde da sein. Das Thema macht mich wütend. Der Betonkopf Klenk macht mich wütend. Die Unbekümmertheit in Ältestenrat und Verwaltung macht mich wütend.
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Offline Froschkönig

Re: Daniele Ganser
« Antwort #21 am: 9. Februar 2023, 13:29:35 »
in Leinfelden

keine weiteren Fragen :(

Als jemand nicht aus der Region: Hat Leinfelden einen speziellen Ruf?
 
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Re: Daniele Ganser
« Antwort #22 am: 9. Februar 2023, 13:59:23 »
Das ist zwischen Arsch und Friedrich.
Zwischen Autobahn, Schnellstraße und Fluchhafen. Laut und eigentlich nicht attraktiv.
Und mit dem OB hat man nicht nur als Naturschützer so seine Probleme. Dem geht es nämlich vorranging um Industrieansiedelung und weniger um Naturschutz.
Auf Zusagen von ihm kann man sich daher diesbezüglich auch weniger verlassen.
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Offline Gerntroll

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Re: Daniele Ganser
« Antwort #23 am: 9. Februar 2023, 16:20:15 »
Vielleicht sollte man eine anonyme Anfrage mit der Info, dass es einen großen interessierten Investor gäbe, der natürlich vorerst unerkannt bleiben möchte, senden. Dieser plant Millionen Investitionen und setzt eine Kommunalpolitik voraus, die sich klar von Verschwörungstheoretikern abgrenzt.
Manche Leute besitzen soviel Meinung und Ahnung, da kann gar kein Platz mehr für Wissen sein.
 
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Offline hartholz

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Re: Daniele Ganser
« Antwort #24 am: 9. Februar 2023, 16:50:40 »
Als jemand nicht aus der Region: Hat Leinfelden einen speziellen Ruf?

Ich muss zugeben dass ich jetzt Leinfelden und das benachbarte Filderstadt durcheinandergebracht habe.

In der Filderhalle hat auch schon Hans Tolzin wiederholt seinen "Anti-Impfkongress" veranstaltet, und nicht weit davon findet sich auch die Filderklinik:

https://de.wikipedia.org/wiki/Filderklinik

"Die Filderklinik in Filderstadt-Bonlanden ist eines von sechs anthroposophisch ausgerichteten Krankenhäusern in Deutschland."
 
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Re: Daniele Ganser
« Antwort #25 am: 9. Februar 2023, 20:08:05 »
Vielleicht sollte man eine anonyme Anfrage mit der Info, dass es einen großen interessierten Investor gäbe, der natürlich vorerst unerkannt bleiben möchte, senden. Dieser plant Millionen Investitionen und setzt eine Kommunalpolitik voraus, die sich klar von Verschwörungstheoretikern abgrenzt.
Wir haben hier schon große Unternehmen wie z. B. BOSCH. Werden sehen, wie wir da in Zukunft was erreichen. Der OB will ja auch durch ein Naherholungsgebiet, die Goldwiesen, eine Straße ziehen. Entlastungsstraße nennt er das, will dann aber entlang der Straße weiter erschließen, was wiederum Verkehr anzieht. Zum Kotzen.
Diese Betonköpfigkeit nervt.
Und dann das dumme Geschwätz zu Ganser. Was ist das für eine bekloppte Logik, man könne Ganser nicht die Halle verwehren weil er sonst andernorts Hallen füllen würde? Aber das ist dieses schwäbisch-bräsige und primitive Dumpfdenken um sich nur ja keinen Ärger einzuhandeln und schnell aus der Affäre zu ziehen.

Wir haben nicht weit von hier vor Jahren bei den Amis am Flughafen eine Gedenkstätte eingerichtet bekommen, da während der 2. Weltkrieges Zwangsarbeiter für Reparaturen am Flugfeld verheizt und dann teils vor Ort verscharrt wurden. Da hat der OB sicher auch eine Rede gehalten. Ich will man sehen ob ich da noch was finde. Man kann nicht einerseits mahnen und beklagen was geschehen ist, und dann aber Hetzern und Berufslügnern wie Ganser eine Halle für sein dreckiges Geschäftsmodell zur Verfügung stellen, mit dem er ein schleichendes Gift in die Gesellschaft trägt und Zweifel an historischen Tatsachen schüren will.
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Re: Daniele Ganser
« Antwort #26 am: 10. Februar 2023, 06:16:14 »
Und dann das dumme Geschwätz zu Ganser.


Aktuell:


Zitat
"Verschwörungsunternehmer"
Die schleichende Radikalisierung des Daniele Ganser


Von  Michael Ströbel
Aktualisiert am 09.02.2023 - 19:30 Uhr

Wo Daniele Ganser auftreten möchte, löst der Schweizer Historiker heftige Debatten aus. Manche Städte haben geplante Veranstaltungen bereits abgesagt. Warum?

Das Wichtigste im Überblick
Seine Vorträge
Ganser vergleicht sich mit Sophie Scholl und Galileo Galilei
Alternative Theorien zu 9/11
Gansers Rausschmiss aus der Wissenschaft
Antisemitismusbeauftragte kritisieren Ganser
Daniele Ganser und der Krieg in der Ukraine
Warum halten Experten Ganser für "brandgefährlich"?
Die Methode Ganser
Struktureller Antisemitismus in Gansers Interviews
Gansers Holocaust-Relativierung

Erst Dortmund, dann Nürnberg – bald Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart? Immer mehr Städte sagen Auftritte des Historikers und selbst ernannten "Friedensforschers" Daniele Ganser ab. Doch warum eigentlich? Weshalb ist der Schweizer so umstritten? Was macht den 50-Jährigen nach Meinung vieler Experten so gefährlich?

Auf eine Nachfrage von t-online erklärt der Pressesprecher des Veranstalters im Auftrag von Ganser, "dass Kritik an Regierungsentscheidungen in den Leitmedien immer weiter verloren geht und Personen, die sie dennoch üben, regelrecht bekämpft werden", und zwar "durch üble Nachrede, falsche Behauptungen, hinterhältige Hetze und garstige Diffamierungen".

Alle Vorwürfe gegen Ganser seien "in der Regel voneinander abgeschrieben, nicht nachrecherchiert und vollkommen haltlos". Tatsächlich gibt es unzählige Quellen und Wissenschaftler, die bereits über Ganser berichtet haben. Aktuell gehen etwa die Osteuropa-Historiker mit breiter Front gegen ihn vor: Martina Winkler in Kiel, Julia Obertreis in Nürnberg, Klaus Gestwa in Tübingen und Franziska Davies in München. Mit Michael Butter hat sich auch ein renommierter Amerikanist wissenschaftlich mit der "Methode Ganser" auseinandergesetzt. Diese Liste ist längst nicht vollständig.

Seine Vorträge
Seit dem Ende seiner wissenschaftlichen Karriere verdient Ganser sein Geld vor allem mit seinen Büchern und Vorträgen. So auch 2023: Mit der Vortragsreihe unter dem Titel "Warum ist der Ukraine-Krieg ausgebrochen?" tourt Daniele Ganser von März bis November durch die Bundesrepublik.

"Bei seinen Vorträgen füllt er trotz hoher Eintrittsgebühren große Säle, um sich mit Headset vor großer Leinwand wie ein smarter Marketingexperte eines Weltkonzerns von seiner andächtig lauschenden Anhängerschaft als Welterklärer abfeiern zu lassen", kommentiert der Tübinger Osteuropaforscher Klaus Gestwa das Auftreten Gansers.

Ganser gelte "als Star der deutschsprachigen Verschwörungsszene" – nicht zuletzt durch seine zahlreichen Auftritte bei bekannten Alternativmedien wie "Nachdenkseiten", "Rubikon" oder "KenFM" und durch seine Bücher – nach eigenen Angaben hat er mehr als 100.000 davon verkauft. Er sei "brandgefährlich", fasst es der Professor zusammen. Auch "Compact" gab er Interviews – einem Magazin, das inzwischen vom Verfassungsschutz als gesichert extremistisch eingestuft wurde und den neuen Rechten als mediales Sprachrohr dient.

In einem Video unter dem Label "Compact-Talk" diskutierte er mit Karl-Heinz Hoffmann, dem Gründer der 1980 ins Oktoberfest-Attentat verstrickten rechtsterroristischen Vereinigung "Wehrsportgruppe Hoffmann". Ganser konstruierte in dem Gespräch eine Verbindung zwischen der Nato und den Drahtziehern des Attentats.

Spoiler
Ganser vergleicht sich mit Sophie Scholl und Galileo Galilei
Ganser inszeniert sich bei seinen Auftritten oft und gerne als Opfer der von ihm so bezeichneten "Mainstreammedien". Dabei scheut er keinen Vergleich. So sieht er sich in der Tradition der berühmten Geschwister Hans und Sophie Scholl, die durch den Widerstand der Weißen Rose gegen das NS-Regime bekannt sind – und die im Kampf für den Frieden ihr Leben verloren.

Quotation Mark
"Sie können uns gar nicht mehr alle umbringen, wir sind zu viele."

DANIELE GANSER

2017 sagte er dem Verschwörungs-Blog "Nachdenkseiten": "Friedensforscher und Friedensaktivisten" – und damit meint Ganser auch sich selbst – "die sich aktiv gegen Gewalt und Kriegspropaganda aussprachen, wurden immer wieder angegriffen. Hans und Sophie Scholl von der Friedensbewegung Weiße Rose wurden enthauptet. Warum? Weil sie 1943 in der Universität München Flugblätter gegen die Hitler-Diktatur und gegen den Krieg verteilten."

So schlimm sei es heute aber nicht mehr, so Ganser: "Jemand, der auch in der Friedensforschung aktiv ist, hat mir kürzlich gesagt: 'Weißt Du, sie können uns gar nicht mehr alle umbringen, wir sind zu viele.' Sie können uns jetzt nur noch diffamieren, und auch dieses Spiel wird immer mehr durchschaut." Wie er darauf kommt, dass irgendwer ein Interesse haben könnte, Friedensaktivisten zu töten? Diese Antwort bleibt Daniele Ganser schuldig, der Blogger hakt auch nicht mehr nach.

In einem aktuellen Video vom 8. Februar auf "Mutigmacher TV" wiederholt er den Scholl-Vergleich. Und damit nicht genug: In seinen Vorträgen vergleicht er sich gern mit Galileo Galilei, weil auch dieser verfolgt wurde, weil auch seine Forschung unterdrückt wurde, nur weil er die Wahrheit über Erde und Sonne herausgefunden habe. Selbst Martin Luther King muss für seine Vergleiche herhalten: Weil er erschossen wurde, nachdem auch er nur die Wahrheit gesagt hatte.



Alternative Theorien zu 9/11
Daniele Ganser bezeichnet sich selbst als "Friedensforscher", hat aber als solcher nie einen wissenschaftlichen Beitrag geleistet. Überhaupt hat er durch die Verschwörungserzählungen, die er gerne und zahlreich verbreitet, seine wissenschaftliche Reputation komplett zerstört. Begonnen habe sein Wandel vom talentierten Historiker zum Outlaw mit den Anschlägen auf das World Trade Center in New York 2001, schrieb die "Welt" 2018.

Quotation Mark
"Ich konnte nicht akzeptieren, dass jemand, der in meinem Institut arbeitete, solch unsinnige Verschwörungstheorien verbreitet."

KURT SPILLMANN, PROFESSOR AN DER ETH ZÜRICH

In seinem Buch "Imperium USA: Die skrupellose Weltmacht" verdreht Ganser die Fakten so, dass der Eindruck entsteht, ein Nebengebäude des World Trade Centers, das WTC 7, sei am 11. September durch eine gezielte Sprengung eingestürzt – nicht durch die übergreifenden Flammen. Ganser veröffentlichte einen Artikel im "Tages-Anzeiger", in dem er die offizielle Geschichte des 11. September infrage stellte.

Das kostete ihn seinen Job an der ETH Zürich: "Ich konnte nicht akzeptieren, dass jemand, der wissenschaftlich in meinem Institut arbeitete, solch unsinnige Verschwörungstheorien verbreitet", sagte sein damaliger Chef Kurt Spillmann, Professor für Sicherheitspolitik und Konfliktforschung, der "Berner Zeitung" damals.

Gansers Rausschmiss aus der Wissenschaft
Schon in seiner Doktorarbeit 2001 an der Universität Basel hatte er sich mit den dunklen Machenschaften der Mächtigen beschäftigt. Genau genommen untersuchte er darin die Geheimarmeen in Europa nach 1945. Die Doktorarbeit und die von Ganser darin angewandten Methoden waren und sind im wissenschaftlichen Diskurs umstritten, dennoch erlangte er die Doktorwürde. Seine Habilitationsschrift zum globalen Kampf ums Erdöl wurde allerdings nicht angenommen – sie sei nicht wissenschaftlich genug.

Dieser Vorwurf zieht sich wie ein roter Faden durch Gansers Laufbahn. "Ganser arbeitet nicht wissenschaftlich. Er publiziert nicht in Zeitschriften mit wissenschaftlicher Qualitätskontrolle. Er stellt seine Methoden nicht zur Diskussion. Und er mischt seriöse und unseriöse Quellen", schrieb 2018 auch die "Aargauer Zeitung", als er nach heftigen Diskussionen um seine öffentlichen Auftritte seinen letzten Lehrauftrag an einer Hochschule verlor – offiziell war allerdings nicht Ganser selbst der Grund dafür, sondern eine Umstrukturierung des Studienangebots.

Mehrere Professoren hatten ihm schon zuvor die Unterstützung verweigert, auch sein ehemaliger Doktorvater distanzierte sich von ihm. Seitdem hat er sich – wohl nicht ganz freiwillig – vollständig aus der Wissenschaft zurückgezogen. Er arbeitete fortan nur noch als Autor und verdiente mit Vorträgen sein Geld.

Antisemitismusbeauftragte kritisieren Ganser
Dieses Geschäftsmodell kritisiert der Antisemitismusbeauftragte von Baden-Württemberg, Michael Blume: "Ich halte Daniele Ganser für einen antiwestlichen Verschwörungsunternehmer, der mit der Verbreitung von Verschwörungsmythen seit Jahren Geld verdient", sagt er zu t-online. "Zudem verharmlost er durch Gleichsetzungen mit der Covid-19-Pandemie auch den Holocaust und verhöhnt damit die Ermordeten", so Blume weiter.


Der bayerische Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle pflichtet Blume bei. "Verschwörungsideologen (wie Ganser) verfolgen nur das eine Ziel, die Gesellschaft zu spalten, um schlussendlich die Demokratie zu zerstören", sagte er den Nürnberger Nachrichten.

"Daniele Ganser ist ein Nicht-Experte, der sein Geld damit verdient, Vorträge zu verschiedenen Themen der Weltpolitik zu halten und dabei Verschwörungsfantasien zu verbreiten", sagt auch von Julia Obertreis, Professorin für Osteuropäische Geschichte an der Universität Erlangen.

Daniele Ganser und der Krieg in der Ukraine
Seine kritische Haltung gegenüber der Nato und insbesondere den USA wird auch deutlich, wenn er zu Waffenlieferungen für die von Russland angegriffene Ukraine Position bezieht. Den Angriff Russlands verurteilt er. Er betont allerdings immer wieder, dass der Krieg nicht 2022 ausgebrochen sei, sondern schon 2014. Schuld aus Gansers Sicht damals: "Die Amerikaner". Die seien in den Putsch auf dem Maidan involviert gewesen und hätten die damalige ukrainische Regierung und Präsident Wiktor Janukowytsch gestürzt, indem sie den Protest finanziert und die Demonstranten bezahlt hätten.

Nach Ganser war der Euromaidan keine demokratische Bewegung – die Osteuropawissenschaften sind hier anderer Meinung. "Die Begründungen, die Daniele Ganser für seine Behauptungen zum Maidan liefert, sind ausgesprochen fragwürdig und verzerrt", schreibt der Watchblog "Verschwörungstheorien.info".

Immer wieder verbreitet er auch das russische Narrativ, die Nato hätte durch die Osterweiterung Russland unter Druck gesetzt – und damit das Versprechen gebrochen, auf eben jene zu verzichten. Das wird von Putin zwar gerne behauptet, ist von Historikern jedoch längst widerlegt.

Ganser ist der Meinung, den Konflikt Russlands mit der Ukraine könnten nur Moskau und Washington lösen. "Was man uns erzählt, 90 Leopardpanzer schicken und dann ist der Konflikt gelöst, das stimmt so nicht", sagte er vor ein paar Tagen dem Youtube-Kanal "RTV Regionalfernsehen". Dabei hat das kein Experte jemals behauptet.

Quotation Mark
"Ganser ist brandgefährlich, weil er demokratieskeptische Milieus durchdringt und so immer weiter vom demokratischen Diskurs entfremdet."

KLAUS GESTWA, PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT TÜBINGEN

Die Ukraine indes scheint für Ganser nur Verhandlungsmasse oder ein Mittel zu sein, um höhere Interessen durchzusetzen. Das Leid der Menschen in der Ukraine, die mutmaßlichen Völkerrechtsverbrechen – all das spielt bei Ganser nur eine Nebenrolle, wenn überhaupt. Stattdessen redet er lieber von der "Menschenfamilie". Und bleibt damit reichlich unkonkret, wen er damit genau meint. Klar scheint für ihn jedoch zu sein: Die USA und Großbritannien haben die Friedensverhandlungen Russlands mit der Ukraine sabotiert. Dafür gibt es jedoch keine Belege. Im Gegenteil.

Warum halten Experten Ganser für "brandgefährlich"?
Genau diese verzerrte Darstellung von Russland und des Krieges in der Ukraine machen Ganser aus Sicht des Tübinger Osteuropa-Forsches so gefährlich. Laut Gestwa seien die "russischsprachigen Milieus in Deutschland" sehr anfällig "für die russische Staatspropaganda und demagogische Inhalte von Rechtsaußen". Das habe 2015 der "Fall Lisa" gezeigt. Die Bundes- und Landeszentralen für politische Bildung würden versuchen, diese Milieus gezielt zu erreichen.

Doch Gansers Aussagen und Auftritte stünden dem entgegen. "Ich denke, dass Ganser 'brandgefährlich' ist, weil er mit einer Demagogie und Desinformationsarbeit demokratieskeptische Milieus durchdringt und sich so immer weiter vom demokratischen Diskurs entfremdet", so Gestwa, der Ganser für ähnlich gefährlich hält wie die ehemalige Moskau-Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz.

In Telegramkanälen mit verschwörungstheoretischen, demokratiefeindlichen und coronaskeptischen Inhalten seien Gansers Inhalte jedenfalls weit verbreitet. Auch die ultrarechte russische Organisation "Nationale Befreiungsbewegung NOD" gehört zu diesen Gruppen. Sie ist Teil der russischen Propaganda in Deutschland. Um diese Gruppen noch besser zu erreichen, wurden sogar einzelne Interviewauftritte von ihm ins Russische übersetzt. Etwa ein Gespräch mit dem Verschwörungsideologen Ken Jebsen, der mitunter vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall eingestuft wurde.

Die Methode Ganser
Dabei wird es Ganser nicht gerecht, ihn als bloßen Verschwörungstheoretiker abzustempeln. Dazu ist seine Masche – die "Methode Ganser", wie der Tübinger Wissenschaftler Michael Butter sie nennt – zu komplex. Butter, der an der Universität Tübingen als Professor für American Studies lehrt und forscht, beschreibt Daniele Ganser "als Prototyp desjenigen Verschwörungstheoretikers, der vorgibt, nur Fragen zu stellen, implizit aber eine Verschwörungstheorie entwirft".

Quotation Mark
"Er stellt Suggestiv­fragen, reißt Zitate und Bildquellen aus dem Zusammen­hang und verschweigt alles, was nicht zu seinen Argumenten passt."

MICHAEL BUTTER, PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT TÜBINGEN

Auch wenn Ganser selbst darauf bestehe, nur Ungereimtheiten in den öffentlichen Erzählungen aufzuzeigen, stellt er laut Butter "Suggestivfragen, reißt Zitate und Bildquellen aus dem Zusammenhang und verschweigt alles, was nicht zu seinen Argumenten passt". So ließen seine Ausführungen im Grunde nur den Schluss zu, dass die US-Regierung oder ein Teil von ihr hinter den Anschlägen stecke. Gansers Argumentation sei "weder wissenschaftlich noch offen, sondern hochgradig manipulativ. Es geht nicht um offene Fragen, sondern um eine Verschwörungstheorie", lautet Butters Fazit.

Ähnlich wie mit 9/11 hielt es Ganser mit anderen Verschwörungstheorien: Er behauptet, der Anschlag auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" könnte eine "False flag"-Operation westlicher Geheimdienste gewesen sein – also einer, dem man den Islamisten nur in die Schuhe schiebt. Und er hat angedeutet, auch der versuchte Putsch in der Türkei könnte – wie der Euromaidan – von den USA initiiert worden sein. Gegen kritische Berichterstattung müsse er sich dagegen selten wehren, so Butter. Das erledigten dann seine Fans für ihn.

Struktureller Antisemitismus in Gansers Interviews
Apropos Verschwörungstheorien: Glaubt man Daniele Ganser, so ist die Corona-Pandemie eine Krise, die von einer kleinen Gruppe sehr mächtiger Menschen erschaffen oder erfunden wurde, um die Gesellschaft zu töten, zu kontrollieren, unterwerfen und gefügig zu machen: mit Angst und einer Impfung etwa.

Das sei nicht nur widersprüchlich – weil eine Gesellschaft nicht gleichzeitig getötet und gefügig gemacht werden kann –, sondern auch struktureller Antisemitismus, weil diese Erzählung das antisemitische Narrativ der "Neuen Weltordnung" bediene, schreibt beispielsweise der BR. Also die Erzählung einer jüdischen Weltverschwörung.


Gansers Holocaust-Relativierung
Wenn Ganser behaupte, die Corona-Pandemie sei "weltweiter Wahnsinn", während er die Politik der Nazis und die Verfolgung der Juden als "lokalen Wahnsinn" bezeichnet, sei das "geschichtsrevisionistisch und holocaust-verharmlosend", sagte die Antisemitismus-Forscherin Pia Lamberty dem BR. "Und das ist eine Form des Antisemitismus", so die Co-Geschäftsführerin des gemeinnützigen Centers für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS) weiter.

"Indem Ganser sagt, die Schoah sei lokal gewesen, verharmlost er sie." Denn das sei sie keineswegs gewesen. "Die Logik seiner Aussagen lautet, wenn man es zu Ende denkt: Die Ungeimpften sind die neuen Juden. Solche Aussagen waren auch bei vielen 'Querdenker'-Veranstaltungen zu hören."
[close]

https://www.t-online.de/region/stuttgart/id_100124494/daniele-ganser-darum-der-ganze-aerger-um-verschwoerungsunternehmer-.html


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Re: Daniele Ganser
« Antwort #27 am: 17. Februar 2023, 13:00:44 »
Gerade aus einschlägigen Kreisen mitbekommen, dass am 9.3. eine Veranstaltung von Ganser in Hannover ist. Angeblich laut Aussage der Stadt kann diese Veranstaltung nicht abgesagt werden. Hmm. Komisch. Lesen die nicht, was andere Städte machen?
 
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Offline SchlafSchaf

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Re: Daniele Ganser
« Antwort #28 am: 17. Februar 2023, 18:13:09 »
Gerade aus einschlägigen Kreisen mitbekommen, dass am 9.3. eine Veranstaltung von Ganser in Hannover ist. Angeblich laut Aussage der Stadt kann diese Veranstaltung nicht abgesagt werden. Hmm. Komisch. Lesen die nicht, was andere Städte machen?

Die Frage ist: wem gehört die Halle wo das stattfinden soll?
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
Wir sahen
Wir traten ihm in den Arsch
 
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Offline emz

Re: Daniele Ganser
« Antwort #29 am: 17. Februar 2023, 18:40:19 »
https://www.t-online.de/region/hannover/id_100129598/daniele-ganser-darf-in-hannover-auftreten-demonstration-angekuendigt.html

Zitat
"Es gibt keine rechtliche Grundlage für das HCC, den Vertrag für eine Veranstaltung mit Herrn Ganser aufzukündigen“, sagt ein Sprecher der Stadt Hannover, die im engen Austausch mit anderen Städten stehe. Für das HCC, Tochterunternehmen der Landeshauptstadt, bestehe die rechtliche Verpflichtung, Veranstaltungen unabhängig von den jeweils vertretenen Inhalten durchzuführen, so der Sprecher weiter.

Wenn ich mich auf die Suche nach dem Impressum von HCC begebe, lande ich bei
https://www.congressallianz.de/de/impressum - Historische Stadthalle Wuppertal GmbH

Dazu gehören die Stadthallen in:
Aachen, Bochum, Hannover, Kassel, Koblenz, Mannheim,
Münster, Rostock, Braunschweig, Weimar, Wuppertal.

 
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