Steiners Auftritt war für mich das Highlight, aber Landschützers Aussage war auch nicht von schlechten Eltern punkto Unterhaltungswert, muss ich sagen. Hier der erste Teil.
Prozessbericht Teil 13: Entschlagung der Tochter; Zeuge Landschützer erzählt seinen Werdegang als SheriffDer Verteidiger (V) holt nun Daniel Models Tochter (T) zurück in den Saal, während der Vorsitzende Richter (VR) aufruft: “Zeuge Landschützer”.
Willibald Landschützer (nachfolgend L) kommt herein und wird vom VR aufgefordert, für zwei Minuten im Zuschauerbereich Platz zu nehmen, “damit Sie nicht mit dem Herrn
General Director was besprechen können”.
L setzt sich daraufhin vorne auf einen der Angeklagten-Stühle, während T in den Zeugenstand tritt.
VR: Sind Sie Dr.?
T: “Nein, so weit bin ich noch nicht.”
VR: “Sondern?”
T: Früher hiess es
lic. iur., jetzt
MLaw.
Der VR fragt nach Vornamen, Beruf (Rechtsanwältin) und Adresse und belehrt T dann über ihre Pflichten und Rechte als Zeugin, auch über ihr Zeugnisverweigerungsrecht wegen Verwandtschaft mit dem Angeklagten.
T: “Ich möchte von meinem Entschlagungsrecht Gebrauch machen.”
Damit ist das Ritual vollzogen. T darf sich nach all den Stunden des Ausgesperrtseins endlich wieder an ihren Platz neben dem österreichischen Verteidiger (V) setzen und ihre Robe – pardon, ihren Talar anziehen.
L nimmt im Zeugenstand Platz.
Der VR fragt ihn nach seinem Geburtsdatum und nach dem Beruf.
Zu letzterem gibt L an: “Selbstständiger Tischlermeister”.
VR: Sie sind nicht verwandt mit dem Herrn Model?
L: Nein.
VR: Belehrt L über seine Wahrheitspflicht als Zeuge, und dass er sich nicht selbst belasten muss.
L: “Ich bin in einem Verfahren beschuldigt und möchte mich entschlagen.”
VR: Das gilt nur für Fragen, wo Sie sich selbst belasten könnten. Alle anderen Fragen müssen Sie wahrheitsgemäss beantworten, ich kann Sie mit bis zu sechs Wochen Beugehaft dazu zwingen! “Hab i auch Ihrem
General Director gesagt. Ich bin in dem Haus bekannt, dass ich sehr viele Zeugen eingesperrt und in Beugehaft genommen habe! Ist das angekommen?”
L: “Ich habe es von meinem Anwalt anders erklärt kriagt.”
Beisitzende Richterin Nr. 2 (B2): “Bei mir war es dasselbe Spiel. Der Rechtsanwalt soll mal die Strafprozessordnung anschauen.”
Da schau her! Auch mit L hatte B2 schon mal das Vergnügen.
VR: Wie lautet der Name Ihres Anwaltes?
L: Marcel Hirscher, glaub i, aus Linz.
Kurzerhand zückt B2 ihr Smartphone, googelt den Anwalt und informiert dann die Runde: Marcel Hirschers Google-Bewertung als Rechtsanwalt seien 2,9 Sterne.
Für ein paar Augenblicke, so meine ich gesehen zu haben, schauen sogar alle Richter auf ihr Handy, um sich über Marcel Hirscher zu informieren. So weit ist die Verluderung der Sitten im Gerichtssaal mittlerweile fortgeschritten!
VR: “2,9 Sterne, das ist schlecht!” Zu L: Bei Marcus Steiner war es gleich, der hat die sogenannte Reissleine schon gezogen. Sie haben ein anhängiges Verfahren, oder?
L: Ja.
VR: In Linz? In Wien?
Staatsanwältin (StA): “Es ist do in Graz.”
VR: “Und das wissen Sie gar ned? Kennen Sie Dr. Model? Sie können sich damit nicht belasten.”
L: [Sagt nichts.]
VR: “Ich wiederhole die Frage. Kennen Sie Dr. Model? Ja, nein, vielleicht, ich weiss nicht?”
L: Ja.
VR: Woher? Wenn Sie ihn von einem gemeinsamen Heroinschmuggel her kennen, “brauchen’s mer’s ned sogn”.
L: Von einer Veranstaltung im Modelhof.
VR: Wann?
L: [Sagt nichts.]
VR: Sie sind Zeuge und stehen unter Wahrheitspflicht. “Können’s das Datum schätzen?”
L: Oktober/November 2015.
VR: Was haben Sie damals beruflich gemacht?
L: Ich war damals AMS-angemeldet.
VR: Sie haben also Arbeitslosengeld bezogen. Zum Angeklagten: “Herr Model, haben’s des g’wusst? Bei Ihnen haben sich lauter Arbeitslose getroffen. Haasst jetzt ‘Arbeitssuchende’, damit’s nicht mehr stigmatisierend ist.”
L: Damals war ich “starker Verfolgung ausgesetzt”. Erwähnt Exekutionen [österreichisch für: Zwangsvollstreckungen], Briefe von Gerichten und Ähnliches und erweckt dabei den Eindruck, dass er diese Probleme auf Reichsdeppenart zu “lösen” versucht hat – sprich, durch Versenden von Unmengen sinnlos bedruckten Papiers an Behörden und Gerichte.
VR: “Und dann waren’s ned arbeitsfähig?”
L: Ich musste Zeit zum Beantworten dieser Schreiben aufwenden. Ich wollte mein Handwerk wieder aufnehmen.
VR: Von wann bis wann waren Sie arbeitslos?
L: 2014-2019.
VR: Haben Sie ein Problem mit der Republik Österreich?
L: Nein.
VR: “Mit Ausnahme der Schreiben, die da vom Gericht kommen”.
Es folgt ein kurzer Wortwechsel zwischen dem VR und L, worin es um “Exekutionen” und andere juristische Probleme geht, mit denen L konfrontiert war. L gibt an, nur bei zwei der offenbar zahlreichen Verfahren habe er es “geschafft”, dass sie eingestellt worden seien.
Beisitzende Richterin Nr. 1 (B1): Sie können fünf Jahre als Tischler ned arbeiten, weil Sie irgendwelche Strafen kriegen?
L: Auch weil ich wegen der “Causa Hollenbach” verurteilt wurde.
B1: “Ihrer Meinung nach zu Recht oder zu Unrecht?”
L: Ich habe das Urteil angenommen.
VR: Waren Sie auf der Polizeistation in Waidhofen?
L: Ja, ich war dabei.
VR: Zitiert aus dem Urteil zur “Causa Hollenbach” die Stelle mit der “legementierten Haftbefehlsübergabe” in der Polizeistation und meint: “Darf i Sie wos frogn, wie kommen’s zu der G’schicht? Klären Sie mi a bissl auf, dass i das versteh.”
L: “Hat sich irgendwie so ergeben.”
VR: Ergeben, [unleserliche Stelle in meinen Notizen].
L: Das hat Frau Walkner so entwickelt.
Das war die Besachwaltete, deren Sachwalterin die “Sheriffs” verhaften wollten und auf deren Hof sich die Deppen im Juli 2014 scharenweise versammelt hatten; daher gibt es im SSL auch die Bezeichnung “Walknerhof-Debakel” für die Razzia, die diesem Treiben ein Ende setzte.
VR: “Und Sie sand der Rächer der Enterbten”.
L: Es war ein Fehler.
VR: Bläst L den Marsch, was er sich eigentlich dabei denkt, als selbsternannter “Sheriff” herumzulaufen und eine Sachwalterin verhaften zu wollen. Erwähnt dabei wieder, er sei selber Gendarm gewesen. “Ticken Sie richtig?”
L: Bezüglich der Sachwalterin sei “schlechte Stimmung” gewesen.
VR: “Tuan mer das weg mit schlechter Stimmung. Aber dann geht’s ja weiter mit schlechter Stimmung und ICCJV! Ich habe mehr als 7500 Leit verurteilt. Aber dieser Akt lauft unter den Top 3. I bin tiefst beeindruckt!”
In diesem Moment klingelt das Handy des VR, er hebt ab und meldet sich: “Grüss Gott, Herr Inspektor. Komme vorbei. Bin im Verhandlungssaal”.
VR, zu L: “Wollen Sie ned irgendwie a gewisse Reissleine ziehen?”
L: [Sagt nichts.]
VR: Mit “Reissleine” meine er: Auf das Entschlagungsrecht verzichten “und
tabula rasa machen. Das ist Latein, der Herr Dr. wird’s wissen.” Wenn Sie als Zeuge sich selbst belasten, ist das keine schlechte Chance für einen Neubeginn.
L: “Geht’s jetzt um Hollenbach oder…?”
VR: “Nein, das ist nur der Einstieg.”
L: Das ist ja alles abgeschlossen.
VR: “Interessiert mi aber. Die goldene Brücke haben’s jetzt no ned checkt, oder?”
L: Wir wollten “einen internationalen Gerichtshof schaffen nach Völkerrecht”.
VR: Wer vertritt den Staat?
L: [Zögert:] “Die Regierung… Nein, das Parlament”.
VR: Wer vertritt die Republik Österreich?
L: Der Präsident, oder? Van der Bellen?
VR: Fragt nach Ls Schulbildung.
L: Nennt die Schulen, die er besucht hat, und seine Tischlerlehre.
B1: Warum wollten Sie einen Gerichtshof gründen? Es gibt schon Gerichte!
L: Ich wollte ihn nicht gründen, ich bin dazugestossen.
B1: Warum kommt man als Tischler auf die Idee, da mitzumachen?
L: 2014 habe ich “freiwillig” mein Haus verkauft und wollte mich sozial engagieren. “Das Leben hat das dann an mich herangetragen.”
VR: “Geht das konkreter? Das Leben trägt jeden Tag an mich Strafakten heran.”
L: Schwurbelt ein wenig, dass er sich habe sozial engagieren wollen, und dann sei er “auf eine Internetseite gestossen, wo es darum ging, dass gegen Kindesmissbrauch ermittelt wird”. Es habe sich um die Website des
ITCCS gehandelt.
VR: Zählt einige karitative Organisationen auf und fragt, warum sich L nicht dort sozial engagiert habe?
L: “Die Internetseite in Brüssel hat Sheriffs g’suacht und i hab gedacht, das könnt i ja vielleicht machen”.
B1: Ich bin an diesem Gericht zuständig für Sexualstraftaten. “Was glauben Sie, was Sie hätten machen können?”
L: “Ermittlungen…”
B1: Ermittlungen wie die Polizei?
B2: “Der eine spielt Friedensrichter, der andere Polizist, ich weiss nicht, was Sie alle für ein Selbstvertrauen haben!”
L: “Ich habe damit gerechnet, dass es dort eine fundierte Ausbildung gibt.”
VR: “Auf einer Internetseite, ernsthaft?”
L: “Jo.”
B1: Warum haben Sie sich nicht bei der Polizeischule beworben?
L: Die Ereignisse haben sich überschlagen.
An diesem Punkt werden fünf Minuten Pause gewährt, da manche der Anwesenden menschliche Bedürfnisse anmelden. Auch ich nutze die Gelegenheit, und gerade als ich durch den Vorraum des Schwurgerichtssaals wieder an meinen Platz zurückkehren will, bemerke ich T, die kurz nach mir durch die Tür kommt.
Den folgenden Dialog habe ich erst danach aus der Erinnerung notiert, weshalb er nicht vollkommen wörtlich ist. Wer eine Übersetzung benötigt, findet sie anschliessend im Spoiler.
“Sie sind Schwizerin, oder?”, spricht T mich an.
Es ist keine Überraschung, dass sie sich über mich wundert – abgesehen vom Verfassungsschützer bin ich die einzige ausdauernde “Zuseherin”. Dass ich beide Prozesstage von früh bis spät durchgehalten habe,
muss ihr selbst in ihrem Exil aufgefallen sein. Dass ich wie besessen mitschreibe, vermutlich auch. Und dass ich Schweizerdeutsch spreche, hat sie ja schon bemerkt. In den langen Stunden ihres Ausgesperrtseins hatte sie sicher Zeit, über diese Tatsachen zu rätseln, die aus ihrer Sicht wohl kaum Sinn ergeben.
“Ja”, antworte ich (H).
T: “Lebed Sie do z Graz?”
H: “Nej, ich läbu nit hie.”
T: “Woher chömed Sie denn?”
H: “Üs dum Wallis, das kheert mu doch a mim Dialäkt!”
T: “I bi nüd eso guet i dem, i ghöör das amigs nüd.”
Ach, Mist! Warum erzähle ich es ihr dann??!!
Da ergibt man sich in sein Schicksal als Schweizerin und denkt, man habe sowieso keine Chance, seine Herkunft zu kaschieren, wenn man Dialekt redet. Und dann steht irgendwo im Ausland plötzlich die einzige Landsfrau vor einem, die diesen Dialekt nicht erkannt hätte. FAIL!!!
Ich bin echt eine schlechte Sonnenstaatländerin.
H: “Aha? Bi ew kheer ich z Thurgauischa öü üssa.”
T: “Jo, da glaub i. Sind Sie jetzt us de Schwiz agreist für de Prozess?”
H: “Ja. Äs isch en zimli wiiti Reis, abr öü än wunderscheni Strecka.”
T: “Werum sind Sie denn extra do ane choo?”
H: “Ich interessieru mich fer alls, wa mit dum Fenomän Riichsbirger oder Staatsverweigurer zämmuhängt.”
T: “Ah.” Die Erklärung scheint ihr einzuleuchten. Auf die Erwähnung des
Sonnenstaatlandes habe ich wohlweislich verzichtet, da ich davon ausgehe, dass sie es nicht kennt – noch nicht. Auch von ihrem Vater und dem österreichischen Verteidiger habe ich diesen Eindruck: Denn ein Leser des
Sonnenstaatlandes – zumal einer, dem in Österreich ein Prozess wegen §246 StGB droht – wäre niemals so offensichtlich uninformiert gewesen über die reichsdeppische Ideologie oder über die in Österreich aufgetretenen Deppen-Gruppierungen und deren Zerschlagung durch die Justiz.
Aber da ist noch ein anderer Aspekt, der T zu denken gibt.
T: “Wie hend Sie denn vo dem Prozess erfahre? Es sind jo au kei Journalischte do…”
Diese Frage kommt auch nicht ganz unerwartet, schliesslich ist das ja wirklich etwas seltsam. Aber das
Sonnenstaatland gibt seine Quellen nicht preis.
“Das welti ew nit sägu”, meine ich daher entschuldigend, und T hat Verständnis. Wir begeben uns daraufhin beide wieder in den Schwurgerichtssaal, ich in den “Zuseher”-Bereich und T nach vorne auf ihren Platz.
Spoiler
T: “Sie sind Schweizerin, oder?”
H: “Ja.”
T: “Leben Sie hier in Graz?”
H: “Nein, ich lebe nicht hier.”
T: “Woher kommen Sie denn?”
H: “Aus dem Wallis, das hört man doch an meinem Dialekt!”
T: “Ich bin nicht so gut darin, ich höre das normalerweise nicht.”
H: “Aha? Bei Euch höre ich das Thurgauische auch raus.” [“Euch” steht in meinem Dialekt für “Ihnen”.]
T: “Ja, das glaube ich. Sind Sie jetzt aus der Schweiz angereist für diesen Prozess?”
H: “Ja. Es ist eine ziemlich weite Reise, aber auch eine wunderschöne Strecke.”
T: “Warum sind Sie denn extra hierher gekommen?”
H: “Ich interessiere mich für alles, was mit dem Phänomen Reichsbürger oder Staatsverweigerer zusammenhängt.”
T: “Ah. Wie haben Sie denn von diesem Prozess erfahren? Es sind ja auch keine Journalisten hier…”
H: “Das möchte ich Euch nicht sagen.”
T ist mir sehr freundlich begegnet, und ich verspüre immer noch Mitgefühl mit ihr, nicht nur wegen ihrer langen Verbannung, sondern auch, weil ich mir die Situation für sie emotional schwierig vorstelle.
Gleichzeitig ist mir bewusst, dass sie mich spätestens in ein paar Tagen gar nicht mehr mögen wird. Denn da hier keine Journalisten anwesend sind, werde ich wohl die alleinige Verursacherin jeglicher Medienberichte über den Model-Prozess sein.
Dass das passieren wird, und zwar ohne dass ich selbst auf die Medien zugehe, ist vollkommen klar – nur schon, weil derzeit wegen Carl-Peter Hofmann liechtensteinische Journalisten im SSL mitlesen. Pech für Daniel Model, dass er sich ausgerechnet das Fürstentum als Wohnsitz ausgesucht hat. Oder, passend zu seiner “Neigung zur Esoterik” ausgedrückt: Karma’s a b.itch.
Im Gerichtssaal erreicht die Verluderung der Sitten neue Ausmasse; das Aufstehritual beim Hereinkommen der Richter wurde bereits im Laufe des Nachmittags aufgegeben. Kein Wunder, sind doch der Verfassungsschützer und ich längst die einzigen “Zuseher”. Jetzt trudeln die Richter halt irgendwie einzeln ein und plaudern, bevor sie die Verhandlung fortsetzen, noch ein wenig über die Rechtsgrundlage der Beugehaft.
Schliesslich nimmt L wieder im Zeugenstand Platz, und die Verhandlung wird an der Stelle fortgesetzt, wo sie aufgehört hat: Es geht um Ls Werdegang als ICCJV-Depp, der offenbar mit einer dubiosen Internetseite begonnen hat.
VR: Was hat das [Ihre Ambitionen als Möchtegern-Sheriff] mit karitativer Einstellung zu tun? “Sagen’s mir einen Satz in den Unterlagen, wo es etwas Karitatives gibt!”
L: Für mich hat der ICCJV damals gar noch nicht existiert. Ich habe mich beim ITCCS beworben, aber da ist “ka Antwort kommen”. Dann habe ich “zwei Leute kennengelernt von diesem internationalen Gericht” [meint den ICCJV].
VR: Wer war das?
L: Terrance O’Connor.
VR: “Ah, der!” Und wer war der Zweite?
L: Benjamin Brandner. [Sagt mir nichts.]
VR: “Und wos fasziniert Sie jetzt do dra? Sie sand Tischler, in der Diktion von Herrn Model Schreiner.”
L: Ich bin ein sehr guter Schreiner.
VR: “Was ist das beste Holz?”
L: Spricht von Eiche…
…glaube ich. Die anschliessende kurze Fachsimpelei über Holz unter Hobby- und Berufstischlern habe ich nicht mitgeschrieben, da mich sowas wirklich nicht die Bohne interessiert. Statt dessen war ich zu dieser fortgeschrittenen Zeit froh um eine kleine Schreibpause.
VR: Und wie kommen’s jetzt zu diesem ‘Gerichtshof’?
L: Ich habe mich halt damals interessiert und war bei Zusammenkünften dabei.
VR: Wann?
L: Der Ursprung war 2014.
VR: Und dann haben Sie nicht gearbeitet?
L: Er habe “sechs oder sieben juristische Schienen” fahren müssen, darunter sei auch das Strafverfahren wegen der “Causa Hollenbach” gewesen. Sein Haus habe er aber freiwillig verkauft.
Die folgende Passage sollten sich etwaige mitlesende GCCL-Deppen fett mit dem Leuchtstift markieren. (Zuerst ausdrucken nicht vergessen!)
B1: Wie kommt man von einem Hausverkauf auf Kinderpornos/Kindesmissbrauch?!
L: “Es ist menschlich, dass man Eingaben hat”. Ich wollte helfen, dass Kindesmissbrauch aufgeklärt wird.
VR: Es gibt eine Verurteilung aus 2017. “Und wie geht’s dann weiter?”
L: Weil Marcus Steiner mir “glaubhaft versichert” hat, dass es eine “Anerkennung von der UN” gibt.
VR: “Er sogt a bissi wos anderes. Dass
er dazu kommen ist, weil
Sie… Haben’s die ‘Anerkennung’ gesehen? Fake!”
L: “I bin ned so guat in Englisch. I hab’s zwei Monate später von einem Übersetzer prüfen lassen, da sind schon Fehler aufgetaucht.”
VR: Sie glaubten, das ist echt?
L: Ich habe es damals für echt gehalten, ja.
VR: “Welche Rolle spielt der Herr, der jetzt do hinten auf der Anklagebank sitzt? Wie kommt Dr. Model jetzt dazu?”
L: Joe Kreissl hat einen Vortrag in der Schweiz gehalten.
VR: Was hat der Herr Model gemacht?
L: Er war nur Zuschauer.
VR: Wo war das? Im Modelhof?
L: Nein, woanders in der Schweiz.
VR: Der Herr Model sagt, Sie und der Herr Steiner seien als “Zwillinge” aufgetreten.
L: Nur weil wir gemeinsam mit dem Auto gefahren sind.
VR: Steiner sagt, er hat gehofft, dass es do Geld gibt. Was ist Ihr Motiv?
L: “Das war im Grunde des, dass der ICCJV als Gerichtshof international bestätigt wird nach dem, was das Völkerrecht vorsieht.”
VR: “Und woraus lesen’s das?”
L: “C.H. Beck – da hab ich das gelesen.”
Er hat kein konkretes Buch gesagt, nur den Verlag.
VR: Kennen Sie den “völkerrechtlichen Gründungsvertrag” des ICCJV?
L: Ja.
VR: Und was soll das alles? “Ich hab mich sehr geoutet beim Herrn Model und gesagt, ich verwende das ned amol als Klopapier.” Zitiert aus besagtem “Gründungsvertrag”, “dass der Mensch zu aner Person entfremdet, wos haasst des?”
L: [Stammelt fragmentiertes Reichsdeppen-“Wissen”:] Dass im Gericht heute immer “zur Sache” verhandelt wird.
VR: Das ist die objektive Tatseite. Es gibt auch die subjektive.
L: “Man hat gesagt, dass zu wenig Menschenrecht wahrgenommen wird”. Ich wollte für mich wissen, warum ich mit 57 km/h einen Strafzettel kriagt habe. Ich habe das Radarbild nie gekriegt. Es kam dann zu einem Exekutionsverfahren, das aber später eingestellt wurde.
VR: “Mangels kostendeckenden Vermögens?”
L: “Nein, einfach so.”
VR: “Glück g’habt!” Was hat das mit Grundrechten zu tun und mit sexuellem Missbrauch? “Wissen’s, wos i zum Dr. Model g’sogt hob? ‘Warum fahren die Schweizer in der Schweiz alle so brav und im Ausland gibt es kein Halten mehr?’”
L: “I hab ned gegen die Republik moniert”, ich wollte nur wissen, ob zwei Autos auf dem Foto drauf sind.
VR: “Nochmal, wos hot des mit dem ominösen G’wackel hier zu tun? ‘Völkerrechtlicher Gründungsvertrag’? Als ‘Sheriff’, was tun Sie dann?”
L: “Goar nichts.”
VR: Sie wollten was ändern, was soll die Änderung sein?
L: Das ist nur die rechtliche Grundlage für die Gründung.
VR: Was ist Politeia? Was spricht Platon in seiner Politeia an?
L: Das habe er “damals gewusst”.
VR: “Das haben’s g’wusst?” Zitiert die Pappnasen-Textpassage mit “Methoden der Kontrolle durch unser Gericht, den ICCJV” und fragt: Was sind das für “Methoden”?
L: “Do ist noch goar nix festg’legt g’wesn.”
B2: Warum muss man etwas ändern, wenn es schon Gerichte gibt?
VR: Ich bin ein echter Richter und war echter Sheriff. Ich war ein Jahr lang Privatdetektiv. “Staatsanwalt war i a mol.”
L: Ich habe auch eine Privatdetektiv-Ausbildung, aber “ich hab’s nicht machen können”, weil ich ein Waffenverbot habe nach “Hollenbach”.
B1: “GOTT SEI DANK!!!”
VR: “I tät Ihnen den Führerschein wegnehmen, Sie sand ja ned amol verkehrszuverlässig!” Sie haben jemanden mit einem Messer bedroht!
L: Ich hab niemanden mit einem Messer bedroht!
B1: Haben Sie jemals am Modelhof darüber gesprochen, was damals passiert ist?
L: “Vielleicht mit Herrn Steiner, aber Dr. Model war darüber ned aufgeklärt.” Es ist zwar angesprochen worden, dass es Verfolgung gegeben hat, aber Model war darüber nicht aufgeklärt.
B1: Erinnert L an die Wahrheitspflicht. Er solle sich entscheiden, ob Model im Detail oder gar nicht aufgeklärt war.
L: “Was genau passiert ist, hat er sicher ned g’wusst.”
VR: Woher hat er es denn gewusst?
L: Vor der Verurteilung sicher nicht.
B1: Und danach?
B2: Es gibt einen “High-Council”-Beschluss im Akt, wo ein Punkt die “Causa Hollenbach” war. Wann hatten Sie letztmals Kontakt mit Herrn Model?
L: “Glaub 2020 im Februar oder so.”
B2: “Um wos ging’s do?”
L: Um gemeinsame Zusammenarbeit, Model hat mir die Sanierung eines Wochenend-Hauses angeboten.
B2: Wo?
L: In Sax.
B1: Haben Sie das dann gemacht oder nicht?
L: Ich war zweimal dort, habe alles ausgemessen und eine Beschreibung der Geologie geliefert. Das Fundament war wegen Regenwasser, das von oben kam, schief. Die Sanierung wäre eine Liebesmüh, die es nicht wert ist. Ich musste ablehnen, “weil ich hatte im Herbst eine Hausdurchsuchung, und meine Mutter hat gesagt: ‘Des würd i jetzt ned machen, Geschäfte mit Model’.”
VR: Warum?
L: Weil es als Verdunkelungsgefahr interpretiert werden könnte.
B1: Der Angeklagte hat das anders geschildert. Sie hätten abgelehnt, weil Sie in der Schweiz nicht arbeiten können und ein Baumeister gebraucht worden wäre.
finis libri IV.