Autor Thema: Den Trumpismus in seinem Lauf hält weder der Wähler noch ein Schlafschaf auf!  (Gelesen 99073 mal)

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Offline Reichsschlafschaf

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Oder die "castle doctrine" und "stand your ground"-Gesetze. Sie erlauben, über Notwehr hinaus, tätig zu werden. Man hat also das Recht (nicht in allen Bundesstatten) bei vermuteter Gefahr fürs eigene Leben, und teils auch zur Verteidigung des Besitzes, tödliche Gewalt anzuwenden.


Aber „Stand Your Ground“ ist doch nicht anderes als der in Deutschland geltende Grundsatz „Das Recht braucht dem Unrecht nicht zu weichen“? Der Verteidiger muß also nicht zunächst fliehen, um sich dann erst zu verteidigen, wenn gar keine andere Möglichkeit mehr besteht, nachdem er vom Angreifer in die Ecke gedrängt wurde (wie es in Bundesstaaten ist, die Stand Your Ground nicht anerkennen, sondern er darf einem gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff sofort begegnen. Das ist also nichts besonderes. Das mit dem „vermuteten“ Angriff betrifft auch nicht alle Bundesstaaten, kann man also so generell auch nicht sagen.

Zur Sache: Besser als die Meinungsforscher zu befragen, ist es in einer Demokratie, die Wähler selbst zu befragen:



Zitat
KANSAS STIMMT FÜR ABTREIBUNGEN

Die Mär von der schweigenden Mehrheit
EIN KOMMENTAR VON ANDREAS ROSS-AKTUALISIERT AM 03.08.2022-13:04

Ausgerechnet Kansas! Die Republikanische Partei erfährt auf die harte Tour, dass ihr Kulturkampf große Teile der eigenen Wählerschaft abschreckt. Warum die Partei vorerst dennoch auf Kurs bleiben dürfte.

Viele Politiker der Republikanischen Partei dürften zutiefst erschrocken darüber sein, dass die Wähler im verlässlich konservativen Bundesstaat Kansas nun mit so deutlicher Mehrheit das weitgehende Recht auf Abtreibung in ihrem Staat verteidigt haben. Überrascht dürften sie allerdings nicht sein. Denn das Ergebnis der Volksabstimmung spiegelt recht exakt wider, was Meinungsforscher seit vielen Jahren wieder und wieder festgestellt haben: Es gibt in der Bevölkerung der Vereinigten Staaten keine Mehrheit für Abtreibungsverbote der Art, wie viele republikanische Politiker sie seit langer Zeit lauthals fordern.

Anders als ein Referendum geben gute Meinungsumfragen auch Hinweise auf die Beweggründe. Bisher deuten die Befunde der Demoskopen nicht darauf hin, dass sich allzu viele Anhänger der Republikaner für ein noch liberaleres Abtreibungsrecht starkmachen wollten. Es gibt aber auch in der konservativen Hälfte Amerikas viele Bürger, die am Status quo nicht rütteln wollten. In Kansas bedeutet das nun, dass ein höchstrichterliches Urteil Bestand hat, wonach die in der Verfassung des Staates festgelegten Grundrechte ein Recht auf Abtreibung umfassen.

Spoiler
Eine Insel im Mittleren Westen
Ausgerechnet dieser Staat im sogenannten Bibelgürtel mit einer großen evangelikalen Gemeinde und einem von Abtreibungsgegnern gefeierten katholischen Erzbischof, mit erdrückenden Republikaner-Mehrheiten in beiden Kammern des Parlaments und einem 15-Prozentpunkte-Vorsprung von Donald Trump vor Joe Biden bei der Wahl 2020 bildet nun eine Art Insel im Mittleren Westen. Frauen aus Nachbarstaaten wie Oklahoma oder Nebraska werden nicht bis in einen linksliberalen Küstenstaat reisen müssen, um eine Schwangerschaft abzubrechen.

Der Fall Kansas hat viele Besonderheiten: Die sehr weitgehende Interpretation der Verfassung durch das Oberste Gericht des Staates führte dazu, dass nur ein Verfassungszusatz dem Parlament eine substanzielle Einschränkung des Abtreibungsrechts ermöglichen würde. Die vorgeschlagene Formulierung der Abtreibungsgegner war sehr kompliziert, damit werden sich konservative Wortführer herausreden, um über die Niederlage hinwegzugehen. Doch in der Republikanischen Partei muss die Erkenntnis reifen, dass ihr Kulturkampf zwar viele Amerikaner mobilisiert, dass er aber auch viele Wähler verschreckt, die eigentlich offen sind für die republikanische Weltsicht.

Das anzuerkennen, würde den meisten der tonangebenden Republikanern allerdings eine Kehrtwende abverlangen, die angesichts der apodiktischen Argumentation der Lebensschützer schwer vorstellbar ist. Der Druck dafür dürfte vorerst nicht groß genug sein. Denn ein weiteres Referendum mit unmittelbaren Rechtsfolgen wie in Kansas „droht“ den Republikanern derzeit nicht, und bei allgemeinen Wahlen war Abtreibung bisher für kaum einen Amerikaner im rechten Lager entscheidend. Zwar könnte sich das ändern, nachdem das Oberste Gericht das bundesweite Recht auf Abtreibung gekippt und die Regelung somit den fünfzig Bundesstaaten überlassen hat. In Zeiten von Inflation und Kriegssorgen dürfte das aber ein überschaubares Phänomen sein.

Das Abtreibungsrecht in den (dem Namen nach) Vereinigten Staaten dürfte vielmehr auf lange Sicht uneinheitlich, verwirrend und volatil bleiben. Eine Verständigung auf eine einheitliche bundesgesetzliche Regelung wäre nur denkbar, wenn beide Parteien ideologisch abrüsteten. Doch dazu müsste ausgerechnet die Republikanische Partei, die sich in wesentlichen Teilen stolz zum Populismus bekennt, eine Fehleinschätzung zugeben: Sie spricht nicht für eine „schweigende Mehrheit“, sondern sie singt seit Jahrzehnten das Lied einer lärmenden Minderheit.
[close]

https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/kansas-mehrheit-fuer-abtreibungsrecht-entlarvt-die-republikaner-18218440.html


(Endlich mal ein Medium, das auf die vom USSC festgestellte Wahlmöglichkeit der Bundesstaaten in diesem Zusammenhang hinweist.)
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Alex Jones hatte wohl ein gebrauchten Tag
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Offline Reichsschlafschaf

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Könnte teuer werden....


Kommt drauf an, was und wieviel man hat:



Zitat
USA

Verschwörungserzähler muss Millionen-Strafe zahlen

5. August 2022, 6:25 Uhr

Der rechte Radiomoderator Alex Jones hatte behauptet, das Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule mit 20 toten Kindern und sechs Lehrern sei von Schauspielern inszeniert worden. Eltern hatten ihn deswegen verklagt.

Der US-Verschwörungserzähler Alex Jones muss wegen seiner falschen Behauptungen zum Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule mehr als vier Millionen US-Dollar Entschädigung an die Eltern eines Opfers zahlen. Das hat ein Gericht in Texas entschieden. Jones hatte in der Vergangenheit behauptet, dass der Amoklauf von Schauspielern inszeniert worden sei. Ein 20-Jähriger hatte im Dezember 2012 in Newtown im US-Bundesstaat Connecticut 20 Schulkinder und sechs Lehrer erschossen.

Die Eltern des Opfers hatten den rechten Radiomoderator und Gründer der Website Infowars wegen seiner Behauptungen verklagt und forderten 150 Millionen Dollar Entschädigung. Vor Gericht sprachen sie über den emotionalen Schmerz, den die Lügen des 48-Jährigen verursacht hätten. Jones habe so viele Leben beeinflusst und müsse dafür verantwortlich gemacht werden. Dessen Anwalt argumentierte, die Kläger hätten nicht beweisen können, dass die Worte seines Mandanten tatsächlich Schaden verursacht hätten.

Jones, der in der Vergangenheit unter anderem bei Wahlkampfveranstaltungen für den Republikaner Donald Trump aufgetreten ist, sagte im Prozess in Bezug auf das Massaker: "Es ist 100 Prozent real." Er räumte auch ein, dass es unverantwortlich von ihm gewesen sei, die Schießerei in der Schule als Falschmeldung zu bezeichnen.

Jones hat immer wieder diverse Verschwörungserzählungen verbreitet und zum Beispiel behauptet, dass die US-Regierung an den Anschlägen am 11. September 2001 in New York beteiligt gewesen sei. Der Anwalt der Kläger, Mark Bankston, sagte nach der Entscheidung laut New York Times: "Ich hoffe, dass alle andere Medien-Leute, die das sehen und sich denken, dass sie Menschen derart diffamieren können, nun wissen, dass es dafür sehr teure Konsequenzen gibt."

Es soll nun noch einen separaten, kürzeren Prozess geben, bei dem es um einen weiteren Schadenersatz geht. Dieser könnte zusätzlich zuerkannt werden, wenn das Gericht das Verhalten Jones' als besonders anstößig einstuft.

https://www.sueddeutsche.de/medien/alex-jones-newtown-sandy-hook-1.5634188

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Zack, die nächste Klatsche für das dummdreiste Lügenmaul.

https://www.spiegel.de/ausland/alex-jones-zu-45-2-millionen-dollar-schadensersatz-verurteilt-a-de12a75c-0ee0-49df-8c26-5306782475a1

US-Verschwörungstheoretiker zu weiteren 45,2 Millionen Dollar verurteilt

Ein Geschworenengericht in Texas hat Alex Jones zu umgerechnet 44,3 Millionen Euro sogenanntem Strafschadenersatz verurteilt – wegen falscher Behauptungen über ein Schulmassaker mit 26 Toten.
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Offline kairo

Wobei zu den 4 Millionen noch 1,6 Mio kommen, die er schon zahlen musste. Aber das ist immer noch zu wenig. Er erzählt nämlich gerade allen, dass er damit gewonnen hat.

Ja, die 45 M$ Nachschlag, zu denen er jetzt auch noch verurteilt worden ist. Moment mal ... die hat er ja gar nicht gewonnen, die muss er zahlen. Tja, wenn das so ist, dann herrscht aber wohl langsam Ebbe in der Portokasse.

Mal sehen, wann die anderen Hinterbliebenen auf den gleichen Trichter kommen.
 
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Mir deucht, dass er die Strafsumme von 50 Mio Dollar nicht mehr als überzeugenden Sieg ausgeben wird.  ;D
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John Oliver hat da ein paar nette Szenen von Alex Jones vor Gericht:

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Offline Agrippa

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In der Trumpelhöhle haben Bundeswortmarkenagenten des FBI herumgetrampelt. Trump soll nicht vor Ort gewesen sein. Aber es war mindestens Völkerinnenmordversuch an ihm persönlich. Worum es genau handelte, ist zur Stunde nicht konkret bekannt. Mutmasslich soll es sich um die Nichtabgabe von Unterlagen an das Nationalarchiv gehen. Ein Zusammenhang mit dem 6-Januar-Kapitolsturm wird ebenso vermutet.
https://m.faz.net/aktuell/politik/ausland/mar-a-lago-fbi-durchsucht-anwesen-von-trump-in-florida-18231066.html
Zitat
Ausland
Mar-a-Lago
FBI durchsucht Trumps Anwesen in Florida
09.08.2022
, 02:33
Das Anwesen Mar-a-Lago von US-Präsident Trump ist auf einer Archivaufnahme zu sehen.
Es ging wohl um Dokumente, die Donald Trump nach Ende seiner Amtszeit aus Washington mitgenommen haben soll. Der Ex-Präsident empört sich über die Polizeiaktion.

Die Bundespolizei FBI hat nach Angaben von Ex-US-Präsident Donald Trump dessen Anwesen in Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida durchsucht. „Mein wunderschönes Zuhause ... wird derzeit von einer großen Gruppe von FBI-Agenten belagert, durchsucht und besetzt, schrieb Trump am Montagabend (Ortszeit) auf dem von ihm mitbegründeten Netzwerk „Truth Social“. „Diese unangekündigte Razzia in meinem Haus war weder notwendig noch angemessen“, schrieb Trump weiter. Es sei auch sein Safe geöffnet worden.

Trump nannte den Vorgang „politische Verfolgung“. Warum das Anwesen durchsucht wurde, war zunächst unklar. Medien berichteten, dass das FBI am Montagabend (Ortszeit) die Durchsuchung beendet hatte. Eine CNN-Reporterin sagte, dass Trump während der Aktion nicht zu Hause gewesen sei.

Der Ex-Präsident war bei den öffentlichen Anhörungen des Untersuchungsausschusses zur Kapitol-Attacke zuletzt von Zeugen schwer belastet worden. Demnach habe Trump gewusst, dass die Demonstranten am 6. Januar 2021 bewaffnet waren und sie bewusst zum Kapitol geschickt.
Angeblich Dokumente vernichtet

Zuletzt hatten sich die Hinweise verdichtet, dass das Justizministerium das Verhalten Trumps selbst genauer untersucht. Im Raum steht die Frage, ob Justizminister Merrick Garland strafrechtliche Schritte gegen Trump einleiten könnte. Trump wurde außerdem vorgeworfen, er habe Akten und Dokumente aus seiner Zeit im Weißen Haus zurückgehalten und sogar die Toilette heruntergespült. Trump wies das zurück. Eigentlich muss in den USA jede Korrespondenz des Präsidenten archiviert und für die Nachwelt aufgehoben werden.

Die „New York Times“ berichtete unter Berufung auf anonyme Quellen, dass die Untersuchung im Zusammenhang mit den Dokumenten stünde. Trump hatte nach seiner Amtszeit mehrere Kisten mit Akten in sein Anwesen nach Mar-a-Lago mitgenommen. Darunter sollen Berichten nach wichtige Kommunikationsunterlagen gewesen sein – auch Briefe des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un und ein Schreiben von Trumps Vorgänger Barack Obama. Trump hatte schließlich mehrere Dokumente der Nationalen Verwaltungsstelle für Archivgut und Unterlagen übergeben.
Quelle: dpa   
Tertius gaudens!
 
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Und endlich ist die Berichterstattung von Trump auf dem Niveau, das ihm gebührt. In den US-Medien kursieren nun etliche Bilder von Kloschüsseln in denen Papierschnipsel mit von Trump zerrissenen Dokumenten liegen. So genau wollte man das eigentlich gar nicht wissen.
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Offline Reichsschlafschaf

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;)


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Offline kairo

Und endlich ist die Berichterstattung von Trump auf dem Niveau, das ihm gebührt. In den US-Medien kursieren nun etliche Bilder von Kloschüsseln in denen Papierschnipsel mit von Trump zerrissenen Dokumenten liegen. So genau wollte man das eigentlich gar nicht wissen.

Memo an Scholz: das hilft auch nicht.
 
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Offline oschy

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gruß oschy
 
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Offline kairo

Lustig finde ich Trumps Beschwerde, dass die Durchsuchung vorher nicht angekündigt worden war. Laufen die Dinge in Übernteich wirklich dermaßen anders?
 
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