Einige Anmerkungen zum Tank:
Die auf dem Blechschild genannte H&S Anlagentechnik GmbH aus Sulingen ist in der Recyclingchemie tätig, genauer gesagt, im Recycling von Schaumstoffen (z. B. aus ausrangierten Matrazen). Lt. ihrer Homepage (
www.hs-anlagentechnik.de) stellt sie Reaktoren und Mischstationen für diese Prozesse her und baut außerdem Tanklager für Polyol/Isocyanat, Harze und Pentol.
Der Hersteller des Tanks, die Firma Dehoust existiert noch und stellt Behälter verschiedener Art (stehend, liegend, unterirdisch) und verschiedener Größe, u. a. auch für 30 Kubikmeter, her.
Im Archiv auf ihrer Homepage (
www.dehoust.com) finden sich keine Angaben zu dem im Thread gezeigten Typ, den ich als WS 2900 identifizieren würde.
Für die Nutzung dieses Tanks nach DIN 6618 kommt es darauf an, ob er ein- oder doppelwandig ist.
Die einwandige Variante ist nach verschiedenen Quellen im Internet (
https://www.ludwig-tank.de/downloads/pdf/PROC3-10S82.pdf; https://www.purplan.com/glossar/begriff/din-6618-1; www.process.vogel.de/auswirkungen-der-bauregelliste-2009-2-auf-stehende-behaelter-nach-din-6618-a-253136/) seit 2009 infolge einer neuen Bauregelliste einigen Beschränkungen unterworfen. Sie darf nicht in erdbebengefährdeten Gebieten und nur in Gebäuden aufgestellt werden.
Betrachtet man die
heutige Produktliste der Firma Dehoust, so kann man vermuten, daß es sich bei dem besagten Tank um die doppelwandige Ausführung handelt.
Ihre stehenden Lagerbehälter für die Außenaufstellung unterscheiden sich nicht nur durch die Wandigkeit, sondern auch durch die Position des Mannlochs, einer Öffnung, durch die man den Tank für Reinigungs- und Wartungsarbeiten betreten kann.
Beim einwandigen Behälter findet sich dieser Einstieg im unteren Bereich.
An dieser Stelle wollte ich eigentlich eine Darstellung dieses einwandigen Tanks bringen, was aber aus technischen Gründen nicht möglich. Sie findet sich auf dem Datenblatt auf
www.dehoust.com/ProductFiles/Files/Datasheet/de-DE/DB_WG-11-Stehende-einwandige_2020-07-30.pdf.
Bei der doppelwandigen Ausführung ist das Mannloch an der Spitze vorgesehen. Für die Darstellung dieser Variante gilt das gleiche wie oben (s. Datenblatt aufwww.dehoust.com/ProductFiles/Files/Datasheet/de-DE/DB_WG-11-Stehende-doppelwandige_2020-07-30.pdf).
Wenn man davon ausgeht, daß sich dieses Mannloch lt. den Fotos oben befindet und wenn man weiterhin annimmt, daß sich die Konstruktion dieser Behälter von 1997 bis heute nicht grundlegend verändert hat, dann würde ich vermutenen, daß es sich bei dem gezeigten um einen doppelwandigen Tank handelt.
Zu den Behältern gibt für des allgemeine baurechtliche Zulassungen/allgemeine Bauartgenehmigungen des Deutschen Instituts für Bautechnik, die eine Reihe von Vorschriften über Herstellung, Transport, Betrieb, Wartung usw..
Hinsichtlich der Schweißerei finden sich in der Zulassung für doppelwandige Tanks in nicht erdbebengefährdeten Gebieten (Z-38.12-260) im Hinblick auf die Herstellung des Behälters eine Reihe von Normen, die ich hier leider ebenfalls nicht wiedergeben kann (s. (
www.dehoust.com/ProductFiles/Files/License/de-DE/ZUL_Z-38.12-260_2018_2023-08-13.pdf. Ziffer 2.3.1).
Ich bin absoluter technischer Laie, aber ich vermute, daß diese Standards auch für Wartungs- und Reparaturarbeiten gelten.
In der Zulassung gibt es ebenfalls Aussagen zu Betrieb, Wartung, Inspektion und dem Vorgehen bei Leckagen (s.
(
www.dehoust.com/ProductFiles/Files/License/de-DE/ZUL_Z-38.12-260_2018_2023-08-13.pdf. Ziffern 4.1.4 und 4.2)
Angesichts dieser Ausführungen habe ich bei der Aussicht, daß im KRD an einem Tank, ob nun ein- oder doppelwandig, herumgeschweißt werden soll, ein ungutes Gefühl. Die Lutherstadt Wittenberg sollte vielleicht ihre Katastrophenschutzkräfte in den Stand-By-Modus versetzen.