Mit Angst lässt sich generell ein gutes Geschäft machen. Aber auch von systemtreuen "Anlageberatern".
Da war mal eine Szene, in der (in der VHS!) ein Goldverkäufer seine "Informationsveranstaltung" abzog. Es begann mit dem Schüren von Inflationsängsten, die Rentenlücke, und schließlich zwanglos dazu, dass das Geld- und Bankensystem ja völlig marode sei. Dazu die Frage: Wer im Publikum habe denn irgendeinen Nutzen vom Bankensystem?
Ich meldete mich daraufhin, dass ich das ganze super finde. Ich kann für gutes Geld arbeiten und bekomme Guthaben auf mein Konto, mit dem ich dann überall Dinge einkaufen kann, die Inflation war die letzten Jahrzehnte auch eher berechenbar, ob irgendwer eine andere Erfahrung gemacht habe?
Daraufhin ignorierte er Wortmeldungen von meiner Seite eisern. Er wollte halt Gold verkaufen. Vielleicht habe ich den ein oder anderen auch in einer privaten Nachdiskussion davon abgehalten, das aus Panik zu tun. Gold ist am Ende auch nur ein Spekulationsgegenstand, der erheblichen Bewertungsschwankungen unterliegt.
Der Rentenberater, den mein damaliger Arbeitgeber irgendwann mal angeboten hat, war auch nicht viel besser, und meine Nachfragen nach einer Anlageform mit weniger Gebühren wurden geflissentlich ignoriert. Auch er versäumte es nicht, drastisch Altersarmut usw. an die Wand zu malen. Alle arbeiten sie mit der Angst. Witzigerweise haben die vor allem Leute, die eigentlich ausgezeichnet dastehen - was sie genau zu einer interessanten Beute macht.
Klar, Fitzek ist da noch 'ne andere Nummer, zumal die Leute damit völlig die Kontrolle über ihr Vermögen verlieren, das ist bei systemtreuen "Beratern" eher selten der Fall, sie verkaufen ja auch Dinge, die grundsätzlich sinnvoll sein können, je nach persönlicher Lage. Aber die Mechanismen der Manipulation haben ähnliche Wurzeln, Angst (und daneben noch Gier).